Ich hatte zwei Jahrzehnte ein METEX M-3650 Handmultimeter, welches mir überaus gute Dienste geleistet hatte, bis der Drehschalter nicht mehr richtig funktionierte. Danach habe ich mir einige günstige Handmultimeter im 30 Euro Bereich gekauft, mit denen ich nie richtig zufrieden war, weil entweder die Batterie zu schnell leer war oder die Messwerte einfach nicht zuverlässig waren. Nun habe ich mich dazu entschlossen, mal ein High-End-Tischmultimeter von Siglent genauer zu untersuchen, um endlich mal genaue und zuverlässige Messungen durchführen zu können. Außerdem will ich mal die neueren Bedienführungen auf ihre Tauglichkeit prüfen. Ausgesucht habe ich mir dieses Multimeter: https://www.batronix.com/versand/multimeter/Siglent-SDM3065X.html Hat jemand Erfahrung mit diesem oder einem ähnlichen?
Wir haben mehrere SDM3055 (der kleine Bruder) in der Firma. Diese funktionieren einwandfrei. Die Geräte sind auch per Ethernet in unsere Prüfumgebung integriert ... läuft.
Beitrag #7228463 wurde von einem Moderator gelöscht.
Transputer schrieb: > Wir haben mehrere SDM3055 (der kleine Bruder) in der Firma. Diese > funktionieren einwandfrei. Das habe ich auch, bin sehr zufrieden. Hans schrieb im Beitrag #7228463: > Haben die einen Webserver, oder per > UDP vielleicht? Werden hier Schichten verwechselt? Die Dinger haben SCPI.
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Christoph M. schrieb: > Hat jemand Erfahrung mit diesem oder einem ähnlichen? Siglent = Keysight ?? Ich würde das Keithley DMM6500 nehmen https://www.youtube.com/watch?v=2wPtHoSTvxw
>Siglent = Keysight ?? >Ich würde das Keithley DMM6500 nehmen >https://www.youtube.com/watch?v=2wPtHoSTvxw Interessant, die Menueführung scheint ganz ähnlich. Mein erste Eindruck, von dem Gerät (SDM3650) welches ich hier habe: - Es hat einen Lüfter. Es wäre schöner ohne, weil man ja gerne in Ruhe arbeitet - Es gibt einen Bootvorgang, der einige Zeit dauert. Das kannte ich von Labormultimetern bis jetzt nicht. - Es gibt einen Durchgangsprüfer Funktion (die man wohl bei einem Tischmultimeter eher weniger benutzen wird). Der Widerstandswert für den Piepser ist dort einstellbar, der Ton flackert aber. - Es gibt eine praktische Logginfunktion. Die zeigt bis zu 8 Messwerte in einer Tabelle und scheint über einen Trigger zu merken, wenn man die Messanschlüsse an eine andere Spannung hält.
Weis jemand zufällig, welche Wandlertechnologie heutzutage in solchen Multimetern verwendet wird? TI bietet Wandler mit sehr hohen Auflösungen inclusive Applikationschrift für den Bau von Multimetern: https://www.ti.com/solution/digital-multimeter-dmm?variantid=20219#block-diagram
ChinaExport schrieb: > Ich würde das Keithley DMM6500 nehmen > https://www.youtube.com/watch?v=2wPtHoSTvxw Aufgrund des Videos habe ich das DMM6500 mal für eine Woche ausgeliehen und getestet. Wahrscheinlich habe ich eine andere Intuition als die Entwickler, aber ich finde die Bedienung vom DMM6500 nicht besonders intuitiv. Beim im Video angesprochenen Zwei-Messungs-Modus, klackt immer beim Umschalten ein Relais. Das mag im Prüffeld nicht weiter stören, aber am eigenen Arbeitsplatz nervt das schon nach wenigen Sekunden. Immerhin kann man passend zur kommenden Jahreszeit das passende Skript drauf ausführen: https://www.youtube.com/watch?v=fyhlveDBRWQ&t=30s
Ich habe das Gerät mit Multiplexer, es ist, finde ich, besser als das teure HP Dataaquisition. Die Logging Software ist frei und unbegrenzt, das ist bei HP nicht so. Es fehlt aber die Funktion Ausgänge zu schalten, wenn "irgendwas" passiert. Die Funktion habe ich aber noch nie gebraucht.
