Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welches Motiv steht hinter der Verwendung von einphasigem Strom in Frankreich?


von Peter M. (r2d3)


Lesenswert?

Hallo,

die dreiphasige Versorgung von privaten Haushalten ist in Frankreich 
aufpreispflichtig, der verbreiteste Versorgungsweg ist einphasig.

Kann mir jemand erklären, welches Motiv dahinter stehen könnte?

Danke.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Warum ist die Banane krumm?
Wird praktisch nicht gebraucht.

Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Peter M. schrieb:
> die dreiphasige Versorgung von privaten Haushalten ist in Frankreich
> aufpreispflichtig,

Falsch.

> der verbreiteste Versorgungsweg ist einphasig.
> Kann mir jemand erklären, welches Motiv dahinter stehen könnte?

Der zweipolige LS/FI ist billiger als der vierpolige.

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.

Das wäre mir neu. Ich wüßte nicht, daß hier in De einphasige 
Hausanschlüsse irgendeine Rolle spielen würden und spätestens für 
E-Herde usw. ist Drehstrom usus.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.

Auch falsch.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.
>
> Das wäre mir neu. Ich wüßte nicht, daß hier in De einphasige
> Hausanschlüsse irgendeine Rolle spielen würden und spätestens für
> E-Herde usw. ist Drehstrom usus.

Es gibt in Deutschland jede Menge Wohnungen, die nur einphasig versorgt 
werden.

Früher war da mal die Zählergebühr (Grundgebühr) etwas billiger.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.
>
> Auch falsch.

Die Zählergebühr ist höher.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> H. H. schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.
>>
>> Auch falsch.
>
> Die Zählergebühr ist höher.

Bei welchem Messstellenbetreiber?

Du lebst in der Vergangenheit.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Hier ist es mir zu blöd, auf deine Provokation weiter einzugehen.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Hier ist es mir zu blöd, auf deine Provokation weiter einzugehen.

Poste einfach keinen Unsinn mehr.

von Volker S. (sjv)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Das wäre mir neu. Ich wüßte nicht, daß hier in De einphasige
> Hausanschlüsse irgendeine Rolle spielen würden und spätestens für
> E-Herde usw. ist Drehstrom usus.

H. H. schrieb:
> Es gibt in Deutschland jede Menge Wohnungen, die nur einphasig versorgt
> werden.
Beides ist richtig, ich habe eine einphasig versorgte Wohnung in einem 
dreiphasig versorgten Haus.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


Lesenswert?

Es ist u.U. für den Versorger billiger. Unter der Annahme, dass ein 
einphasiger Anschluss reicht.
In Amerika sind große Teile des Versorgungsnetzes ein- oder "2"-phasig. 
Und das trotz der niedrigen Spannung...

Versorgungsnetze sind generell deutlich stärker vermascht als 
Übertragungsnetze und daher im Schnitt auch weniger stark ausgelastet. 
Wenn einphasig reicht, dann sind das 2 Adern weniger.

Ich selbst wohne seit 10 Jahren in einer einphasig versorgten Wohnung 
(35A), Elektroherd/Backofen haben einen 16A-LS, bisher keine Probleme. 
Vom Keller in die Wohnung liegt ein 4x10² (TN-C), 2 Adern sind 
unbenutzt.
Der Hausanschluss ist allerdings 3-phasig. Die Wohnungen waren früher 
auf verschiedene Phasen verteilt, inzwischen haben etliche Wohnungen 
auch Drehstrom.

Für den Versorger ist es egal, ob auf L1,2,3 jeweils eine Wohnung liegt 
oder ob jede davon Drehstrom hat.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Tilo R. schrieb:
> Ich selbst wohne seit 10 Jahren in einer einphasig versorgten Wohnung
> (35A), Elektroherd/Backofen haben einen 16A-LS, bisher keine Probleme.

Ja, schön, man soll nur nicht auf die Idee kommen, iregend einen 
Drehstrommotor laufen lassen zu wollen, z.B. einen Kompressor oder 
größeres Schweißgerät. Dann ist man wieder auf die Behelfs-Billiggeräte 
angewiesen.

