Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Werkzeugstahl dauerhaft schützen - Erfahrungen mit Verzinken?


von Martin S. (sirnails)


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Hallo zusammen,

ich hab von meinem Vater einiges an Werkzeug geerbt. Als dummer 
Jugendlicher meinte ich, mit Salzsäure im Keller spielen zu müssen. Die 
Dämpfe haben alles zum Rosten gebracht. Heute ärgere ich mich darüber 
:-/

Jetzt hab ich mit dem Werkzeug schon einiges probiert: Rostumwandler, 
schleifen, Tauchen in Phosphorsäure, anschließendes Behandeln mit WD40, 
dünn eingestelltem Motoröl, Ovatrol, Entfettung, Brünierung und 
Ölbehandlung.

Leider hat nichts wirklich nachhaltig funktioniert.

Da gute Winkel ein Vermögen kosten (um die 20-40 Euro pro Stück), und 
ich die nicht entsorgen möchte, fand ich die Möglichkeit, galvanisch zu 
verzinken.

Z.B. mit so einer Plörre: 
https://www.amazon.de/Zinkelektrolyt-1000-galvanisch-Verzinken-Korrosionsschutz/dp/B00FQIKV46

Hat das jemand schonmal ausprobiert? Wie nachhaltig ist die Schicht, die 
aufgetragen wird? Die Brünierung war schon teuer genug - ich möchte 
jetzt nicht noch mehr viel Geld für Experimente und Zeit investieren.

Vielen Dank.

von Christian M. (likeme)


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Nimm 600 er Schleifflies, mach es sauber und öle es wieder ein. Lagern 
im Keller ist oft keine gute Idee wegen der Feuchtigkeit. Wichtig, 
Messzeugs muss unbenutzt triefen, so habe ich das in der Ausbildung 
eingetrichtert bekommen und damals haben wir Freitags immer alles 
Messzeugs eingeölt wie die Bundeswehr ihre Flinten ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Martin S. schrieb:
> Rostumwandler,
> Tauchen in Phosphorsäure,

Is Apotheke vs Baumarkt! Is das selbe Zeugs. Das dauert aber min. 8h, 
bis die Reaktion abgeschlossen ist. Das funst nicht mit allen 
Legierungen.

Martin S. schrieb:
> Wie nachhaltig ist die Schicht, die
> aufgetragen wird?

Das wir nich lange halten, viel zu weich das Zeugs.


Als lang haltbarer Rostschutz, eignet sich ne dünne Schicht Vaseline. 
Kann man mit Ballistol verdünnen. Das Ballistol verdampft dann in ein 
paar tagen.

von Teo D. (teoderix)


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Christian M. schrieb:
> Wichtig,
> Messzeugs muss unbenutzt triefen,

Da hätteste von meinem Ausbilder nur ein lächeln geerntet, mit dem 
Hinweis "Eine dünne Schicht reicht völlig, dann verschmutzt das auch 
nich so".

von oszi40 (Gast)


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1. Oberflächenbehandlung erfordert Erfahrung. Ob Deine galvanische 
Behandlung ausreichend verschleißfest wird, habe ich Zweifel.
2. Deine Phosphorsäure wird den Rost schon entfernt haben. Hinterher muß 
man jedoch das Metall wieder neutralisieren und ausreichend schützen. 
Nicht umsonst wurden Werkzeuge früher eingefettet in Ölpapier gelagert. 
WD40 ist nur parfümierter Diesel.

>Leider hat nichts wirklich nachhaltig funktioniert.
Ein Hygrometer im Keller würde Dir helfen, richtig lüften zu lernen. Nur 
lüften, wenn kalte Luft hinzukommt, da warme Luft mehr Feuchtigkeit 
aufnimmt und dann an kalten Teilen als Kondenswasser abgibt. Folge. 
Rost!

von Martin S. (sirnails)


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Also an den baulichen Gegenheiten kann ich nichts ändern. Der Keller ist 
unbeheizt - auch daran kann ich als Mieter nichts ändern. Die Fenster 
sind zugig genug (das hingegen hätte ich gerne geändert).

Das Problem ist einfach, dass ich jemand mit viel Handschweiß bin. Und 
da ich das Werkzeug vorwiegend für Holz verwende, will ich weder Rost 
noch Öl hinterher auf der Oberfläche haben. Daher bin ich mittlerweile 
auch kein Fan mehr vom Einölen. Dass das in der Metallerwerkstatt kaum 
Einfluss hat, weil eh alles in Öl ertränkt wird (Schneidöl beim Bohren 
oder Gewindeschneiden, Einölen der Werkstücke als Rostschutz usw.), ist 
mir nicht neu und wäre in diesem Umfeld mein Mittel der Wahl.

