Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen bzgl. Ersatz-Folienkondensator


von SurrendeR1993 (Gast)


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Guten Tag,
nach vielem recherchieren benötige ich doch nun Hilfe von Experten, da 
ich mir in meinen Selbstrecherchierten Infos nicht sehr sicher bin. Ich 
bin zwar ein kleiner Bastler aber dann doch nicht so mit elektronischen 
Bauteilen vertraut.

Mein bester Kumpel kam zu mir und fragte mich, ob ich mal in seinem 
Halogenofen schauen könnte, denn wenn dieser eingeschaltet wird, wird 
das Display dunkler, der Piepton hört sich gequält an und nach einer 
Weile schaltet das Gerät einfach ab. Ich hatte zuerst die 
Thermosicherung in Verdacht, die ist aber in Ordnung. Also machte ich 
mich an das Netz-PCB, prüfte die verbauten Kondensatoren und fand einen 
möglichen Übeltäter. Ein Kondensator lieferte statt 2,2uF nur noch knapp 
0,2uF.
Vom logischen ergibt dies auch Sinn, denn der Motor für die Umluftflügel 
dreht langsamer, weshalb sich ein Hitzestau bei der Halogenlampe bildet, 
was schlussendlich irgendwann die Thermosicherung auslöst.
Also hab ich mich mit so ziemlich 0 Wissen über Kondensatoren auf die 
Suche nach einem Ersatz gemacht und bin damit quasi in ein Rabbithole 
gekommen 😄
Denn da ich kein Pfuschbastler bin, möchte ich die werksseitige 
Sicherheit, vorallem bei Netzspannungsgeräten, nicht mindern und 
erkundige mich dann über die entsprechenden Themen und bin erstaunt, wie 
vielfältig das Thema "Kondensatoren" ist. Deswegen möchte ich einmal die 
Korrektheit meines Wissen gegenprüfen und nachfragen, ob jemand 
vernünftigen Ersatz kennt.

Nun zu meinem bisherigen Wissen:

Es handelt sich hierbei um einen Bipolaren Folienkondensator mit einer 
Kapazität von 2,2 uF (Toleranz 5%) mit einer zulässigen anliegenden 
Nennspannung von 400V Wechselstrom. Es handelt sich dabei um ein 
Dauerbetriebskondensator mit einer Lebenszeit von 3000h und ohne 
Ausfallschutz. Betriebstemperatur min. 25, max. 85 und maximal 21% 
Feuchte (?).

Auch wenn ich es gerne hätte, hab ich nicht "genau den gleichen" 
gefunden, da die chinesische Firma "BM" anscheinend nicht jede Variation 
von ihren Kondensatoren für den kleinen Mann anbietet. Also suchte ich 
in den bekannten Onlineshops nach Folienkondensatoren mit den gleichen 
Werten (2,2uF, 400VAC) und wurde nicht fündig. Erst als ich in Erfahrung 
gebracht habe, dass der Kondensator bipolar ist und somit sowohl mit AC 
als auch DC läuft, fand ich mehr, da ich nun den Suchfilter nicht mehr 
nur auf AC schalten brauch. Ich erfuhr, dass, wenn nicht anders 
angegeben, die DC Nennspannung auf dem Kondensator steht und die 
AC-Nennspannung ausgerechnet werden muss. Der Faktor liegt bei 1,4 (AC 
auf DC). Zusätzlich brachte ich in Erfahrung, dass die Nennspannung 
ruhig etwas variieren kann (wegen werksseitigen Toleranzen etc.), jedoch 
die Nennkapazität möglichst genau bleiben soll.

Also was benötige ich?
Einen Folienkondensator mit einer Nennkapazität von 2,2uF und einer 
Nennspannung von 400VAC bzw. 630VDC.

Mit diesen Infos finde ich nun auch mögliche Ersatz-Kondensatoren, aber 
dennoch würde mich eine Validierung meines selbst zusammengesuchten 
Wissens beruhigen und sehr erfreuen. Bitte haltet euch nicht zurück mich 
zu korrigieren oder zu ergänzen, mich interessiert es nämlich sehr, ob 
ich da irgendwas übersehen habe, weshalb ich auch ein Bild mit angehängt 
habe. Ist die Betriebstemperatur zum Beispiel ausschlaggebend? Kann mir 
da jemand mehr zu sagen und auch die "Feuchte" erklären (Luftfeuchte?)? 
Ich frage mich zudem, ob es wirklich in Ordnung ist, einen 
Folienkondensator im AC-Betrieb zu nutzen, wenn der Hersteller nur 
DC-Spannungen angegeben hat und entsprechend nur dafür getestet hat? 
Mich hat da eine Forumdiskussion irritiert worin es inhaltlich hieß: 
"Machen kannst du es. Aber der Hersteller hat den Kondensator nicht für 
diesen Nutzen gedacht und wohl dafür auch nicht geprüft".


