Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkupaket (18650 Pack 44V) wie laden/runterregulieren?


von Kevin H. (kevin_h)


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Ich hab von einem befreundeten Hobby-Elektroniker 2 Akkupakete bekommen, 
die laut Beschriftung rund 44V vorweisen und laut Aussage meines 
Freundes im inneren aus 18650-Akkuzellen bestehen, da er diese nicht 
braucht.

Nun würde ich diese gerne erstmal als überdimensionierte Powerbank 
verwenden und mittels eines Buck-Converter die 50V in 5V 
runterregulieren hab aber aktuell keinen Buck-Converter gefunden der bis 
50V funktioniert und auf was ich neben den Wirkungsgrad dort achten 
sollte und bin auch am überlegen, wie ich das gute Gerät denn überhaupt 
wieder aufladen könnte.

Ich will das ganze nicht unüberlegt angehen und irgendwas ausprobieren 
und hoffe daher auf Tipps und Ideen aus der Communitiy wie ich mich dem 
Thema nähren kann, gerne mit Lesematerial und auch praktischen 
Vorschlägen.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Der LM2596HV geht bis 60 Volt.

Zum laden epfehle dir aber ganz dringend ein richtiges LiIo ladegerät. 
Die gibt es ganz billig als Zubehör für Elektroroller. Zum Beispiel:
https://www.amazon.de/-/en/Gorgeri-Electric-Scooter-Charger-Replacement/dp/B07XLBB1HG

von Εrnst B. (ernst)


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Als weiteren "Praktischen Vorschlag": Geh von den 44V nicht direkt auf 
5V runter, sondern erstmal auf z.B. 24V.
Dahinter ein Platinchen wie:
https://www.aliexpress.com/item/32960561943.html
(in der 4-Port-Version)
Damit deckst du dann gleich einen ganzen Sack von verschiedenen 
Schnelllade-Protokollen ab. Sonst nuckelt ein aktuelles Handy oder 
Tablet seinen Akku schneller leer als deine "Powerbank" nachfüllen kann.

Bonus-Punkte wenn du so ein USB-PD-Platinchen findest, was auch 20V (Für 
Notebook-Betrieb) ausgeben kann.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Diese Akkupacks haben doch wohl ein BMS?

Dann kannst du die mit einer Gleichspannung größer 44Volt laden und mit 
einem Strom, der zu den Zellen passt. Sind das in Reihe geschaltete 
Einzelzellen? Oder sind da ggf. mehrere Zellen parallel?

Pro Zelle kann man sicher mit 1A laden. Darüber hinaus müsste man die 
genauen Daten der Zellen kennen.

Sind das nur in Reihe geschaltete Einzelzellen: 1A

Sind es z.B. jeweils 3 Zellen parallel: 3A

Meanwell hat geeignete Netzgeräte dafür im Angebot.

von Monk (roehrmond)


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Thomas R. schrieb:
> Diese Akkupacks haben doch wohl ein BMS?

Sagen wir es so: Das "Hoverboard" meiner Tochter hat kein BMS. Das ist 
schon ein bisschen beängstigend. Ich habe ihr strikt verboten, dass Ding 
nachts zu laden.

> Dann kannst du die mit einer Gleichspannung größer 44Volt laden und mit
> einem Strom, der zu den Zellen passt

Oh, da lehnst du dich aber sehr weit aus dem Fenster. Kann das 
unbekannte BMS (falls vorhanden) überhaupt die Ladespannung reduzieren? 
Und wenn ja, wie viel Volt Spannungsabfall verträgt es, ohne dabei 
selbst zu überhitzen?

Stellt es sicher, dass der Ladestrom zum Ende hin reduziert wird?

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Ein BMS kann die Ladespannung nicht „reduzieren“. Da wird der maximale 
Strom durchgereicht und das Netzteil muß in den CC Modus gehen.

