Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stützkondensator Belastungsgleichung


von formulus malus (Gast)


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Hallo miteinander.
Ich habe eine ziemlich einfache Schaltung. Siehe Bild. Einerseits eine 
Quelle Uq mit Innenwiderstand R. Dann einen Kondensator C. Das ganze 
Soll bei einem definiertem Strompuls IL nicht einbrechen.
Das lässt sich simulieren, kein Problem.

Aber beim Berechnen steh ich an. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?
Ausgangssituation ist, dass C auf die Spannung Uq geladen ist. Zunächst 
fliesst der komplette Strom IL aus dem Kondensator, dann, je mehr die 
Kondensatorspannung fällt, fliesst über R ein immer grösser werdender 
Anteil.

Ich hab das simuliert als Check mit:
R = 1 Ohm
C = 1000µF
Uq = 5V
IL = 1A

nach 1ms fällt die Spannung auf 4.37V.
Wie gehe ich das an, eine passende Formel herzuleiten? Die üblichen 
Formeln passen da nicht, da sowohl Spannung ALS AUCH Strom am 
Kondensator von der Zeit t abhängig sind (weil über R ein immer grösser 
werdender Strom fliesst).

Vermutlich trivial für euch!

von Wühlhase (Gast)


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formulus malus schrieb:
> Wie gehe ich das an, eine passende Formel herzuleiten?

Erstmal würde ich die Spannungsquelle (also die eigentliche 
Hauptversorgung) vernachlässigen, raus damit.
Dann brauchst du eine sinnvolle Untergrenze, welche Spannungseinbrüche 
du tolerieren kannst.
Und dann mußt du wissen, mit welcher maximalen Stromspitze du zu rechnen 
hast. Wenn du z.B. einen 32Bit breiten Bus mit Abschlußwiderständen hast 
und alle Bits schalten gleichzeitig, ist es z.B. relativ einfach. ;)

Oder du läßt die Rechnerei einfach sein, und haust Kondensatoren nach 
Gutdünken in dein Layout.

von formulus malus (Gast)


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Ich möchte wirklich, zum Verständnis, eine Formel herleiten in der 
Form:

U(t) = ...

Die Dimensionierung ist nicht das Problem. Mich ärgert es, dass ich die 
Formel nicht hinbekomme für eine Konstantstrombelastung.

von Karl B. (gustav)


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Die e-Funktion bemühen.
So umstellen, dass lne = 1 ist.

ciao
gustav

von Elektrofan (Gast)


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Kuh = Kuh                  ;-)

von formulus malus (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die e-Funktion bemühen.
> So umstellen, dass lne = 1 ist.
>
> ciao
> gustav

Das hab ich schon probiert, damit komme ich leider nicht weiter. Die 
Formel mit der E-Funktion würde passen, wenn die Stromsenke nicht da 
wäre. Dank der konstanten Entladung durch die Stromsenke ändert sich 
jedoch das U0 der e-Formel, welches dort als konstant angenommen wird.
Wenn du schon eine genau Idee hast, brauche ich leider mehr Hinweise wie 
das hinzubekommen ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du könntest Uq in eine Stromquelle umrechnen, dann lägen beide 
Stromquellen parallel und beide haben konstante Werte. Möglicherweise 
kommt man so einfacher weiter.

Ich quäle mich jedenfalls nicht mehr mit Differentialrechnung rum. Dafür 
gibt's LTspice.

von formulus malus (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Du könntest Uq in eine Stromquelle umrechnen, dann lägen beide
> Stromquellen parallel und beide haben konstante Werte. Möglicherweise
> kommt man so einfacher weiter.

Ich befürchte das geht nicht. Der Strom aus Uq ist leider nicht konstant 
siehe Abbildung I(R).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Norton

von Wühlhase (Gast)


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Wenn du es so genau haben willst, dann mußt du hier durch:
https://www.math.uni-hamburg.de/home/gunesch/Vorlesung/SoSe2006/Vorl_ODE/Skript/ode.pdf

Ich müßte mich da aber auch erst wieder einlesen.

von M.A. S. (mse2)


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Abdul K. schrieb:
> Du könntest Uq in eine Stromquelle umrechnen, dann lägen beide
> Stromquellen parallel und beide haben konstante Werte. Möglicherweise
> kommt man so einfacher weiter.
>
> Ich quäle mich jedenfalls nicht mehr mit Differentialrechnung rum. Dafür
> gibt's LTspice.

