Hi Leute, Ich befinde mich zurzeit im Master Elektrotechnik und wollte demnächst eine Werkstudentenstelle anfangen, die mit Hochfrequenztechnik/Antennentechnik zu tun hat. Nun hatte ich 2 Vorstellungsgespräche bei den zwei oben genannten Firmen, die gut verliefen. Nun stehe ich vor der Wahl und bin mir nicht sicher, da beide Stellen interessant sind. Bei Atlas besteht die Sorge, dass eine mögliche Masterarbeit in der Uni vielleicht nicht akzeptiert wird aufgrund Rüstungsforschung oder stimmt das gar nicht? Außerdem sehe ich die Wahl auch wichtig für meine berufliche Zukunft, da man möglicherweise, wenn man sich gut anstellt, auch nach dem Master übernommen werden könnte. Daher wollte ich euch fragen welche der beiden Firmen zukünftig vielversprechender sind karrieremäßig oder bzw. sichere Arbeitsplätze besitzen. Tut mir Leid falls das blöde Fragen sind, aber ich hab null Ahnung von der Industrie und hab bis jetzt zum Master keine Werkstudentenstelle gehabt und würde gerne Erfahrung sammeln um nicht später nach dem Master an der Uni ohne Erfahrung blöd dazustehen.
Mark schrieb: > Bei Atlas besteht die Sorge, dass eine > mögliche Masterarbeit in der Uni vielleicht nicht akzeptiert wird > aufgrund Rüstungsforschung oder stimmt das gar nicht? Das wäre mir komplett neu, daß die Arbeit nicht akzeptiert wird. Aber grundsätzlich kannst Du Dich ja schlaufragen, welches Unternehmen in der Vergangenheit bereits Abschlußarbeiten betreute. Aufgrund der Unternehmensgrößen gehen ich stark davon aus, daß beide dies tun. Ansonsten sind sie für Studenten mit Schwerpunkt HF beide äußerst interessant, zumal es in Bremen kaum Alternativen gibt. Persönlich würde ich eher zu OHB tendieren.
Themen für Masterarbeiten stellt die Uni, nicht das Unternehmen. Es gibt Kooperationen aber effektiv hat das Unternehmen da nix zu melden. Zukunftssicherheit eher unwichtig. Aber man kann ja wechseln wenn man nicht zu thematisch eng aufgestellt ist.
Man kann aber mit einem Themenvorschlag vom Unternehmen zum Professor gehen, ob er das betreuen mag. Durchaus gängig.
Mark schrieb: > Bei Atlas besteht die Sorge, dass eine > mögliche Masterarbeit in der Uni vielleicht nicht akzeptiert wird > aufgrund Rüstungsforschung Bei OHB ebenfalls, jedenfalls ist OHB auch im Fadenkreuz der linken Spinner: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bremen-staatsschutz-vermutet-linksextreme-taeter-hinter-anschlag-auf-raumfahrtkonzern-ohb-a-7ff402bb-610a-436b-97ac-9ada7a5f87ec "Zivilklausel" ist hier das Reizwort, das haben einige Unis: https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilklausel https://taz.de/Ruestungsforschung-an-der-Uni/!5023195/ https://www.asta.uni-bremen.de/referate/hochschulpolitik/zivilklausel-rustungsforschung-und-die-uni-bremen/
Markus schrieb: > Mark schrieb: >> Bei Atlas besteht die Sorge, dass eine >> mögliche Masterarbeit in der Uni vielleicht nicht akzeptiert wird >> aufgrund Rüstungsforschung oder stimmt das gar nicht? > > Das wäre mir komplett neu, daß die Arbeit nicht akzeptiert wird. > Aber grundsätzlich kannst Du Dich ja schlaufragen, welches Unternehmen > in der Vergangenheit bereits Abschlußarbeiten betreute. Aufgrund der > Unternehmensgrößen gehen ich stark davon aus, daß beide dies tun. Das muß er rausfinden. An manchen Unis hat der Asta, wenn den Leuten das Saufen nach 20 Semestern zu langweilig wird, da durchaus die ein oder andere Regel durchgedrückt. Friedensklausel heißt das oft.
Verkürzt kann man sagen: Geh zu einer Uni der Excellenzinitiative 2012, dort stört man sich nicht an Pillepalle wie "Zivilklausel": https://de.wikipedia.org/wiki/Exzellenzinitiative https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilklausel#Liste_deutscher_Hochschulen_mit_Zivilklausel
Wenn du Waffen bauen willst, die für Tot und Leid verantwortlich sind, gehe zu Atlas. Wenn du Satelliten bauen willst, die Atlas' Waffensysteme unterstützen, gehe zu OHB.