Bernd schrieb: > Beim im Video angesprochenen Zwei-Messungs-Modus, klackt immer beim > Umschalten ein Relais. Das mag im Prüffeld nicht weiter stören, aber am > eigenen Arbeitsplatz nervt das schon nach wenigen Sekunden. Das DMM richtig einstellen, dann klackt auch nichts.
DMM schrieb: > Das DMM richtig einstellen, dann klackt auch nichts. Hier ist jemand unsagbar arrogant
Heute wollte ich das Gerät mit dem PC auslesen. Aber wie immer, geht es einige Zeit, bis das ganze endlich funktioniert. Um das SDM3065 wirklich nutzen zu können, sollte es mit dem PC ausgelesen werden. Hier also die kurze Zusammenfassung, falls jemand ähnliches vorhat: Zuerst muss man die IP-Adresse im Gerät einstellen:
1 | # how to setup the IP-Address in the menue on SDM3065x: |
2 | # ultility => IO-Config => LAN-Settings |
Man kann dann die Verbindung mit einem Ping testen: ping 192.168.178.67 PING 192.168.178.67 (192.168.178.67) 56(84) Bytes Daten. 64 Bytes von 192.168.178.67: icmp_seq=1 ttl=64 Zeit=0.234 ms 64 Bytes von 192.168.178.67: icmp_seq=2 ttl=64 Zeit=0.267 ms 64 Bytes von 192.168.178.67: icmp_seq=3 ttl=64 Zeit=0.224 ms Mit einem einfachen Python-Script kann die ID des Gerätes gelesen werden:
1 | import pyvisa as visa |
2 | import pylab as pl |
3 | def main(): |
4 | _rm = visa.ResourceManager() |
5 | #sds = _rm.open_resource("USB0::0xF4EC::0xEE38::0123456789::INSTR") |
6 | sds=_rm.open_resource("TCPIP::192.168.178.67::INSTR") |
7 | idn = sds.query("*IDN?") |
8 | print("idn: "+idn) |
9 | |
10 | if __name__=='__main__': |
11 | main() |
1 | python idn.py |
1 | idn: Siglent Technologies,SDM3065X,SDM36GBQ6R0877,3.01.01.10 |
Eine schöne graphische Oberfläche für Python gibt es hier: https://github.com/martin-bochum/DMM-Siglent-SDM Mann muss aber in "multimeter.ini" die IP-Adresse des Gerätes eintragen: HOST = 192.168.178.67 PORT = 30 Laufen lassen mit python sdm30xx.py Als Ausgabe erhält man dann diesen Text und die angehängte Online-Graphik:
1 | multimeter.ini File: HOST=192.168.178.67, PORT=30 |
2 | |
3 | Set Date:2022-11-05 |
4 | Set Time:08:14:42 |
5 | ScanCard installed: NO |
6 | DMM Date: 20221105 |
7 | DMM Time: 081442 |
8 | DMM 6½ Digits 2200000 Counts |
9 | Siglent IDN: IDN-SGLT-PRI SDM3065X |
Als Port habe ich den Default GPIB Port genommen Hier gibt es einen anderes Python Script (das ich allerdings nicht zum laufen gebracht habe): http://www.zeilhofer.co.at/wiki/doku.php?id=siglent_sdm3065x
Hier noch ein einfaches Script um 10 Werte bei gegebener Voreinstellung einzulesen:
1 | import pyvisa as visa |
2 | import pylab as pl |
3 | import time |
4 | |
5 | def main(): |
6 | _rm = visa.ResourceManager() |
7 | sds=_rm.open_resource("TCPIP::192.168.178.67::INSTR") |
8 | idn = sds.query("*IDN?") |
9 | print("idn: "+idn) |
10 | |
11 | for n in range(1,10): |
12 | wert = sds.query("READ?") |
13 | time.sleep(1) # Sleep for 1 second |
14 | print(wert) |
15 | |
16 | if __name__=='__main__': |
17 | main() |
Christoph M. schrieb: > Ich hatte zwei Jahrzehnte ein METEX M-3650 Handmultimeter, welches mir > überaus gute Dienste geleistet hatte, bis der Drehschalter nicht mehr > richtig funktionierte. Auch ich besitze u.a. ein Metex M-3650, dass immer noch hervorragend funktioniert, und es gerade in Bezug auf Präzision immer noch locker mit neueren Multimetern aufnimmt, von denen ich auch ein paar habe. Wenn beim M-3650 nur der Drehschalter nicht mehr richtig funktioniert, würde ich auf jeden Fall etwas Arbeit investieren, um dessen Kontakte/Mechanik wieder instand zu setzen, denn so ein M-3650 wegzuschmeissen wäre echt zu schade. Von den moderneren Multimetern, die ich besitze, gefallen mir die von "Brymen" am besten, insbesondere weil sie nicht so lahmarschig reagieren wie viele andere.