Zudem ist der Markt ja auch voll von Kondensatoren, kann da jemand 
welche empfehlen? Ich las, dass die Marke WIMA sehr gut sein soll. Hab 
bisher dazu MKP und MKS Teile gefunden, aber mich noch nicht weiter 
schlau gemacht (ich glaube MKP war Polymer).

Sorry für den "Wall-of-text", aber lieber etwas mehr als zu wenig.

Danke schon einmal für die Antworten und viele Grüße!

von Michael B. (laberkopp)


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SurrendeR1993 schrieb:
> Mit diesen Infos finde ich nun auch mögliche Ersatz-Kondensatoren,

Dein Kondensator war von schlechter Qualität, darum war er kaputt.
Du willst nicht genau denselben (den du gut rausgefunden hast) nochmal.

Du willst einen X2 Funkenstörkondensator mit 2.2uF

https://www.ebay.de/itm/255606742306

oder einen Motorbetriebskondensaotor mit 2.2uF

https://www.ebay.de/itm/173895307871 2.2uF D

Nebenbedingung: Er muss baulich reinpassen.

Im Prinzip suchst du MKP 2.2uF mit 400V oder mehr, ob Wima oder 
Panasonic oder AVX etc. ist egal.

von mzeit (Gast)


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reichelt Artikel-Nr.: MKS4-630 2,2µ

MKS4J042206I   630 V-/400 V~

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B300/WIMA_MKS_4.pdf

von mzeit (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Nebenbedingung: Er muss baulich reinpassen.

Bessere sind nunmal meist größer. Abgesehen davon, nichts hebt ewig.

von olaf (Gast)


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Meint ihr nicht das man einen eventuell auf der Platine befindlichen
VDR auch gleich tauschen sollte wenn der Netzteilkondensator schon
soweit runtergebraten wurde?

Olaf

von Gerald B. (gerald_b)


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von H. H. (Gast)


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mzeit schrieb:
> reichelt Artikel-Nr.: MKS4-630 2,2µ
>
> MKS4J042206I   630 V-/400 V~
>
> https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B300/WIMA_MKS_4.pdf

PET ist hier ungeeignet! Es muss schon PP sein.

von Harald W. (wilhelms)


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SurrendeR1993 schrieb:

> Ein Kondensator lieferte statt 2,2uF nur noch knapp 0,2uF.

> Es handelt sich hierbei um einen Bipolaren Folienkondensator mit einer
> Kapazität von 2,2 uF (Toleranz 5%) mit einer zulässigen anliegenden
> Nennspannung von 400V Wechselstrom.

Solche Folienkondensatoren sind typische Standardbauteile, die man
praktisch von jedem Anbieter elektronischer Bauelemente bekommt.
Das sind keine bipolaren Cs, sondern bestenfalls ungepolte. Mei-
stens sagt einfach nur "Kondensator" im Gegensatz zu sog. Elkos
bzw. Elektrolytkondensatoren.

> Auch wenn ich es gerne hätte, hab ich nicht "genau den gleichen"
> gefunden,

Das ist auch nicht so wichtig, aber er muss mindestens den gleichen
Kapazitätswert haben und sollte mindestens die gleiche Spannungs-
festigkeit haben. Statt 400VAC geht auch mindestens 630VDC.

> Also was benötige ich?
> Einen Folienkondensator mit einer Nennkapazität von 2,2uF und einer
> Nennspannung von 400VAC bzw. 630VDC.

So isses.

> Mit diesen Infos finde ich nun auch mögliche Ersatz-Kondensatoren,

> Ist die Betriebstemperatur zum Beispiel ausschlaggebend?

Im Prinzip schon, denn je heisser ein Kondensator wird, desto
kürzer ist dessen Lebensdauer.

> da jemand mehr zu sagen und auch die "Feuchte" erklären (Luftfeuchte?)?

Im Prinzip verkürzt auch eine hohe Luftfeuchtigkeit die Lebensdauer,
aber da wird bei der Entwicklung nur selten drauf geachtet.