Meine 42Volt Blöcke (10p10s) habe ich mit einem Meanwell NPF geladen, 
das im CC Modus bis auf ca. 1/2 Unenn runtergeht. Wenn du bei 10s unter 
21 Volt bist, schmeißt du den Block besser weg 😎

Ein BMS reduziert den Ladestrom auch nicht zum Ende, das macht schon die 
Zellchemie ganz allein. Es sei denn du hast einen drastisch zu hohen 
Ladestrom bzw. Ladespannung eingestellt.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Ein BMS reduziert den Ladestrom auch nicht zum Ende, das macht schon die
> Zellchemie ganz allein. Es sei denn du hast einen drastisch zu hohen
> Ladestrom bzw. Ladespannung eingestellt.

Genau das hast du aber empfohlen:

Thomas R. schrieb:
> Dann kannst du die mit einer Gleichspannung größer 44Volt laden

von Thomas R. (thomasr)


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Stefan F. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Ein BMS reduziert den Ladestrom auch nicht zum Ende, das macht schon die
>> Zellchemie ganz allein. Es sei denn du hast einen drastisch zu hohen
>> Ladestrom bzw. Ladespannung eingestellt.
>
> Genau das hast du aber empfohlen:
>
> Thomas R. schrieb:
>> Dann kannst du die mit einer Gleichspannung größer 44Volt laden

Ok. Gemeint ist eine Gleichspannung, die ÜBER der Ladeendspannung des 
Akkupacks liegt. Zu viel darüber würde die Elektronik des BMS killen, 
die Strombegrenzung des Netzteils macht die Ladekurve durch CC.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Kevin H.,

Kevin H. schrieb:
> Ich hab von einem befreundeten Hobby-Elektroniker 2 Akkupakete bekommen,
> die laut Beschriftung rund 44V vorweisen und laut Aussage meines
> Freundes im inneren aus 18650-Akkuzellen bestehen, da er diese nicht
> braucht.

im Format 18650 findest Du LiIo-Zellen mit 4,2V Maximalspannung, 4,3V 
soll es auch geben, es gibt aber auch LiFEPO4-Zellen in diesem Format 
mit 3,2V oder 3,3V Nennspannung.

Die Beschriftung 44V ist unklar und irreführend und passt zu keinem der 
genannten Zelltypen. Soll das die maximale Ladespannung sein oder die 
Nennspannung?
Des Weiteren fehlt eine Information darüber, was da im Inneren wie 
verschaltet wurde.
Gibt es eine Zusatzplatine, von der viele einzelne Litzen zu Einzelakkus 
oder Blöcken von Zellen führen?
Am besten stellst Du mal ein aussagekräftiges Bild im jpeg-Format ein.

> Nun würde ich diese gerne erstmal als überdimensionierte Powerbank
> verwenden und mittels eines Buck-Converter die 50V in 5V
> runterregulieren

Steve van de Grens schrieb:
> Zum laden epfehle dir aber ganz dringend ein richtiges LiIo ladegerät.
> Die gibt es ganz billig als Zubehör für Elektroroller. Zum Beispiel:
> 
https://www.amazon.de/-/en/Gorgeri-Electric-Scooter-Charger-Replacement/dp/B07XLBB1HG

Wie soll man damit einen Akku voll kriegen, der irgendwie mit "44V" 
beschriftet ist?

Thomas R. schrieb:
> Ein BMS kann die Ladespannung nicht „reduzieren“. Da wird der maximale
> Strom durchgereicht und das Netzteil muß in den CC Modus gehen.

Nix "in den CC Modus gehen"! Deine Meanwell-Serie sind LED-Treiber, die 
einen konstanten Strom einregeln. Und wenn Du einen solchen LED-Treiber 
nicht an eine LED, sondern an einen Akku anschließt, dann steigt die 
Akkuspannung solange, bis der LED-Treiber die für ihn zulässige 
Maximalspannung erreicht hat. In dem Moment beginnt der Ladestrom zu 
fallen.
Liegt die maximale Ausgangsspannung Deines LED-Treibers über der 
Maximalspannung des Akkus, zerstörst Du den Akku, sofern nicht ein 
sogenannte "BMS" schon vorher die Verbindung unterbricht.

