Hallo, was fuer eine Art Motor ist das bzw. koennte es sein ? Meine Frage bezieht sich darauf, wie das Ding sein "Dreh"feld erzeugt, also mit "Art von Motor" meine ich Spaltpolmotor, Drehstromotor, Kondensatormotor ect. Ein Stichwort genuegt prinzipiell. Es ist der Motor einer Spuelmaschinen-Umwaelzpumpe. Das Eisepaket ist in etwa U-Foermig. Auf jedem Schenkel des U sitzt eine Wicklung. Siehe Photos. Nach meinem Verstaendnis sind die beiden Wicklungen magnetisch gesehen einfach in Reihe geschaltet. So kann ja aber kein "Dreh"feld entstehen. Aber ich liege sicherlich falsch, denn das Ding funktioniert ja schlieszlich...
Ein Spaltpolmotor kann auch mal eine Doppelwicklung haben damit er mehr Leistung hat.
Das Bild rechts neben dem Motor ist ein aktuelles Bild deiner Lunge? Ich hoffe nicht! ;-) Ich finde es immer wieder erstaunlich, was alles so mitfotografiert wird. :-)
Dieter G. schrieb: > was fuer eine Art Motor ist das bzw. koennte es sein ? Leider fehlen ein paar weitere Informationen: Befindet sich im Rotor ein Permenantmagnet, also rastet der Rotor in bestimmten Positionen, wenn Du ihn von Hand drehst? > Meine Frage bezieht sich darauf, wie das Ding sein "Dreh"feld erzeugt, > also mit "Art von Motor" meine ich Spaltpolmotor, Drehstromotor, > Kondensatormotor ect. Ein Stichwort genuegt prinzipiell. Bei kleinen Leistungen wird nicht notwendigerweise ein "echtes" Drehfeld benötigt. Man kann sich ein Wechselfeld als Überlagerung zweier entgegengesetzt umlaufender Drehfelder vorstellen, ähnlich einer stehenden Welle, die aus dem Physikunterricht bekannt sein sollte. Das Stichwort lautet "Theorie der symmetrischen Komponenten". Wird nun das entgegen dem Rotor umlaufende Drehfeld, beispielsweise durch einen Dämpferkäfig auf dem Rotor, kompensiert, bleibt nur noch das gewünschte Drehfeld übrig. Ein Spaltpolmotor hätte in den Polschuhen Kurzschlusswicklungen. Ich vermute, dass der Luftspalt inhomogen gestaltet ist, ähnlich wie bei einem Lavet-Schrittmotor. Wird nun die Statorspule bestromt, richtet sich der Permanentmagnet- oder Reluktanz-Rotor entsprechend aus. Dieser Ruck genügt dann für den Anlauf, wenn die mechanische Zeitkonstante auf die Netzperiode abgestimmt ist. Grüßle, Volker Edit: Tippfehler
:
Bearbeitet durch User
@Alle, vielen Dank fuer die Antworten. Das ging sehr schnell. Der Motor ist permanenterregt. @Ruediger B., Christian M. Wie Volker B. geschrieben hat, muszte ein Spaltpolmotor ja eben einen geteilten Polschuh mit Kurzschluszwicklung(en) haben, aber man sieht nichts derartiges. @Volker B. OK vielen Dank fuer die Antwort. Er ist in der Tat permanenterregt, dasz habe ich vergessen zu erwaehnen. Habe mir den Lavet-Schrittmotor gerade angeschaut. Der Pumpenmotor hat auch zwei Rastpunkte, insofern ist deine Erklaerung bis dahin schlueszig, dasz der initiale Ruck fuer das Anlaufen ausreicht. Ich hatte diese Idee auch schon gehabt aber sie dann aus dem folgenden Grund verworfen : Je nachdem zu welcher Phasenlage der Netzspannung man den Motor zuschaltet wuerde er mal in die eine, mal in die andere Richtung anlaufen (oder auch gar nicht). Das Laufrad der Pumpe sowie das Pumpengehaeuse ist aber fuer eine bestimte Drehrichtung vorgesehen. Das bedeutet dann, dasz dieser Motor netzsynchron eingeschaltet werden musz. Geschalten wird via Relais... OK gehen tut das, Relais sind schnell genug bzw. die Schaltverzoegerung ist gleichmaeszig genug... Haette ich aber nicht gedacht / erwartet. Stimmt das oder habe ich da noch einen Denkfehler ?
