Hallo Leute, ich bitte um eure Hilfe. Ich habe ein Schaltnetzteil 24v 15A. Das Ding ist in einem 3D-Drucker verbaut und ist so ein typisches Chinateil. Neulich ist es einfach ausgefallen. Ich hatte einen defekten Transistor festgestellt (D13009K). Nachdem ich diesen erneuert hatte, war der nach kurzem Betrieb wieder defekt. Ich finde allerdings keinen anderen Fehler. Die Elkos habe ich durchgemessen. Deren Kapazität liegt innerhalb der jeweiligen Toleranzen. Die beiden großen Schottky-Dioden sind ok, der Brückengleichrichter ist ok. Alle anderen Dioden sind ok. Es ist auch nirgends irgendwas zu sehen. Auffallend ist, daß es immer der gleiche Transistor ist, der ausfällt. Könnt ihr mir helfen? Gruß Martin
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Verschoben durch Moderator
Da haben vielleicht doch die Elkos den Low ESR eingebüßt. Das führt zu höheren (transienten) Überschwingern. Mach mal ein Bild von der Platine des Schaltnetzteiles. Vielleicht sieht man mehr.
Hier mal ein Bild. Allerdings sind da die Elkos ausgelötet um sie zu messen. Ebenso die Transistoren. Alle Elkos , auch die kleinen, haben optisch keine Mängel. Was ich noch festgestellt hatte. Wenn das Netzteil in Last geht, ist/war ein Geräusch zu hören. Das kannte ich von defekten, aufgeplatzten Kondensatoren auf nem Mainboard. Können die Kondensatoren defekt sein aber trotzdem deren Kapazität gut sein?
Martin schrieb: > Können die Kondensatoren defekt sein aber trotzdem deren Kapazität gut > sein? JA. ESR=?
Also ich weiß nicht was man vor der Arbeit so viel frägt, einfach die Elkos tauschen gegen neue und weiter sehen. Mit Messen des ESR wird es wohl nichts werden bei dir, u. wenn weißt du ja nicht den nötigen von einem neuen Elko? Nur dass die Elkos am Tod des Transis Schuld sein sollen? Die fehlenden beiden hier vorn das waren doch die auf der sek.Seite, oder wo ist der von der primär-Seite? Auf der Netzseite sind 3 Plätze zu sehen...?
Martin schrieb: > Auffallend ist, daß es immer der gleiche Transistor ist, der ausfällt. Tja, an dem Ausfall-Transistor fällt direkt auf, daß er ausfallend ist. Möglicherweise ist ein Snubber da auf der 230V-Seite verbaut, der defekt ist und dem Tranistor deshalb nur ein kurzes Leben erlaubt. mfg
Niemand schrieb: > Also ich weiß nicht was man vor der Arbeit so viel frägt, einfach > die Elkos tauschen gegen neue und weiter sehen. Ja genau ,alles mal tauschen und sehen ob's hält. Um dann wieder neue Transistoren reinzulöten, weil die wieder geflogen sind. Und nochmal andere Kondensatoren usw usw Warum mache ich das nicht einfach: Die Transistoren sind schwer zu bekommen bzw haben Lieferzeit. Irgendwann läppert sich ein Betrag zusammen, der den Neupreis z.B. eines Meanwell LRS 350-24 übersteigt. Wirtschaftlich nicht sinnvoll. Die Kondensatoren unten links sind die beiden großen 470uf/250v. Die 3 oben sind 2200uf/35v Low ESR.
Brennt das Ding unter Vollast durch, oder im Leerlauf? In ersterem Fall mal versuchsweise einen Lüfter draufpappen, der für Durchzug sorgt. Ansonsten, brauchst du zwingend die 15 Ampere? Für den Preis eines fragwürdigen China Knallfrosches bekommst du gebraucht sicherlich auch ein 24V 10A Hutschienenetzteil, wie sie für SPS Steuerungen in Maschinen eingesetzt werden. Die laufen 20 Jahre 24/7, ohne das der magische Rauch entweicht. Die verwende ich gerne für Power LEDs
Die geben unter Last auf. Lüfter ist verbaut. Brauche ich die 15A: Gute Frage. Laut einem Test des Druckers, hiess es, daß das sogar knapp bemessen wäre.
Wenn es knapp bemessen ist, dann hast du bereits deine Antwort. Das liefert 15 chinesische Ampere.´:-p Kannst du das eventuell sinnvoll auf 2 Netzteile aufteilen? 280W übersteigt ja bereits die vorgeschlagenen 10A.
Warum sollten denn die Elkos, die den Zwischenkreis sieben, low ESR sein? Wenn sie nur ihre Nennkapazität haben, sind sie auch nicht schuld am Tod des 13009.
Gerald B. schrieb: > Wenn es knapp bemessen ist, dann hast du bereits deine Antwort. Das > liefert 15 chinesische Ampere.´:-p Deswegen dachte ich ja anfangs auch, daß der Transistor einfach geflogen ist, weil die einfach Billigmüll sind. Hat etwa 6 Monate gehalten. Nach dem wechseln des defekten Transistors nur 15Minuten.
Viele berichten, daß Elkos defekt waren bzw der Grund waren, daß die Transistoren fliegen. Mein Denkfehler war wohl einfach, daß, wenn die Kapazität ok ist, der Elko auch ok ist.
ich habe mal die parametrische Suche laufen lassen und bei TME 3 Treffer angezeigt bekommen https://www.tme.eu/de/katalog/npn-tht-transistoren_100180/?mapped_params=261%3A1440943%2C1440899%3B268%3A1440957%2C1440962%2C1440977%2C1440980%2C1440984%3B589%3A1701916%3B Ich würde noch einen Versuch mit vertrauenswürdiger Ware machen. So ein Transistor ist in China schnell bedruckt/umgelabelt. Wie wird das Ding gekühlt? Zu viel Paste/zu wenig Paste, falsche Paste falsches Drehmoment... je näher man an die Grenzen der SOA kommt, desdo fehleranfälliger wird der Aufbau.