> Meine 42Volt Blöcke (10p10s) habe ich mit einem Meanwell NPF geladen,
> das im CC Modus bis auf ca. 1/2 Unenn runtergeht. Wenn du bei 10s unter
> 21 Volt bist, schmeißt du den Block besser weg 😎
>
> Ein BMS reduziert den Ladestrom auch nicht zum Ende, das macht schon die
> Zellchemie ganz allein.

Das ist nicht richtig. Eine Ladestromreduzierung ist die Folge der 
Umschaltung eines Ladegeräts mit IU-Kennlinie von I-Betrieb auf 
U-Betrieb.

> Es sei denn du hast einen drastisch zu hohen
> Ladestrom bzw. Ladespannung eingestellt.

Das ist auch nicht richtig. Neben dem zulässigen Maximalstrom der Zelle 
zählt die Spannungsbegrenzung. Beides kann auch vom Zellhersteller auch 
noch mal temperaturabhängig beschrieben werden.
Ein hoher, aber noch zulässiger Ladestrom in Verbindung mit der vom 
Hersteller vorgegebenen Spannungsbegrenzung sorgt für die erforderliche 
Stromreduzierung im passenden Moment während des Ladevorgangs.

Steve van de Grens schrieb:
> Oh, da lehnst du dich aber sehr weit aus dem Fenster. Kann das
> unbekannte BMS (falls vorhanden) überhaupt die Ladespannung reduzieren?

Standard-"BMS" reduzieren keine Ladespannung, was ja im Angesicht einer 
Stromquelle sinnlos ist, denn die würde einfach die Ausgangsspannung 
wieder hochregeln um den Zielladestrom aufrecht zu erhalten.
Standard-"BMS" trennen die Stromquelle hart vom Akku.

Thomas R. schrieb:
> die Strombegrenzung des Netzteils macht die Ladekurve durch CC.

Der Satz ist für mich leider unverständlich.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Peter M. schrieb:
> im Format 18650 findest Du LiIo-Zellen mit 4,2V Maximalspannung,

Mein Ladegerät sagt LiIo 4.1, LiPo4.2.

Peter M. schrieb:
> Die Beschriftung 44V ist unklar und irreführend und passt zu keinem der
> genannten Zelltypen.

3S LiPo hätten 11.1V Nennspannung. Mal 4 sind 44.4V. Also würd 12S doch 
ganz gut zu den 44V passen. Oder LiIo 43.2V aufgerundet. Bei den 
Spannungsbereichen die so große serielle Zellverbünde überstreichen, 
kann man doch schon mal auf Nachkommastellen verzichten, bei der 
Nennspannung. Ne Autobatterie hat 12V Nennspannung, ich kann mich aber 
nicht erinnern, jemals exakt 12V an einer solchen gemessen zu haben.

von Thomas R. (thomasr)


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Hm, dann bilde ich mir diesen Speicher nur ein?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo chaoskind,

12V im Zusammenhang mit einer Autobatterie genannt, ist für mich 
begrifflich eindeutig besetzt mit einer Reihenschaltung von sechs 
Zellen.

Bei LiIo würde ich von Rateversuchen absehen, der Gesundheit zuliebe.

von J. T. (chaoskind)


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Peter M. schrieb:
> Bei LiIo würde ich von Rateversuchen absehen, der Gesundheit zuliebe.

Hast du vermutlich auch Recht mit.

Dann das Pack mal mit Zahnarzt nehmen und freundlich um ein Röntgenbild 
bitten und Zellen zählen :D

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Und noch ein selbst gebautes Akkupack, das mit 100 Zellen (10s10p) einen 
Brunnen tagsüber mit Strom versorgt während es nachts aus der nächsten 
Straßenlaterne wieder geladen wird MIT dem gezeigten Meanwell Netzgerät. 
Allerdings erst seit gut zwei Jahren.....