:
Bearbeitet durch User
Beitrag #7239730 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dieter G. schrieb: > Stimmt das oder habe ich da noch einen Denkfehler ? Gar so kompliziert ist das nicht. Selbstanlaufende Synchronmotore haben entweder eine mechanische Rücklaufsperre, oder einen asymmetrischen Stator, wie er beim Lavet Motor oder Spaltpolmotor vorhanden ist. Eine mechanische Rücklaufsperre, wie sie z.B. bei Uhren verwendet wird, besteht einfach aus einer schraubenförmigen Stahlfeder, die mit einigen Windungen um die Motorwelle gewickelt ist und als Freilauf wirkt. Läuft der Motor falschrum an, dann zieht sich die Wicklung zu und wirft am Ende aufgrund ihrer Elastizität den Motor in der richtigen Richtung an. Ein asymmetrischer Stator ist z.B. hier beschrieben: https://patentimages.storage.googleapis.com/07/0f/b9/1557fa9549ad16/EP0358805A1.pdf Man bevorzugt heute solche Synchronmotore mit Permanentmagnet, weil ihr Wirkungsgrad viel höher ist als beim Spaltpolmotor, der ja sowohl im Stator wie auch im Läufer Verluste durch die Kurzschlusswindungen hat.
Dieter G. schrieb: > (...) Ich hatte diese Idee auch schon gehabt aber sie dann > aus dem folgenden Grund verworfen : Je nachdem zu welcher Phasenlage der > Netzspannung man den Motor zuschaltet wuerde er mal in die eine, mal in > die andere Richtung anlaufen (oder auch gar nicht). Nein, die Drehrichtung wird durch den (unsymmetrischen) Luftspalt vorgegeben. Guck' Dir die Bilder in dem zugeh. Wiki-Artikel an: https://de.wikipedia.org/wiki/Lavet-Schrittmotor Wenn der Rotor in Pos. a steht und nun kein positiver Impuls, sondern ein negativer an den Stator angelegt wird, dann dreht der Rotor zwar rückwärts, aber nur eine viertel Umdrehung (Pos. d). Sobald der Puls beeendet ist, zieht sich der Rotor wieder in die Ausgangsposition a zurück, um dann bei der nächsten Halbwelle in die richtige Richtung zu laufen. So lassen sich beispiesweise die billigen elektromechanischen Uhrwerke durch bloßes Wenden der Jochbleche so umbauen, dass sie rückwärts laufen. Vor einigen Jahren konnte man so die billigen Uhrwerke von Reichelt modifizieren und originelle Geschenke basteln. Praktischerweise waren die Joche mechanisch symmetrisch aufgebaut. Es gibt wohl auch Pumpen, die in einer zufälligen Drehrichtung anlaufen. Bei meiner alten Waschmaschine (1995) war das der Fall. Pumpenrad und Gehäuse waren symmetrisch, ohne Vorzugsrichtung. Der Anlauf der Pumpe erfolgte auch ziemlich unkoordiniert. Da hat es teilweise mehrere Sekunden gerumpelt, bis sie sich richtig drehte. Vermutlich wäre der Anlauf schneller erfolgt, hätte die Waschmaschine die Pumpe im Nulldurchgang eingeschaltet. Grüßle, Volker
Volker B. schrieb: >... > Wenn der Rotor in Pos. a steht und nun kein positiver Impuls, sondern > ein negativer an den Stator angelegt wird, dann dreht der Rotor zwar > rückwärts, aber nur eine viertel Umdrehung (Pos. d). Sobald der Puls > beeendet ist.... OK, das war mein Denkfehler. Ich hatte den Wiki-Artikel schon angeschaut und auch eben dieses Schaubild, aber eben das nicht bedacht, dasz der Rotor bei "falscher" Anfangs-bestromung nur um 1/8 (es ist eine achtel, keine viertel Umdrehung aber egal) Umdrehung in die falsche Richtung laeuft und beim anschlieszenden Strom-nulldurchgang dann von selbst wieder in die richtige Richtung zum Rastpunkt zuruecklaeuft und somit dann immer in die richtige Richtung anlaeuft. Ok vielen Dank nochmals. Danke auch an Hp M. fuer die Antwort. Ich mache jetzt noch einen Test mit dem Motor, vieleicht schreibe ich noch was dabei herausgekommen ist. Im Endeffekt geht es um die banale Frage, ob ich es "riskieren" soll einen neuen als Ersatzteil zu kaufen oder ob die Steuerung der Maschinen einen Schusz hat und der neue Motor dann umsonst gekauft wurde. Der Motor stottert naemlich beim einschalten sehr unregelmaeszig ehe er dann nach i.d.R. 1-2 Sekunden normal laeuft, so als ob er einen Wackelkontakt haette. Einmal ist er auch gar nicht angelaufen und hat stattdessen nur geflattert. Das Verstaendnis des Anlaufvorgangs und hilft mir doch etwas die Wahrscheinlichkeit einzuschaetzen (was kaputt ist). Aber das nur am Rande. Zudem wollte ich es auch aus reine Neugier wissen, wie das Teil funktioniert bzw. dessen Anlauf. Danke nochmals !