Martin schrieb: > Hat etwa 6 Monate gehalten. Nach dem wechseln des defekten Transistors > nur 15Minuten. 6 Monate kann man aber ansehen als Dauerbetrieb, zumal es vermutlich die vergangenen sehr warmen Sommermonate waren. Zwischenzeitlich hat wohl ein anderes Bauteil nachgegeben. Die 15 Minuten sind nur der Todeskampf des überlasteten Transistors, der für seinen vorläufigen Erfolg das elektronische Verdienstkreuz verdient hätte. Du bist nun auserwählt, ihm das würdevoll zu überreichen. mfg
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Bearbeitet durch User
Zwischenzeitlich hat wohl
> ein anderes Bauteil nachgegeben.
Genau das versuche ich ja gerade zu lokalisieten
Gerald B. schrieb: > Ich würde noch einen Versuch mit vertrauenswürdiger Ware machen. So ein > Transistor ist in China schnell bedruckt/umgelabelt. Genau das dachte ich zuerst als es das erste Mal ausfiel. Deswegen hab ich da nicht groß andere Bauteile gemessen.
Martin schrieb: >> ein anderes Bauteil nachgegeben. > Genau das versuche ich ja gerade zu lokalisieten Damit du nach der Reparatur wieder ein genauso schlechtes Netzteil hast? > Brauche ich die 15A: Gute Frage. Laut einem Test des Druckers, hiess es, > daß das sogar knapp bemessen wäre. Dann nimm ein 20A SNT von einem halbwegs verlässlichen Hersteller. https://www.ebay.de/itm/155169796984 https://www.ebay.de/itm/334243537231 https://www.ebay.de/itm/374169392375
Lothar M. schrieb: > https://www.ebay.de/itm/374169392375 Ist mit 42€ sogar ein ziemliches Schnäppchen, vermutlich nur wegen "Feder für Hutschiene putt" - die Du aber wohl gar nicht brauchst.
Lothar M. schrieb: > Damit du nach der Reparatur wieder ein genauso schlechtes Netzteil hast? Nein, damit ich weiss woran es liegt. Danke für eure Hilfe und Mühe. Danke auch für die Vorschläge. Die Sache ist halt die, daß es Overkill wäre, in einen 250€ Drucker ein 100,-€ Netzteil zu bauen. Hab mir gerade ein neues Meanwell LRS bestellt. Werde das defekte NT irgendwann mal genauer unter die Lupe nehmen.
Martin schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Damit du nach der Reparatur wieder ein genauso schlechtes Netzteil hast? > Nein, damit ich weiss woran es liegt. Ich habe es aufgegeben, die Designfehler anderer zu suchen. Denn manches Design ist so grenzwertig, dass es ausreicht, wenn ein paar Jahre später der Hersteller eines Transistors einen Die-Shrink macht, bei dem sich kein einziger Wert des Datenblatt verändert, dann aber auf einmal die Probleme losgehen. Du wirst so ein Ding nur durch Zufall wieder so "zuverlässig" wie am Anfang zum Laufen bekommen. Woher ich das weiß: ich hatte mal selber so ein Schaltnetzteildesign, Das wurde bereits gut 20 Jahre gefertigt und auf einmal gingen irgendwann nach ein paar Wochen die Endstufentransistoren gehäuft kaputt. Das dauerte ein paar Monate bis wir 1. merkten, dass da überhaupt ein Problem vorlag, und bis wir 2. herausfanden, dass der Hersteller einen Shrink durchgeführt hatte und 3. der Transistor dadurch "schneller" wurde. Diese Geschwindigkeitszunahme war für den Hersteller problemlos, weil im Datenblatt nur eine untere Grenzfrequenz definiert war, aber eben keine Obere. Fazit: der geshrinkte und laut Datenblatt "gleiche" Transistor war zu schnell, die Endstufe klingelte wie blöd und brachte in ungünstigen Lastmomenten die Ansteuerung durcheinander. Nur der "Rückbau" auf den alten Transistor oder das "Verlangsamen" des neuen Transistors durch eine Ferritperle oder einen Baisiwiderstand machten alles wieder "gut". Und was meinst du, welchen Transistor du bekommst, wenn du einen Ersatzttransistor für das von mir beschriebene Netzteil kaufst? Richtig, du bekommst einen neuen, richtig schnellen Transistor.
Lothar M. schrieb: > Ich habe es aufgegeben, die Designfehler anderer zu suchen. Für viele Unternehmen heute gilt die Feststellung von Douglas Adams über die Sirius Cybernetic Corporation (deren Beschwerdeabteilung ja alle grösseren Landmassen der ersten 4 Planeten des Sirius belegt): 'Die offensichtlichen Designfehler dienen dazu, die grundsätzlichen Konstruktionsfehler zu vertuschen'
...Sirius...die ersten 4 Planeten... ...dem Ausfall-Transistor fällt direkt auf, daß er ausfallend ist... ...das elektronische Verdienstkreuz verdient hätte.Du bist nun auserwählt, ihm das würdevoll zu überreichen... Kann es sein, daß hier manche einfach ein Rad ab haben? Ich bin weg. Danke an die, die ernsthaft versucht haben mir zu helfen.
Martin schrieb: > Kann es sein, daß hier manche einfach ein Rad ab haben? Nein, das kommt nur vom vielen Polieren der Glaskugel. mfg
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