Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselrichter mit Phasenanschnittsteuerung pfeift


von Wolfgang W. (wolfgang_w563)


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Hallo,

ich habe einen Wechselrichter im Camper, um u.a. auch unsere 
230V-Kaffeemaschine mit 1100W zu betreiben. Da 1100W aber bei 12V Ströme 
um die 100A bedingt, geht die Batt.-Spng. ganz schön in die Knie. Also 
habe ich eine Phasenanschnittsteuerung vor die Kaffeemaschine 
geschaltet. Wenn man die Leistung herabregelt, pfeift der Wechselrichter 
aber verdächtig. Rein akustisch ist zu befürchten, daß dort irgendeine 
ungesunde Überspannung auftritt. Der Heizkreis wird aber primär aus 
einer ohmschen Last bestehen. Dort würde ich gar keine Probleme 
erwarten. Selbst wenn ein induktiver Anteil vorhanden wäre, würde ich 
durch die Reihenschaltung L-R-Triac kein Problem erwarten, da die 
Spannung am Triac durch den Stromfluß zustandekommt und wenn dieser bei 
0 ist, gibt es auch kein Problem mit der Induktivität. Ich habe mit 
jetzt erst mal einen Tastkopf bestellt, um das Problem mal mit dem Oszi 
anzusehen. Hier gibt es aber sicher auch Leute, die die Problematik und 
die Ursache kennen könnten.

Gruß   WoW

von H. H. (Gast)


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Welcher Wechselrichter ist es denn?

von Wolfgang W. (wolfgang_w563)


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H. H. schrieb:
> Welcher Wechselrichter ist es denn?

Es ist ein reiner Sinus-Wechselrichter mit China-Ursprung namens 
"Edecoa" mit 2000W.

von Wolfgang W. (wolfgang_w563)


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So - der Tastkopf ist heute gekommen und ich habe eine Messung gemacht. 
Die hochfrequenten Schwingungen sind beim Durchschalten des Triacs. Es 
sieht so aus, als ob die Spannung am Wechselrichter einbricht und der 
Wechselrichter das versucht das auszuregeln. Dabei entsteht ein 
Überschwinger. Schwer einzuschätzen, wie der Wechselrichter unter diesem 
Überschwinger leidet - z.B. Kondensatoren. Die Kaffeemaschine hat keine 
Elektronik drin, der macht es wenig aus. Ein Gerät mit Elektronik könnte 
mit diesen zusätzlichen 80V Probleme bekommen.

Gruß   WoW

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Würde die Leistung der Kaffeemaschine nicht auch mit einer Diode in 
Reihe reichen? Das ergäbe zumindest keine Schwingungen mehr.

Allerdings könnte das dem WR noch mehr weh tun 😳

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Ich würde ein Trafo (Simpler gewickelter nicht elektronisch)
von 230V AC auf 120V AC empfehlen. Dann braucht zwar die Kaffeemaschine 
etwas länger, aber der Wechselrichter wird nicht mehr gestresst.

;-)

von Wolfgang W. (wolfgang_w563)


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Gar nicht schlecht Eure Vorschläge.

Zur Diode: So schlecht finde ich die gar nicht. Ich erwarte nicht einmal 
große Probleme bezüglich des Wechselrichters. Bei der Halbwelle mit 
Durchgang wird die Leistung ja von 0 aus hochgefahren. Der 
Wechselrichter hat am Anfang der Halbwelle sicher keine große Probleme 
das auszuregeln. Bei meiner obigen Messung schaltete der Triac ja bei 
hoher Spannung durch und dann flossen plötzlich über 5A. Gefällt mir.

Zum Trafo: Das ist natürlich die feine Lösung und sicher die technisch 
beste.

Mal sehen, was ich jetzt mache. Das Schlimmste, was ich befürchtet habe, 
ist ja nicht der Grund für das Geräusch. Ich befürchtete, daß eine 
induktive Last für Überspannung sorgt und die hätte sehr groß sein 
können.

Gruß   WoW

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang W. schrieb:
> Ich befürchtete, daß eine
> induktive Last für Überspannung sorgt und die hätte sehr groß sein
> können.

Das LC Filter im Wechselrichter hält sowas zumindest von dessen 
Endstufen fern. Schliesst du allerdings weitere Geräte an seinen Ausgang 
an, sehen die natürlich die Überschwinger.

von Εrnst B. (ernst)


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Patrick L. schrieb:
> Ich würde ein Trafo (Simpler gewickelter nicht elektronisch)
> von 230V AC auf 120V AC empfehlen.

Als "Spartrafo": Sekundärseite in "falscher" Wicklungsrichtung in die 
Kaffeemaschinen-Zuleitung.
Dann muss das kein so dickes & schweres Teil werden.
Leider haben die überall raus- und rumfliegenden Halogen-Trafos mit nur 
1× oder 2× 12V zu wenig Spannung dafür, sonst wär's ein "Mach flott den 
Schrott"-Projekt.

von H. H. (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Leider haben die überall raus- und rumfliegenden Halogen-Trafos mit nur
> 1× oder 2× 12V zu wenig Spannung dafür, sonst wär's ein "Mach flott den
> Schrott"-Projekt.

Vor allem haben die ehr zu wenig Leistung.

von Εrnst B. (ernst)


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H. H. schrieb:
> Vor allem haben die ehr zu wenig Leistung.

Ein 120VA - Halogentrafo an 230V reicht ca. für 2kW @ 220V.
(War die typische Anwendung, um alte empfindliche 220V-Geräte 
weiterzunutzen...)

Der Last-Strom fließt ja durch die Sekundärseite.

Aber eine Reduktion um nur 12V wird dem TE mit seiner Kaffeemaschine 
nicht reichen.

von H. H. (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Aber eine Reduktion um nur 12V wird dem TE mit seiner Kaffeemaschine
> nicht reichen.

Eben.

Εrnst B. schrieb:
> Ein 120VA - Halogentrafo

Ist meist ein elektronischer Trafo. Mir so einem gehts gar nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Und eine French Press, Bialetti oder ein Hand Filtern kommt als 
Alternative nicht in Frage? Würde am Gaskochfeld ohne Strom 
funktionieren und Platz und Strom sparen.
Im Urlaub darf der Kaffee ja auch mal anders schmecken.

von Wolfgang W. (wolfgang_w563)


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Udo S. schrieb:
> Und eine French Press, Bialetti oder ein Hand Filtern kommt als
> Alternative nicht in Frage? Würde am Gaskochfeld ohne Strom
> funktionieren und Platz und Strom sparen.
> Im Urlaub darf der Kaffee ja auch mal anders schmecken.

Wir haben da so eine schnuckelige kleine DeLonghi-Maschine. Macht nur 2 
Tassen, aber sie ist ein Teil unserer Familie... ;-)

: Bearbeitet durch User
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