> Ich frage mich zudem, ob es wirklich in Ordnung ist, einen
> Folienkondensator im AC-Betrieb zu nutzen, wenn der Hersteller nur
> DC-Spannungen angegeben hat und entsprechend nur dafür getestet hat?

Ja.

> Zudem ist der Markt ja auch voll von Kondensatoren, kann da jemand
> welche empfehlen?

Grundsätzlich sollte man einen seriösen Anbieter nehmen, der
nicht heute die eine Marke liefert und morgen eine andere.

> Ich las, dass die Marke WIMA sehr gut sein soll.

Es gibt auch genügend andere Marken, die genauso gut sind. Von der
Qualität her wären sog. X-Kondensatoren besser geeignet (das "X"
steht auf den Kondensatoren drauf). Allerdings sind dieser etwas
grösser und passen deshalb oft nicht an den gleichen Platz. Bis auf
die möglicherweise geringere Lebensdauer gehen normale Folienkonden-
satoren bei dieser Anwendung auch. Man kann einen grösseren C auch
an anderer passenden Stelle montieren und die Drähte verlängern.

> bisher dazu MKP und MKS Teile gefunden, aber mich noch nicht
> weiter schlau gemacht (ich glaube MKP war Polymer).

M.E. ist das Folienmaterial bei dieser Anwendung egal.
Übrigens ist der von Dir beschriebene Fehler typisch bei vielen
neueren Geräten, die mit Elektronik arbeiten. Die sind deshalb
oft unzuverlässiger als die alten, die rein mit Elektomechanik
arbeiteten. Ich hoffe, ich konnte Dein Wissen über Kondensa-
toren etwas erweitern. Falls noch Fragen offen sind, kannst Du
sie gern an dieser Stelle vorlegen. Näheres über sog. "Kondensa-
tornetzteile" findest Du mit Google unter diesem Suchwort.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> M.E. ist das Folienmaterial bei dieser Anwendung egal.

Falsch.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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SurrendeR1993 schrieb:
> Erst als ich in Erfahrung
> gebracht habe, dass der Kondensator bipolar ist und somit sowohl mit AC
> als auch DC läuft,

Solchen Folienkondensatoren ist die Bipolarität eine naturgegebene 
Eigenschaft. DC oder AC oder AC mit überlagertem DC halten sie innerhalb 
der Grenzwerte aus, wobei bei AC zu höheren Frequenzen hin Erwärmung 
auftritt, die die Belastbarket durch Spannung verringert. Aber hier geht 
es wohl um 50 Hz.

mfg

von mzeit (Gast)


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Ja PP sollte das eigentlichh schon sein, gibt es wohl nicht mehr in der 
Baugröße

bmcap
http://web.archive.org/web/2020/admin.bmcap.com/upload/pdf2/zong.pdf

Bilderbuch ohne text.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

>> M.E. ist das Folienmaterial bei dieser Anwendung egal.
>
> Falsch.

Das solltest Du bitte näher erläutern.

von thomas_at (Gast)


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Abend!
SurrendeR1993 schrieb:
> Betriebstemperatur min. 25, max. 85 und maximal 21%
> Feuchte (?).

25/85/21 bedeutet in etwa:

Untere Betriebstemperatur -25°C
Obere Betriebstemperatur +85°C
Feuchte Lagerung 21 Tage/500h (40°C? 85% Luftfeuchte ??) bestanden


mfG Thomas

von Und wat nun? (Gast)


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Hallo

H. H. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> M.E. ist das Folienmaterial bei dieser Anwendung egal.
>
> Falsch.

"Weil folgendes der Fall ist:"

So und was nach diesen Doppelpunkt an Text kommt wird dir und uns 
sicherlich H.H. vermitteln , ansonsten kannst du ihn als überheblichen 
Schwätzer abhaken, halt nur ein weiterer...

Ich bin nicht so gut in Erklären und kann daher nur auf Wikipedia 
hinweisen - wobei die Wikipedia besonders bei Elektrotechnischen Themen 
halt mehr ein Lexikon und kein richtiges Lehrbuch ist und  halt alles in 
der E-Technik  auf Wissen aufbaut was man sich entweder mühsam aneignen 
muss, oder was einen von guten und freundlichen  Mitmenschen z.b. in 
deinen Forum vermittelt wird...
https://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff-Folienkondensator

Wer da mit voller Brust behauptet "Falsch" kann das sicherlich...

Ich habe übrigens nicht einfach "Falsch" geschrieben...

Und ja:
Ironie und Kritik am Verhalten einer bestimmten Person ist gewollt.

