Forum: Haus & Smart Home Mögliche Ursachen für eine Überspannung


von Mark (Gast)


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Hallo,

ich habe einen kuriosen Fall wo ich nicht weiterkomme: Bei bekannten 
sollte eine Wallbox installiert werden. Also haben die getan was man als 
Laie so tut wenn man was an der Elektrik gemacht haben will und haben 
einen Elektrofachbetrieb beauftragt. Der hat dann die NH Sicherungen 
gezogen, die Wallbox installiert und anschließend die NH Sicherungen 
wieder eingesetzt. Dabei hat es geknallt und es wurde ein Großteil der 
angeschlossenen Geräte im ganzen Haus zerstört sowie einige der NH 
Sicherungen (ob nur eine oder zwei oder alle drei ist unbekannt). Der 
Elektriker hat daraufhin einen Phasenkoppler ausgebaut (der besteht aus 
3 Feinsicherungen, 3 Kondensatoren und 3 Widerständen), noch etwas 
herumgebastelt und anschließend die ganze Anlage erneut in Betrieb 
genommen, diesmal ohne das die NH Sicherungen oder Geräte zerstört 
wurden (gut, war ja auch schon alles kaputt). Nun gibt's natürlich eine 
Betriebshaftpflicht die zahlen soll, die hat einen Sachverständigen 
geschickt der Überspannungsschäden an allen Geräten festgestellt hat. 
Allerdings geht es jetzt natürlich darum wie diese Überspannungsschäden 
verursacht werden konnten. Der Phasenkoppler wurde von einem anderen 
Sachverständigen zerlegt, dieser hat bemängelt das der Phasenkoppler 
falsch angeschlossen war (basierend darauf, dass ein brauner, ein 
schwarzer und ein blauer Draht angeschlossen waren obwohl dieser keinen 
N benötigt, es wurde also von "blau" auf "N" geschlossen, außerdem war 
die Isolierung der Adern durch übermäßige Erwärmung verfärbt, daraus 
wurde ebenfalls geschlossen, dass der Phasenkoppler nicht korrekt 
angeschlossen wurde) aber nach wie vor funktionsfähig ist (dafür hat er 
Widerstände und Sicherungen durchgemessen, die Kondensatoren die 
irgendwie das wichtigste an dem ganzen Ding sind wurden nicht getestet). 
Nun will man sich mit dem Phasenkoppler irgendwie aus der Haftung 
ziehen.

Ich habe da wirklich viel drüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis 
gekommen, dass es keine Möglichkeit gibt mit 3 Kondensatoren eine 
Situation zu erzeugen bei der durch das Zuschalten der Außenleiter 
nacheinander eine länger andauernde Überspannung erzeugt werden könnte 
die zumindest so belastbar ist, dass sie eine Zerstörung von Geräten zur 
Folge haben könnte. Kondensatoren können natürlich eine 
Phasenverschiebung verursachen, aber dann ist die Phase nur verschoben 
und die Spannung steigt zumindest gegenüber dem N nicht an. Auch 
Schwingkreise die sich zufällig dort gebildet haben können eine solche 
nicht verursachen. Schaltnetzteile entladen ihre 
Zwischenkreis-Kondensatoren nicht ins Netz, das fällt also auch flach.

Bleibt also eine Sternpunktverschiebung als letzte Möglichkeit und damit 
ein Verschulden des Elektrikers der offenbar den N nicht korrekt 
geklemmt hat.

Was übersehe ich oder kann wirklich nur eine Sternpunktverschiebung die 
Ursache sein? Und wie könnte man nachträglich beweisen, dass es zu einer 
solchen gekommen ist?

Und so ganz konform gehe ich mit der Erwärmung der Adern am 
Phasenkoppler auch noch nicht: Der Phasenkoppler ist im Prinzip keine 
große Last die eine nennenswerte Erwärmung verursachen kann. 
Interessanterweise sind die Klemmstellen wo das Kupfer in der Klemme 
gepresst wurde blank, lediglich der freiliegende Teil des Kupfers ist 
verfärbt und die Isolierung ist ebenfalls verfärbt.

von Helge (Gast)


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Sternpunktverschiebung ist am wahrscheinlichsten. Die Ursache ist aber 
nicht einfach herauszufinden, wenn da schon dran repariert wurde. Nur 
wenige ziehen alle Schrauben in einem Verteiler nach, wenn nur eine 
Sicherung dazugebaut wurde.
Es kann aber auch sein, daß ein PEN-Fehler schon vor der Verteilung war. 
An der Stelle könnte man eine Verschweißung finden.

von Udo S. (urschmitt)


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Wie erklärt der Sachverständige dass die Feinsicherung heil geblieben 
ist wenn ein Strom geflossen ist der eine NH Licherung auslösen lässt?
Wie erklärt der Sachverständige dass die Anlage vorher ohne Kurzschluss 
funktionierte und danach eine Sternpunktverschiebung durch einen 
Kurzschluss einer Phase entstand obwohl der Koppler nicht angefasst 
wurde?

Hätte der Elektriker nicht die Installation freischalten müssen (SLS vor 
dem Zähler abschalten) bevor er die NH Sicherungen einzeln rein oder 
raus macht?

