Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie sich als Arbeitnehmer gegen Chefs wehren?


von Reinfried Billibald (Gast)


Lesenswert?

Guten Morgen Leute,

Ich arbeite seit Jahren in der IT, lernte verschiedene Firmen, Kollegen 
und "Chefs" kennen.

Ihr kennt das ja, manchmal gute, manchmal einfach nur "Vorgesetzte ", 
die wirklich vorgesetzt wurden.

Aktuell haben wir in der Softwareentwicklung (Software zur 
Automatisierung von Büroprozessen) sehr viel Druck auch aufgrund sehr 
schlechter Managemententscheidungen.

Chef gibt gerne den Druck ungeniert weiter, es existieren weder 
Prioritäten noch ein Plan. Ein paar mal hatten wir Wochenendarbeit, die 
Zeit geht aber nicht verloren und landet auf einem Zeitkonto.

Was sind eure Erfahrungen,  wie kann man sich hier wehren? (Ohne gleich 
zu kündigen bzw. Betriebsrat einzuschalten)
Grenzen aufzeigen?
Um genau 17:00 den Stift (Tastatur) fallen lassen und herunterfahren?
Einfach nein sagen, mach ich nicht?

Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir 
vor,  ausser gleich zu kündigen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir
> vor,  ausser gleich zu kündigen

Das ist auch i.A. der beste Weg.

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Reinfried Billibald schrieb:
>> Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir
>> vor,  ausser gleich zu kündigen
>
> Das ist auch i.A. der beste Weg.

Das denke ich auch.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Man muss ja nicht gleich 100% kuendigen. Man kann auch dem Scheff sagen, 
dass man ab demnaechst eben nur noch z.b. 8,10,20h pro Woche arbeiten 
wird, natuerlich mit entsprechenden Abschlaegen im Salaer (Die muessen 
Frauen, Kinder und Haeuser ggf. halt tolerieren koennen).
Klar, kann sein, dass der Scheff dann sagt: Scher' dich zum Teufel. Das 
muss man dann halt auch machen (koennen/wollen).
Wenn man das nicht machen kann/will, dann kann man natuerlich auch dem 
Betriebsrat auf den Keks gehen mit seinem Gejammer. Wird nur wenig 
helfen.

Gruss
WK

von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

Stell Dir einfach vor Du hättest gekündigt, aber Dein Chef wöllte Dich 
unbedingt behalten.

von pp (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir
> vor,  ausser gleich zu kündigen.

Entweder du kommst in eine Position (Management, Teamleiter etc.) wo du 
Entscheidungen beeinflussen kannst - oder du kündigst und suchst dir 
einen passenden Job.
Eingefahrene Strukturen ändern wollen ohne Entscheidungsbefugnis 
funktioniert nicht. Einfach nur Arbeiten nach Vorschrift 
(Arbeitsverweigerung, Stift fallenlassen...) macht ja auch keinen Spass.

von lazybone (Gast)


Lesenswert?

1. kein Überstundenpaket von einem in das nächste Jahr schleppen sondern 
rechtzeitig abbauen
2. wer alles kann muss alles machen. Wer nicht ausgenutzt werden will 
muss sich auch ab und zu als nutzlos herausstellen. Da gilt es eine 
feine Balance zu wahren zwischen einen guten Beitrag zu leisten oder 
alles zugeschoben zu bekommen.
3. Stimmt das Gehalt und ist die Firma solide finanziert gibt es keinen 
Grund die Firma zu verlassen. Startup Mentalität ist ein Euphemismus für 
wenig Geld für viel Arbeit.
4. Bei Problemen mit einzelenen Chef-"Persönlichkeiten" :
Buchtip: Mein Chef ist irre, Ihrer auch ?

von DANIEL D. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde mich schon mal um ein Arbeitszeugnis bemühen. Dann wird man 
sicher auch fragen ob man mit irgendwelchen Punkten unzufrieden ist. Man 
kann dann behaupten man wolle das Unternehmen nicht verlassen, aber 
Kritikpunkte gäbe es trotzdem, und diese dann erwähnen.

von Joe J. (j_955)


Lesenswert?

lazybone schrieb:
> 4. Bei Problemen mit einzelenen Chef-"Persönlichkeiten" :
> Buchtip: Mein Chef ist irre, Ihrer auch ?

Das Buch hat aber auch negative Rezessionen.

Tenor einer Bewertung:
Die X-Millionen Führungskräfte, die Verantwortung übernehmen wollen 
haben immer die Arschkarte...
Betonung liegt auf wollen, nicht können.

Mit einander ins Gespräch kommen ist echt nicht leicht. Die 
Aufmerksamkeit der Führungskraft zu gewinnen ist hier oft ein Problem, 
so meine Erfahrung.

Deine Überlegungen finde ich gut, da es wichtig ist selbst den Ar.. hoch 
zu bekommen, wenn man unzufrieden ist.

von lazybone (Gast)


Lesenswert?