Also H.H. zeig das meine harte Kritik unberechtigt war...

von Mark S. (voltwide)


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Harald W. schrieb:
>>> M.E. ist das Folienmaterial bei dieser Anwendung egal.
>>
>> Falsch.
>
> Das solltest Du bitte näher erläutern.

Es reicht hier eben nicht, irgendeinen einen Folienkondensator mit 630V= 
Spannungsfestigkeit zu nehmen, der wird bei der nächsten 
Überspannungsspitze explodieren. Hier sind X-Kondensatoren mit 
selbstheilendem Dieelektrikum mit wenigstens 275VAC zwingend.

von Mark S. (voltwide)


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Und wat nun? schrieb:
> Ich bin nicht so gut in Erklären und kan
kenne ich mich auch sonst nicht aus-
in solchen Fällen einfach mal die Griffel still halten. Ist das so 
schwer?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Hier sind X-Kondensatoren mit
> selbstheilendem Dieelektrikum mit wenigstens 275VAC zwingend.

Versuche es mit Lesen oder bitte jemanden um Hilfe.

Ich kenne das Gerät nicht, aber der abgebildete Kondensator hat eine 
höhere Spannungsfestigkeit. Diese gibt es leider nicht in jedem Aldi.

> in solchen Fällen einfach mal die Griffel still halten. Ist das so
> schwer?

Für Dich scheinbar schon.

von Mark S. (voltwide)


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Manfred schrieb:
> Diese gibt es leider nicht in jedem Aldi.
Da würde solche Kondensatoren auch nicht versuchen zu kaufen.

von Mark S. (voltwide)


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Manfred schrieb:
> Versuche es mit Lesen oder bitte jemanden um Hilfe.
Die angegebene Spannungsfestigkeit von 400VAC wäre keine zwingende 
Vorgabe für den Ersatzkondensator. X-Klassifikation aber schon. Und die 
hat das Original nun mal nicht.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Die angegebene Spannungsfestigkeit von 400VAC wäre keine zwingende
> Vorgabe für den Ersatzkondensator.

Doch.


> X-Klassifikation aber schon.

Nein.


Es geht doch um einen Betriebskondensator für einen Motor!

von Onkel Hotte (Gast)


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H. H. schrieb:
> Es geht doch um einen Betriebskondensator für einen Motor!

Das ist die Frage. Das hier...

SurrendeR1993 schrieb:
> Halogenofen schauen könnte, denn wenn dieser eingeschaltet wird, wird
> das Display dunkler, der Piepton hört sich gequält an

liest sich eher nach Kondensatornetzteil, weil die Fehler schon beim 
Einschalten auftreten. Da war noch gar keine Zeit zum Überhitzen, weil 
der Lüftermotor zu langsam läuft.


@SurrendeR1993
Vielleicht kannst du das mal präzisieren. Im Zweifel Fotos der Platine 
machen, Vorder- und Rückseite.

von H. H. (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Es geht doch um einen Betriebskondensator für einen Motor!
>
> Das ist die Frage. Das hier...
>
> SurrendeR1993 schrieb:
>> Halogenofen schauen könnte, denn wenn dieser eingeschaltet wird, wird
>> das Display dunkler, der Piepton hört sich gequält an
>
> liest sich eher nach Kondensatornetzteil, weil die Fehler schon beim
> Einschalten auftreten. Da war noch gar keine Zeit zum Überhitzen, weil
> der Lüftermotor zu langsam läuft.

Oder es gibt einen zweiten Kondensator , und der schon Klasse X2, aber 
nicht so auffällig groß.

von SurrendeR1993 (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> H. H. schrieb:
>
>> Es geht doch um einen Betriebskondensator für einen Motor!
>
> Das ist die Frage. Das hier...
> SurrendeR1993 schrieb:
>
>> Halogenofen schauen könnte, denn wenn dieser eingeschaltet wird, wird
>> das Display dunkler, der Piepton hört sich gequält an
>
> liest sich eher nach Kondensatornetzteil, weil die Fehler schon beim
> Einschalten auftreten. Da war noch gar keine Zeit zum Überhitzen, weil
> der Lüftermotor zu langsam läuft.
> @SurrendeR1993
> Vielleicht kannst du das mal präzisieren. Im Zweifel Fotos der Platine
> machen, Vorder- und Rückseite.