Bei soviel praktischem Wissen steige ich jetzt besser aus.

von J. T. (chaoskind)


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Thomas R. schrieb:
> nachts aus der nächsten Straßenlaterne wieder geladen wird MIT dem
> gezeigten Meanwell Netzgerät

Soso schwarz an der Straßenlaterne Schtrom klauen :D

von Thomas R. (thomasr)


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J. T. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> nachts aus der nächsten Straßenlaterne wieder geladen wird MIT dem
>> gezeigten Meanwell Netzgerät
>
> Soso schwarz an der Straßenlaterne Schtrom klauen :D

Nee, das ist mit Segen der RWE/Westnetz die hier für die 
Straßenbeleuchtung sorgt. Der Brunnen steht auf unserem Dorfplatz, 
daneben eine spezielle Dorfplatzlaterne (für die der Abzweig 
ursprünglich installiert wurde). Nur  soll der Brunnen tagsüber laufen 
wenn kein Strom auf den Laternen ist. Daher diese Lösung.

von J. T. (chaoskind)


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Thomas R. schrieb:
> Nee, das ist mit Segen der RWE/Westnetz die hier für die
> Straßenbeleuchtung sorgt. Der Brunnen steht auf unserem Dorfplatz,
> daneben eine spezielle Dorfplatzlaterne (für die der Abzweig
> ursprünglich installiert wurde). Nur  soll der Brunnen tagsüber laufen
> wenn kein Strom auf den Laternen ist. Daher diese Lösung.

Und ich hatte tatsächlich jemanden vor Augen, der Nachts mit der 
Sturmhaube seine blanken Kabel an die Laterne knotet und wild kichernd 
in seinen Garten verschwindet und im Brunnen badet =)

Da klingt deine Variante deutlich plausibler.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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J. T. schrieb:
> Mein Ladegerät sagt LiIo 4.1, LiPo4.2.

Nur weil es dein (altes)Ladegerät nicht besser weis heißt das noch lange 
nicht, dass es damit richtig liegt! LiIon lädt man heute allesamt mit 
bis zu 4,2V/Zelle. Zumindest die die in dem gezeigten bunt Mixed 
Akkupack verbaut wurden.
Wenn man die nur bis 4,1V lädt verliert man zwar etwa 12% Kapazität 
erhöht dafür aber die Lebensdauer deutlich. Leider sind BMS-Schaltungen 
dafür schlecht zu finden.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Thomas R.,

Thomas R. schrieb:
> Hm, dann bilde ich mir diesen Speicher nur ein?

vielen Dank für das mitgelieferte Foto, das ist der ideale Lernstoff für 
Kevin H., wie man es nicht macht.

Eine prinzipiell gleiche Konstruktion habe ich beim Zerlegen eines 
Fahrradakkus gesehen und mir ist jetzt auch klar, wieso diese Akkus 
manchmal hochgehen.

Thomas R., niemand würde bestreiten, dass Du ein handwerklich begabter 
IED-Bauer bist, der einen Wohnungsbrand als aufregende Bereicherung 
seines Lebens ansieht.

Ich kann leider nicht behaupten, dass ich da einen Deut besser bin:
Beim Basteln mit 4 Headway-Zellen à 3,2V 10Ah habe ich erfolgreich einen 
Kurzschluss verursacht. Nach 1 Sekunde stank das Kabel, nach 2 Sekunden 
stand es in Flammen.

Kevin, denk mal darüber nach, ob das denn so richtig ist, was Thomas R. 
da gebaut hat!

Thomas R.,
Dein Led-Treiber ist mit 2,9A spezifiziert für eine Spannung von 25,2 - 
42 V als "constant current region".
Zielgröße sind die 2,9A und nicht der angezeigte Spannungsbereich. Die 
Spannung könnte auch mal größer als 42V werden. Das wäre dann allerdings 
oberhalb der für Dich mutmaßlichen relevanten 10x 4,2V=42V.
Hast Du das mal nachgemessen?

: Bearbeitet durch User
von Robert (Gast)


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Kevin H. schrieb:
> Ich hab von einem befreundeten Hobby-Elektroniker 2 Akkupakete bekommen,
> die laut Beschriftung rund 44V vorweisen und laut Aussage meines
> Freundes im inneren aus 18650-Akkuzellen bestehen, da er diese nicht
> braucht.

Wieso fragst du nicht den befreundeten Hobby-Elektroniker? Der sollte 
doch wissen wie du die Akkus laden kannst, bzw. ob ein BMS verbaut ist.

von Stefan F. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Wie soll man damit einen Akku voll kriegen, der irgendwie mit "44V"
> beschriftet ist?