Gut, das machen Wohnungs-Bewohner sowieso nicht.

mfg

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> Ja, schön, man soll nur nicht auf die Idee kommen, irgend einen
> Drehstrommotor laufen lassen zu wollen,

Am bei unseren transatlantischen 'Freunden' oft vorhandenen 2~Netz
mit 120/240V läuft so'n Ding auch nicht besonders gut...

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.
>
> Das wäre mir neu. Ich wüßte nicht, daß hier in De einphasige
> Hausanschlüsse irgendeine Rolle spielen würden und spätestens für
> E-Herde usw. ist Drehstrom usus.

Gibt es überhaupt E-Herde im privaten Umfeld, wie wirklich 400V AC 
benötigen? I.d.R. ist es ja nur 3x230V, damit man es besser verteilen 
kann.

von Tobo M. (chipi)


Lesenswert?

Genau und so habe ich es auch gelernt und mir ist noch nie einer 
untergekommen, vielleicht in Großküchen

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Gibt es überhaupt E-Herde im privaten Umfeld, wie wirklich 400V AC
> benötigen?

In der Schweiz schon.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Tobo M. schrieb:
> vielleicht in Großküchen

Schon im kleinen Restaurant um die Ecke.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.
>
> Auch falsch.

Auch falsch. Unterschiedliche Gebühren für Einphasen- und 
Dreiphasenzähler sind der Hintergrund.

Einige Energieversorger haben in Frankreich den einphasigen Anschluss 
verwendet, um den Verbrauch besser auf die Phasen zu verteilen. Grund 
waren die Handwerker, die alles immer gleich anschlossen. Die großen 
Verbraucher immer alle an L1. Es gibt daher auch Versorger, die haben 
daher bewußt von Haus zu Haus die Farben immer um eins weitergedreht von 
Anschluss zu Anschluss bei Drehstrom.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Gibt es überhaupt E-Herde im privaten Umfeld, wie wirklich 400V AC
> benötigen? I.d.R. ist es ja nur 3x230V, damit man es besser verteilen
> kann.

Ja, und damit brauchst'e eben trotzdem einen Drehstromanschluß, egal, ob 
der Herd 3x230V oder 3x400V nutzt.

von Roland D. (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> ... spätestens für E-Herde usw. ist Drehstrom usus.

Auch falsch, unserer ist einphasig angeschlossen.

H. H. schrieb:
> Es gibt in Deutschland jede Menge Wohnungen, die nur einphasig versorgt
> werden.

Richtig und die meisten kochen nicht mit Kohle.

Christian S. schrieb:
> ... man soll nur nicht auf die Idee kommen, iregend einen
> Drehstrommotor laufen lassen zu wollen ...

Dafür gibt es FUs, ich betreibe 3 Stück davon.

> z.B. einen Kompressor ...

Auch solch ein Teil läuft hier (einphasig) ohne Probleme.

von Guest (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Harald A. schrieb:
>
>> Gibt es überhaupt E-Herde im privaten Umfeld, wie wirklich 400V AC
>> benötigen? I.d.R. ist es ja nur 3x230V, damit man es besser verteilen
>> kann.
>
> Ja, und damit brauchst'e eben trotzdem einen Drehstromanschluß, egal, ob
> der Herd 3x230V oder 3x400V nutzt.

Nöö, 3x230V lassen sich einphasig betreiben, es liegen dann eben 3 
Heizelemente parallel.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Unterschiedliche Gebühren für Einphasen- und
> Dreiphasenzähler sind der Hintergrund.

Unsinn! Der Grundpreis richtet sich nach der Anschlussleistung, nicht 
nach der Zahl der Phasen.

von Mike (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Auch hier hast du höhere Gebühren für einen Drehstromanschluß.
>>
>> Das wäre mir neu. Ich wüßte nicht, daß hier in De einphasige
>> Hausanschlüsse irgendeine Rolle spielen würden und spätestens für
>> E-Herde usw. ist Drehstrom usus.
>
> Es gibt in Deutschland jede Menge Wohnungen, die nur einphasig versorgt
> werden.
>
> Früher war da mal die Zählergebühr (Grundgebühr) etwas billiger.