Zur damaligen Zeit, als Stähle noch horrend teuer waren, hat man halt 
auf den "günstigen" Werkzeugstahl zurückgegriffen, um überhaupt 
bezahlbares Werkzeug zu bekommen. Einiges bei mir in der Werkstatt ist 
schon 60 Jahre alt (und älter). Aber das gilt halt heute nicht mehr, 
weshalb ich mir auch kein brüniertes Werkzeug mehr antun würde.

Der einfache Ansatz wäre also, das Werkzeug zu putzen, einzuölen, und 
dann, in zwei/drei/vier Jahren, wenn ich das das nächste mal verwenden 
will, dass es mittlerweile doch wieder rostet (so war es bisher). Außer 
das brünierte Werkzeug, das trotz intensiver Wäsche unterm Ölfilm 
gerostet hat.

Teo D. schrieb:
> Das wir nich lange halten, viel zu weich das Zeugs.

Naja, dass man da dann nicht mit einem Stichling drauf herumkratzen 
darf, ist mir klar. Aber idealerweise ist die Schicht nur einige µm 
dick. Die Beschichtung soll ja nur Sauerstoff fernhalten.

von Teo D. (teoderix)


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Martin S. schrieb:
> Naja, dass man da dann nicht mit einem Stichling drauf herumkratzen
> darf, ist mir klar. Aber idealerweise ist die Schicht nur einige µm
> dick. Die Beschichtung soll ja nur Sauerstoff fernhalten.

Da wird man nicht kratzen müssen, das weiche Zeug, wird sich schnell 
abgreifen.

Eine dünne Schicht Öl/Fett, auf den Werkzeugen, stört bei der 
Holzverarbeitung auf keinen Fall!

von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Hat das jemand schonmal ausprobiert?

Zink möchte man nicht anfassen, erst recht nicht wenn es das macht, was 
Zink machen soll: Als Opferanode dienen, also oxidiert sein.

Du solltest das nachvollziehen können, wenn du einige alte galvanisch 
verzinkte Rohre anfasst.

Auch vernickeln ist zwar haltbarer, aber Nickelallergie sagt schon daß 
man es nicht dauerhaft anfassen will. Und verchromen ist seit ChemVerbot 
für Privatleute eher nicht mehr möglich.

Martin S. schrieb:
> Da gute Winkel ein Vermögen kosten (um die 20-40 Euro pro Stück)

Die sind nicht mehr gut, wenn du

Martin S. schrieb:
> Rostumwandler, schleifen, Tauchen in Phosphorsäure

oder eben verzinkst, dann sind es einfache 3 EUR Winkel vom 
Grabbeltisch.

Du musst für eine Luftfeuchtigkeit unter 80% sorgen, und dass der Keller 
sich nicht schneller erwärmt, als das Werbzeig darin, dann rostet auch 
nichts aus Werkzeugstahl. Und feuchtere Keller sind zum Lagern von 
Kohlen und Kartoffeln, aber nicht als Werkstatt gebaut.

oszi40 schrieb:
> Ein Hygrometer im Keller würde Dir helfen, richtig lüften zu lernen.

So sehe ich das auch.

Er hat ja schon entrostet. Selbst wenn man da jetzt den wohl etwas 
besseren galvanischen Weg geht
https://www.youtube.com/watch?v=OOC2QRfRfRA
oder den teuren Laser
https://www.youtube.com/watch?v=fdXXFZlOIxM
kommt das nichts substantiell anderes bei raus als er mit schleifen und 
Entroster und Phosphorsäure schon hingekriegt hat.

Doch, es wird (Kali)Lauge verwendet und keine Säure die es schnell 
erneut rosten lässt.

Vielleicht war das ja sein Fehler, nach Entrostung nicht neutralisiert 
durch Lauge. Oder er hat sie nicht poliert.

Teo D. schrieb:
> Eine dünne Schicht Öl/Fett, auf den Werkzeugen, stört bei der
> Holzverarbeitung auf keinen Fall!