Sehr unschön für die Bekannten

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> (SLS vor dem Zähler abschalten)

Gibt es bei Millionen Altanlagen nicht, auch keinen anderen Schalter.

von Alex (Gast)


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Beim sich verschärfenden Handwerker- und Elektrikermangel wird so etwas
noch öfter passieren.

von oszi40 (Gast)


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Mark schrieb:
> Elektriker hat daraufhin einen Phasenkoppler ausgebaut (der besteht aus
> 3 Feinsicherungen, 3 Kondensatoren und 3 Widerständen), noch etwas
> herumgebastelt

Ganz einfach wird er noch ein paar lose Schrauben nachgezogen haben? 
Dann ist die Nullpunktverschiebung verschwunden. Merke Dir den Namen 
dieses "Fachmanns" gut!
Wahrscheinlich ist nun auch noch der Heizungscomputer im Eimer? Das wird 
nicht billig. Die Firma Dehn hat übrigens einige recht nützliche 
Produkte zum Überspannungsschutz.

Beitrag #7227075 wurde vom Autor gelöscht.
von Stephan (Gast)


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Christian M. schrieb im Beitrag #7227075:
> Aber: Wenn in deiner Wallbox eine Brücke für alle drei Phasen drin ist
> und der Elektriker dann am Ende der Installation eine NH nach der
> Anderen wieder einsetzt, hast du 400V statt 230 an den Steckdosen. Bei
> der Zweiten NH macht es dann Wumms! So meine Vermutung, liege ich da
> falsch?

Wumms bei der 2. Sicherung versteh ich. Aber woher die 400V?
Ein korrrekt am Netz angeschlossener N sollte doch gegen irgendwelche 
Querströme über die Wallbox weitgehend erhaben sein.

Udo S. schrieb:
> Wie erklärt der Sachverständige dass die Feinsicherung heil geblieben
> ist wenn ein Strom geflossen ist der eine NH Licherung auslösen lässt?
> Wie erklärt der Sachverständige dass die Anlage vorher ohne Kurzschluss
> funktionierte und danach eine Sternpunktverschiebung durch einen
> Kurzschluss einer Phase entstand obwohl der Koppler nicht angefasst
> wurde?

Und:
Welchen Wert haben die Sicherungen? Ist da überhaupt eine signifikante 
Erwärmung (Verfärbungen) möglich, ohne dass die auslösen.
Wie sind die Widerstandswerte? Erlauben die Überhaupt eine nennenswerte 
Sternpunktverschiebung?

von Mark (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Wie erklärt der Sachverständige dass die Feinsicherung heil
> geblieben
> ist wenn ein Strom geflossen ist der eine NH Licherung auslösen lässt?

Gar nicht. Er hat lediglich festgestellt, dass der Phasenkoppler nicht 
fachgerecht eingebaut wurde. Einen Zusammenhang zum Schaden hat er nicht 
hergestellt.

> Wie erklärt der Sachverständige dass die Anlage vorher ohne Kurzschluss
> funktionierte und danach eine Sternpunktverschiebung durch einen
> Kurzschluss einer Phase entstand obwohl der Koppler nicht angefasst
> wurde?

Gar nicht.

> Hätte der Elektriker nicht die Installation freischalten müssen (SLS vor
> dem Zähler abschalten) bevor er die NH Sicherungen einzeln rein oder
> raus macht?

SLS gibt es dort nicht, die NH Sicherungen sind dort wo man heutzutage 
einen SLS setzen würde. Das ist ein ganz normales Wohngebäude und keine 
Fabrikhalle wo es NH Sicherungen für unterschiedliche Unterverteilungen 
etc. gibt ;)

Wenn es nun natürlich eine VDE Norm gäbe die besagt, dass die Anlage 
nach der Erweiterung wieder in Betrieb gesetzt werden muss indem alle 
Sicherungsautomaten zunächst abgeschaltet werden und dann schrittweise 
zugeschaltet werden. So wäre der Schaden vielleicht nicht zwangsläufig 
verhindert worden, wohl aber reduziert worden.

oszi40 schrieb:
> Ganz einfach wird er noch ein paar lose Schrauben nachgezogen haben?

Halte ich für möglich und wahrscheinlich. Vielleicht wurde der N auch 
abgeklemmt um die Leitungen für den neuen RCD und die neuen Automaten 
dort besser einziehen zu können und dann vergessen diesen wieder 
anzuklemmen. Das wurde dann nachgeholt nachdem es geknallt hat. So 
zumindest meine Vermutung. Da meine Bekannten keine Ahnung von der 
ganzen Thematik haben können die natürlich wenig dazu sagen, zumal diese 
auch in Panik verfallen sind als es laut geknallt hat. Wenn es bei mir 
passiert wäre hätte ich als erstes die Arbeit des Elektrikers 
kontrolliert und wenn dieser einen Fehler gemacht hätte (zum Beispiel 
weil der N dort lose rumhängt) diesen dokumentiert, klappt natürlich 
aber nur wenn man sich entsprechend auskennt und den Fehler 
eingrenzen/identifizieren kann. Das sollte aber jeder mal so als 
"Praxistipp" mitnehmen falls er sich mal in derselben Situation 
wiederfindet ;) Und selbst wenn man keine Ahnung hat vielleicht trotzdem 
mal auf gut Glück den Schrank fotografieren, wer weiß wozu es gut ist, 
löschen kann man die Bilder später immer noch.

oszi40 schrieb:
> Wahrscheinlich ist nun auch noch der Heizungscomputer im Eimer? Das wird
> nicht billig.