Hier im Südwesten haben auch Einfamilienhäuser oft nur einen einphasigen 
Anschluss, wohne selbst in so einem Gebäude. Hier in Schwaben ist man 
eben sparsam. Der Hausanschluss ist mit 60A abgesichert. Der Herd ist 
über eine 25A Sicherung angeschlossen, was bisher nie Probleme gemacht 
hat, da Backofen und alle Platten nie längere Zeit gleichzeitig aktiv 
sind.
Drehstromverbraucher im privaten Bereich waren bisher eher unüblich. Das 
ändert sich natürlich, wenn Wärmepumpe, Durchlauferhitzer, 
Photovoltaikanlage oder Ladestation fürs E-Mobil hinzukommen sollen.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Peter M. schrieb:
> Kann mir jemand erklären, welches Motiv dahinter stehen könnte?

Billiger ?

Wenn man nur Atomkraftwerke hat, muss man sparsam sein: Gasherd statt 
Induktionsherd, Boiler statt Durchlauferhitzer, offene Fenster statt 
Klimaanlage.

Bei deutschen Ansprüchen kommt man mit einer Phase nicht aus.

Es würde allerdings auch in modernen Zeiten es etwas einfacher machen: 
Einspeisung per Photovoltaik mit Inselbildung bei Netzstromausfall ist 
bei 3 Phasen halt schwieriger als bei 1.

Christian S. schrieb:
> Ja, schön, man soll nur nicht auf die Idee kommen, iregend einen
> Drehstrommotor laufen lassen zu wollen, z.B. einen Kompressor oder
> größeres Schweißgerät. Dann ist man wieder auf die Behelfs-Billiggeräte
> angewiesen.

Obwohl hier 5 Drehstrom-Steckdose vorhanden ist, und Drehstrom für Herd 
und Durchlauferhitzer genutzt wird, komme ich mit Behelfs-Billigsgeräten 
gut aus, vom Kompressor über die Drehbank bis zum TIG Schweissgerät.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Gibt es überhaupt E-Herde im privaten Umfeld, wie wirklich 400V AC
> benötigen? I.d.R. ist es ja nur 3x230V, damit man es besser verteilen
> kann.
Die normalen Haushaltsherde laufen i.d.R. nicht mit 400V. Es ist eine 
Frage der Verteilung, bei einphasigen Anschluß kann man oftmals nicht 
alle Kochfelder gleichzeitig benutzen. Ein einphasiger Anschluß mit 16A 
kann eben nur 3,6kW, während ein Anschluß mit 3x16A eben 10,8kW kann. 
Dann ist es problemlos möglich alle 4 Kochfelder eines Cerankochfeldes 
zu nutzen. Beim Mieleherd z.B. haben alle Kochfelder zusammen 7kW. Da 
ist dann sogar noch Luft nach oben und man sogar noch einen Kuchen 
backen.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wenn man nur Atomkraftwerke hat, muss man sparsam sein: Gasherd statt
> Induktionsherd, Boiler statt Durchlauferhitzer, offene Fenster statt
> Klimaanlage.

Allerdings heizen in Frankreich etwa 40% der Haushalte elektrisch.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Das
> ändert sich natürlich, wenn Wärmepumpe, Durchlauferhitzer,
> Photovoltaikanlage oder Ladestation fürs E-Mobil hinzukommen sollen.

Wie ist das eigentlich bei einer modernen(!) Wärmepumpe? Die haben ja 
allesamt eigene Inverter zwecks Effizienzsteigerung. Ist es also auch 
hier so, dass die nur der Lastverteilung halber auf Drehstrom 
angeschlossen werden?

Und E-Mobil? Auch nur eine Frage der Lastverteilung?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Und E-Mobil? Auch nur eine Frage der Lastverteilung?