Ich tue mich immer leichter mit Spannungsquellen, weshalb ich empfehlen 
wollte, die Stromquelle in eine Spannungsquelle umzurechnen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Stephan (Gast)


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Uq mit 0 ansetzen, bzw. Spannungsquelle weg. Den Offset kannst du am 
Ende hinzuaddieren.
Uc ist initial ebenfalls 0.
Gibt eine Parallelschaltung aus R, C und IL.
IL und R in Spannungsquelle plus Widerstand umrechnen. Fertig.

von formulus malus (Gast)


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Stephan schrieb:
> Uq mit 0 ansetzen, bzw. Spannungsquelle weg. Den Offset kannst du am
> Ende hinzuaddieren.
> Uc ist initial ebenfalls 0.
> Gibt eine Parallelschaltung aus R, C und IL.
> IL und R in Spannungsquelle plus Widerstand umrechnen. Fertig.

WOW DAS WAR EINFACH! Danke an alle, auch Abdul, da war er mit Norton der 
schnellste.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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formulus malus schrieb:
> Das ganze Soll bei einem definiertem Strompuls IL nicht einbrechen.
> Das lässt sich simulieren, kein Problem.
Und schon da geht es in der Praxis schief, weil eben der Strom, den du 
vereinfachend mit IL = 1A als konstant annimmst, bei fallender 
Lastspannung an einer echten Schaltung eben nicht konstant ist.

Wenn die Schaltung widerstandsähnlich ist, dann sinkt die Stromaufnahme 
mit fallender Spannung (eine lineare OP-Schaltung oder ein µC braucht 
bei 1V8 weniger Strom als bei 5V).

Wenn die Last aber eine konstante Leistung abruft, dann steigt der Strom 
bei fallender VErsorgungspannung (Schaltregler mit konstanter Last).

Mir ist kein "normaler" Verbraucher geläufig, der bei wechselnder 
Spannung den selben Strom aufnimmt.

von Grummler (Gast)


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formulus malus schrieb:

> Abdul K. schrieb:
>> Du könntest Uq in eine Stromquelle umrechnen, dann lägen
>> beide Stromquellen parallel und beide haben konstante
>> Werte. Möglicherweise kommt man so einfacher weiter.
>
> Ich befürchte das geht nicht. Der Strom aus Uq ist leider
> nicht konstant siehe Abbildung I(R).

Unsinniger Einwand.
Der Strom, den eine Stromquelle MIT PARALLELWIDERSTAND
liefert, ist auch nicht konstant.

Und korrekterweise hätte vor die Pulsstromlast ein
Schalter gehört; dann würde man nämlich auf den ersten
Blick sehen, dass für t<0 und t>=0 zwei verschiedene
(lineare) Schaltungen zu berechnen sind.

von Josef L. (Gast)


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formulus malus schrieb:
> Soll bei einem definiertem Strompuls IL

Was ist ein "definierter Strompuls IL" - wie lange dauert der?

von Alfred B. (alfred_b979)


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formulus malus schrieb:
> Das ganze soll bei einem definiertem Strompuls IL nicht einbrechen.

@Lothar: Der Mann scheint sich nicht mal entscheiden zu können, ob es
eine gepulste oder kontinuierlich arbeitende Konstantstromsenke wäre.

Völlig unklar auch, ob diese auch zugleich die (ganz rechts ist schon
mal kein R_Last eingezeichnet...) Last darstellen sollte.

Sogar daß so ein Puffer-C einen U-Einbruch mildern aber nie vermeiden
könnte, scheint dem Mann bisher gänzlich unbekannt.


Womit sich jeglicher "Lösungsansatz" bisher ziemlich erübrigt - denn
weder gibt es eine (unmißverständlich!) vorgegebene Schaltung noch ist
"das (/irgendein (Funktions-)) ZIEL" wirklich klar auszumachen.


Da scheinen deftig Grundlagen zu fehlen - sollte ich mich aber irren,
bitte ich nunmehr um die komplettierten Versionen von Schaltplan und
Funktions- sowie Auf-/Vor-Gaben- Liste.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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OpAmps beinhalten eine Konstantstromquelle zur Biasgenerierung der 
vielen internen Schaltungsteile, deswegen ist deren Versorgungsstrom 
annähernd konstant. Der Strom sackt erst am Punkt an dem der OpAmp nicht 
mehr arbeiten kann, drastisch ein.

Da die Versorgungsspannung bei Einsatz eines Abblockkondensators kaum 
einbricht, kann man generell eine Schaltung am nominellen Arbeitspunkt 
linearisieren. Sich also großartiges Rechnen sparen.

von Stefan (Gast)


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formulus malus schrieb:
> (weil über R ein immer grösser werdender Strom fliesst).

Größer als 1A kann er in deinem Beispiel bei einem geschalteten 
Strompuls von IL = 1A nicht werden. Dann, am Ende eines unendlich langen 
Pulses, ist UC = 4V.

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