Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Druckluft Magnetventil 1/4 oder 1/2 Zoll


von Robert (Gast)


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Hi,

ich habe einen Implotex 1500W 2PS 18L Silent Flüsterkompressor und 
möchte Luftzufuhr per Magnetventil öffnen/schliessen.

Laut Datenblatt beträgt die Luftdurchfluss max 280L/min und Druck 6-8 
Bar.

Wenn ich es richtig verstehe kann durchschnitt der Schläuchen und 
Magnetventile eigentlich Luftzufuhr-Menge, nicht aber Druck 
beeinflussen, oder?

Eigentliche Frage in wie weit beinflusst ein Magnetventil die 
Luftzufuhr. Ist es ein gravierende Unterschied 1/2Zoll oder 1/4 zu 
verwenden?

: Verschoben durch Moderator
von Meinereiner (Gast)


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Der Enddruck bleibt, aber Du willst ja Deine Luft verwenden und da macht 
jede Kupplung, jeder m Schlauch oder anderes im Weg seinen Anteil zum 
Druckverlust, der von der Durchflussmenge abhängig ist.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Einfach zu dem Nenndurchmesser des Schlauches passend.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Robert schrieb:
> Eigentliche Frage in wie weit beinflusst ein Magnetventil die
> Luftzufuhr. Ist es ein gravierende Unterschied 1/2Zoll oder 1/4 zu
> verwenden?
Der naive Ansatz: wenn da kein merklicher Unterschied wäre, dann würde 
es keine 1/2" Ventile geben.

Und der praktische Ansatz: rechnerisch bringt eine Verdopplung des 
Radius eine Vervierfachung der Fläche. Also sollte durch das größere der 
beiden bei gleichem Druck gut 4x mehr Luft pro Zeit durchpassen.

von Robert (Gast)


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Mein Naiver Ansatz, kann jemand bestätigen?

Das Gerät hat max 280l/m.

1) Wenn ich nur ein sehr kurzes offenes 19mm Schlauch anschliesse, fällt 
das Druck an dem Gerät (behälter) drastisch. Das Nanometer zeigt fas "0" 
bar. druck wird nicht aufgebaut.

2) Wenn ich ein sehr schmallen Schlauch, z.B.: 0.5mm anschliesse, wird 
Druck aufgebaut. Der Schlauch ist quasi ein Flaschenhals

Und jetzt mein Testfall:
Wenn ich alle Schläuche + Ventile (1/4 bzw. 1/2 Zoll) anschliesse und 
feststelle dass der Druck am Gerät fällt, dann (meine Annahme) wirken 
sich die Schläuche + Ventile NICHT negativ auf Durchflussmenge. Sollte 
jedoch die Nanometeranzeige leicht nach oben gehen, wirkt meine 
Schlauch/Ventil konfiguration wie ein Flaschenhals, es werden nicht 
volle 280l/min befördert.

D.h. solange der Druck im offenen System fällt spielt es keine Rolle ob 
ich 1/4 bzw. 1/2 Zoll Ventil nehme. Die Konfiguration ist für die von 
Kompressor produzierten 280l/min gut dimensioniert. Würde ich einen 
2000l/min Kompressor nehmen, könnte es wieder ein flaschenhals sein.

Stimmt die Überlegung?

von Uli S. (uli12us)


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Schau ins Datenblatt deines Ventils. Da steht drin, welche Luftmenge da 
durchgeht. Natürlich müssen die Schläuche hin und weg auch diese Menge
schaffen.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Robert schrieb:
> ich habe einen Implotex 1500W 2PS 18L Silent Flüsterkompressor und
> möchte Luftzufuhr per Magnetventil öffnen/schliessen.

Wozu denn überhaupt?

Robert schrieb:
> Ist es ein gravierende Unterschied 1/2Zoll oder 1/4 zu
> verwenden?

Mit Pech gar nicht! Der Nenndurchmesser des Ventils ist entscheidend, 
und der unterscheidet sich teils erheblich. Er wird deshalb bei billigen 
Ventilen oft sogar verschwiegen. Also unbedingt auf die Millimeterangabe 
des Freien Durchlasses achten! Sonst kann es dir durchaus passieren, daß 
ein 1/2"-Ventil kleiner als ein 1/4" ist.
Ferner musst du darauf achten, ein direktgesteuertes Ventil zu kaufen, 
das keinen Vordruck braucht. Erkennbar meist schon an der höheren 
Stromaufnahme und dem höheren Preis.

von Wolfgang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und der praktische Ansatz: rechnerisch bringt eine Verdopplung des
> Radius eine Vervierfachung der Fläche. Also sollte durch das größere der
> beiden bei gleichem Druck gut 4x mehr Luft pro Zeit durchpassen.

Oh, oh.
Du tust so, als ob es kein Strömungsprofil im Rohr gäbe, d.h. als ob die 
Strömungsgeschwindigkeit in der Rohrmitte genauso klein wie an der 
Rohrwand wäre.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Stell Dir die Schlaeuche als Draehte vor und die Schaltelemente als 
Widerstaende.

von Re D. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Oh, oh.
> Du tust so, als ob es kein Strömungsprofil im Rohr gäbe, d.h. als ob die
> Strömungsgeschwindigkeit in der Rohrmitte genauso klein wie an der
> Rohrwand wäre.