Da bestimmt das Fahrzeug die Lastverteilung. Manche laden auch an einer 
3-phasigen Wallbox nur über eine oder zwei Phasen.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Guest schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Harald A. schrieb:
>>
>>> Gibt es überhaupt E-Herde im privaten Umfeld, wie wirklich 400V AC
>>> benötigen? I.d.R. ist es ja nur 3x230V, damit man es besser verteilen
>>> kann.
>>
>> Ja, und damit brauchst'e eben trotzdem einen Drehstromanschluß, egal, ob
>> der Herd 3x230V oder 3x400V nutzt.
>
> Nöö, 3x230V lassen sich einphasig betreiben, es liegen dann eben 3
> Heizelemente parallel.

Dann hast Du aber ein Problem mit der "besseren Verteilung" ...
Auserdem lassen sich dann bei vielen Herden nicht mehr sämtliche 
Heizelemente gleichzeitig betreiben (vielleicht sogar bei allen).

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> Und E-Mobil? Auch nur eine Frage der Lastverteilung?
>
> Da bestimmt das Fahrzeug die Lastverteilung. Manche laden auch an einer
> 3-phasigen Wallbox nur über eine oder zwei Phasen.

Okay, aber die Frage war eigentlich, ob man Wallbox und Wärmepumpe auch 
1-phasing speisen KÖNNTE - Absicherung und notwendige Querschnitte mal 
außen vor.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Auserdem lassen sich dann bei vielen Herden nicht mehr sämtliche
> Heizelemente gleichzeitig betreiben (vielleicht sogar bei allen).

Ach wo, das war nur bei steckerfertigen Herden so. Solche gibts schon 
lange nicht mehr neu.

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> Solche gibts schon lange nicht mehr neu.

Angeblich doch, für fast 400 €.

Guuckl mal unter:
vidaxl 3 Platten Herd 373,99€

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Elektrofan schrieb:
>> Solche gibts schon lange nicht mehr neu.
>
> Angeblich doch, für fast 400 €.
>
> Guuckl mal unter:
> vidaxl 3 Platten Herd 373,99€

Hat keine Verriegelung!

Und:
"Hinweis: Ein Netzstecker ist nicht im Lieferumfang enthalten."

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Roland D. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> ... spätestens für E-Herde usw. ist Drehstrom usus.
>
> Auch falsch, unserer ist einphasig angeschlossen.

Aha...weil DEIN Herd einphasig angeschlossen ist, ist das bei der großen 
Masse auch so?

PS: Ich wohne hier in einer Berliner Altbauwohnung, der Zähler 
(Drehstrom) ist von 1968. Der Anlage sieht man auch sonst an daß sie 
sehr alt ist, sehr wenige Steckdosen, und liegen mit Licht gemeinsam auf 
einer Sicherung. Andere Verbraucher (WaMa, Boiler, usw.) auf alle drei 
Phasen verteilt. Und nun?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> PS: Ich wohne hier in einer Berliner Altbauwohnung, der Zähler
> (Drehstrom) ist von 1968. Der Anlage sieht man auch sonst an daß sie
> sehr alt ist, sehr wenige Steckdosen, und liegen mit Licht gemeinsam auf
> einer Sicherung. Andere Verbraucher (WaMa, Boiler, usw.) auf alle drei
> Phasen verteilt. Und nun?

Große Ausnahme.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Hier im Südwesten haben auch Einfamilienhäuser oft nur einen einphasigen
> Anschluss, wohne selbst in so einem Gebäude. Hier in Schwaben ist man
> eben sparsam.

Wühlhase schrieb:
> PS: Ich wohne hier in einer Berliner Altbauwohnung, der Zähler
> (Drehstrom) ist von 1968. Der Anlage sieht man auch sonst an daß sie
> sehr alt ist, sehr wenige Steckdosen, und liegen mit Licht gemeinsam auf
> einer Sicherung. Andere Verbraucher (WaMa, Boiler, usw.) auf alle drei
> Phasen verteilt. Und nun?

Im Haus meiner Eltern in einem Dorf in Schleswig-Holstein, 1960/61 
gebaut, wurde bereits Drehstrom ins Haus gelegt. Ist ein kleines 
Häuschen zum Wohnen, nix Gewerbe o.ä. Immerhin auch schon mit 
dreiadrigen Leitungen (schwarz, grau, rot).