Weiß ich nicht was dort alles im Eimer ist. Selbst ein Dimmer von einem 
Deckenfluter wurde zerstört. Der Sachverständige hat bei diesem gesagt 
eine Reparatur wäre möglich.... Ich kenne den Preis für Dimmer nicht 
aber kann mir vorstellen, dass es teurer wird wenn sich jemand dort 
hinsetzt und den Schaden analysiert, defekte Bauteile identifiziert, 
Ersatzteile bestellt, diese austauscht und das Gerät anschließend prüft. 
Stundenlohn 60€, dauert ca. eine Stunde, kostet also 60€ plus Material. 
Und dann gibt es natürlich immer noch das Risiko, dass die Reparatur 
fehlschlägt...

Stephan schrieb:
> Und:
> Welchen Wert haben die Sicherungen? Ist da überhaupt eine signifikante
> Erwärmung (Verfärbungen) möglich, ohne dass die auslösen.
> Wie sind die Widerstandswerte? Erlauben die Überhaupt eine nennenswerte
> Sternpunktverschiebung?

Der Wert der Sicherungen ist nicht dokumentiert. Die Widerstände wurden 
gemessen, 1kOhm. Die Sternpunktverschiebung ergibt sich aber auch durch 
andere Verbraucher im Gebäude, nämlich all diejenigen die jetzt kaputt 
sind. Man kann so ja quasi einen wandernden Sternpunkt haben der einmal 
auf jeder Phase 400V anliegen lässt und sobald die Geräte zerstört sind 
weiter wandert zur nächsten Phase, die Zerstörung der Geräte wird 
durchaus Einfluss auf den Strom der dort fließt/nicht mehr fließt haben.

Ich merke aber schon, das ganze wird nicht einfach und ich sollte meinen 
Bekannten raten einen Rechtsanwalt zu beauftragen damit sie da nicht 
einfach abgespeist/über den Tisch gezogen werden. Am Ende stellt sich 
wohl die Frage ob etwas anderes als eine Sternpunktverschiebung Ursache 
für den Schaden sein kann und wenn nicht ob eine Sternpunktverschiebung 
durch etwas anderes als einen nicht korrekt angeschlossenen Nullleiter 
verursacht werden kann. Meine Meinung dazu ist nach langer Überlegung: 
Nein.

von Dieter (Gast)


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Hier solltest Du Dir einen Anwalt holen und Dich an die 
Rechtschutzversicherung wenden. Der Phasenkoppler kann das niemals 
gewesen sein.

Der Handwerker hat einen Klassiker als Fehler gemacht. Er hätte vor dem 
Einlegen der NH-Sicherungen alle Sicherungen danach herausdrehen müssen 
bzw. Sicherungsautomaten ausschalten müssen. Dann die NH-Sicherungen 
einbauen und die anderen Sicherungen nach und nach vom Stamm ausgehend 
bis zu den Ästen einschalten müssen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Ursache für den Fehler wird man nicht mehr finden wenn der 
Elektriker nach dem Bumms weitergebaut hat. Ohne ihm was unterstellen zu 
wollen, aber ihm könnte ein Fehler bei den Montagearbeiten an der 
Nullleiter-Schiene unterlaufen sein, vielleicht ist ihm das einspeisende 
Kabel dort aus einer Klemmung gefallen oder er hat diese Klemmung 
umgebaut und nicht wieder korrekt festgezogen, möglicherweise die 
Verbindung zwischen zwei Nullleiter-Schienen vergessen... Kann auch 
sein, daß der Schaden einfach eine Folge des starken Kurzschlusses ist, 
da weiß man manchmal nie so genau wie der Strom sich seine Wege sucht.

Ich bin kein Rechtsanwalt, aber ich frage mich was es da zu diskutieren 
gibt. Wenn der Elektriker im Auftrag seiner Firma an einer Anlage baut, 
bei der Inbetriebnahme gibt's einen großen Bumms und es entsteht 
Schaden, dann ist das in meinen Augen ein ziemlich klarer Fall für die 
Betriebshaftpflicht. Letztlich ist es doch egal welchen Fehler er 
gemacht hat. Man könnte ihm wahrscheinlich auch immer vorhalten, er hat 
die korrekte Montage dieses "Phasenkopplers" nicht überprüft bzw. er hat 
vor der Wiederinbetriebnahme wahrscheinlich auch nichts gemessen. Dumm 
gelaufen, passiert halt. Dafür hat man doch die Haftpflicht.

von oszi40 (Gast)


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So sehe ich das auch. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, hat er ja 
noch an der Anlage weitergearbeitet. Somit sind die meisten Spuren 
verschwunden. Interessanter ist, welche Folgeschäden auftraten und die 
Familie heute schon alle gefunden hat. Bei meinem Blitzschaden haben 
wir erst Wochen später noch defekte Geräte in der Küche gefunden, weil 
sie vorher nicht gebraucht wurden (aber am Netz waren).

von Stephan (Gast)


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Ich denke auch:
- Rechtsschutzversicherung falls vorhanden konsultieren
- Anwalt
- 2. Sachverständiger

War denke ich keine gute Idee, den Elektriker nach dem Rumms 
weitermachen zu lassen. Aber für den Laien nicht gut einzuschätzen, und 
einige Tage ohne Strom, bis ein anderer Elektriker Zeit hat sind auch 
nicht schön.

Evtl. probierts der Sachverständige der Versicherung halt mal und zieht 
auch sofort zurück, wenn was gegen kommt.