>es wichtig ist selbst den Ar.. hoch zu bekommen, wenn man unzufrieden ist.
und Selbstreflexion ist auch wichtig, nicht das das Problem im Spiegel 
ist. Ein "normaler" Chef macht nur mit einem was man mit sich machen 
lässt. Bei der Kommunikation ist es wichtig keine Fronten aufzubauen 
(aka das mache ich nicht!) sondern im Subtext zu kommunizieren (unnötige 
Wochenendarbeit hat viel Kernschrott erzeugt).

>Aufmerksamkeit der Führungskraft zu gewinnen ist hier oft ein Problem
eine Führungskraft schenkt einem nur (negative!) Beachtung wenn es nicht 
läuft. Dann entsteht der Eindruck von "Managementbedarf" beim Chef. Der 
gute Chef prüft dann Schulungsbedarf/Ausstattungsbedarf, der schlechte 
Chef setzt Deadlines und Überegulation/Überwachung als Mangament 
Instrument ein.

Wenns gut läuft, dann entsteht beim Chef der Eindruck, da geht noch 
mehr, da ist noch mehr rauszuholen. Aber wenn man den Motor überdreht 
geht er nach einer kurzen Spitzenleistung kaputt (Burnout). Da muss der 
MA in den Schongang schalten.

Vor der Frage nach einem Arbeitszeugnis (rote Flage für HR, dann ist 
bereits alles zu spät, kein wirklicher Handlungsbedarf mehr) sollte ein 
Mitarbeitergespräch außer der Reihe eingefordert werden um Ziele und 
Erwartungen schriftlich zu fixieren. Das signalisiert HR noch 
Einflussmöglichkeiten.

von ... (Gast)


Lesenswert?

> negative Rezessionen

:)

https://de.wikipedia.org/wiki/Rezension

Am besten ist/wird man sein eigener Chef.
Dann kann man auch Rechnungen schreiben.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Wenn ein Chef sein Werkzeug schätzt kümmert er sich drum, also um dich! 
Wenn nicht, dann geh "in dich" und nicht viel später besser woanders 
hin.

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

Sich die seltsamen Anweisungen schriftlich geben lassen!!!

von T.L. (Gast)


Lesenswert?

>> Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir
>> vor,  ausser gleich zu kündigen

> Das ist auch i.A. der beste Weg.

Bisweilen ist man – aus den unterschiedlichsten Gründen – ortsgebunden.
Wenn man dann keinen neuen Job ortsnah findet, so bleibt oft nur noch 
die
"innere Kündigung".

https://de.wikipedia.org/wiki/Innere_K%C3%BCndigung

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Chef gibt gerne den Druck ungeniert weiter, es existieren weder
> Prioritäten noch ein Plan. Ein paar mal hatten wir Wochenendarbeit, die
> Zeit geht aber nicht verloren und landet auf einem Zeitkonto.

Mal ne grundsätzliche Frage: Wie habt ihr denn darauf reagiert? Etwa 
garnicht und der Chef denkt, er kann den Elsel weiter reiten?

Wenn ihr als Team da euren Chef nicht erzeiht, dann bleibt nur eines: 
Lebenslauf updaten und rausschicken!

Arbeit gibts gerade noch genug, die Straßen sind voll!

von Blackoutgroßaktionär (Gast)


Lesenswert?

Einfach nicht mehr hingehen. Hab ich letztens gemacht. Dann gabs Anzeige 
und lebe jetzt in der Türkei.

Beitrag #7218340 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Maxe (Gast)


Lesenswert?

Wenns um die Wochenendarbeit geht, direkt abblocken, "Also dieses 
Wochenende geht es definitiv nicht, schon alles verplant".

So aehnlich bei Ueberstunden. Dem Scheff muss klar sein, dass du es 
nicht mit dir machen laesst. Das fuehrt meistens zu einem harmonischeren 
Miteinander als wenn man murrt und es doch macht.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir
> vor,  ausser gleich zu kündigen.

Reinfried Billibald schrieb:
> Ein paar mal hatten wir Wochenendarbeit, die
> Zeit geht aber nicht verloren und landet auf einem Zeitkonto.

Bei manchen ist das mit dem Gehalt abgegolten.

Die alte Weisheit!

Love it!
Change it! (ggf. Deine Einstellung)
Leave it!

Immer daran denken, Du nimmst Dich immer in einen neuen Job mit!

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Oft sieht die Wiese beim Nachbarn viel grüner aus. Deshalb muß eine 
Kündigung lange noch nicht zu besseren Ergebnissen führen. Wenn der 
Schuh irgendwo drückt, sollte man das freundlich, aber bald regeln. Ein 
Chef ist auch nur ein Mensch. Entweder hat er Druck von oben oder zu 
wenig Leute für diese Aufgabe oder keinen Durchblick? Ein guter Chef 
kümmert sich um seine Leute (denn er braucht sie manchmal). :-)

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Deshalb muß eine
> Kündigung lange noch nicht zu besseren Ergebnissen führen.

