Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Holzgehäuse für kleines NAS?


von Oliver K. (webeule)


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Hallo zusammen,

ich habe ein kleines NAS zusammengebastelt:

- kleiner SBC (ähnlich Raspberry Pi)
- 1 interne SATA PLatte mit SATA auf USB Adapter
- 1 USB Festplatte im Gehäuse
- Stecker-Netzteil (sekundär 5V/3A)

Jetzt brauche ich noch ein Gehäuse und würde das gerne aus Holz bauen.
Das Netzteil würde ich dort nicht mit einbauen (logischerweise).

Jetzt habe ich gelesen, dass man Holzgehäuse brandhemmend isolieren 
muss. Oder gilt das nur, wenn die Niederspannungsrichtlinie (soweit ich 
weiß ab 50V) erfüllt werden muss?

Wie würdet ihr das persönlich einschätzen? Ich denke, dass die Gefahr 
relativ gering ist, dass die 15W ein Holzgehäuse in Brand setzen können.


Viele Grüße und schon einmal Danke für Eure Infos vorab!
Oliver

von Karl (Gast)


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Oliver K. schrieb:
> Wie würdet ihr das persönlich einschätzen? Ich denke, dass die Gefahr
> relativ gering ist, dass die 15W ein Holzgehäuse in Brand setzen können.

Für alte Eiche mag das stimmen. Sperrholt brennt wie Zunder und im 
Normalbetrieb tust du es schön trocknen. Wenn es im Fehlerfall irgendwo 
den Flammpunkt erreicht geht es los. Weiterhin leitet Holz Wärme nicht 
besonders gut.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Zündtemperatur von Holz liegt deutlich oberhalb von 200°C, und damit 
oberhalb vieler nicht eigens brandhemmender Kunststoffe. Die muss man 
mit dem Strom aus einem externen Steckernetzteil erst einmal erreichen, 
und zwar direkt am Holz.

Versuch mal, eine rein aus Holz bestehende Platte mit einem Lötkolben 
anzuzünden. Der hat eine weit höhere Temperatur. Sehr viel 
wahrscheinlicher wirds bloss schwarz.

Die Gefahr durch ein Steckernetzteil, das ungünstig z.B. direkt an einem 
Vorhang platziert ist, dürfte sehr viel höher sein.

: Bearbeitet durch User
von Re D. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Versuch mal, eine rein aus Holz bestehende Platte mit einem Lötkolben
> anzuzünden. Der hat eine weit höhere Temperatur. Sehr viel
> wahrscheinlicher wirds bloss schwarz.

Leg die Holzplatte erstmal 2 Tage in den Backofen bei 100°C und dann 
nach sein Experiment.

von Peter R. (pnu)


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Wärmeabfuhr ist das wichtige Wort. Und das bietet Holz nicht, ganz im 
Gegenteil.

Ich hätte weniger Bedenken wegen eines Brandes sondern dass die Platine 
oder die Festplatte die Grätsche macht. Für die ist das Gehäuseinnere 
die "Umgebungstemperatur"

Festplatte und Pi-Platine setzen ein relativ offenes Gehäuse voraus ohne 
den Wärmestau durch ein Holzgehäuse.

Also mindestens eine der etwas größeren Wand/seiten/boden-flächen aus 
Alu oder dgl. und, noch besser, mit Lüftungsschlitzen.

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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Komplett Luftdicht sollte das Geäuse auf keinen Fall sein. Also 
ausreichend Lüftungsschlitze vorsehen.
Zum Brandverhalten kann ich jetzt wenig sagen.

von Tim Gabinski (Gast)


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Ich schrieb:
> Komplett Luftdicht sollte das Geäuse auf keinen Fall sein. Also
> ausreichend Lüftungsschlitze vorsehen.

Kann ich bestätigen. Ich habe vor Jahren mal naiv ein Eichengehäuse für 
eine VFD-Uhr gebaut. In der ersten geschlossenen Version ging nach 
kurzer Zeit der Spannungsregler kaputt, trotz Kühlkörper. Ich habe 
danach die Rückwand mit einem perforierten Blech versehen, und seitdem 
läuft das Ding - ist mindestens 10 Jahre her.

Gruss
Tim

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