Es gibt tatsächlich Lithium Zellen mit 4,4 Volt. In meinem Laptop steckt 
so ein Akku. Da er sich allerdings kurz nach Ablauf der Garantie 
aufgebläht hat riet mit der Hersteller des Gerätes (HP) zu einem Bios 
upgrade, bei dem ich die Ladespannung auf 4,2V (pro Zelle) reduzieren 
konnte. Angeblich wir der Akku damit zu etwa 80% voll. Angeblich altert 
der Akku dadurch auch langsamer, so dass er schon in wenigen Jahren 
besser da steht als einer den man immer voll auflädt.

Wenn Kevins Akku wirklich 44 Volt hat, müsste er demnach mit einem 
gewöhnlichen 42V Ladegerät immerhin zu 80% voll werden und zudem länger 
halten.

von Stefan F. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Liegt die maximale Ausgangsspannung Deines LED-Treibers über der
> Maximalspannung des Akkus, zerstörst Du den Akku, sofern nicht ein
> sogenannte "BMS" schon vorher die Verbindung unterbricht.

Er ging ja davon aus, dass ein BMS vorhanden ist, dass den Ladevorgang 
ggf. beendet. Man sollte dabei aber bedenken, dass es sich dabei in der 
Regel um eine Schutzfunktion für den Notfall handelt. Sie ist nicht für 
den regelmäßigen Gebrauch gedacht und hat sicher auch eine höhere 
Abschaltspannung, als man dem Akku normalerweise antun sollte.

Ansonsten würde sich das BMS nämlich mit dem regulären Ladegerät in die 
Quere kommen und dort eine "Akku defekt" Meldung provozieren.

von Armin X. (werweiswas)


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Stefan F. schrieb:
> Es gibt tatsächlich Lithium Zellen mit 4,4 Volt. In meinem Laptop steckt
> so ein Akku.

Das sind aber immer Tütenzellen, wie übrigens auch in den Handys.
Hier geht es um Rundzellen welche praktisch nie mit mehr als 4,2V/Zelle 
geladen werden.
Wenn da ein nicht zu einer Reihe aus 3,6, 3,7 oder 4,2 passende 
Spannungsangabe dran ist hat das meist einfach die Aufgabe den 
tatsächlichen Wert ein wenig zu verschleiern oder man hat sich die 
Kommaangabe gespart. So werden 25,2V Akkus(6S) auch schon mal mit 25V 
angegeben. Oder es ist, wie oft bei Aliexpeess nur eine 
Fantasiebezeichnung wo ein 5S Akku schon mal den übergroßen Aufdruck 88V 
tragen kann. Diese taucht dann gerne mal in der "versehentlich falschen 
Beschreibung" bei der Akkuspannung auch wieder auf oder wird dort eben 
ganz weggelassen.
Wir hatten beispielsweise in unseren damaligen Bündelfunkgeräten Aķus 
mit 7,5V Nennangabe. Darin befanden sich 6 handelsübliche NiMH Zellen...

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Kevin H.,

hier kommt die Auflösung.

Thomas R. hat seine Einzelzellen nicht gegen Überstrom gesichert!
Das zweite Bild zeigt Dir, wie Tesla das Problem gelöst hat.

Wenn bei Thomas eine Zelle einen Defekt aufweist und durchgeht, dann 
können sich dank des niederohmigen Hilumin-Streifens die anderen neun 
Zellen der Gruppe über die defekte Zelle entladen.

Die entstehende Wärme wird eventuell (habe da keine Erfahrungen) die 
anderen Zellen in den "thermal runaway" treiben und die dann enstehende 
Wärme kann dann auch die restlichen 90 Zellen mitnehmen.

Bei dem Tesla-Akku sollte der Sicherungsdraht, der zum Metallgitter 
führt bei Überstrom durchbrennen und damit das Problem isolieren.

Quelle für mein Standbild ist ein Ausschnitt aus dem Video:

Tesla's Battery Tech Explained: Part 2 - The Module
https://www.youtube.com/watch?v=bNd-yJtRPhk

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Stefan F.,

Stefan F. schrieb:
> Es gibt tatsächlich Lithium Zellen mit 4,4 Volt.

