Hallo zusammen, ich habe ein Problem mit einem Master Oszillator. Dieser soll eine Frequenz von 105 MHz generieren. Alle weiteren Frequenzen der Platine werden durch eine Teilerschaltung generiert. Ich habe mal einen Scan der Schaltung angehängt. Alle Kondensatoren und Widerstände habe ich geprüft, aber keinen Fehler gefunden. Am Testpunkt soll eine Frequenz nach Teilung von 41kHz anliegen, ich habe aber 600kHz dort anliegen. Ich vermute der Oszillator schwingt viel zu hoch. Die Abgleichspule habe ich versucht mit dem TC1 Multitester zu testen, dieser zeigt mir aber nur Resistor 0,0 Ohm an. Würde mich sehr über ein Feedback freuen. Gruß, Stefan
:
Verschoben durch Moderator
Stefan Kraft schrieb: > Am Testpunkt soll eine Frequenz > nach Teilung von 41kHz anliegen, ich habe aber 600kHz dort anliegen. Ich > vermute der Oszillator schwingt viel zu hoch Dazu müsste der Oszillator mit mehr als 1,5 GHz schwingen, das halte ich nicht für glaubwürdig. Georg
Grob Faktor 16 daneben - als ob einer der /16-Teiler nichts macht. Evtl eine Brücke zwischen Pin 5 und 12 von IC44? Bei DIP das IC auch mal aus der Fassung nehmen, evtl ein Pin nach innen eingebogen - 5 und 12 liegen sich gegenüber ...
Stefan Kraft schrieb: > Ich habe mal einen Scan der Schaltung angehängt. Leider sind die entscheidenden Details nicht lesbar. Was hast du an Messgeräten zur Verfügung? Oszi, SDR-Stick, Frequenzzähler?
Der eigentliche Oszillator ist der Transistor "links unten", vom Typ 2N3639. Mit´n Oszi messen aber bitte nach dem 2. Transitor (gleicher Typ) eben dort wo gross "105 MHz" steht. Hast du Platine und exakte passende Bauteile? Und genau diese Transitoren, PNP Hochfrequenztyp? Sonst wird das nix, das ist eine Schaltung Ende 70er Jahre. Heutzutage baut man solche Oszillatoren digital, mit einem PLL Vervielfacher, mit ´nem Quarz von 4 Mhz dran. Oder so ähnlich. Braucht aber uP um den PLL Vervielfacher zu programmieren. Vielleicht gibt es auch welche, die man einmal programmieren kann und geht. Aber eben das muss man tun. Fertige Oszillatoren kann man auch kaufen, aber eher nur für 100 MHz "von der Stange", keine "krummen Werte". Ja, gut, 1 Million Stück der Sonderfrequenz kaufen und 1-2 Jahre darauf warten, das geht auch. Gruss
Stefan Kraft schrieb: > ich habe ein Problem mit einem Master Oszillator. Dieser soll eine > Frequenz von 105 MHz generieren Dann ist der Oszillator bestimmt nicht der Schuldige. Ein 74S113 verkraftet maximal 120MHz, der ist mit 105MHz schon kurz vor Anschlag. Der Fehler ist weiter hinten in der Schaltung...
Sind die 5,2V noch sauber? Vielleicht senden die beiden ECL auf die Versorgung.
Ich habe heute mal ein Oszilloskop hinter Q2, der für die Verstärkung auf TTL Pegel nötig ist gehalten und bekomme gar keine Frequenz angezeigt. Andererseits dürfte dann auch hinter den zwei Teiler IC´s keine Frequenz anliegen. Ich bin etwas überfragt. Ich habe neben dem Oszi auch noch ein Multimeter mit Frequenzzähler, bin mir aber nicht sicher ob extrem hohe Fequenzen damit überhaupt angezeigt werden. Ich messe an der Versorgungsspannung allerdings nur 4,72 Volt. Zu wenig vielleicht? Ich habe auch nochmal eine Beschreibung angehängt wie der Masterozillator funktioniert. Ist eigentlich nicht wirklich kompliziert - eigentlich... Alle ICs habe ich gesockelt und auch erneuert, Brücken habe ich noch keine entdeckt.
