Forum: Haus & Smart Home Warum speist(?) Wechselrichter Blindleistung ein bei Schwachlicht?


von NpN (Gast)



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Moin,

ich habe gestern eine Klein-Solaranlage testweise in Betrieb genommen 
mit
2x 400 Wp-Modulen nach Süden ausgerichtet und einem 
HM1200-Wechselrichter.
Testweise, weil ich erst mal gucken will, wie sich der Sonnenverlauf und 
Ertrag entwickelt und mir dann in Ruhe einen geeigneten WR beschaffen 
will.

Die Messdatenerfasszung geschieht mit einer NOUS A1T WLAN-Steckdose [1] 
mit Tasmota.

Am Morgen und Abend, wenn die Module nicht ganz beschien werden, sehe 
ich, dass nur ca. 20 bis 30 W Wirkleistung eingespeist(?) werden, aber 
dafür locker ca. 50 VAr Blindleistung. Entsprechend schlecht ist der 
Leistungsfaktor cos(phi).
Ab ca. 70 W Wirkleistung verschwindet der Blindanteil.

Wie kann man das erklären?

So wie ich das sehe, unterscheidet dieses Erfassungsysten auch nicht 
zwischen eingespeister und bezogener Wirkleistung und induktiver und 
kapazitiver Blindleistung.
Ich weiß also nicht mal, ob die 25 W noch eingespeist werden oder das 
ist, was der WR aus den Netz zieht LOL!

Wie kann ich sicher gehen, dass auf den "letzten Metern" der WR nicht 
wieder das Netz belastet, statt sich einfach abzuschalten und es gut 
sein zu lassen?

Wäre eine Shelly 1PM (Plus) [2] hier besser geeignet?

MfG, NpN

[1] 
https://www.amazon.de/Usmart-Steckdose-Smart-WLAN-Sprachsteuerung/dp/B09ND8PRH8
[2] 
https://www.reichelt.de/shelly-1pm-wi-fi-wlan-schaltaktor-16-a-messfunktion-shelly-1pm-p267682.html

von mIstA (Gast)


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Kalibriert hast Du die Energie-Sensoren Deiner Steckdose eh?


NpN schrieb:
> So wie ich das sehe, unterscheidet dieses Erfassungsysten
> auch nicht zwischen eingespeister und bezogener Wirkleistung

Warum sollte es das tun? Das ist ein Zwischenstecker für die Steckdose, 
da ist die Richtung des Energieflusses normalerweise eindeutig und immer 
gleich.


NpN schrieb:
> Wie kann ich sicher gehen, dass auf den "letzten Metern" der
> WR nicht wieder das Netz belastet,

Mal bei Nacht schauen, wenn die Module sicher nix liefern, Module 
abklemmen oder kurzschließen, dann siehst Du, ob sich der WR ernsthaft 
Energie ausm Netz holt.


NpN schrieb:
> Wäre eine Shelly 1PM (Plus) [2] hier besser geeignet?

Die Shelly 1PM, die Du verlinkt hast, eher nicht, die zeigt bei mir im 
Tasmota nämlich überhaupt nur ActivePower an, also keine Spannung, 
Stromstärke oder cos phi; zur neueren plus - Variante kann ich leider 
nix konkretes sagen.

Aber in der Tasmota Geräte DB kannst Du zu jedem Gerät rausfinden, 
welchen Energiesensor es verwendet; dann eben mal im Datenblatt 
nachlesen, was der jeweilige Sensor eigentlich an Messwerten liefern 
kann.

von Walta S. (walta)


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Die Shelly EM oder 3EM sind Messgeräte die auch schalten können.
Die Shelly 1PM ist ein Schaltgerät welches auch Verbrauch schätzen kann.

Walta

von Teo D. (teoderix)


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NpN schrieb:
> Am Morgen und Abend, wenn die Module nicht ganz beschien werden, sehe
> ich, dass nur ca. 20 bis 30 W Wirkleistung eingespeist(?) werden, aber
> dafür locker ca. 50 VAr Blindleistung. Entsprechend schlecht ist der
> Leistungsfaktor cos(phi).
> Ab ca. 70 W Wirkleistung verschwindet der Blindanteil.
>
> Wie kann man das erklären?