Ich war mit der Aussage etwas ungenau. Mit "einschalten" meinte ich, 
wenn der Ofen gestartet wird. Wird der Stecker eingesteckt, leuchtet 
alles normal auf, sobald ich nun eine Temperatur und eine Zeit einstelle 
und den Ofen starte (Halogenlampe geht an, Motor fängt an sich zu 
drehen), kommt standardmäßig ein Signalton, der aber nun gequält klingt 
und das Display wird dunkler. Der Motor der Lüfter läuft zwar an, wirkt 
aber sehr schwach und träge.

Zudem restlichen Thread antworte ich später nochmal genauer. Vorab 
möchte ich mich aber bei allen für die Hilfsbereitschaft sehr bedanken!

von Onkel Hotte (Gast)


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SurrendeR1993 schrieb:
> Wird der Stecker eingesteckt, leuchtet
> alles normal auf, sobald ich nun eine Temperatur und eine Zeit einstelle
> und den Ofen starte (Halogenlampe geht an, Motor fängt an sich zu
> drehen), kommt standardmäßig ein Signalton, der aber nun gequält klingt
> und das Display wird dunkler.

Klingt für mich immer noch nach Kondensatornetzteil. Du musst entweder 
mal mitteilen, wo genau der C schaltungstechnisch sitzt oder besser 
noch Bilder hochladen. Vorder- und Rückseite, scharf und blendfrei.

von SurrendeR1993 (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> SurrendeR1993 schrieb:
>
>> Wird der Stecker eingesteckt, leuchtet
>> alles normal auf, sobald ich nun eine Temperatur und eine Zeit einstelle
>> und den Ofen starte (Halogenlampe geht an, Motor fängt an sich zu
>> drehen), kommt standardmäßig ein Signalton, der aber nun gequält klingt
>> und das Display wird dunkler.
>
> Klingt für mich immer noch nach Kondensatornetzteil. Du musst entweder
> mal mitteilen, wo genau der C schaltungstechnisch sitzt oder besser noch
> Bilder hochladen. Vorder- und Rückseite, scharf und blendfrei.

Sehr gerne, das hatte ich auch vor gehabt 😊

Ganz blendfrei habe ich es nicht bekommen, aber es wird nichts 
überblendet.
Dazu noch paar Infos:
L (ACL lt. PCB) ist das Kabel links neben ACN und kommt direkter vom 
Netz gesichert mit einer Thermosicherung an der Ader.
N kommt direkt aus der Dose.
"FAN" führt, wie die Beschriftung vermuten läßt, direkt zum Motor. Der 
andere Pol des Motors klemmt mit N zusammen.
C40 ist der ehemalige Platz des kranken Kondensator.

von SurrendeR1993 (Gast)


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Sorry für den doppelpost, hab die zweite Datei grad verhauen.

von Onkel Hotte (Gast)


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Kondensatornetzteil. Tausche den C gegen einen X1 oder X2 mit passenden 
Werten. Epcos hat was mit passendem RM (27,5mm), bauen aber höher (alles 
IIRC). Hast du in der Höhe noch Platz?

Zu Sicherheit R41/42, EC10 samt Beschaltung kontrollieren, aber 
wahrscheinlich ists mit C40 schon getan.

von H. H. (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> Kondensatornetzteil.

In der Tat.


> Tausche den C gegen einen X1 oder X2 mit passenden
> Werten. Epcos hat was mit passendem RM (27,5mm), bauen aber höher (alles
> IIRC).

Da passt auch RM 31,5, und so sollte die Auswahl recht groß sein.

von Onkel Hotte (Gast)


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https://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/R463R422050H7K?qs=TCDPyi3sCW1IIH51jXA5kQ%3D%3D

Nach Möglichkeit nicht seinen billigen Bruder von Reichelt nehmen.

von SurrendeR1993 (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> 
https://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/R463R422050H7K?qs=TCDPyi3sCW1IIH51jXA5kQ%3D%3D
> Nach Möglichkeit nicht seinen billigen Bruder von Reichelt nehmen.

Oh, danke für den Link! Der sieht doch sehr gut aus, doch schrecken mich 
grad die 20€ Versandkosten sehr ab.
Worin unterscheidet sich denn "sein billiger Bruder" bei Reichelt (hab 
noch nich geschaut)?

OT: Ich muss mal echt anmerken, wie fasziniert ich von der Vielfalt der 
Kondensatoren bin und auch euer Wissen dahinter. Wirkt das Thema für 
mich als unerfahrener nur so umfangreich oder ist es das auch?

von Martin L. (makersting)


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Nein, so furchtbar kompliziert ist es nicht. Die Kennung "X2" macht das 
Leben leichter. Was an den sog. billigen Brüdern von r*ichelt jetzt 
nicht gut sein soll, erschließt sich mir auch nicht.