Nur weil sich was ändert, muss es nicht besser werden, aber damit es 
besser wird, muss sich was ändern.

Reinfried Billibald schrieb:
> Was sind eure Erfahrungen,  wie kann man sich hier wehren? (Ohne gleich
> zu kündigen bzw. Betriebsrat einzuschalten)

Und nebenbei: Im Konzern muss normalerweise der Betriebsrat die 
Wochenendarbeit genehmigen, ist das bei euch nicht so?

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Joe J. schrieb:
> Tenor einer Bewertung:
> Die X-Millionen Führungskräfte, die Verantwortung übernehmen wollen
> haben immer die Arschkarte...
> Betonung liegt auf wollen, nicht können.

Naja, da erkennt man das Problem: Der Vorgesetzte ist meist ein 
ehemaliger Entwickler und wollte raus aus der Mühle. Er hat es in die 
Leitung geschafft und ist nun Schleifstein.

WECHSELN!

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Der Vorgesetzte ist meist ein
> ehemaliger Entwickler und wollte raus aus der Mühle.

Nee, er musste raus , weil er nichts auf den Schirm bekommen hat.

Reinfried Billibald schrieb:
> wie kann man sich hier wehren?

Sich trauen, NEIN zu sagen.

Beitrag #7218695 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ist doch gut (Gast)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb im Beitrag #7218695:
> Ich musste noch nie eine Überstunde ableisten.

Klassische Hilfsarbeitermentalität.

von arbeitsloser Intendant (Gast)


Lesenswert?

Kündigen, die einzige Sprache die Chefs verstehen, manchmal nicht mal 
das.

Beitrag #7218961 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Mit Verantwortung wachsen auch die Anforderungen. Und wer nur 
Tätigkeiten ausübt, die allenfalls dem üblichen Termindruck unterliegen, 
aber sonst keine unmittelbaren Auswirkungen haben, kommt um Arbeit zur 
Unzeit leichter herum.

Wer zu solchen Fragen eine klar restriktive Haltung pflegt, sollte sich 
folglich bereits bei der Auswahl von Beruf und Art des Arbeitsplatzes 
passend orientieren. Und nach oben gehts meist nicht, denn je cheffiger 
es wird, desto weniger kann man nach 8h/40h alles fallen lassen.

Darauf bezieht sich vmtl auch der Begriff "Hilfsarbeitermentalität".

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7218981 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb im Beitrag #7218981:
> Ich würde eher sagen das hängt davon ab in welcher Branche man arbeitet.

Auch das. Aber auch die konkrete Tätigkeit in einer Branche entscheidet, 
der Arbeitsplatz darin.

Wer als Elektriker Kabel in Häuser zieht, hat evtl Überstundendruck, 
aber sonst? Als Betriebselektriker kommt man indes gelegentlich in 
Verlegenheit, auch geplant zu einer Zeit zu arbeiten, in der die anderen 
nicht arbeiten.

Ist in der IT genauso. Wer PCs und Netzwerkkabel schleppt, hat einen 
5x8-Job. Wer Anwendungen oder Webseiten programmiert, hat höchstens in 
Ausnahmesituationen ausserhalb der üblichen Zeit zu tun. Wer mit der 
zentralen Infrastruktur eines Unternehmens zu tun hat, kann zwar ggf 
Überstunden kompensieren, muss aber gelegentlich Wochenenden opfern, 
ebenfalls meist geplant.

von Peter M. (Gast)


Lesenswert?

Suche Dir eine neue Aufgabe.
Bis zum Tag der Kündigung verhälst Du dich so, wie in Deinem 
Arbeitsvertrag steht. Nicht mehr und nicht weniger.
Arbeite nur die schriftlichen Vorgaben ab, keine eigenen Ideen / 
Anmerkungen einbringen. Absolute Pünktlichkeit einhalten.Den Griffel 
pünktlich fallen lassen, keine Minute Überstunden.
Also mache den sog. Dienst nach Vorschrift, mehr nicht.
Entweder sie raffen es, oder nicht.
Merke: "Nette Menschen werden immer ausgenutzt!"
Lass es nicht mehr zu.
Das ist am Anfang ziemlich schwer, aber der Zeitpunkt kommt, an dem das 
ausbeuterische Verhalten der Vorgesetzten an einen wie Wasser abfliesst.
LMAA und Sarkasmus hilft ungemein.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb im Beitrag #7218981:
> Wenn eure Planung jedoch so scheisse ist und eure Anwälte so beschissene
> Verträge aushandeln damit das "notwendig" ist würde ich woanders
> ansetzen, aber garantiert nicht an der Verantwortung eines Entwicklers.