Stefan Kraft schrieb: > Ich habe heute mal ein Oszilloskop hinter Q2, der für die Verstärkung > auf TTL Pegel nötig ist gehalten und bekomme gar keine Frequenz > angezeigt. Was für ein Oszi, und was für einen Tastkopf?
Ein Uni-T UTD2052CEL. Ich habe gerade selbst nochmal ins Datenblatt geschaut und gesehen, das es nur 50MHz Bandweite hat... Zeigt also dann wahrscheinlich gar nichts an?
Stefan Kraft schrieb: > Ein Uni-T UTD2052CEL. Ich habe gerade selbst nochmal ins > Datenblatt > geschaut und gesehen, das es nur 50MHz Bandweite hat... Zeigt also dann > wahrscheinlich gar nichts an? So ist es. Wenn du dann auch noch den 1:1 Tastkopf verwendest hast, dann wars sogar ein Doppelfehler...
Stefan Kraft schrieb: > Ich messe an der Versorgungsspannung allerdings nur 4,72 Volt. Zu wenig > vielleicht? Ganz sicher zu wenig. Was sagt das Oszilloskop zur Betriebsspannung?
Mario M. schrieb: > Stefan Kraft schrieb: >> Ich messe an der Versorgungsspannung allerdings nur 4,72 Volt. Zu wenig >> vielleicht? > > Ganz sicher zu wenig. Ach wo. > Was sagt das Oszilloskop zur Betriebsspannung? Dafür reicht es sogar.
Im Screenshot sieht man die gemessene Versorgungsspannung. Gemessen vor dem 270 Ohm Widerstand.
Stefan Kraft schrieb: > Ich habe heute mal ein Oszilloskop hinter Q2, der für die Verstärkung > auf TTL Pegel nötig ist gehalten Die Bauteile sind alle namenlos (ziemlich unprofessionell) - aber gemeint ist wohl der 2. von links. Stefan Kraft schrieb: > das es nur 50MHz Bandweite hat... Zeigt also dann > wahrscheinlich gar nichts an? Mess doch hinter dem 1. FF, da sollten 52,5 MHz anliegen mit TTL-Pegel, das zeigt das Oszi sicher an. Georg
Georg schrieb: > Mess doch hinter dem 1. FF, da sollten 52,5 MHz anliegen mit TTL-Pegel, > das zeigt das Oszi sicher an. Aber mit dem 10:1 Tastkopf messen!
Stefan Kraft schrieb: > Im Screenshot sieht man die gemessene Versorgungsspannung. > Gemessen vor > dem 270 Ohm Widerstand. Der richtige Umgang mit dem Oszi ist dir noch fremd. Sowas misst man AC-gekoppelt, und mit <1V/div.
https://www.eventideaudio.com/plug-ins/h949-harmonizer/ Produced from 1979–1984 So sieht die Schaltung auch aus. Die 105 MHz werden anscheinend gleich zweimal heruntergeteilt: Erstens ein ECL-Teiler MC10131 der durch 4 teilt und mit einem relativ langsamen vierfach-Komparator (1,3µs) verbunden ist. Anscheinend hat der Teiler eine Versorgung mit +5V, nicht die üblichen -5,2V. Zweitens ein 74S113 gefolgt von einem 74LS112, das waren damals die schnellsten TTL-Teiler und teilen insgesamt durch 16. Am Ausgang zu den 74LS193 unten rechts müssten also 6,5625 MHz anstehen. Auch die 74C... sind sehr langsame CMOS-Bauteile, die können nur wenige MHz.
:
Bearbeitet durch User
Stefan Kraft schrieb: > Andererseits dürfte dann auch hinter den zwei Teiler IC´s keine Frequenz > anliegen. Hast du das auch überprüft? Jede Stufe teilt durch 2, insgesamt durch 16. Nach dem ersten Teiler müssen es ~52,5Mhz sein, dafür reicht dein Oszilloskop (10:1 Teiler benutzen). Wenn da nichts zu messen ist, liegt das Problem am Oszillator. Bei diesem kannst du zumindest überprüfen welche Gleichspannungswerte an den Emittern der zwei 2N3639 anliegen.