Was ich noch tun würde, ist den anderen gelben C gleich mit tauschen 
(auch X2 nehmen). Der sorgt für eine Netzfilterung und hat mE auch 
gelitten, wenn es den 2,2uF schon hat derartig leiden lassen. 
Letztendlich kommt es auf die paar Cent nicht an.

von Onkel Hotte (Gast)


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SurrendeR1993 schrieb:
> Worin unterscheidet sich denn "sein billiger Bruder" bei Reichelt (hab
> noch nich geschaut)?

Max. 125°C u. 100000 Std. vs. 110°C u. 1000 Std.

Das hier...

https://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/R463R422050M2K?qs=zR8VgEwoOb01UsEFsJZa%252Bw%3D%3D

...ist der "kleine Bruder", den es auch bei Reichelt und TME gibt.

Funktionieren wirds auch mit dem "kleinen", der größere wird wohl das 
Gerät überleben.


> doch schrecken mich grad die 20€ Versandkosten sehr ab.

Verständlich. Aber mal unabhängig davon, welchen du jetzt wählst, 
klicker dich mal durch die Listen und staune, was alles nicht auf Lager 
ist und wann es wieder lieferbar sein soll. Wenn etwas verfügbar ist, 
sind die Versandkosten das kleinste Übel, deswegen achte ich kaum noch 
darauf.

> Wirkt das Thema für
> mich als unerfahrener nur so umfangreich oder ist es das auch?

Es ist sehr umfangreich, aber wie immer im Leben: Wenn man weiß was man 
will, gehts schnell.

von Onkel Hotte (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Was an den sog. billigen Brüdern von r*ichelt jetzt
> nicht gut sein soll, erschließt sich mir auch nicht.

Max. 125°C u. 100000 Std. vs. 110°C u. 1000 Std.

von SurrendeR1993 (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Nein, so furchtbar kompliziert ist es nicht. Die Kennung "X2"
> macht das Leben leichter. Was an den sog. billigen Brüdern von r*ichelt
> jetzt nicht gut sein soll, erschließt sich mir auch nicht.
> Was ich noch tun würde, ist den anderen gelben C gleich mit tauschen
> (auch X2 nehmen). Der sorgt für eine Netzfilterung und hat mE auch
> gelitten, wenn es den 2,2uF schon hat derartig leiden lassen.
> Letztendlich kommt es auf die paar Cent nicht an.

Die Kapazität der beiden anderen Kondensatoren war noch voll in Ordnung 
(0,2uF ±5% SOLL, 0,18uF IST), aber schlussendlich wäre es eine 
Überlegung wert, denn eventuell ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis 
diese auch aufgeben.

Nun muss ich mal fragen, was es mit der X-Kennzeichnung auf sich hat? 
Aus dem Kontext hier im Thread erkenne ich, dass es sich schonmal um 
selbstheilende handelt. Gibt's da noch mehr Unterschiede zu klassischen 
und wie verhält es sich zwischen X1 und X2?

Wenn ich jetzt nach meinem bisherigen Wissen Ersatz für die 0,2uF C's 
haben möchte, brauche ich nur nach X2 MKP Folienkondensatoren mit 0,2uF 
und der entsprechenden Spannungsfestigkeit und dem passenden RM suchen?

von Onkel Hotte (Gast)


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SurrendeR1993 schrieb:
> Nun muss ich mal fragen, was es mit der X-Kennzeichnung auf sich hat?

https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

Die entscheidenden Merkmale sind bei Zerstörung kein leitendes Material 
abzusondern und keine Stichflamme zu entwickeln.

von Manfred (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Versuche es mit Lesen oder bitte jemanden um Hilfe.
> Die angegebene Spannungsfestigkeit von 400VAC wäre keine zwingende
> Vorgabe für den Ersatzkondensator.

Ein selten dämlicher Kommentar!

Manfred schrieb:
> Ich kenne das Gerät nicht,

Solange die Betriebsbedingungen nicht eindeutig klar sind, gehört da als 
Ersatz ein datenmäßig identisches Bauteil rein, Punkt und Aus.

von H. H. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Solange die Betriebsbedingungen nicht eindeutig klar sind, gehört da als
> Ersatz ein datenmäßig identisches Bauteil rein, Punkt und Aus.

Die sind aber jetzt bekannt, und auch dass der Hersteller des Ofens ein 
weniger geeignetes Teil eingebaut hat.

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