Nicht alles in planbar, Sogar bei reiner Produktentwicklung können 
Situationen entstehen, in denen man nicht durchweg streng nach 5x8- bis 
5x7-Schema arbeiten kann. Wenn dein Produkt an kritischer Stelle 
eingesetzt wird, können Situationen entstehen, in denen auch mal mehr 
Zeit zu unüblicher Zeit drin steckt.

So haben Softwareentwickler meist einen gut kalkulierbaren Job, 
abgesehen von Termindruck durch mehr oder weniger selbst definierte 
Deadlines. Wohl auch die bei AVM (die mit den Fritzboxen). Vor ein paar 
Jahren hatten allerdings die meisten Fritzboxen einen üblen Bug, den AVM 
in sehr kurzer Zeit quer durch die Produktpalette reparierte. Recht 
wahrscheinlich nicht streng nach 5x8-er Regelung.

Entscheidend bei sowas ist die Balance, nicht das Dogma.

: Bearbeitet durch User
von Programmierer (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Und nebenbei: Im Konzern muss normalerweise der Betriebsrat die
> Wochenendarbeit genehmigen, ist das bei euch nicht so?

Wollte ich auch gerade schreiben. Der Betriebsrat ist natürlich auch 
immer sehr beschäftigt. Wochenendarbeits-Anträge, müssen bis Mittwoch 
16:00 schriftlich vorliegen, sonst kann man sie "leider" nicht 
bearbeiten. Selbst wenn der BR immer abnickt, diese Frist kann die Sache 
schon etwas entschärfen und die Willkür reduzieren.

(prx) A. K. schrieb:
> Wer Anwendungen oder Webseiten programmiert, hat höchstens in
> Ausnahmesituationen ausserhalb der üblichen Zeit zu tun.

Naja, wenn man dem Kunden einen Lieferungstermin versprochen hat aber 
aufgrund technischer Probleme nicht fertig wird (z.B. Bugs in externer 
Software) kann es schwierig werden den Termin einzuhalten. Oder wenn man 
keine externen Firmen findet die einem wie erhofft bei der Umsetzung 
helfen können.

Blöd ist wenn man Kollegen hat, die enthusiastisch und freiwillig am 
Wochenende arbeiten. "Ich hab mich mal am Sonntag hingesetzt und das 
implementiert". Die sind natürlich sofort Chefs Liebling, und wenn man 
sich selbst nicht derart aufopfert fällt man negativ auf.

Ich verstehe zwar nicht wie einem die eigene Zeit derart wertlos sein 
kann und warum man am Wochenende nicht was schönes macht... Aber solche 
Leute gibt's.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Programmierer schrieb:
> Ich verstehe zwar nicht wie einem die eigene Zeit derart wertlos sein
> kann und warum man am Wochenende nicht was schönes macht...

Das hängt natürlich von der jeweiligen privaten Situation ab. 
Beispielsweise wenn du für einen geplant verbratenen Samstag zwei Tage 
frei kriegst, und keine klassische Familie-mit-Kindern Situation (mehr) 
hast.

> Aber solche Leute gibt's.

Manchmal hilft es, die eigene Situation nicht als Mass für alle zu 
betrachten. Nicht alle zu verachten, die anders entscheiden.

: Bearbeitet durch User
von Programmierer (Gast)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Beispielsweise wenn du für einen geplant verbratenen Samstag zwei Tage
> frei kriegst,

Das ist ja was anderes. Ich meinte Leute, die völlig unentgeltlich 
unaufgefordert am Wochenende arbeiten, ohne dafür Geld oder irgendeinen 
Ausgleich zu bekommen. Praktisch als "Hobby". So viel ohne Ausgleich zu 
arbeiten ist sowieso ungesund, gerade bei Bürojobs.

von Zusammenschließen (Gast)


Lesenswert?

Kommt drauf an wieviele ihr (du und deine Kollegen) seid die es betrifft 
und ob alle das genauso sehen wie du. Wenn ihr mehrere seid, dann ist es 
am effektivsten sich zusammenzuschließen und gemeinsam zu sagen, stopp 
bis hierher und nicht weiter. Wenn alle zusammenhalten ist jeder 
Vorgesetzte und Chef machtlos. Wenn du kündigst und weggehst, geht es 
genauso weiter und andere leiden weiter. Wenn man sich aber gemeinsam 
zusammentut und den Missstand beseitigt, dann wirds in Zukunft besser. 
In verrückten Zeiten wie diesen haben die Leute vergessen wie mächtig 
sie sind, wenn sie sich zusammentun, das gilt übrigens nicht nur im 
Berufsleben, sondern in allen Lebensbereichen :)

von Programmierer (Gast)


Lesenswert?

Programmierer schrieb:
> Ich meinte Leute, die völlig unentgeltlich
> unaufgefordert am Wochenende arbeiten

PS: Ich meinte damit zusätzlich zur vertraglichen Arbeitszeit, also 40h 
Woche, +10h Wochenendarbeit, 40h Woche, usw ... Also nicht einfach 
Sonntag statt Montag zu arbeiten, sondern beides. Und ohne das irgendwie 
als Überstunden angerechnet zu bekommen.