Den Phasenkoppler als Ursache würde ich ausschließen. Egal woher die 
Verfärbungen an den Anschlüssen kommen, oder ob ein Anschluss an N statt 
Lx war. Kein Szenario erklärt für mich eine Überspannung ohne nicht 
angeschlossenem N.
Im Phasenkoppler sind vmtl. Kondensatoren um 22nF verbaut. Die 1k dienen 
vmtl. nur der Strombegrenzung im Fehlerfall (die max. Verlustleistung 
wäre interessant, und ob es Sicherungswiderstände sind). Als Sicherung 
hätte ich spontan die mit 32mA angesetzt.
Bei extrem ungünstigem Übergangswiderstand an der Klemmstelle könnten da 
so 300mW anfallen. Könnte schon eine signifikante Erwärmung ergeben.
Aber egal was man da annimmt. Die Netzimpedanz ist nach Vorgaben des EVU 
um Größenordnungen kleiner, als alles was der Phasenkoppler ausrichten 
könnte.

Für mich hat da der Elektriker nen Fehler gemacht.

von Dieter (Gast)


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Hier steht sogar etwas dazu:
https://www.vbg.de/zeitarbeit-fb/daten/apl/arbhilf/unterw/89_szn.htm

"Die Stromkreise müssen freigeschaltet sein."

https://www.arbeitssicherheit.de/schriften/dokument/0%3A5004746%2C16.html

Achtung, freigeschaltet bedeutet nicht immer spannungsfrei, das bedeutet 
auch, dass der Stromfluss minimiert werden muss, damit der Lichtbogen 
(Minimierung Störlichtbogen) möglichst klein bleibt, sowohl beim Ziehen 
der NH-Sicherungen, wie auch beim Wiedereinlegen dieser. D.h. alle 
Sicherungen nach der NH-Sicherung sind vorher herauszudrehen oder 
auszuschalten.

Darüber hinaus müssen bei Elkospeichern nach dem Ziehen der Sicherungen 
noch Kurzschlussbügel eingebaut werden. Das muss auch gemacht werden, 
wenn Solaranlagen einspeisen, weil diese einen Defekt haben könnten und 
doch mal eine Halbwelle drauf werfen könnten.

Das bedeutet der Handwerker hatte nicht die Sicherungen dahinter 
freigeschaltet. Im weiteren könnte er einen der Kurzschlussbügel 
vergessen haben. Das macht dann Überspannung auf zwei Phasen des 
Hausanschlusses. Die Details kann Dir übrigens jeder Berufsschullehrer 
für Elektrotechnik auch nennen.

Schau mal ob Du an das Dokument heran kommst:
https://www.elektrofachkraft.de/unterweisung/download-arbeitsanweisung-einsetzen-und-entfernen-von-nh-sicherungen-in-schaltanlagen

https://www.umwelt-online.de/regelwerk/cgi-bin/suchausgabe.cgi?pfad=/arbeitss/uvv/i200/203_001_15.htm&such=Pr%FCfung%20VDE

von Wühlhase (Gast)


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Eine andere Ursache als unterbrochener Neutralleiter fällt mir für 
Überspannung unter den beschriebenen Umständen auch nicht ein.
Möglicherweise hat der Elektriker vorher am Neutralleiter rumgepfuscht, 
vielleicht war da auch schon was vorgeschädigt und die 
Neutralleiterunterbrechung wurde durch einen Kurzschluß, verursacht 
durch die Wallboxinstallation, hervorgerufen.

Den Phasenkoppler als Sündenbock dafür ranzuholen halte ich auch für 
Schwachsinn. Und wenn der Elektriker nach dem Rumms noch an der Anlage 
gearbeitet hat...der wird bestimmt auch so eine Ahnung haben was da 
falsch gelaufen ist. Und Spuren beseitigt haben, denn bisher scheint der 
ja auch nicht ehrlich gewesen zu sein.


Ben B. schrieb:
> Ich bin kein Rechtsanwalt, aber ich frage mich was es da zu diskutieren
> gibt. Wenn der Elektriker im Auftrag seiner Firma an einer Anlage baut,
> bei der Inbetriebnahme gibt's einen großen Bumms und es entsteht
> Schaden, dann ist das in meinen Augen ein ziemlich klarer Fall für die
> Betriebshaftpflicht.

So sehe ich das auch.

Ab zu einem Anwalt.

von bense2k (Gast)


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Je nachdem was er machen musste könnten auch Neutral und ein Außenleiter 
vertauscht worden sein. Bei dem Fehlerbild halte ich das für 
warscheinlicher da bei einer Sternpunktverschiebung 400V nur das 
teoretische Maximum ist und meist eher so um die 300V auf einer Phase 
sind.

von Mark (Gast)