Zumal man bei Holzbearbeitung ja die Maschinenflächen mit Silbergleit 
oder ähnlichem Bohnerwachs rutschig macht.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (schwanzlurch)


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Hi,

das Rostproblem läst sich meiner Erfahrung nach einfach in den Griff 
bekommen. Ein Hygrometer wurde ja schon genannt. Dazu kaufst du dir 
einen Entfeuchter. Z. B. sowas: 
https://www.amazon.de/Pro-Breeze-Luftentfeuchter-Entfeuchtungsleistung-Feuchtigkeitssensor/dp/B09BNZWPZY/ref=sr_1_17?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=XP2X7QVNPSO1&keywords=entfeuchter&qid=1665397677&qu=eyJxc2MiOiI2LjA4IiwicXNhIjoiNS42MiIsInFzcCI6IjQuODkifQ%3D%3D&sprefix=entfeuchter%2Caps%2C127&sr=8-17

Der Link ist nur ein Beispiel. Silika Gel o. ä. ist dies bzgl. Mist. 
Alles triefend einölen ebenfalls wenn du regelmäßig was in der Werkstatt 
machst. Ich würde zur Langzeitsicherung eher einen dünnen Vaselinefilm 
vorziehen.

Bei mir läuft der Entfeuchter 2-3 Monate im Jahr (nicht jeden Tag 
sondern je nach Feuchtigkeit). In einer Nacht sammeln sich da in der 
Werkstatt 3 - 5 Liter Wasser im Behälter des Entfeuchters an.

Seit ich das so handhabe ist Rost kein Thema mehr. Zum Entrosten würde 
ich so ein Verfahren in Erwägung ziehen: 
https://www.google.com/search?q=elektrolytisch+entrosten&oq=elektrolytisch+entrosten&aqs=chrome..69i57.7664j0j4&sourceid=chrome&ie=UTF-8

U. a. zum Entfernen von Flugrost habe ich ein US Gerät von Elmag.Zum 
Entrosten nehme ich Tickopur T3 (Mischung aus Zitronensäure und 
Konservierung). Nach dem Bad im US Gerät nehme ich die Teile raus und 
reibe das blanke Metall mit einem Küchentuch ab.

Gruß,

S. Lurch

von Gerald B. (gerald_b)


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Wenn das alles einfacher Werkzeugstahl ist, dann bietet sich 
(Heiß)brünnieren an. Sowas ist Standardprocedre bei Schusswaffen.
Erst wird der Stahl peinlich genau entfettet, mit konz. Salzsäure 
entrostet und dann lässt man ihn ein paar Minuten in einer Mischung aus 
Natronlauge und Natriumnitrit köcheln. Dabei bildet sich auf der 
Oberfläche eine fest anhaftende schwarzblaue Oxidschicht. Anschließend 
wird kurz gespült und dann die Oxidschicht durch einölen (Tauchen) 
geschützt.
Privat erhältliche Galvanolösung ist Kinderkram! Da kannst du ebensogut 
Zinkspray nehmen, das schützt besser.
Es ist nicht nur der Elektrolyt, sondern du mußt entfetten - auf 
molekularer Ebene und entrosten. Die beste Verzinkung erreicht man mit 
zyanidischen Bädern (Salze der Blausäure) und eben Diese wirst du 
niemals privat bekommen. Selbst Firmen bekommen das Zeug nicht ohne 
weiteres.
Mein Rat: suche dir eine Galvanik über die gelben Seiten und laß dir ein 
Angebot machen, bzw. dich von denen nochmal beraten.

von Thomas F. (igel)


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Martin S. schrieb:
> anschließendes Behandeln mit WD40

WD40 ist als Korrosionsschutz unbrauchbar.

Aber es gibt auch richtige Produkte:
https://www.fuchs.com/de/de/produkt/product/147216-anticorit-cpx-3320/

https://www.fuchs.com/de/de/marken-und-produktlinien/a-f/anticorit/

von W.S. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Jetzt hab ich mit dem Werkzeug schon einiges probiert: Rostumwandler,
> schleifen, Tauchen in Phosphorsäure, anschließendes Behandeln mit WD40,
> dünn eingestelltem Motoröl, Ovatrol, Entfettung, Brünierung und
> Ölbehandlung.