Das mit den Schwaben und ihren einphasigen Anschlüssen ist da eher 
Rückständigkeit als die vorgegebene Sparsamkeit? ;)

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Das mit den Schwaben und ihren einphasigen Anschlüssen ist da eher
> Rückständigkeit als die vorgegebene Sparsamkeit? ;)

Den Drehstrom hat man schon vor 130 Jahren exportiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrom%C3%BCbertragung_Lauffen%E2%80%93Frankfurt

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Jedes Land/Region hat seine/ihre Vorlieben und Besonderheiten. So ist in 
vielen Ländern Europas auch die Verwendung von allpoligen LS (L+N) 
vorgeschrieben, einfach weil die Netzform etwas anders ist.

Drehstrom hat bei einer gleichmäßigen Verteilung der Lasten einfach den 
Vorteil, daß damit der Nullleiter sehr wenig Strom führen muß. Bei 
unserer vorherrschenden Netzform TN-C wird erst am HAK ein TN-C-S 
daraus. In der Straße liegt also nur eine vieradrige Leitung bei der 
wegen der symmetrischen Aufteilung der PEN oft ein oder mehrere Stufen 
kleineren Querschnitt hat als die Phasen.

Und das variiert tatsächlich je nach Zusammensetzung der jeweiligen 
Siedlung. In einem Bereich mit Mehrfamilienhäusern ist die zu erwartende 
Symmetrie am HAK viel besser als bei einer EFH Siedlung. Da findet die 
Symmetrierung bestenfalls im Verlauf der Straße statt.

Genau wegen dieser Auslegung unserer Verteilnetze darf ein Motor mit 
mehr als ~2kW nicht einphasig betrieben werden (manche Versorger lassen 
mehr, andere sogar noch weniger zu). Technisch möglich wären aber 
einphasige Motoren auch bis über 5kW (das Limit ist hauptsächlich der 
erforderliche Phasenschieberkondensator).

Bei WPs ist die Kompressoraufnahmeleistung meist über diesem Wert, daher 
Drehstrom. Bei öffentlichen Wallboxen soll die Phasenlage möglichst von 
Gerät zu Gerät gedreht werden weil es genügend Fahrzeuge gibt, die nur 
ein- oder zweiphasig laden (können) und damit eine Schieflast 
provozieren. Wenn das eigene Fahrzeug aber eh nur mit 3,7kW laden kann, 
genügt zu Hause auch eine einphasig angeschlossene Wallbox.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Roland D. schrieb:
>
>> Wühlhase schrieb:
>>> ... spätestens für E-Herde usw. ist Drehstrom usus.
>>
>> Auch falsch, unserer ist einphasig angeschlossen.
>
> Aha...weil DEIN Herd einphasig angeschlossen ist, ist das bei der großen
> Masse auch so?

Nein, das gewiss nicht, aber zB bei mir. Wenn Du willst, kannst Du das 
elitär nennen, stört mich nicht ...

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb

> Bei WPs ist die Kompressoraufnahmeleistung meist über diesem Wert, daher
> Drehstrom.

Jeder moderne Gefrierschrank hat mittlerweile einen Inverter, bei 
Wärmepumpen gehe ich ebenfalls davon aus bzw. lese regelmäßig, dass 
diese mit Invertern ausgestattet sind. Insofern hängt der dicke Motor ja 
sowieso nicht über Phasenschiebe-Kondensator an einer Phase.

Mich interessiert, ob man moderne(!) Wärmepumpen theoretisch einphasig 
betrieben könnte. Genauer gesagt, ob die typischen Inverter dieser 
Kategorie intern 310V DC haben oder über 3-Phasen tatsächlich 550V DC 
Zwischenkreis generieren.

Angesichts der aktuellen Aussichten: Viele Notstromaggregate bis ca. 
10kVA sind ja auf 1-phasig umschaltbar, was im Privathaus aus Gründen 
der Schieflast durchaus Sinn macht. Wie würde eine Wärmepumpe reagieren, 
kennt jemand den Aufbau moderner Systeme?

von Peter M. (r2d3)


Lesenswert?