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Dieter schrieb:
> Hier steht sogar etwas dazu:
> https://www.vbg.de/zeitarbeit-fb/daten/apl/arbhilf/unterw/89_szn.htm
>
> "Die Stromkreise müssen freigeschaltet sein."
>
> https://www.arbeitssicherheit.de/schriften/dokument/0%3A5004746%2C16.html
>
> Achtung, freigeschaltet bedeutet nicht immer spannungsfrei, das bedeutet
> auch, dass der Stromfluss minimiert werden muss, damit der Lichtbogen
> (Minimierung Störlichtbogen) möglichst klein bleibt, sowohl beim Ziehen
> der NH-Sicherungen, wie auch beim Wiedereinlegen dieser. D.h. alle
> Sicherungen nach der NH-Sicherung sind vorher herauszudrehen oder
> auszuschalten.
>
> Darüber hinaus müssen bei Elkospeichern nach dem Ziehen der Sicherungen
> noch Kurzschlussbügel eingebaut werden. Das muss auch gemacht werden,
> wenn Solaranlagen einspeisen, weil diese einen Defekt haben könnten und
> doch mal eine Halbwelle drauf werfen könnten.
>
> Das bedeutet der Handwerker hatte nicht die Sicherungen dahinter
> freigeschaltet. Im weiteren könnte er einen der Kurzschlussbügel
> vergessen haben. Das macht dann Überspannung auf zwei Phasen des
> Hausanschlusses. Die Details kann Dir übrigens jeder Berufsschullehrer
> für Elektrotechnik auch nennen.
>
> Schau mal ob Du an das Dokument heran kommst:
> 
https://www.elektrofachkraft.de/unterweisung/download-arbeitsanweisung-einsetzen-und-entfernen-von-nh-sicherungen-in-schaltanlagen
>
> 
https://www.umwelt-online.de/regelwerk/cgi-bin/suchausgabe.cgi?pfad=/arbeitss/uvv/i200/203_001_15.htm&such=Pr%FCfung%20VDE

Danke, so ganz konkret ist es aber leider nicht. Das Freischalten des 
Anlagenteils an dem gearbeitet wurde bedeutet ja nur, dass alle 
Automaten abgeschaltet werden müssen und die NHs gezogen werden müssen, 
dann ist korrekt freigeschaltet. In welcher Reihenfolge die 
Wiederinbetriebnahme zu erfolgen hat ist scheinbar nirgendwo wirklich 
festgeschrieben, man könnte also zuerst alle Sicherungsautomaten wieder 
einschalten und erst dann die NHs wieder einsetzen. Die NHs dürfen mit 
entsprechenden Schutzmaßnahmen auch unter Last gezogen und gesteckt 
werden, das möchte man natürlich vermeiden aber "falsch" ist es wohl 
nicht.

Der Sachverständige hat am Ende noch geschrieben, dass angeführt wurde 
dass der Installateur versäumt hat vor der Wiederinbetriebnahme die 
elektrische Anlage stromlos zu schalten und das behauptet wurde 
schadensursächlich wäre eine Schieflast durch unzureichenden bzw. gar 
nicht angeschlossenen Neutralleiter. Und jetzt kommt der Hammer: Er 
behauptet, dass aus technischer Sicht kein Zusammenhang zwischen dem 
versäumten Abschalten der einzelnen Stromkreise vor dem Wiedereinsetzen 
der NH Sicherungen und einem nicht korrekt geklemmten Neutralleiter 
ersichtlich ist und das dieser nicht geschaltet werden darf. NH 
Sicherungen sind ausschließlich mit den Außenleitern verbunden. Häh? 
Also ja logisch, aber das schützt ja nicht vor Fehlern des 
Installateurs? Das kommt mir so vor als ob dort bewusst Tatsachen 
vermischt werden um bei Laien den Eindruck zu erwirken was behauptet 
wurde ist völliger Schwachsinn. Weiter geht es dann damit, dass sich aus 
den vorliegenden Unterlagen keinerlei Hinweise auf eine 
Neutralleiterunterbrechung ergeben... Schon wieder: Häh? 
Überspannungsschäden sind keinerlei Hinweise? Dann kommt noch ein kurzer 
Verweis auf VDE 0110-1 die eine Stoßspannungsfestigkeit bis 1500V 
fordert sodass kurzzeitige Spannungsspitzen durch ungleiche Netzlast 
beim Zuschalten nicht zu erwarten sind. Zum Schluss kommt noch die 
Aussage, dass die Anlage nach Aussage des Installateurs problemlos in 
Betrieb genommen werden konnte als der Phasenkoppler ausgebaut wurde.

Ich habe gerade mal etwas zu der Firma recherchiert die dieses Gutachten 
erstellt hat und da liest man viel negatives. Naja, dann muss es halt 
vor Gericht gehen und das Gericht muss einen Sachverständigen bestellen, 
und der wird dann bestimmt zu demselben Ergebnis kommen wie wir hier 
auch.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der Sachverständige kämpft ein bißchen auf verlorenem Posten, da der 
Elektriker nach seinem kleinen Feuerwerk weiterbauen durfte. Er könnte 
dabei diesen ominösen Phasenkoppler ausgebaut haben und seinen 
Nullleiter-Fehler behoben haben falls er vorher einen solchen gemacht 
hat. Man wird deswegen leider nicht mehr herausfinden, was 
schiefgelaufen ist. Die Anlage ließ sich ja beim zweiten Versuch wieder 
korrekt in Betrieb nehmen, da war der Fehler, der zu dem Schaden geführt 
hat, also bereits behoben.

Ob jetzt so ein Phasenkoppler - was immer das Ding machen soll und wie 
es aufgebaut ist - für so einen satten Kurzschluß sorgen kann, daß es 
die NH-Sicherungen fetzt... da müsste man entsprechende Schäden erkennen 
können.