Beitrag #7219065 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb im Beitrag #7219065:
> Wenn man das richtige Bildsystem für embedded Linux benutzt

Diktierst du deine Beträge? ;-)

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb im Beitrag #7219065:
> Wenn man das richtige Bildsystem für embedded Linux benutzt muss man
> dazu einfach nur einmal die Bibliotheken hochziehen/Hotfix einspielen
> und erhält anschließend für alle Targets seine Firmware.

Produkte über einen Bereich von 10+ Jahren wird man kaum in einem 
einzelnen Build-System erzeugen wollen, weil sich wandelnde 
Build-Systeme sonst exzessiven Testaufwand für alte Targets nach sich 
ziehen. Und genau das kann man in der Situation absolut nicht brauchen. 
Die Build-Systeme sollte man mindestens für abgelaufene Produkte 
auskoppeln und einfrieren, um frei von Nebenwirkungen gezielt nur den 
einen Punkt patchen zu können.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7219100 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb im Beitrag #7219100:
> Irgendwann entfernt man einfach die Maschinen aus den Buildtargets und
> ab da purzeln dann halt keine Images für die alten Router mehr heraus.

Genau darum ging es im betrachteten Fall aber. Um Images für schon seit 
Jahren nicht mehr gepflegte Produkte.

von Peter Pan (Gast)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Peter Pan schrieb:
>> Irgendwann entfernt man einfach die Maschinen aus den Buildtargets und
>> ab da purzeln dann halt keine Images für die alten Router mehr heraus.
>
> Genau darum ging es im betrachteten Fall aber. Um Images für schon seit
> Jahren nicht mehr gepflegte Produkte.

Und genau das ist kein Problem wenn man seine Toolchain im Griff hat:

https://pelux.io/software-factory/PELUX-1.0/swf-blueprint/docs/articles/baseplatform/reproducible-yocto-builds.html

https://docs.yoctoproject.org/singleindex.html#reproducible-builds

von Binnibillichdrangekommen (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Als Angestellter gibt es ja fast keine guten Möglichkeiten kommt mir
> vor,  ausser gleich zu kündigen.

Arbeitnehmer --> nimmt Arbeit
Chef --> gibt Arbeit

Daher schlechte Idee, die Arbeit abzulehnen, denn dann bist du (bald) 
kein Arbeitnehmer mehr, sondern selbständig (evtl. ohne Geschäftsidee)

Werde dir einfach deiner Position in diesem Spiel bewußt und die ist 
ziemlich weit unten. Da man aber nicht weiß, welchen Wert das Geld, das 
man für die Arbeit erhält morgen hat, kann man alles auch recht locker 
sehen. Es ist ein Spiel, bei dem sich während des Spiels die Regeln 
ändern. Und diese machen nicht die Arbeitnehmer.

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Programmierer schrieb:
> Blöd ist wenn man Kollegen hat, die enthusiastisch und freiwillig am
> Wochenende arbeiten. "Ich hab mich mal am Sonntag hingesetzt und das
> implementiert". Die sind natürlich sofort Chefs Liebling, und wenn man
> sich selbst nicht derart aufopfert fällt man negativ auf.

Ich würde damit eine Abmahnung riskieren.

von Dirk K. (knobikocher)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Ein paar mal hatten wir Wochenendarbeit, die
> Zeit geht aber nicht verloren und landet auf einem Zeitkonto.

Ist doch gut ein paar Stunden auf dem Konto zu haben um dann im 
Bedarfsfall mal eben einen halben/ganzen Tag Gleitzeit zu machen.

Insofern verstehe ich folgendes nicht:

Reinfried Billibald schrieb:
> Was sind eure Erfahrungen,  wie kann man sich hier wehren?

Wogegen sollte man sich in der Situation den wehren? Aus meiner Sicht 
gibt es dazu gar keinen Anlass.

von Peter Pan (Gast)


Lesenswert?

Dirk K. schrieb:
> Wogegen sollte man sich in der Situation den wehren?

Samstags gehört Vati mir!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter Pan schrieb:
> Samstags gehört Vati mir!

Nur bis zur Pubertät. Ab da soll er hin, wo der Pfeffer wächst. ;-)

Obendrein ist dieses heitere Familienbild so angestaubt wie der Slogan. 
An den Samstagen, an denen der geschiedene Eheteil die Kids hat (wenn 
überhaupt), ist das ein Thema. An den anderen weniger.

: Bearbeitet durch User
von Pleitegeier (Gast)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Peter Pan schrieb:
>> Samstags gehört Vati mir!
>
> Nur bis zur Pubertät. Ab da soll er hin, wo der Pfeffer wächst. ;-)
>
> Obendrein ist dieses heitere Familienbild so angestaubt wie der Slogan.
> An den Samstagen, an denen der Scheidungsvater die Kids hat (wenn er
> überhaupt welche hat), ist das ein Thema. An den anderen weniger.