Vielen Dank für Eure Hinweise,

da hat mein französischer Freund mit seiner Ansage wohl Unrecht!

Auf den Kommentar von Hinz hin habe ich mal nachgesucht,
EDF empfiehlt 3 Phasen jenseits einer Anschlussleistung von 12 kVA:

https://particulier.edf.fr/fr/accueil/aide-contact/faq/offre-electricite-gaz/monophase-triphase.html

Aus diversen Drittanbieterseiten geht hervor, dass der Strompreis 
abhängt von der gebuchten Anschlussleitung und der Uhrzeit des 
Verbrauchs, die Phasenzahl spielt keine Rolle.

Vielen Dank an alle!

von Karlson v.D. (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Ja, und damit brauchst'e eben trotzdem einen Drehstromanschluß, egal, ob
> der Herd 3x230V oder 3x400V nutzt.

Unsinn, die Heizelemente in üblichen Haushaltsgeräten werden mit 230 V 
betrieben. Denen ist das scheißegal, ob nun, ein-, zwei- oder 
dreiphasig.

> brauchst'e

http://www.deppenapostroph.info/

Jens G. schrieb:
> Dann hast Du aber ein Problem mit der "besseren Verteilung" ...
> Auserdem lassen sich dann bei vielen Herden nicht mehr sämtliche
> Heizelemente gleichzeitig betreiben (vielleicht sogar bei allen).

Mich dünkt, du hast Wechsel- und Drehstrom nicht verstanden. Natürlich 
lassen sich alle Heizelemente auch an einer Phase gleichzeitig 
betreiben, sofern Zuleitung und Absicherung das hergeben. Deswegen 
sollen solche Gerätschaften ja auch von Fachkundigen angeschlossen 
werden, die werden das vor Anschluss hoffentlich richtig beurteilen.

Die Verteilung ergibt sich dann in einer weiteren Umgebung. Ob drei 
Herde einphasig auf verschiedenen Phasen oder alle dreiphasig betrieben 
werden ist spätestens in der Zuleitung in der Straße wieder dasselbe.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Unsinn! Der Grundpreis richtet sich nach der Anschlussleistung, nicht
> nach der Zahl der Phasen.

Wenn Dein Fokus auf dem Grundpreis liegt, da gibt es nichts zu mäkeln.

Es ging jedoch zuletzt um die Gebühr (jährliche Miete). Bei mir ist ein 
Drehstromzähler drin. Der Einphasenzähler wäre früher günstiger gewesen. 
Seit dem der Netzbetreiber auch iMeter im Programm hat, fiel jedoch die 
Unterscheidung weg.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Der Einphasenzähler wäre früher günstiger gewesen.

Lange her.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Mir ist doch noch ein technischer Grund in den Sinn gekommen.

Bei gleicher Anschlussleistung gibt es in Frankreich z.B. 45A einphasig 
oder 3x15A dreiphasig.

Mit den 3x15A hat man keine Selektivität mehr zwischen dem Hauptschalter 
und den üblichen Leitungsschutzschaltern für die Endstromkreise.

Das ist wohl auch der Grund weshalb die EDF Drehstrom erst ab 3x30A 
empfiehlt.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Karlson v.D. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Ja, und damit brauchst'e eben trotzdem einen Drehstromanschluß, egal, ob
>> der Herd 3x230V oder 3x400V nutzt.
>
> Unsinn, die Heizelemente in üblichen Haushaltsgeräten werden mit 230 V
> betrieben. Denen ist das scheißegal, ob nun, ein-, zwei- oder
> dreiphasig.

Wer den Kontext dieser Aussage nicht erfassen kann, und daher den halben 
Kontext wegläßt, sollte doch lieber nix dazu sagen ...

>> brauchst'e
>
> http://www.deppenapostroph.info/

Mancher Depp sieht in allem ein Deppenapostroph ...