Weißt Du, was für ein Phasenkoppler da eingebaut war? Einer mit drei 
Anschlüssen, nur für die Phasen? Wenn ja, sowas kann man gar nicht 
falsch anschließen. Genau so bei 4 Anschlüssen, also Phasen und Null, es 
wird einfach verdammt schwer, mit einem Gerät, was nur aus ein paar 
kleinen Kondensatoren und ggf. Entladewiderständen zwischen den 
Anschlüssen besteht, so einen satten Kurzschluss hinzukriegen. Auch 
nicht wenn Null und eine Phase vertauscht werden. Dann funktioniert das 
Ding vielleicht nicht korrekt, aber es putzt keine NH-Sicherungen weg.

von Mark (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ob jetzt so ein Phasenkoppler - was immer das Ding machen soll und wie
> es aufgebaut ist - für so einen satten Kurzschluß sorgen kann, daß es
> die NH-Sicherungen fetzt... da müsste man entsprechende Schäden erkennen
> können.

Dann wäre die Feinsicherung in dem Phasenkoppler kaputt, die kann 
unmöglich heile bleiben während die NHs zerstört werden, egal welche 
Stromstärke diese nun hat. Das Ding besteht aus 3 Kondensatoren, 2 oder 
3 Widerständen und 3 Sicherungen, mehr ist da nicht drin. Das war der 
Busch-Jäger 6984 und der hat die Aufgabe bei Powerline für eine bessere 
Übertragung zwischen den Phasen zu sorgen. Der hat 3 Anschlüsse, für 
jede Phase einen. Der N wird dort nicht angeklemmt.

Selbst wenn man unterstellt, dass der Phasenkoppler ursächlich wäre so 
wäre bei korrekter Inbetriebnahme (NH nicht unter Last stecken, alle 
Automaten also aus) der Schaden nicht entstanden weil das Netz eine 
Überspannung etc. einfach geschluckt hätte und eventuelle Phasen die 
durch Kondensatoren nicht "auf Spur" sind ganz schnell wieder dahin 
zurück zieht wo sie hingehören.

von Thomas R. (thomasr)


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Wie war der Phasenkoppler denn angeschlossen? Da steht etwas von 
„Feinsicherungen“. Vermutlich sind gewöhnliche 5x20mm gemeint?

Ein solchermaßen „geschütztes“ Gerät dürfte ausschließlich HINTER drei 
LS oder Neozed eingebaut sein weil die Feinsicherungen gar nicht in der 
Lage sind, die an NH Sicherungen möglichen kA abzuschalten. Das wird 
natürlich kaum gemacht, ist ja auch meist kein Platz dafür in der UV.

Beim Ansprechen der Feinsicherungen kann(!) ein Lichtbogen entstanden 
sein, weil der Metalldampf der Feinsicherungen das ermöglicht. Und wenn 
das auf der Speiseseite (vor den LS) passiert, muß die NH kommen.

Ist aber alles Spökenkiekerei ohne Bilder.

von Dieter (Gast)


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Mark schrieb:
> aber nach wie vor funktionsfähig ist (dafür hat er
> Widerstände und Sicherungen durchgemessen,

Wegen obigen, kann das folgende nicht zutreffen:

Thomas R. schrieb:
> Beim Ansprechen der Feinsicherungen kann(!) ein Lichtbogen entstanden
> sein, weil der Metalldampf der Feinsicherungen das ermöglicht.

Übrigens diese Aussage:

Mark schrieb:
> außerdem war die Isolierung der Adern durch übermäßige Erwärmung verfärbt,

weist darauf hin, dass der Elektriker, die Leitung zur Erdung

Dieter schrieb:
> Im weiteren könnte er einen der Kurzschlussbügel
> vergessen haben.
Anmerkung: Kurzschlussbügel oder eine Kurzschlussleitung/-draht

genau am Phasenkoppler angeschlossen hatte. Weil eben sonst kein Platz 
war in der UV, wie Thomas schon anmerkte.

Es wäre auch noch notwendig zu wissen, ob es beim Einlegen der ersten, 
zweiten oder dritten NH-Sicherung erst geknallt hat. Allein schon die 
Aussage, dass nicht bekannt ist, wieviele NH-Sicherung dabei sich 
verabschiedet haben, deutet schon auf unkorrektes Verhalten hin.

von Johann S. (johann_s285)


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Hallo Mark
Ich habe mir jetzt auch eine Weile den Kopf zerbrochen, wie man alle im 
Eingangspost geschilderten Vorkommnisse unter einen Hut bekommt. Für 
mich wäre ein Szenario denkbar:

- Die Wallbox und der Phasenkoppler sind richtig angeschlossen.

- Dem Elektriker unterläuft der Fehler: Er verbindet gedankenlos alle 
blauen Anschlüsse mit dem Nulleiter. Er setzt zusätzlich also eine 
Brücke zwischen den blauen Phasenanschluss des Phasenkopplers und die 
Nulleiterschiene.

- Beim Einsichern der NH-Sicherung der kurzgeschlossen Phase 
verabschiedet sich die Sicherung mit einem Knall.

- Der hohe Kurzschlussstrom bis zum Auslösen der NH-Sicherung verursacht 
eine Erhitzung von betroffenen Drähten und Anschlussklemmen (v.a. bei 
geringeren Querschnitten)

- Der satte Kurzschlussstrom bis zum Auslösen der NH-Sicherung 
verursacht eine massive Sternpunktverschiebung. Sind die NH-Sicherung 
der einen oder von beiden anderen Phasen zuerst eingesichert worden, 
verursacht diese Sternpunktverschiebung eine Überspannung. Für diese 
Theorie würde sprechen, wenn alle defekten Geräte ausschließlich an 
einer oder zwei Phasen liegen.

- Der Elektriker bemerkt den Fehler, baut die Kurzschlussbrücke aus, 
erneuert angeschmorte Drähte und Klemmen und schiebt die Schuld auf den 
Phasenkoppler mit den in Mitleidenschaft gezogen Anschlussdraht.