Sprichst wohl aus leidlicher Erfahrung, eh?

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Das Thema lautet immer noch, wie man sich gegen Chefs wehrt. Und nicht 
wie man Foristen hier persönlich angeht.

von Peter Pan (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Das Thema lautet immer noch, wie man sich gegen Chefs wehrt.

Und die Frage wurde bereits beantwortet: Mit den Füßen! Und zwar indem 
man kündigt!

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Wochenendarbeit, ohne Zuschlag und ohne Freiwilligkeit ist eine Zumutung 
und sollte mit den Füßen quittiert werden.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> und sollte mit den Füßen quittiert werden.

Wir kennen nur die halbe Geschichte. Bevor man kündigt, sollte man schon 
was Besseres haben.

von Dirk K. (knobikocher)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Wochenendarbeit, ohne Zuschlag und ohne Freiwilligkeit ist eine Zumutung
> und sollte mit den Füßen quittiert werden.

Ob dies beim TO zutrifft ist unklar.

Reinfried Billibald schrieb:
> Chef gibt gerne den Druck ungeniert weiter, es existieren weder
> Prioritäten noch ein Plan. Ein paar mal hatten wir Wochenendarbeit, die
> Zeit geht aber nicht verloren und landet auf einem Zeitkonto.

Wenn Chef keinen Plan hat, dann wird er auch nicht Überstunden anordnen. 
Denn ohne Plan weiß Chef ja nicht mal, wann etwas fertig werden soll(te) 
und das zum Erreichen Arbeit am WE notwendig ist.

Dieser Absatz vom TO klingt eher nach freiwilliger Mehrarbeit am 
Wochenende. Und ein Zuschlag ist auch nicht ausgeschlossen bisher.


Was tut man aber nun dagegen? Informieren ist fair. Ich hatte in 
ähnlicher Situation dem damaligen Vorgesetzten die Gründe aufgezeigt, 
warum ich keine freiwillige Mehrarbeit leiste: kein Aufschlag - 
Auszahlen lohnt sich nicht. Termine nicht haltbar was aber klar wäre, 
wenn man mich vorher mal gefragt hätte. Wurde ich aber nicht- Motivation 
nicht vorhanden.

Allerdings habe ich ihm auch gesagt: wenn er mir Mehrarbeit 
schriftlich(!) anordnet, dann werde ich dem natürlich folge leisten. Und 
diese in den nächste 6 Monaten wieder ausgleichen.

Das Gespräch war sachlich(!) und fair. Mir wurde nie Mehrarbeit 
angeordnet und ich habe auch keine Repressalien erfahren. War ein guter 
Vorgesetzter, welcher die Gründe akzeptiert hat. Wenn der Vorgesetzte 
dies nicht tut - ja dann empfehle ich die Kündigung. Aber ihm zumindest 
die Chance geben die Gründe zu wissen und ggf. zu ändern, die Chance 
sollte man ihm geben.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7220591 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Büroverstehers (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:

> Um genau 17:00 den Stift (Tastatur) fallen lassen und herunterfahren?
> Einfach nein sagen, mach ich nicht?


Wer eine Tastatur fällen lässt, hat die Kontrolle über sein Lötkolben 
verloren

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Dirk K. schrieb:
> Dieser Absatz vom TO klingt eher nach freiwilliger Mehrarbeit am
> Wochenende. Und ein Zuschlag ist auch nicht ausgeschlossen bisher.

Wenn es freiwillig war, warum macht er dann hier einen Thread auf um 
darüber zu klagen?

Zudem kann Zuschlag ausgeschlossen werden, da er erwähnt hat, dass es 
auf das Zeitkonto geht.

von Edinghard (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Um genau 17:00 den Stift (Tastatur) fallen lassen und herunterfahren?

Was soll das bringen, bis 17:00 zu warten?!

Reinfried Billibald schrieb:
> Einfach nein sagen, mach ich nicht?

Unkooperativ! Cleverer: Ja sagen und es nicht machen.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Zudem kann Zuschlag ausgeschlossen werden, da er erwähnt hat, dass es
> auf das Zeitkonto geht.

Nein!

Für angeordnete / vereinbarte Überstunden müssen Zuschläge gezahlt 
werden. Betriebsräte stellen sich meist quer und genehmigen diese nur im 
Zeitausgleich.

Da kommen dann die Überstunden auf das Zeitkonto zwecks späterem 
'Abbummeln', während die (tariflichen) Zuschläge ausgezahlt werden. 
Solange die Zahl der Überstunden überschaubar gering ist, ist das für 
beide Seiten ein guter Kompromiss.