> Jens G. schrieb:
>> Dann hast Du aber ein Problem mit der "besseren Verteilung" ...
>> Außerdem lassen sich dann bei vielen Herden nicht mehr sämtliche
>> Heizelemente gleichzeitig betreiben (vielleicht sogar bei allen).
>
> Mich dünkt, du hast Wechsel- und Drehstrom nicht verstanden. Natürlich
> lassen sich alle Heizelemente auch an einer Phase gleichzeitig
> betreiben, sofern Zuleitung und Absicherung das hergeben. Deswegen
> sollen solche Gerätschaften ja auch von Fachkundigen angeschlossen
> werden, die werden das vor Anschluss hoffentlich richtig beurteilen.

Keiner schreibt, dass man die nicht auf eine Phase klemmen könnte. Aber 
man wäre schon etwas deppern, einen 10kW-Herd an eine Phase zu hängen, 
wenn man doch Drehstrom im Haus hat. Es sei denn, man hat ganz triftige 
Gründe ...

> Die Verteilung ergibt sich dann in einer weiteren Umgebung. Ob drei
> Herde einphasig auf verschiedenen Phasen oder alle dreiphasig betrieben
> werden ist spätestens in der Zuleitung in der Straße wieder dasselbe.

Blablabla. Für mich im Haus interessiert in erster Linie die Verteilung, 
die sich am Zählerkasten ergibt.

von Mietwohnungsbewohner (Gast)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> Ja, schön, man soll nur nicht auf die Idee kommen, iregend einen
> Drehstrommotor laufen lassen zu wollen, z.B. einen Kompressor oder
> größeres Schweißgerät. Dann ist man wieder auf die Behelfs-Billiggeräte
> angewiesen.
>
> Gut, das machen Wohnungs-Bewohner sowieso nicht.

Doch doch! Manche von uns wünschen sich eine anständige Stromversorgung 
weil sie sich kein eigenes Haus leisten können z.B. in der Großstadt 
aber trotzdem fürs Hobby auch mal ein größeren Verbraucher anschließen 
wollen.

Ich hab mir deshalb am Herdanschluss eine CEE 16A Dose setzen lassen, 
welcher Nerd braucht schon ein fest angeschlossenen Herd?

von Volker S. (sjv)


Lesenswert?

Mietwohnungsbewohner schrieb:
> Ich hab mir deshalb am Herdanschluss eine CEE 16A Dose setzen lassen,
> welcher Nerd braucht schon ein fest angeschlossenen Herd?

blau oder rot?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Volker S. schrieb:
> blau oder rot?

Weder blau, weil nüchtern, noch rot, weil verletzt.

Er meint damit, ob die große oder kleine Dose gesetzt wurde.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> blau oder rot?
>
> Weder blau, weil nüchtern, noch rot, weil verletzt.
>
> Er meint damit, ob die große oder kleine Dose gesetzt wurde.

Da nimmt man doch Perilex...

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Weder blau, weil nüchtern, noch rot, weil verletzt.

Hä?
> Weder blau, weil nüchtern,
Ok: wer nüchtern ist, ist nicht blau
> noch rot, weil verletzt.
Also: wer verletzt ist, ist nicht rot.

Was soll das heißen?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Weder blau, weil nüchtern, noch rot, weil verletzt.
>
> Hä?
>> Weder blau, weil nüchtern,
> Ok: wer nüchtern ist, ist nicht blau
>> noch rot, weil verletzt.
> Also: wer verletzt ist, ist nicht rot.
>
> Was soll das heißen?

Das ist eine geheime Steckdosensprache.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Das ist eine geheime Steckdosensprache.

Früh steckt sich, was eine Dose werden will ...

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Das ist eine geheime Steckdosensprache.
>
> Früh steckt sich, was eine Dose werden will ...