Hans

von Dieter (Gast)


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Es gibt noch eine Ursache, die bei einem Bekannten zuschlagen würde, 
wenn nicht freigeschaltet wurde (d.h. die Lasten weggenommen würden).
Der hat viele Lampen, mehrere Rechner und viele Elektrogeräte. Die sind 
alle mit Schaltnetzteilen.

Bei dem hängen als Ersatzschaltbild an der Phase 1000µF 0,3Ω, d.h. ein 
Stromstoß von rund 600A gibt es dort, wenn die NH-Sicherung reingedrückt 
würde. Da muss wirklich alles abgeschaltet werden.

von H. H. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Es gibt noch eine Ursache, die bei einem Bekannten zuschlagen
> würde,
> wenn nicht freigeschaltet wurde (d.h. die Lasten weggenommen würden).
> Der hat viele Lampen, mehrere Rechner und viele Elektrogeräte. Die sind
> alle mit Schaltnetzteilen.
>
> Bei dem hängen als Ersatzschaltbild an der Phase 1000µF 0,3Ω, d.h. ein
> Stromstoß von rund 600A gibt es dort, wenn die NH-Sicherung reingedrückt
> würde. Da muss wirklich alles abgeschaltet werden.

Du meinst nach jedem Stromausfall in Abwesenheit ist seine NH durch?

von Mark (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Wie war der Phasenkoppler denn angeschlossen? Da steht etwas von
> „Feinsicherungen“. Vermutlich sind gewöhnliche 5x20mm gemeint?

Ich habe nur das Gutachten gesehen, da sind einige Bilder aber die Größe 
kann ich nicht einschätzen. Die Sicherungen sind aus Keramik/Porzellan, 
nicht aus Glas.

> Ein solchermaßen „geschütztes“ Gerät dürfte ausschließlich HINTER drei
> LS oder Neozed eingebaut sein weil die Feinsicherungen gar nicht in der
> Lage sind, die an NH Sicherungen möglichen kA abzuschalten. Das wird
> natürlich kaum gemacht, ist ja auch meist kein Platz dafür in der UV.

Wo genau der eingebaut war kann ich nicht sagen, er war jedenfalls NICHT 
hinter einem LS eingebaut. Möglicherweise aber hinter einem Block mit 
3x50A Schraubsicherungen. Der Hersteller schreibt in der 
Bedienungsanleitung explizit, dass dieses Gerät nicht hinter 
Leitungsschutzschaltern eingebaut werden darf.

> Beim Ansprechen der Feinsicherungen kann(!) ein Lichtbogen entstanden
> sein, weil der Metalldampf der Feinsicherungen das ermöglicht. Und wenn
> das auf der Speiseseite (vor den LS) passiert, muß die NH kommen.

Dann wären sie wohl zerstört, die haben nach wie vor Durchgang.

Dieter schrieb:
> Es wäre auch noch notwendig zu wissen, ob es beim Einlegen der ersten,
> zweiten oder dritten NH-Sicherung erst geknallt hat. Allein schon die
> Aussage, dass nicht bekannt ist, wieviele NH-Sicherung dabei sich
> verabschiedet haben, deutet schon auf unkorrektes Verhalten hin.

Die Versicherung hält die Aussage des Elektrikers unter Verschluss. Die 
Bekannten haben keine Ahnung von Elektrotechnik und waren auch nicht im 
Raum während er gearbeitet hat, erst als es geknallt hat sind sie dazu 
gekommen und wie aufgescheuchte Hühner herum gerannt. Mittlerweile ist 
ein Rechtsanwalt eingeschaltet, jetzt soll sich die Versicherung mal 
festlegen was aus ihrer Sicht passiert ist, vorher werden meine 
Bekannten nicht sagen was für Fehler wir beim Verhalten des Elektrikers 
festgestellt haben. Sonst kriegt man nur eine Ausrede die perfekt auf 
die Vorwürfe zugeschnitten ist, das soll natürlich verhindert werden. 
Diese "Kleinigkeiten" wie das der Phasenkoppler unmöglich das Netz 
"wegschieben" kann oder eine Überspannung verursachen kann soll jetzt 
noch mitgeteilt werden und wenn sich die Versicherung dann nicht 
einsichtig zeigt wird das ganze wohl ein Richter entscheiden müssen.

Johann S. schrieb:
> Dem Elektriker unterläuft der Fehler: Er verbindet gedankenlos alle
> blauen Anschlüsse mit dem Nulleiter. Er setzt zusätzlich also eine
> Brücke zwischen den blauen Phasenanschluss des Phasenkopplers und die
> Nulleiterschiene.

Das wäre aber schon sehr gedankenverloren. Im oberen Anschlussraum 
befindet sich links ein Block mit 3x50A, direkt daneben war der 
Phasenkoppler verbaut. Auf der N-Schiene dort oben ist nur die Zuleitung 
sowie 2 Abgänge ins rechte Verteilfeld des Zählerschranks. Das ganze ist 
also wirklich sehr übersichtlich. Der Phasenkoppler war ja vorher 
verbaut. Es macht für mich irgendwie wenig Sinn warum man nun von einem 
bereits installierten Betriebsmittel für das man gar keinen Auftrag hat 
eine Brücke zum N herstellen sollte, zumal sichtbar ist, dass die blaue 
Ader auf den Sicherungsblock geht und damit kein N sein kann. Das ist da 
wirklich sehr übersichtlich.