Du scheinst erstmal alles zu probieren und nach ein paar Sekunden wieder 
aufzugeben.
Also:
1. Galvanisieren ist eine blöde Idee. Es kommt ungleichmäßig und vesaut 
dir damit die Qualität von Meßzeug, insbesondere Lineale und Winkel.
2. Mit irgendwelchen Chemie-Pampen herumzufuchteln ist auch nicht 
sonderlich gut. Was willst du damit eigentlich errechen? Wenn Rost drauf 
ist, dann gibt es auch Rostfraß, also vertiefte Stellen in den 
Oberflächen, wo früher mal Eisen war, das jetzt den Rost bildet.
3. Wenn du deinen übrig gebliebenen Werkzeugen etwas Gutes tun willst, 
dann poliere sie (aber VORSICHTIG und von Hand) entweder mit ganz feinem 
Schleifpapier (Körnung 2000 oder höher) und Petroleum oder mit 
Baumwolltuch und feiner Diamantpaste (Körnung unter 10µm) oder mit dem 
Arkansas-Stein oder Jade-Stein (Körnung jeweils 6000 oder höher). Und 
bemühe dich nicht, die vom Rost herausgefressenen Teile an Linealen und 
Winkeln dabei herauszuschleifen. Man sollte sie sehen können, um damit 
zu wissen, daß sie nicht mehr Teil der originalen Geometrie sind. Und 
nachher einölen, damit sie nicht weiter rosten. Gut poliertes Eisen ist 
übrigens erstaunlich resistent gegen Rost. Jedenfalls viel besser als 
unpoliertes.

Und ja, sowas ist mühsam und nicht hopplahopp gemacht.

W.S.

von Teo D. (teoderix)


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Sesselpupser! :DDD

von Uli S. (uli12us)


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Was willst du denn mit Galvanik an der Geometrie verändern. Das ist doch 
bloss eine Schicht im µm Bereich. Ob jetzt die Schichtdicke von Kante zu 
Fläche um 2µm abnimmt, ist irrelevant. Aber man kriegt damit keine 
glänzende Schicht hin. Die wird immer irgendwie matt aussehen. Zink 
schützt auch aktiv vor Korrosion, indem es sich vor dem Eisen zersetzt., 
Erst wenn in der Umgebung alles weg ist, wird das Eisen angegriffen. 
Ausserdem Zink ist keinesfalls giftig, vielmehr sogar ein wichtiges 
Spurenelement. Es ist sogar als wirksame Substanz in unzähligen 
Hautcremes und Salben enthalten
Trotzdem sollte man keine verzinkten Teile schweissen und die Dämpfe 
auch nicht einatmen.

von Martin S. (sirnails)


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Ich sammel jetzt erstmal alle Teile zusammen und frag dann in einer 
Galvanik an. Wenn's um die 50 Euro sind, wäre es mir das wert. Mal 
sehen, was die so vorschlagen.

von michael_ (Gast)


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Willst du einen Schönheizpreis damit erringen?

Nimm es hin und benutze es so wie es ist.
Wenn es roter Rost ist, dann war massiver Wassereinbruch da.
Dies hinterlässt tiefe Narben.
Ansonsten entsteht eine tiefbraune/schwarze Patina.
Die aber nicht weiter rostet.
Ist aber nur bei alten Stählen so. Ca. bis 1995.

Einen Haarwinkel zu verzinken geht gar nicht.
Messmittel neu kaufen.
Da niemals mit Schleifmittel daran herum fummeln.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Willst du einen Schönheizpreis damit erringen?

Es wird ja langsam kalt...

von michael_ (Gast)


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Krümelkacker.

Aber " Schönheitzpreis" könnte der Begriff des Jahres werden :-)

Auch der nächsten 10 Jahre.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Krümelkacker.

Danke!

von Krümelkacker (Gast)


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michael_ schrieb:
> Aber " Schönheitzpreis" könnte der Begriff des Jahres werden :-)

Wenn schon, dann bitte auch richtig geschrieben wie von michael_ !

Schönheizpreis schreibt sich das. +1 an Mani W. fürs gute Auge.

von Martin S. (sirnails)


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michael_ schrieb:
> Einen Haarwinkel zu verzinken geht gar nicht.

Wer sprach den von Haarwinkel? Ich rede von Anschlagwinkeln. Und 
Wassereinbruch gab's auch nicht - das steht doch alles im 
Initialbeitrag.

von michael_ (Gast)


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Gut, habe ich stellvertretend für alle Meßmittel genannt.
Tischler Anschlagwinkel sind sowieso mit Holz kombiniert.

von Thomas (kosmos)


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ein Foto deiner Problemfälle wäre interessant gewesen, also wie stark 
dieser Verfall schon fortgeschritten ist.

von Roland K. (rolandk1)


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Bei uns neigt der Keller auch zu Feuchtigkeit.

Ich schau daher einfach bei Kachelmannwetter nach dem Taupunkt. Wenn der 
unter ca. 10 °C fällt, ist Lüften angesagt. Natürlich bei möglichst 
hoher Außentemperatur, um den Keller nicht weiter auszukühlen.