Wenn du dir bei Luft darüber Gedanken machen musst, ist es zu spät.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Robert schrieb:
> ich habe einen Implotex 1500W 2PS 18L Silent Flüsterkompressor und
> möchte Luftzufuhr per Magnetventil öffnen/schliessen.

Luftzufuhr....zum Kompressor, verstehe ich.
...oder Verbraucher?
Das ist nämlich der Punkt wo der Hund das Wasser lässt.

von Werner (Gast)


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Robert schrieb:
> möchte Luftzufuhr per Magnetventil öffnen/schliessen.
>
> Laut Datenblatt beträgt die Luftdurchfluss max 280L/min und Druck 6-8
> Bar.

die Luftzufuhr auszuschalten ist ziemlich ungewöhnlich und der Druck 
wird da nicht mehr als ein bar sein

von oszi40 (Gast)


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Wenn der Kompressor ungenügend Luft bekommt, wird er hinten wenig Druck 
haben und im ungünstigsten Fall noch überhitzen?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Die Luftzufuhr zu einem Kompressor mittels Magnetventil zu regeln, 
dürfte ziemlich schwierig sein!

von Robert (Gast)


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Ich möchte natürlich Luftzufuhr direkt am Kompressor-Ausgang zum 
Verbraucher per Ventil öffnen/schliessen.

Robert schrieb:
> D.h. solange der Druck im offenen System fällt spielt es keine Rolle ob
> ich 1/4 bzw. 1/2 Zoll Ventil nehme. Die Konfiguration ist für die von
> Kompressor produzierten 280l/min gut dimensioniert. Würde ich einen
> 2000l/min Kompressor nehmen, könnte es wieder ein flaschenhals sein.
>
> Stimmt die Überlegung?

Kann jemand mit Erfahrung meine Überlegung/Testansatz bestätigen?

von Robert (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Stell Dir die Schlaeuche als Draehte vor und die Schaltelemente als
> Widerstaende.

Ich denke, man kann es nicht 1:1 vergleichen.

Wenn Luftdruckkompressor ein 100W/12V Netzteil ist und Schläuche als 
Drähte (haben auch einen Widerstand), dann wird am Widerständen Leistung 
als Wärme verloren gehen und am Ausgang gibt es dann weniger als 100W 
Leistung.

Im Falle Luft, wird Luft nicht als Wärme entweichen, sondern Druck wird 
im Kompressorbehälter aufgebaut...

von Sebastian (Gast)


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Robert schrieb:
> Kann jemand mit Erfahrung meine Überlegung/Testansatz bestätigen?

Dein Ansatz ist falsch. Das Fallen des Drucks ist nicht ausreichend. 
Wichtig ist wie nah die Druckanzeige am Gerät bis an die Null kommt. 
Jedes bischen was da an Gegendruck (=Druckverlust) angezeigt wird 
verringert die pro Zeit geförderte Luftmenge. Ob diese Verringerung dann 
akzeptabel ist oder nicht musst du entscheiden ...

von Re D. (Gast)


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Robert schrieb:
> Wendels B. schrieb:
>
>> Stell Dir die Schlaeuche als Draehte vor und die Schaltelemente als
>> Widerstaende.
>
> Ich denke, man kann es nicht 1:1 vergleichen.
> Wenn Luftdruckkompressor ein 100W/12V Netzteil ist und Schläuche als
> Drähte (haben auch einen Widerstand), dann wird am Widerständen Leistung
> als Wärme verloren gehen und am Ausgang gibt es dann weniger als 100W
> Leistung.
> Im Falle Luft, wird Luft nicht als Wärme entweichen, sondern Druck wird
> im Kompressorbehälter aufgebaut...

Der Druck ist irgendwann auch begrenzt. Unterhalb ist es eine 
Stromquelle, oberhalb eine Spannungsquelle. Und wenn Luft durch 
Leitungen mit zu kleinen Querschnitt strömt, wird natürlich auch die 
Energie in Wärme umgesetzt.

von oszi40 (Gast)


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Dank eines übergroßen Querschnitts seiner leistungsfähigen Badearmatur 
konnte Loriot seine Wanne in nur 3 Sekunden füllen. :-)
Was lernen wir daraus? Der Querschnitt sollte dem gewünschten Zweck 
angepasst sein. Zwischen 1/2" und 3/4" können Welten liegen, je nachdem 
welchen Querschnitt der angeschlossene Schlauch hat.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Zu beachten ist auch, daß diese Größenangaben in Zoll sich fast immer 
auf die Anschlussverschraubung bezieht. Ein 1/4"-Ventil hat damit einen 
entsprechenden Viertelzoll-Anschluss, was nicht bedeutet, daß das 
Durchgangsvolumen auch diese Grösse aufweist.

Im Bild ein Beispiel.

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