Erst mal die Begrifflichkeiten klären.....
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/2405281.htm

Oder kurz: Ohne Blindleistung, ginge dein Trafo sofort in Rauch auf.

von N. M. (mani)


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Boah ist das Datenblatt schlecht übersetzt von dem Ding 😅

NpN schrieb:
> Wie kann ich sicher gehen, dass auf den "letzten Metern" der WR nicht
> wieder das Netz belastet, statt sich einfach abzuschalten und es gut
> sein zu lassen?

Ein "nächtlicher Stromverbrauch" des WR wird mit <50mW im DB angegeben. 
Er wird also schon bisschen was brauchen. Wahrscheinlich um sich 
weiterhin auf das Netz auf zu synchronisieren, falls gleich die Sonne 
aufgeht und ähnliches.

NpN schrieb:
> Wäre eine Shelly 1PM (Plus) [2] hier besser geeignet?

Du kannst ja auch Mal nach dem dafür vorgesehenen DTU schauen und die 
internen Messwerte des WR verwenden.
Nicht ganz billig das Original, vielleicht gebraucht oder leihweise?
Oder ein Selbstbau Variante scheint es auch zu geben:
https://github.com/tbnobody/OpenDTU

: Bearbeitet durch User
von NpN (Gast)


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Moin,

Ja, die Nous habe ich mit einer 42W-Halogenlampe an einem ELV EM800 
justiert. Das EM800 ist wiederum auf ein ZES-Zimmer LMG450 zurückführen.

Ich wäre davon ausgegangen, dass wenn dummer Ferraris-Zähler (ohne 
Rücklaufsperre) die Richtung der Wirkleistung korrekt verrechnet, dann 
sollte so ein Super-Duper-Teil das doch erst Recht?

Denn wenn ich über so einen Stecker erst 1kWh einspeise und dann wieder 
1kWh beziehe, dann stünde da ja als Summe 2kWh!?

Gestern Abend, im tiefen Abendrot, dann hat die Anlage nur noch so 1 bis 
2 W "eingespeist", aber immer noch so 10 bis 12 var Blindleistung.

Ich hätte halt gedacht, dass der WR für seine eigene Versorgung eine PFC 
hat und zum Netz hin keine signifikante Blindleustung aufweist.
Und bei der kleinen Wirkleistung weiß ich halt nicht, ob er es dann noch 
einspeist, oder sich wieder zurück holt, um sich noch am Leben zu halten 
im Stand-By, bevor er in Deep-Sleep geht.

Teo D. schrieb:
> Erst mal die Begrifflichkeiten klären.....
> https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/2405281.htm
> Oder kurz: Ohne Blindleistung, ginge dein Trafo sofort in Rauch auf.

Was möchten Sie mir damit sagen?
Ich glaube, allein in meinem Haushalt gibt es genügend Geräte, die Trotz 
PFC noch ausreichend Blindleistung hin- und herpendeln lassen, dass der 
WR mit seinen paar var (das reimt dich sogar ^.^) nicht mithelfen 
braucht. Von der ganzen Straße oder gar Siedlung ganz zu schweigen.

Zumal der WR eh nur einen cos(phi) von größer 0,8 bereit stellen soll.

Darum frage ich mich immer noch, wie die gemessene Blindleistung bei 
schwacher Beleuchtung zu Stande Kommt.

Nachts war es dann tatsächlich bei 0. Sowohl wirk, als auch Blind.

von Dieter (Gast)


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NpN schrieb:
> Darum frage ich mich immer noch, wie die gemessene Blindleistung bei
> schwacher Beleuchtung zu Stande Kommt.

Das sind die Blindleistungen der Filter zur Glättung der PWM-erzeugen 
Ausgangsspannung. Das ist daher etwas ganz normales.

von NpN (Gast)


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Ok,kling plausibel. Also erst Mal nur sie passive PFC und wenn mehr 
"Bumms" zur Verfügung steht wirkt dann die aktive PFC und kompensiert 
die internen Filter mit. Gefickt eingeschädelt;-)

Im Moment sind es 3 W und 16 var.

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