Ich kenne beide Firmen. OHB: Praktikum ATLAS: übern Verleiher. Nimm OHB! Zumal du als Studi eh bei beiden schlecht bezahlt wirst ;-) Zum Hintergrund: OHB ist kleiner, jünger, daher agiler, innovativer. Die Dienstwege sind kurz, man kann auch mal eben so was interessantes ausprobieren. Atlas ist ein Dinosaurier-Konzern mit entsprechendem Altersdurchschnitt und langen Dienstwegen: Für das Anlöten eines Steckers braucht man da 3 Ingenieure und 2 Wochen. Du wills einfach nur nen Stecker haben und suchst dir einen bei Reichelt/Völker aus. Damit tingelst du zum Part-Manager und der guckt, ob es diesen Stecker schon in SAP gibt oder legt ihn an. Mit der SAP-Nummer tingelst du dann zum nächsten Konzernbeamten und der bestellt ihn für dich. Wenn der Stecker dann da ist, tingelst du damit zum dritten Typen, und bittest ihn darum, ihn für dich anzulöten. BTDT.
Erstmal danke für die Antworten bisher! Es scheint wohl so, dass OHB weniger problematisch sein wird als Atlas, wenn es um die Zivilklausel geht. Da viele hier OHB empfehlen, werd ich wohl den Platz auch nehmen. Held der Scheine schrieb: > Nimm OHB! Zumal du als Studi eh bei beiden schlecht bezahlt wirst ;-) > > Zum Hintergrund: OHB ist kleiner, jünger, daher agiler, innovativer. Die > Dienstwege sind kurz, man kann auch mal eben so was interessantes > ausprobieren. > > Atlas ist ein Dinosaurier-Konzern mit entsprechendem Altersdurchschnitt > und langen Dienstwegen: Das hört sich auch interessanter an als Atlas, will nämlich viel Erfahrung sammeln und mehrere Sachen ausprobieren. Wieso werden eigl. Studis so unterbezahlt in diesen Bereichen? Wenn ich mir Bremen anschaue, sind das die einzigen Topfirmen im HF-Bereich und die Profs schwärmen davon wie es sich lohnt HF/Antennen-Ingenieur zu werden. Aber auch wenn ich mir Kununu anschaue scheint es später bei einer richtigen Stelle nicht besser zu werden, da bei beiden unterdurchschnittlich bezahlt wird.
> Wieso werden eigl. Studis so unterbezahlt in diesen Bereichen?
Wegen der Ingenieursschwemme. Das drückt die Preise. Und die Konkurrenz
Osteuropa/Indien, die Leute kann man billig nach Deutschland holen. Und
wenn eine Firma was technisches an Hardware braucht, dann wird das doch
sowieso in China bestellt.
Wenn du Geld verdienen willst, dann geh' in die Finanzbranche. Oder ins
Management, ein Ingenieursstudium als Einstiegspunkt in die Firma ist da
gar nicht so verkehrt, aber nicht zu lang beim technischen Krempel
bleiben. Wenn du dich für Technik interessiert, dann mach das als Hobby
(ist das gleiche wie beim Malen oder Geige spielen).
Wenn du unbedingt Technik als Beruf machen willst, dann eher bei AI,
Bilderkennung, autonomes Fahren. Da werden tatsächlich hier im Land
Leute gesucht anstatt es auszulagern.
Mark schrieb: > die Profs schwärmen davon wie es sich lohnt HF/Antennen-Ingenieur zu > werden. Aber auch wenn ich mir Kununu anschaue scheint es später bei > einer richtigen Stelle nicht besser zu werden Tja, warum versteht wohl keiner so richtig. Aus irgendwelchen Gründen gilt unter Professoren und Studenten HF-Technik als die schwierigste Vertiefungsrichtung innerhalb der E-Technik. Vielleicht weil vielen E-Technikern die Maxwellschen Gleichungen schon zuviel sind. Verglichen mit anderen Vertiefungsrichtungen ist die spätere Bezahlung weder besser noch schlechter.
Mark schrieb: > Bei Atlas besteht die Sorge, dass eine mögliche Masterarbeit in der Uni > vielleicht nicht akzeptiert wird aufgrund Rüstungsforschung oder stimmt > das gar nicht? Es gibt tatsächlich Institute die vor politischer Indoktrination nur so triefen. Danach würde ich mich aber nicht richten, lieber das Institut oder die Uni wechseln oder notfalls verklagen. Mark schrieb: > Daher wollte ich euch fragen welche der beiden Firmen zukünftig > vielversprechender sind karrieremäßig oder bzw. sichere Arbeitsplätze > besitzen. Vor die o.g. Wahl gestellt würde ich aktuell die Rüstungsindustrie wählen: Die grüne Schildbürgerpolitik schreit geradezu nach mehr Rüstung für zukünftige Verteilungskriege. Alternativ würde ich eine politische Karriere anstreben und mich dort durchfüttern lassen.
Ich nehme an, du studierst im NW1? Da brauchst du keine Angst haben wegen evtl. Kontakte zur Rüstung. Als ich beim ANT war, gab es etliche Kooperationen zu OHB, Atlas, Rheinmetall, Airbus, Thales, ... Und die vom GW2 trauen sich eh nicht über die Straße ;-)
Rüstungsindustrie arbeiten meist komische Gestalten und auch das miteinander dort ist ganz übel. Würde ja was anderes nehmen...
> Rüstungsindustrie arbeiten meist komische Gestalten die die ich kenne sind ganz nett. Aber man kann sich ja mal den Film "Falling Down" anschauen https://www.filmstarts.de/kritiken/28231.html
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