Das ist mir neu, danke!
Dumm ist, dass kein Ladegerät den Unterschied zwischen Zellen mit 
Ladeschlusspannungen von 4,1 / 4,2 / 4,3 / 4,4 Volt erkennen kann.
Das gibt viel Raum für Fehlbedienung von Ladegeräten mit den 
entsprechenden Konsequenzen.

von Thomas R. (thomasr)


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Peter M. schrieb:

> Thomas R.,
> Dein Led-Treiber ist mit 2,9A spezifiziert für eine Spannung von 25,2 -
> 42 V als "constant current region".
> Zielgröße sind die 2,9A und nicht der angezeigte Spannungsbereich. Die
> Spannung könnte auch mal größer als 42V werden. Das wäre dann allerdings
> oberhalb der für Dich mutmaßlichen relevanten 10x 4,2V=42V.
> Hast Du das mal nachgemessen?

Das ist kein reiner LED Treiber (KSQ)! Das ist ein völlig normales 
Netzgerät mit der entscheidenden Besonderheit, daß es bei Überlast die 
Ausgangsspannung bis auf etwa die Hälfte vom Nennwert absenken kann ohne 
sich abzuschalten. Man lädt damit also brav eine UI Kennlinie, in diesem 
Fall mit 2,9 A maximal (für 10p ein Witz) und bis maximal 42Volt. Da das 
auch die Ladeendspannung von 10s ist, werden zum Ende nur noch wenige 
100mA aufgenommen bevor das BMS dann abschaltet.

Eine einzelne Absicherung der Zellen erschien mir nicht notwendig weil:

- es sich um gebrauchte Laptop Zellen mit eigensicherer Chemie handelt 
(ganz im Gegensatz zu den Teslazellen!)

- das ganze Gerät immer im Freien ist und da gerne abfackeln kann

Schaut euch mal bei secondlifestorage.com um. Da gibt es solche 
Konstrukte zu tausenden (bis 50kWh 😳😳)

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Thomas R. schrieb:
> - es sich um gebrauchte Laptop Zellen mit eigensicherer Chemie handelt

"Laptop Zellen" => LiIo => eigensicher ???!

So eigensicher wie beim Dreamliner?
Erklär' mal.
Die Nennung einer Internetseite stellt keine Begründung dar.

Für die fehlende Zellsicherung verleihe ich Dir einen Murkspunkt.
Für die Verwendung eines LED-Treibers anstelle eines LiIo-Ladegeräts 
verleihe ich Dir einen halben.

von Stefan F. (Gast)


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Dieses ominöse Netzteil wird immer spezieller. Ich würde ja einfach ein 
passendes Ladegerät kaufen, dann muss man weder um sein leben fürchten 
noch sich um Kopf und Kragen diskutieren.

von Peter M. (r2d3)


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Beim Chinesen-Ali gibt es passende Ladegeräte:

https://de.aliexpress.com/item/32884792086.html

Mit der Spezifikation "10S Li-Io" sollte es 42V nicht überschreiten.
Vielleicht gibt es auch deutsche Designs oder deutsche Geräte mit diesen 
Parametern.

von Stefan F. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Beim Chinesen-Ali gibt es passende Ladegeräte

Das wurde ja schon in der ersten Antwort empfohlen.

Aber dann musste ja unbedingt dieser Kasper kommen, der mit seinen ganz 
speziellen Akkus, mit seinem speziellen BMS, und seinem speziellen 
Netzteil so gut klar kommt, dass er das weiter empfehlen musste.

von Thomas R. (thomasr)


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Peter M. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> - es sich um gebrauchte Laptop Zellen mit eigensicherer Chemie handelt
>
> "Laptop Zellen" => LiIo => eigensicher ???!
>
> So eigensicher wie beim Dreamliner?
> Erklär' mal.
> Die Nennung einer Internetseite stellt keine Begründung dar.
>
> Für die fehlende Zellsicherung verleihe ich Dir einen Murkspunkt.
> Für die Verwendung eines LED-Treibers anstelle eines LiIo-Ladegeräts
> verleihe ich Dir einen halben.