Man darf aber Grenzen aufzeigen: "Herr xxx, Geld in der Tasche und keine 
Zeit mehr, das auszugeben bereitet mir keine Freude". Es gibt 
Situationen, wo ein paar Überstunden Sinn machen, die dürfen aber keine 
grundlegenden Planungsfehler ausgleichen wollen.

von Dirk K. (knobikocher)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Zudem kann Zuschlag ausgeschlossen werden, da er erwähnt hat, dass es
> auf das Zeitkonto geht.

Das sehe ich anders. Ich war mal Lohnempfänger und der Aufschlag wurde 
auf die geleisteten Stunde angerechnet. Sprich +25% bedeutete: 4h 
gearbeitet -> 5h auf dem Konto. Diese 5h dann entsprechend abbummeln 
oder ausbezahlen.

Shorty schrieb:
> Wenn es freiwillig war, warum macht er dann hier einen Thread auf um
> darüber zu klagen?

Vielleicht aus dem selben Grund, warum er sich nicht mehr hier meldet: 
Troll.

von Dirk K. (knobikocher)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Für angeordnete / vereinbarte Überstunden müssen Zuschläge gezahlt
> werden.

Müssen? Nö.

"Überstunden müssen nicht höher vergütet werden, außer dies ist in einem 
Tarifvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag so 
vereinbart."

https://www.arbeitszeit-klug-gestalten.de/alles-zu-arbeitszeitgestaltung/arbeitszeitrecht/ueberstunden-und-mehrarbeit

Manfred schrieb:
> (tariflichen) Zuschläge

Von Tarif war nirgends die Rede.

Es bleibt also unklar. Und da der TO sich auch nicht mehr meldet, ist 
die Geschichte wohl eh erfunden (wenn auch realitätsnah).

: Bearbeitet durch User
von Reinfried Billibald (Gast)


Lesenswert?

Dirk K. schrieb:
> Vielleicht aus dem selben Grund, warum er sich nicht mehr hier meldet:
> Troll.
Dirk K. schrieb:
> Von Tarif war nirgends die Rede.
> Es bleibt also unklar. Und da der TO sich auch nicht mehr meldet, ist
> die Geschichte wohl eh erfunden (wenn auch realitätsnah).
Guten Tag Kollegen,
dass ich mich nicht mehr melde stimmt genauso wenig wie dass die 
Geschichte eine Trollgeschichte ist.
Dass ich mich später melde, ist richtig.  Warum, der Grund sei euch 
überlassen.  Vielleicht genau aus dem Grund,  da ich Überstunden mache. 
Hallo?

Das Problem ist nicht dass ich diesmal freiwillig Überstunden gemacht 
habe, das Problem ist, wenn es überhand nimmt. Man langsam eine 
unsichtbare Schwelle überschreitet, sozusagen es zur normalen Situation 
wird. Ab da wird es dann kritisch und ab da muss man "Nein" sagen, da 
sich die Firma sonst dran gewöhnt (" mit dem kann man's ja eh machen").

Mein Thread dient dazu zu warnen, möge es euch besser gehen, und ein 
gesundes Verhältnis und Balance finden. Seid ihr mal in der Misere ist 
es umso schwerer, daneben auch noch die Energie für neue Bewerbungen zu 
finden und auch noch Bewerbungsgespräche durchzuziehen.

"Menschen sind nicht unbedingt erfolgreich, weil sie hart arbeiten. Sie 
tun einfach die richtigen Dinge in gegebenen Situationen.“ (Zitat, 
Sadhguru)

Reinfried

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Dh. ihr macht alle Überstunden, weil ihr das Maul nicht aufkriegt?

von Der echte und einzig wahre Schlaumeier (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> weil ihr das Maul nicht aufkriegt?

Nerds eben.

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Der echte und einzig wahre Schlaumeier schrieb:
> Shorty schrieb:
>> weil ihr das Maul nicht aufkriegt?
>
> Nerds eben.

Ja, leider! Das "blöde" dabei ist, dass der Chef diese Mehrleistung 
nicht belohnen kann, da spricht absolut alles dagegen!

von Reinfried Billibald (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Der echte und einzig wahre Schlaumeier schrieb:
>
>> Shorty schrieb:
>>> weil ihr das Maul nicht aufkriegt?
>>
>> Nerds eben.
>
> Ja, leider! Das "blöde" dabei ist, dass der Chef diese Mehrleistung
> nicht belohnen kann, da spricht absolut alles dagegen!
Leute, ich kann mich ja nicht beschweren,  obwohl die Arbeitslast und 
operativ aktuell sehr hoch ist.
Ca. 48-50 Std.  pro Woche,  in den letzten Wochen.

Aber ich kann jede Minute abfeiern,  bzw. auszahlen lassen.
P.S. ist IT Branche, für systemrelevante Handelssysteme, u. die Stelle 
ist im Ausland.

Hätte auch ein Angebot eines Startups gehabt,  zum ähnlichen Gehalt, als 
Teamleiter, aber All-in d.h. keine Überstunden abfeiern, kompensieren 
oder auszahlen lassen.