Mein Oszilloskop ist nur geliehen - habe ich vorher noch nie mit gearbeitet. Aber man lernt ja nie aus. Ich habe jetzt mit dem 10x Tastkopf doch noch ein Ergebnis nach dem zweiten Transistor angezeigt bekommen - siehe Foto ca. 100 Mhz. Ich denke nach einem Trim mit der Abgleichspule würde ich auch die benötigten 105MHz bekommen. Nun ist die Frage warum ich am Testpunkt so eine hohe Frequenz habe. Am 74LS193 habe ich folgende Frequenzen gemessen: Pin 2 1,57 Mhz, Pin 3 - 3,14 MHz, Pin 5 - 6,27 kHz und Pin 7 392kHz. Scheint also durchaus als Teiler zu funktionieren.
Stefan Kraft schrieb: > Pin 7 392kHz Kleiner Zusatz noch: Die Wellenform sieht an Pin 7 wie im Bild gesehen. Falsch gemessen, oder einfach nicht ok?
Stefan Kraft schrieb: > Stefan Kraft schrieb: >> Pin 7 392kHz > > Kleiner Zusatz noch: Die Wellenform sieht an Pin 7 wie im Bild gesehen. > Falsch gemessen, oder einfach nicht ok? Sieht schon in Ordnung aus.
Nimm halt ein Analogscope wenn Dich das Digscope belügt. Interpolation ausschalten mag auch helfen.
Stefan Kraft schrieb: > Pin 7 392kHz Dann funktioniert die Teilung bis dahin. An welchem Testpunkt sollen denn die 600 kHz anliegen?
Stefan Kraft schrieb: > Pin 7 392kHz Klingt doch gut. Der 74LS192 teilt dann nochmal durch 10 (39,2kHz an Pin 7) . Normalerweise sollten es 41kHz sein, d. h. der LC-Oszillator liegt etwas zu tief(~100Mhz).
H. H. schrieb: > Stefan Kraft schrieb: > >> Ein Uni-T UTD2052CEL. Ich habe gerade selbst nochmal >> ins Datenblatt geschaut und gesehen, das es nur 50MHz >> Bandweite hat... Zeigt also dann wahrscheinlich gar >> nichts an? > > So ist es. Quatsch. Zwischen "zuwenig" und "gar nichts" liegen gut und gern 30dB... > Wenn du dann auch noch den 1:1 Tastkopf verwendest hast, > dann wars sogar ein Doppelfehler... Das stimmt allerdings.
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt schrieb: > Nimm halt ein Analogscope wenn Dich das Digscope belügt. Wer sich von seinem DigiScope belogen fühlt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren...
Grummler schrieb: > Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt schrieb: > >> Nimm halt ein Analogscope wenn Dich das Digscope belügt. > > Wer sich von seinem DigiScope belogen fühlt, hat die > Kontrolle über sein Leben verloren... Nö, das trifft auf Jogginghosenträger zu. Wenn der Digscopebesitzer allerdings Jogginghose trägt, magst Du recht haben. Und hier scheinen die vom Digscope abgelesenen 600 kHz völlig daneben zu liegen - mit einem Analogscope wäre das nicht passiert.
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt schrieb: > Grummler schrieb: >> Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt schrieb: >> >>> Nimm halt ein Analogscope wenn Dich das Digscope belügt. >> >> Wer sich von seinem DigiScope belogen fühlt, hat die >> Kontrolle über sein Leben verloren... > > Nö, das trifft auf Jogginghosenträger zu. Wenn ich eine Jogginghose trage -- zu Beispiel beim Joggen --, dann habe ich die Kontrolle über mein Leben verloren? Seltsam. Gilt das auch, wenn ich den Lötkolben zum Löten und den Steinbohrer zum Steinebohren verwende? > Und hier scheinen die vom Digscope abgelesenen 600 kHz > völlig daneben zu liegen Okay, ich biete Remis an... ich hatte nicht an die Frequenzanzeige auf den DigiScopes gedacht. Ich lese aus alter Gewohnheit meist die Periodendauer am Oszi-Bild ab und überschlage die Frequenz im Kopf... > - mit einem Analogscope wäre das nicht passiert. Logisch: Die haben i.d.R. keine Frequenzanzeige. Was zum Teufel hat das Ganze aber mit der Interpolation zu tun?