Zur Erklärung der verschiedenen Arten der Zellchemie von LiIon Akkus 
gibt es ganze Bibliotheken. Du erwartest jetzt einen Crashkurs?

Grundsätzlich gibt es aber solche, bei denen auf maximalen Energieinhalt 
optimiert wurde (das sind die gefürchteten) und solche die auf maximale 
Sicherheit ausgelegt sind (und dazwischen noch Dutzende mehr). Ohne die 
„sicheren“ dürftest du heute keinen Laptop mehr an Bord eines Flugzeugs 
nehmen. Beste Negativbeispiele sind der von dir genannte LiIon Unfall 
bei Böing: da wurde nämlich aus Platzgründen eine „unsichere“ Version 
verwendet, genau so wie beim Samsung Galaxy 7. Die „unsicheren“ 
enthalten eine Zellchemie, die zwar mehr Speicherdichte hat aber eben 
auch zum thermischen Durchgehen neigt.

Bei Werkzeugakkus würde ich (ohne genaues Datenblatt) immer von der 
unsicheren Type ausgehen, bei Laptops immer von der sicheren. Und 
dazwischen liegt das weite Feld der unbekannten: was weiß ich, was im 
Chinaersatz meines Fahrradakkus verbaut ist?

Ich habe tausende 18650er aus Laptops recycelt und in andere Anwendungen 
verbaut. Dabei ist noch niemals irgendein Unfall geschehen.

Aber selbst die 18650er aus einem harmlosen Dyson gehen bei 
unsachgemäßer Behandlung durch!

Insofern muß ich zugestehen beim TO die sicheren unterstellt zu haben. 
Wenn das aber Zellen aus Fahrradakkus sind, tatsächlich Vorsicht.

ABER: ein spannungsmäßiges Überladen ist mit einem BMS unmöglich; 
solange der Strom extern (auf z.B. 1C) begrenzt ist, funktioniert das 
Laden ohne Probleme OHNE „Spezialladegerät“. Und jeder 18650 kann 1A 
Ladestrom egal welche Zellchemie.

von Peter M. (r2d3)


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Thomas R. schrieb:
> ABER: ein spannungsmäßiges Überladen ist mit einem BMS unmöglich;
> solange der Strom extern (auf z.B. 1C) begrenzt ist, funktioniert das
> Laden ohne Probleme OHNE „Spezialladegerät“. Und jeder 18650 kann 1A
> Ladestrom egal welche Zellchemie.

Du hast den Kritikpunkt leider überhaupt nicht verstanden. Ich habe Dir 
nicht vorgeworfen, dass die 2,9A Deines LED-Treibers für Deine 
10P-Konfiguration ungeeignet sind.

Ich habe Dir aber gesagt, dass die strenge Einhaltung der 42V, die im 
Datenblatt erwähnt werden, für einen LED-Treiber nicht erforderlich 
sind.

Im Gegenteil, wenn die Angabe im Datenblatt konservativ ist und Dein 
Treiber auch 43 oder 44 Volt schafft, dann hast Du ein Problem.

Für einen LED-Treiber ist die obere Spannungsgrenze nicht 
kriegsentscheidend, für ein LiIo-Ladegerät aber schon.

Dass LiIo-Zellen mal in Richtung Kapazität und mal in Richtung 
Hochstromfähigkeit optimiert werden, ist mir bekannt.
Mir ist aber nicht bekannt, dass eine solche Optimierung im Rahmen der 
LiIo-Technologie zu eigensicheren Zellen führt, egal welche Zellchemie 
im Rahmen der LiIo-Technologie verwendet wird.

Wenn etwas eigensicher sein sollte, dann LiFePO4, aber die hast Du nicht 
verwendet.

von Thomas R. (thomasr)


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Peter M. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> ABER: ein spannungsmäßiges Überladen ist mit einem BMS unmöglich;
>> solange der Strom extern (auf z.B. 1C) begrenzt ist, funktioniert das
>> Laden ohne Probleme OHNE „Spezialladegerät“. Und jeder 18650 kann 1A
>> Ladestrom egal welche Zellchemie.
>
> Im Gegenteil, wenn die Angabe im Datenblatt konservativ ist und Dein
> Treiber auch 43 oder 44 Volt schafft, dann hast Du ein Problem.
>
> Für einen LED-Treiber ist die obere Spannungsgrenze nicht
> kriegsentscheidend, für ein LiIo-Ladegerät aber schon.