Dieter G. schrieb: > (es ist eine achtel, keine viertel Umdrehung aber egal) OK, dann sollte ich mein Augenmaß wohl mal wieder kalibrieren lassen ;-) > (...) Der Motor stottert naemlich beim einschalten > sehr unregelmaeszig ehe er dann nach i.d.R. 1-2 Sekunden normal laeuft, > so als ob er einen Wackelkontakt haette. Einmal ist er auch gar nicht > angelaufen und hat stattdessen nur geflattert. Da würde ich ausgeschlagene Gleitlager als Ursache vermuten. Das war auch der Grund für den Austausch des Pumpenmotors an meiner alten Waschmaschine. Glücklicherweise fand ich den Motorteil mit Pumpenrad einzeln, so dass keine Schlauchverbindung gelöst werden musste und das Ersatzteil recht preiswert war. > Das Verstaendnis des Anlaufvorgangs und hilft mir doch etwas die > Wahrscheinlichkeit einzuschaetzen (was kaputt ist). Wenn die Rotorwelle radiales Spiel aufweist, ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache für die Anlaufprobleme. Entsprechende Hinweise finden sich auf einschlägigen Reparaturseiten für Wasch- und Spülmaschinen. Grüßle, Volker
OK Update zur Info : Die Pumpe laeuft wahllos in beide Richtungen an :( Ich habe allerdings nicht geprueft (durch mitzaehlen) ob eine Richtung haeufiger ist als die andere. Man musz natuerlich bedenken, dasz ich die Pumpe lastfrei, d.h. ohne Wasser, in Luft getestet habe. Das koennte einen Unterschied machen, da ein Teil des Wassers (im und in der Naehe des Laufrades) zur Massentraegheit des Rotors beitraegt. Radial hat sie zwar etwas Spiel, hat aber nicht ein einziges mal so gestottert wie im normalen Betrieb in der Maschine. Also sie hat ueberhaupt gar nicht gestottert. Naja, ich baue das Klump jetzt einfach wieder ein und gut ist.
:
Bearbeitet durch User
Dieter G. schrieb: > Man musz natuerlich bedenken, dasz ... Du weiszt aber schon, dasz das stark auf die Augen geht, odrr?
Dieter G. schrieb: > Man musz natuerlich bedenken, dasz ich die Pumpe lastfrei, d.h. ohne > Wasser, in Luft getestet habe. Sollte man nicht! Das Wasser ist die Schmierung.
dfIas schrieb: > Dieter G. schrieb: >> Man musz natuerlich bedenken, dasz ... > Du weiszt aber schon, dasz das stark auf die Augen geht, odrr? Das Problem hab ich in der Arbeit auch immer, das muss doch irgendein Computer-Automatismus sein, der aus "ss" immer "sz" macht?!
michael_ schrieb: > Dieter G. schrieb: >> Man musz natuerlich bedenken, dasz ich die Pumpe lastfrei, d.h. ohne >> Wasser, in Luft getestet habe. > > Sollte man nicht! > Das Wasser ist die Schmierung. ja klar, das weisz ich. Es ist bei dieser Pumpe so, dasz in dem Volumen in dem sich der Leaufer befindet noch Restwasser steht. Das sollte zur Schmierung genuegen. Zudem habe ich sie jeweils nur ganz kurz laufen gelassen. Den moeglicherweise dennoch erhoehten Verschleisz habe ich in Kauf genommen. Zu dem "sz" : also bei mir ist das kein Computer-Automatismus, ich schreibe das vorsaetzlich so. Obgleich man heutzutage "dass" gar nicht mehr mit scharfem "s" schreibt. Die deutschen Sonderzeichen nicht zu benutzen ist noch so eine alte Angewohnheit aus der Zeit als diese oftmals "verstuemmelt" wurden wenn der Text ueber einen Rechner mit anderem Zeichnsatz lief. Das ist manchmal auch heute noch so. Die Schreibweisen mit "sz", "ae", "oe" ect. bleiben hingegen sicher bestehen. Zudem ist das so schoen altmodisch, das mag ich :)
Das "sz" macht mir das lesen schwerer. -- Motor: Häufig treibt das Wechselfeld einen mit dem Pumpenrad verbundenen Magneten im Wasser an. Das hat den Vorteil, daß keine Achsdurchführung undicht werden kann. Es gibt aber keine Vorzugsdrehrichtung, die Pumpen sind so konstruiert, daß beide Richtungen gleich gut funktionieren.
Helge schrieb: > Es gibt aber keine Vorzugsdrehrichtung, die Pumpen > sind so konstruiert, daß beide Richtungen gleich gut funktionieren. Ehr gleich schlecht...
Helge schrieb: > Motor: Häufig treibt das Wechselfeld einen mit dem Pumpenrad verbundenen > Magneten im Wasser an. Das hat den Vorteil, daß keine Achsdurchführung > undicht werden kann. ...und der Fachmann spricht dann von einer Spaltrohrpumpe. Klingt nach Kernkraftwerk, findet sich aber in jeder Heizung. :-) Grüßle, Volker
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.