Stefan Kraft schrieb: > Alle ICs habe ich gesockelt und auch erneuert, ... Also hast Du erst mal ohne wirklichen Plan an dem Teil rum gefummelt. Wozu müssen die IC's gesockelt werden? Solche Sockel sind, in Abhängigkeit von Qualität, immer eine zusätzliche Fehlerquelle. Gerade in höherfrequenten Schaltungen, wo Anschlüsse so kurz wie möglich gehalten werden sollen. Zusätzliche Impedanzen und Kapazitäten wirken sich da oft verheerend aus und produzieren oft nicht nachvollziehbare Fehler, weil die Flanken zu stark verschliffen sind. Wenn man so etwas reparieren will, dann bleibt einem nichts anderes übrig als sich intensiv mit der Schaltung zu befassen und mal zu überlegen was an den einzelnen Schaltungspunkten herauskommen muss. Bei solchen sequentiellen Schaltungen macht es auch Sinn sich mal ein Impulsdiagramm zu zeichnen, an Hand dessen man dann mal die einzelnen Schaltungspunkte prüfen kann. Wenn an Deinem Punkt an Stelle der 41kHz 600kHz anliegen, dann deutet das schon darauf hin das da ein paar Teiler nicht richtig funktionieren. Dafür kann dann schon auch mal eine Zinnbrücke oder ein schlechter Kontakt (wegen Sockelung) verantwortlich sein. Der Oszillator selbst kann, wie hier einige schon geschrieben haben, ganz bestimmt nichts dazu. Ich würde einfach mal am Pin 5 des SN74S113 messen. da sollten 25MHz raus kommen. Im nächsten Schritt misst man am SN74LS193 an den Pins 3, 2, 6 und 7. In dieser Reihenfolge sollte immer die halbe Frequenz gemessen werden. An Pin 7 sollten es ca. 1,5MHz (genau 25/16 = 1,5625MHz) sein.
Uups ich habe den 74LS112 unterschlagen, d.h. meine obigen Frequenzangaben am 74LS192 müssen noch einmal durch 4 geteilt werden.
So, erstmal vielen Dank für den vielfältigen Input. Soweit ich das nun beurteilen kann funktionieren sowohl der Master Oszillator, als auch die Teiler. Ein 74LS112 war nicht in Ordnung. Das einzige was mir nicht einleuchtet ist das auf dem Testpunkt immer noch ca. 500kHz anliegen. Laut Kalibrationsanleitung solllen hier 41kHz eingestellt werden. Dieser Testpunkt am Pin 7 von IC 47 ist allerdings kein Teiler, sondern ein Prom. Ich habe nochmal einen Scan (leider schlechte Qualität) angehängt in denen diese Proms drin sind - ich lese das so, das die Teiler Ausgänge direkt auf die Proms gehen (PC1-7), dazwischen passiert meiner Meinung nach eigentlich nicht mehr viel. Könnte es vielleicht sein, das die Proms selber nicht mehr ok sind und dadurch die Frequenz vielleicht nicht mehr stimmt?
kontrolliere, daß die 5V gut sind. Also kaum Rauschen drauf und daß die Spannung stimmt. ECL, Schottky und Proms mögen das. Proms haben physisch durchgebrannte links, die sind nicht vergeßlich. Wenns einmal funktioniert, dann sehr sehr lange. :-)
Stefan Kraft schrieb: > Testpunkt immer noch ca. 500kHz anliegen. Laut Kalibrationsanleitung > solllen hier 41kHz eingestellt werden. Dann bist Du wohl am falschen Testpunkt. Die 41 kHz müssen an Pin 7 von IC45 (=PC7) liegen. Da die PROMs von PC1-7 angesteuert werden, können die Frequenzen dort höher sein.
Danke für alle Tips. Ich habe noch ein Teil zum Einbau bestellt und mache nächste Woche mal einen Test ob jetzt wieder alles funktioniert. Melde mich dann natürlich auch mit einem Ergebnis. Viele Grüße, Stefan
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.