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Leute, ich kann mich ja nicht beschweren,  obwohl die Arbeitslast und
> operativ aktuell sehr hoch ist.
> Ca. 48-50 Std.  pro Woche,  in den letzten Wochen.
>
> Aber ich kann jede Minute abfeiern,  bzw. auszahlen lassen.

Ersteres geht wohl eher nicht, weil es die Arbeitslast nicht zulässt.

Letzteres kann dir aber drohen. Dein AG kann diese auch von sich aus 
auszahlen, da hast du dann den Spass mit dem Spitzensteuersatz. Das ist 
mir beinahe mal passiert, seit dem achte ich drauf, dass mein 
Gleitzeitkonto nicht zu weit anwächst und zum Jahreswechsel wird das auf 
0 runter gefahren.

Ich vermute, dass du mit deinem Gleitzeitkonto schon dreistellig bist 
und zumindest in Deutschland sind meines Wissens nur die ersten 160 
Stunden abgesichert. Alles drüber war dann in dem Fall umsonst. Wie das 
im Ausland läuft? Keine Ahnung.

Argumentativ ist es mit einem vollen Konto einfach: Du bist bereits 
ordentlich in Vorleistung gegangen und willst hier nicht weiter, zzgl. 
Ausfallrisiko.

von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

Peter M. schrieb:
> Den Griffel pünktlich fallen lassen, keine Minute Überstunden.
> Also mache den sog. Dienst nach Vorschrift, mehr nicht.

Solche Menschen braucht das Land. Unbedingt.

von Gerold (Gast)


Lesenswert?

Reinfried Billibald (Gast)
11.10.2022 07:46
>Ich arbeite seit Jahren in der IT, lernte verschiedene Firmen, Kollegen
>und "Chefs" kennen.
>...
>Chef gibt gerne den Druck ungeniert weiter, es existieren weder
>Prioritäten noch ein Plan. Ein paar mal hatten wir Wochenendarbeit, die
>Zeit geht aber nicht verloren und landet auf einem Zeitkonto.

Meiner Meinung nach liegt das an einer falschen Prozessstruktur. In der 
IT gibt es hierzu Managementmethoden, um diese Problem zu lösen.
Im Softwarebereich wird hier bevorzugt die agile Methode verwendet.

Dort können die Entwickler selbst User-Stories schreiben, in denen sie 
festlegen, was sie machen wollen und wie viel Aufwand das bedeutet.
Der Product-Owner genehmigt dann diese Stories und sorgt dafür, dass die 
Entwickler während er sogenannten "Sprints" Ruhe vor weiteren 
Forderungen anderer Parteien haben.

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Den Griffel pünktlich fallen lassen, keine Minute Überstunden.
>> Also mache den sog. Dienst nach Vorschrift, mehr nicht.
>
> Solche Menschen braucht das Land. Unbedingt.

Wir sind bei 10% Inflation angelangt, Tendenz immer noch steigend, d.h. 
in 6 Jahren ist das Geld nur noch die Hälfte wert, wozu also ranklotzen?

von Pleitergeier (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Wir sind bei 10% Inflation angelangt, Tendenz immer noch steigend, d.h.
> in 6 Jahren ist das Geld nur noch die Hälfte wert, wozu also ranklotzen?

Kannst Du etwas zehn Jahre in die Zukunft schauen?

Oder gehörst Du zur Generation Snow Flake?

Beim kleinsten Problem: Kopf in den Sand, eh?

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Schaff dir einen Hund an! :)

von Dirk K. (knobikocher)


Lesenswert?

Reinfried Billibald schrieb:
> Das Problem ist nicht dass ich diesmal freiwillig Überstunden gemacht
> habe...

"Ich mache freiwillig Überstunden" und

Reinfried Billibald schrieb:
> Was sind eure Erfahrungen,  wie kann man sich hier wehren? (Ohne gleich
> zu kündigen bzw. Betriebsrat einzuschalten)

"wie kann ich mich dagegen wehren" passen nicht zusammen! Sonst müsstest 
du dich ja gegen dich selbst wehren...
OH WARTE... vielleicht solltest du kein freiwilligen Überstunden machen? 
Sondern die angesammelten abbauen.

Um es kurz zu fassen:

Reinfried Billibald schrieb:
> Das Problem ist nicht dass ich diesmal freiwillig Überstunden gemacht
> habe...

Doch, genau das ist dein Problem.

von Heinz (Gast)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Den Griffel pünktlich fallen lassen, keine Minute Überstunden.
>> Also mache den sog. Dienst nach Vorschrift, mehr nicht.
>
> Solche Menschen braucht das Land. Unbedingt.

Sehe ich auch so. Anders verstehen es ausbeuterische Chefs nicht.

Beitrag #7223428 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dennis E. (Gast)


Lesenswert?

Kurz: Arbeitsgericht.

Beitrag #7223719 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7223749 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7223791 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7223801 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7223813 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7223863 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.