Interessant finde ich, dass die Klemmstelle selber blank ist, also erst 
dort wo die Klemme nicht den Leiter geklemmt hat eine Verfärbung zu 
sehen ist. Ob das Korrosion oder durch Wärme verursacht ist weiß ich 
nicht, ich habe bislang auch nur Fotos gesehen und das Gerät noch nicht 
in der Hand gehabt.

H. H. schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Es gibt noch eine Ursache, die bei einem Bekannten zuschlagen
>> würde,
>> wenn nicht freigeschaltet wurde (d.h. die Lasten weggenommen würden).
>> Der hat viele Lampen, mehrere Rechner und viele Elektrogeräte. Die sind
>> alle mit Schaltnetzteilen.
>>
>> Bei dem hängen als Ersatzschaltbild an der Phase 1000µF 0,3Ω, d.h. ein
>> Stromstoß von rund 600A gibt es dort, wenn die NH-Sicherung reingedrückt
>> würde. Da muss wirklich alles abgeschaltet werden.
>
> Du meinst nach jedem Stromausfall in Abwesenheit ist seine NH durch?

Die NH packen das wohl, der Installateur der das unter Last stecken will 
hat aber besser eine gute PSA ;) Wenn ich mich dran erinnere wie einige 
Installateure die NHs "reinhämmern" weil sie nicht auf Anhieb ganz 
richtig treffen und so mal eben 5-10 Mal Kontakt herstellen und wieder 
trennen bevor das Ding richtig sitzt zieht man sich so nen richtig 
schönen Lichtbogen auf.

Aber selbst das verursacht doch keine Überspannung, bzw. keine die über 
den 1500V bzw. 2500V Stoßspannung die vom VDE gefordert sind liegt, 
oder?

von Wühlhase (Gast)


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Mark schrieb:
> Aber selbst das verursacht doch keine Überspannung, bzw. keine die über
> den 1500V bzw. 2500V Stoßspannung die vom VDE gefordert sind liegt,
> oder?

Nö, wie auch? Für Überspannung muß ja irgendwo Energie herkommen. Und 
zwar nicht zu wenig, wenn es so viele Geräte zerlümmeln soll.

von Thomas (kosmos)


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wenn die Versicherung jemanden schickt dann geht es darum Ansprüche 
abzuwenden. Es haftet der Verursacher. Wenn seine Versicherung zahlt ist 
alles gut, wenn nicht wendet Ihr euch mit dem Anwalt an den Elektriker, 
er muss sich mit seiner Versicherung rumärgern nicht ihr.

von Niemand (Gast)


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Ist denn schon mal der ganze Vorgang kurz vor dem Rums bis nach totaler 
Ruhe durchgegangen wurden, also mit den Laien im Haus denen die Anlage 
gehört?
Eine Sternpunktverschiebung entsteht durch eine Unsymmetrie also 
Schieflast auf einer Phase in einem imaginären Stern, also kann auf 
einer Phase mit dem geringsten Schleifen-R also der höchsten Last gar 
nichts kaputt gegangen sein.
Das wäre die Phase wo hohe Lasten ständig aktiv sind oder waren, so 
müsste man das angehen, weil ohne Ursache findet man den Grund für den 
Fehler gar nicht. Habe das selber schon mal erlebt dass die Lampen immer 
heller wurden an der Decke bis sie durchbrannten eine USV anfing zu 
piepen u. dann mehr oder weniger alles dunkel war, weil der Kreis der 
höchsten Last keine Beleuchtung hatte.
Wenn sich der Hausbesitzer noch daran erinnert wäre das eine 
Zeugenaussage u. man müsste keine techn. Vorgänge prüfen sondern auf 
diese Rückschlüsse den Fehler eingrenzen. Da kann der Eli erzählen was 
er will, das wäre dann Lug u. Betrug eigener Fehler. Weiter müsste er 
auch die Handgriffe dazu erklären vor u. nach dem Fehler, wie bei einer 
gerichtlichen Vernehmung unter Eid u. dazu als Fachmann seine Aussagen 
begründen.
Das alles durch einen RA mit Sachverständigem dabei, bei Weigerung ab 
zum AG Klage wegen Schadenverursachung, vorher noch einen 
Schlichtungsantrag bei der HWK ggn. die Elt-Fa. um die Kosten gering zu 
halten, dann darf aber kein Anwalt vorher aktiv werden.
Die Ausgangslage zur Klärung lässt sich doch nun in Ruhe dort vor Ort 
bearbeiten? Muß natürlich ein E-Fachmann tun.
Eine Überspannung durch eine Sternpunktverschiebung lässt sich im 
Nachgang immer rekonstruieren, es werden nie die großen Lasten defekt 
gehen welche die Schieflast erzeugten.

von Dieter (Gast)


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H. H. schrieb:
> Du meinst nach jedem Stromausfall in Abwesenheit ist seine NH durch?

Es fliegen die Sicherungsautomaten. Darf dann halt wieder ein paar Hebel 
hochdrücken. Bei Stromrückkehr sind die ersten zwei Halbwellen etwas 
geschwächt. Für längerere Abwesenheit und Gewitter konnte ihm 
beigebracht werden einige Geräte vom Netz zu nehmen.

Niemand schrieb:
> vorher noch einen
> Schlichtungsantrag bei der HWK ggn. die Elt-Fa.

Das zu erwähnen, hatte ich auch glatt vergessen.

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