Irgendwie reden wir aneinander vorbei! SELBSTVERSTÄNDLICH hat jedes von 
mir gefertigte Akkupack ein BMS. Und das schaltet rechtzeitig unter 
Einhaltung enger Toleranzen die Ladung ab auch wenn da z.B. 50 Volt 
anliegen würden. So funktionieren fast alle kommerziell erhältlichen 
"Ladevorrichtungen" für LiIon Akkupacks. Die "Ladegeräte" geben eine 
(teils sehr viel) höhere Spannung aus als der Akkupack braucht und 
regeln nur den Strom; der Rest wird vom Akkupack bzw. seinem BMS 
erledigt.

Und das war meine erste Frage an den TO: hat sein Akkupack ein BMS oder 
nicht?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Thomas R.,

Thomas R. schrieb:
> Die "Ladegeräte" geben eine
> (teils sehr viel) höhere Spannung aus als der Akkupack braucht und
> regeln nur den Strom; der Rest wird vom Akkupack bzw. seinem BMS
> erledigt.

warum schreibst Du dann das Wort "Ladegeräte" in Anführungszeichen?
Das sind eben keine Ladegeräte.

Leider sind meine Zellen noch bei der Spedition und mein 
LiFePO4-Ladegerät schaltet ohne Batterielast ab.

Wenn es so wäre, wie Du sagst, könnten sich die ganzen Asia-Hersteller 
die Differenzierung ihrer Ladegeräte nach Akkutechnologie (LiIo, 
LiFePO4) und Anzahl der in Serie geschalteten Zellen sparen - das BMS 
wird es schon richten!

Thomas R. schrieb:
> Irgendwie reden wir aneinander vorbei!

Nein, gar nicht. Du verlagerst leichtsinnigerweise die Kontrolle der 
Einhaltung der Ladeschlussspannung vom Ladegerät auf das 
Batteriemanagementsystem, wenn Du Stromquellen benutzt, die eine 
Ausgangsspannung liefern können, die größer ist als die Summe aller in 
Reihe geschalteter Zellblöcke.

Das ist Murks.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Peter M. schrieb:
> warum schreibst Du dann das Wort "Ladegeräte" in Anführungszeichen?
> Das sind eben keine Ladegeräte.

Dein Ernst? Evtl bestünde ja die Möglichkeit, das er Ladegerät in 
Anführungszeichen gesetzt hat, weil es kein richtiges Ladegerät ist? 
Aber dennoch Ladung in den Akku bringt und somit irgebdwie doch ein 
Ladegerät ist?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Thomas R.,

wieso ist da wohl von "8S" und "LiFePO4" die Rede?

https://de.aliexpress.com/item/32828221929.html

Und warum steht darunter so eine schöne Tabelle?

von Thomas R. (thomasr)


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Peter M. schrieb:

> Nein, gar nicht. Du verlagerst leichtsinnigerweise die Kontrolle der
> Einhaltung der Ladeschlussspannung vom Ladegerät auf das
> Batteriemanagementsystem, wenn Du Stromquellen benutzt, die eine
> Ausgangsspannung liefern können, die größer ist als die Summe aller in
> Reihe geschalteter Zellblöcke.
>
> Das ist Murks.

Warum? Das ist exakt die Aufgabe eines BMS. Wenn du natürlich 
Hosenträger UND Gürtel brauchst, bitteschön. Manche Hersteller legen 
ihren Geräten ja  tatsächlich Netzteile/Ladegeräte bei, deren 
Ausgangsspannung nur wenig über der Maximalspannung der Zellen liegt. 
Aber selbst 21,5Volt für 5 Zellen (Lidl) sind schon 4,3 Volt/Zelle und 
damit über den 4,2Volt....

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