Mit Steckklemmen ist man früher fertig.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> In der Straße liegt also nur eine vieradrige Leitung bei der
> wegen der symmetrischen Aufteilung der PEN oft ein oder mehrere Stufen
> kleineren Querschnitt hat als die Phasen.

ist das so?

ich habe gerade mal auf den Kabelplan in meiner Straße geschaut. da 
steht nur
"1 kV NAYCWY 3X150/150" für die Leitung. Die Hausabgänge sind NYY 4x35

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> In der Straße liegt also nur eine vieradrige Leitung bei der
>> wegen der symmetrischen Aufteilung der PEN oft ein oder mehrere Stufen
>> kleineren Querschnitt hat als die Phasen.
>
> ist das so?

Häufig.



> ich habe gerade mal auf den Kabelplan in meiner Straße geschaut. da
> steht nur
> "1 kV NAYCWY 3X150/150" für die Leitung. Die Hausabgänge sind NYY 4x35

150qmm Alu ist ja auch Kinderkram...

von Karlson v.D. (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Wer den Kontext dieser Aussage nicht erfassen kann

Der Kontext war Haralds Frage, deine Antwort darauf war sachlich falsch.

> sollte doch lieber nix dazu sagen ...

Nase, eigene und so.

> Mancher Depp sieht in allem ein Deppenapostroph ...

"brauchst'e" ist ein Paradebeispiel für einen Deppenapostroph. Aber nun 
ja, wahre Deppen beenden schließlich auch Sätze mit drei geplenkten 
Punkten.

> Keiner schreibt, dass man die nicht auf eine Phase klemmen könnte.

Ach, jetzt sind wir bei "klemmen", nicht mehr "betreiben"? Deine Aussage 
war:

> "bei vielen Herden nicht mehr sämtliche Heizelemente gleichzeitig
> betreiben (vielleicht sogar bei allen)."

Das ist immer noch falsch, egal, wie du jetzt herumlamentierst.

> Für mich im Haus interessiert in erster Linie die Verteilung,
> die sich am Zählerkasten ergibt.

Ursprünglich ging es um einphasig versorgte Wohnungen/Häuser. Da 
verteilt sich nichts.

> Blablabla.

Damit hast du deine Beiträge hier auf den Punkt genau beschrieben.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Ach, da wollte tatsächlich noch mal jemand was ganz wichtiges zum Thema 
schreiben ...

von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Peter M. schrieb:
> Welches Motiv steht hinter der Verwendung von einphasigem Strom in
> Frankreich?

Ich glaube das Motiv hinten ist Charlotte Buff-Kestner.

Im Vordergrund sehen sie ein Beispiel für die Verwendung von einphasigem 
Strom in Frankreich.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Ich glaube das ist Charlotte Buff-Kestner.

Ist das bei dir zu Hause das Nachtschränkchen im Schlafzimmer am Bett. 
Das sieht ja echt gemütlich aus. 👍

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Ich glaube das ist Charlotte Buff-Kestner.
>
> Ist das bei dir zu Hause das Nachtschränkchen im Schlafzimmer am Bett.
> Das sieht ja echt gemütlich aus. 👍

Ist doch geklaut.

https://www.antiken-in-france.de/item/153106/lampe-im-franzoesischen-empire-stil

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Ist doch geklaut.

Tatsächlich! Und ich wollte den Stefan schon für seine geschmackvolle 
Schlafzimmereinrichtung loben. 😄

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Mich interessiert, ob man moderne(!) Wärmepumpen theoretisch einphasig
> betrieben könnte. Genauer gesagt, ob die typischen Inverter dieser
> Kategorie intern 310V DC haben oder über 3-Phasen tatsächlich 550V DC
> Zwischenkreis generieren.

Ich vermute, so einen Inverter einphasig zu betreiben, könnte in die 
Hose gehen. Wenn du den Zwischenkreiskondensator über über 3 Phasen 
auflädst, hast du keinen Nulldurchgang, wie bei einer Phase. In Folge 
dessen benötigt der Kondensator nur ein geringere Kapazität. Weiterhin 
brauchen die Dioden im Gleichrichter nur für einen geringeren 
Strangstrom ausgelegt werden, da sich die Last über die Zeit auf mehr 
Dioden aufteilt. Und bei der Geiz ist geil Mentalität wird der 
Hersteller einen Teufel tun, da mehr, als "auf Kante genäht" einzubauen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.