Größer Fehler ist es, wenn es schwülwarm ist (Taupunkt über 16 °C), den 
Keller zu lüften oder "dauerlüften".

Wir hatten mal eine Bewohnerin in einer anderen Wohnung, die das 
Kellerfenster die ganze Zeit offen ließ, aber überhaupt nicht mehr hier 
wohnte. Das war echt übel und das Zeug bei ihr fing schon an zu 
schimmeln.

von Martin S. (sirnails)


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Schau aber da ist der Haken: Man lüftet, wenn's draußen kalt ist, damit 
die Luft selbst möglichst wenig Feuchtigkeit mitbringt.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Schau aber da ist der Haken:

Du bist der Haken.

Roland K. schrieb:
> Ich schau daher einfach bei Kachelmannwetter nach dem Taupunk

Der Taupunkt ist alles auf das es ankommt, das scheinst du nicht 
verstanden zu haben.

von Martin S. (sirnails)


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Michael B. schrieb:
> Der Taupunkt ist alles auf das es ankommt, das scheinst du nicht
> verstanden zu haben.

Beim Lüften kommt es darauf an, dass Luftmassen, die dem Raum zugeführt 
werden, nach Anhebung ihrer Temperatur auf die Raumtemperatur einen 
niedrigeren relativen Feuchtigkeitsanteil haben, als die Raumluft. Nur 
so kann die Luft real auch Feuchtigkeit aufnehmen, und mit dem nächsten 
Lüften druch den Luftaustausch aus dem Raum herausgelüftet werden.

Das Prinzip nennt sich "Stoßlüften".

Wenn der Raum kälter ist, als die zugeführte Umgebungsluft, dann kommt 
es auf den Taupunkt an.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (Gast)


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Was sich bei mir bewährt hat ist, die Messmittel nach Gebrauch mit 
"Never Dull" zu reinigen. Das ist Baumwolle getränkt mit einem 
Ölderivat. Gibt es beim Motorradzubehörhandel. Nach dem abreiben mit der 
Wolle tocknen lassen und die sich bildende helle Schicht mit einem 
trockenen Tuch entfernen.
Das Ergebnis ist eine saubere Oberfläche, die eine extrem dünne 
Schutzschicht des Ölderivat hat.
Für mich eine gute und dauerhafte Lösung.

von Martin L. (makersting)


Angehängte Dateien:

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Thomas F. schrieb:
> WD40 ist als Korrosionsschutz unbrauchbar.

Meine Hypothese: WD40 ist besser als nichts.

Durchführung: Alle Nägel mit Bremsenreiniger entfettet. Nagel links mit 
WD40 behandelt, Nagel mittig mit FluidFilm AS-F, Nagel rechts 
unbehandelt. Ein paar Monate im Winter im unbeheizten Schuppen stehen 
lassen und dann vor-der-Reaktion (VDR) mit nach-der-Reaktion (NDR) 
vergleichen. Vielleicht noch WDR.

Das Foto zeigt die Situation zu t0.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Martin L. schrieb:
> Das Foto zeigt die Situation zu t0

Na dann steck noch welche mit rein mit

Waffenöl aka Weissöl aka Ballistol

Motoröl vielleicht vom Rasenmäher oder Getriebeöl

Kettenfett

und brünierte mit und ohne Öltränkung.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Warum bloss so wenige Öle, da gibts noch Dutzende andere. Sonnenblumen, 
Raps, Oliven, Traubenkern, ..., dann vielleicht noch Vaseline, Heizöl,
Auch flüssiger Grillanzünder könnte sich eignen. Dummerweise hat da 
jeder ne andere Zusammensetzung und ich würde mich nicht drauf 
verlassen, dass man im nächsten Jahr trotz selber Fa und Bezeichnung 
wirklich denselben Inhalt hat.
Und man muss natürlich mit einschmieren anfangen, bevors mit rosten 
angefangen hat.

von michael_ (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Thomas F. schrieb:
>> WD40 ist als Korrosionsschutz unbrauchbar.
>
> Meine Hypothese: WD40 ist besser als nichts.

Welche Sorte aus der Herde hast du?

https://wd40.de/wd-40-produkte/

von Thomas F. (igel)


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Hier noch ein interessanter Vorschlag:

Beitrag "Re: Rostlöser der wirklich was taugt?"

von Teo D. (teoderix)


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Thomas F. schrieb:
> Hier noch ein interessanter Vorschlag:
>
> Beitrag "Re: Rostlöser der wirklich was taugt?"