Lutz V. (lutz_vieweg) >Wenn beim M-3650 nur der Drehschalter nicht mehr richtig funktioniert, >würde ich auf jeden Fall etwas Arbeit investieren, um dessen >Kontakte/Mechanik wieder instand zu setzen, denn so ein M-3650 >wegzuschmeissen wäre echt zu schade. Oh ja, da hast Du recht. Vielleicht sollte ich es mal mit Kontaktspray versuchen. Ich könnte es ja eventuell sogar mit dem SDM3065 kalibrieren (falls sich da intern was einstellen lässt).
Ich muss hier noch mal das Python-Script von oben korrigieren. Die Messung bleibt hängen, wenn man den Trigger nicht immer wieder neu auslöst. Hier die "funktionierende" Version:
1 | import pyvisa as visa |
2 | import pylab as pl |
3 | import time |
4 | |
5 | def main(): |
6 | _rm = visa.ResourceManager() |
7 | sds=_rm.open_resource("TCPIP::192.168.178.67::INSTR") |
8 | idn = sds.query("*IDN?") |
9 | print("idn: "+idn) |
10 | time.sleep(1) # Sleep for 1 second |
11 | sds.write("TRIGGER:SOURCE IMMEDIATE;TRIGGER:COUNT 1;SAMPLE:COUNT 1;TRIG:DEL:AUTO 1") |
12 | |
13 | for n in range(1,10): |
14 | sds.write("INIT") #Set the trigger state for “wait for trigger”. |
15 | sds.write("*TRG") #Send a trigger signal |
16 | wert = sds.query("READ?")#Read and erase measurement results from reading storage |
17 | print(wert) |
18 | |
19 | if __name__=='__main__': |
20 | main() |
Christoph M. schrieb: > Lutz V. (lutz_vieweg) >>Wenn beim M-3650 nur der Drehschalter nicht mehr richtig funktioniert, >>würde ich auf jeden Fall etwas Arbeit investieren, um dessen >>Kontakte/Mechanik wieder instand zu setzen, denn so ein M-3650 >>wegzuschmeissen wäre echt zu schade. > > Oh ja, da hast Du recht. Vielleicht sollte ich es mal mit Kontaktspray > versuchen. Ich fürchte, Kontaktspray wird nicht wirklich etwas bewirken, zumal es nicht alleine ein Kontaktproblem ist, sondern der Drehschalter schwergängig geworden ist. Ich habe vor einiger Zeit mein eigenes MAXCOM MX 620 gereinigt, weil es genau die von Dir beschriebenen Symptome hatte. Ein Foto* zeigt die vielen Kontakte auf der Platine. Das Gerät ließ sich gut zerlegen und der Jahrzehnte alte Schmodder gut von Platine und Schalter entfernen. Jetzt geht der Schalter wie neu. Das sollte bei Deinem METEX so auch gelingen. Mit Kontaktspray wird Dir kein nachhaltiger Erfolg beschieden sein. Das Foto ist aus dem Internet, ich habe keines bei der Reparatur gemacht. Es sieht auf meinem DMM allerdings exakt so aus.
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