Wer lieber nen Lappen nimmt, sollte keinen Alk verwenden. Der verdampft 
zu schnell.
Teo D. schrieb:
> Als lang haltbarer Rostschutz, eignet sich ne dünne Schicht Vaseline.
> Kann man mit Ballistol verdünnen. Das Ballistol verdampft dann in ein
> paar tagen.

von Der echte und einzig wahre Schlaumeier (Gast)


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Alk und Lappen haben sich noch nie vertragen. Ab 1,1 Promille isser weg.

von Martin L. (makersting)


Angehängte Dateien:

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michael_ schrieb:
> Welche Sorte aus der Herde hast du?

Das ursprüngliche Zeugs.

von michael_ (Gast)


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Reinigt und schützt?

von Carypt C. (carypt)


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ich als holzbildhauer benutze meist nur eine kleine anzahl an 
stecheisen, probiere aber auch mal die anderen etwas aus, nach einem 
jahr nervt es mich dann, daß die dann ungeschützt herumrosten (feuchte 
scheune,feuchte zugluft).

mein tischleronkel hat eher nur provisorisch leinöl zur imprägnierung 
verwendet, ein trockener film. aber einmal reicht wohl nicht. (früher 
soll rostschutzfarbe leinöl mit bleimenninge gewesen sein ?) leinöl 
braucht uv-anteil zum schnell trocknen, sonnenlicht.

ich nehme zum imprägnieren wachs, eine mischung von wenig babybel 
käsewachs (klebewachsähnlich) mit bienenwachs und evtl normales 
kerzenwachs. kerzenwachs aleine ist zu spröde und platzt dann einfach 
ab. ich entroste die eisen mit der polierscheibe und tauche sie mehrmals 
in das flüssige wachs (im wasserbad). erstmal lang, daß sich das eisen 
ganz erwärmt und das wachs einen innigen kontakt bekommt. dann zum 
abkühlen weglegen, wenn sie dann wieder kalt sind geht es einfach wie 
kerzenziehen, wobei ich darauf achte, daß es nicht nur oberflächig 
ansitzt sondern etwas die untere wachsschicht angeschmolzen hat. ja, das 
dauert 2-3 stunden für 30 messer. aber das hält die eisen rostfrei in 
der schublade. meist kann ich auch mit wachsschicht arbeiten, etwas 
freimachen vorne, und der rest bleibt geschützt, nur im sommer wird es 
mir zu weich, dann runterschaben und nachwischen, zugegeben nicht ganz 
sauber.

leinöl wäre zum entfernen schwieriger.

für hobelmesser und anderes messzeug wohl schwieriger, vielleicht 
einfach in salatöl oder diesel legen, man kann es dann jedenfalls auch 
nach jahrzehnten immer noch benutzen.

von Chris (tec-tro-nix)



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Carypt C. schrieb:
> mein tischleronkel hat eher nur provisorisch leinöl zur imprägnierung
> verwendet, ein trockener film. aber einmal reicht wohl nicht.

Was Dein Onkel verwendet hat war vermutlich nicht Leinöl, sondern 
Leinölfirnis. Leinöl bleibt pampig / fettig, Leinölfirnis hingegen 
trocknet aus. Das kann man dann auch gut anfassen.

M.E die einfachste Möglichkeit wenn sich das Kellerklima bzw. 
Luftfeuchtigkeit nicht mit vertretbaren Mitteln in den Griff kriegen 
lässt:

Pack das empfindliche Werkzeug in luftdichte Kisten, Alu, Kunststoff, 
GFK, was auch immer. Wichtig ist luftdicht, also irgendwas das keinerlei 
Öffnungen hat und der Deckel / Öffnung mit ner Dichtung ausgestattet 
ist.

Besorge Dir Silikagel Trockenmittel Beutel (ne, nicht so Mini Beutelchen 
in Teebeutel Grösse oder noch kleiner, die gibt`s in allen möglichen 
Grössen) und leg die in die Kisten mit dem Werkzeug dazu.
Das Zeug kann man auch wieder regenieren indem man es einige Stunden bei 
ca. 110°C in den Backofen legt und trocknet, so dass die Beutel danach 
wieder Luftfeuchtigkeit aufnehmen können.

von Stefan M. (schwanzlurch)


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Usta Öl von Ballistol ist eine ganz gute Möglichkeit Werkezug bei 
Lagerung vor Rost zu schützen.

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