Hallo liebe Community, für meinen Medienraum werden rund 20m LED Streifen entlang der Ecken zwischen Seitenwänden und Decke montiert - das Licht scheint dann passiv zwischen den Wandecken und der abgehangenen Decke für die Akustik durch. Mit dem Meanwell ELG-240-C1050 als Konstantstromquelle (max. 240W, 1050mA, max. 228VDC) werden die LED Streifen in Serie miteinander verbunden und das Netzteil wird damit zu 75% ausgelastet, ist also noch etwas Luft nach oben um die Effizienz zu steigern. Nun möchte ich noch - bei Bedarf - das Licht bei den Instrumenten mit einem Wippschalter beim Tisch zuschalten. Das würde sich auch mit der max. VDC vom Netzteil perfekt ausgehen, auch mit noch ein wenig Puffer -> ~90% Auslastung. Ich habe also die weiteren LED Streifen noch in Serie angehängt und auch das funktioniert wie erwartet wunderbar und ohne Probleme. Jetzt habe ich aber eine Frage: (leider konnte man mir im Elektronik Fachhandel nichts dazu sagen, da die Verkäufer dort scheinbar keine Ahnung von Schaltkreisen haben) Ich habe also einen Schaltkreis mit Serienschaltung und möchte diesen mit einem kleinen Wippschalter erweitern. Nun habe ich einfach auf gut Glück 2 Wippschalter mitgenommen: 1. Wippschalter 2-polig Typ MRS-2 (3A/250VAC) (1/0, EIN/AUS) 2. Wippschalter 2-polig UM mit Mittelstellung (6A/250VAC) (1/0/2, EIN/AUS/EIN) Kann ich diese Schalter hierfür verwenden? Beim ersten Modell habe ich 4 kontakte, beim zweiten 6. Mir hat dieser Beitrag Sorgen bereitet, wenn ich es richtig verstehe, darf man keinen AUS Schalter in den Kreis nach der KSQ einbauen: https://www.ledhilfe.de/viewtopic.php?t=18493 Ich frage mich nun, ob ich einfach den 1. Wippschalter irgendwie so anschließen kann, dass bei AUS-Stellung die Serienschaltung des normalen Deckenlichts funktioniert und bei EIN eben die Serienschaltung erweitert wird. Ist das so realisierbar? Vielen Dank im Voraus.
Da es sich um eine KSQ handelt, kannst du den nicht benutzten LED Strang bei Bedarf mit dem Schalter überbrücken. Öffnest du den Schalter, leuchtet dieser Strang. Eine richtige KSQ kommt selbst mit einem Kurzschluss klar, wobei der energietechnisch natürlich Unsinn ist, weil Strom fliesst, aber nichts leuchtet.
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Meinst du also, dass ich das so dann machen kann, also am AUS-Pin des Schalters hänge ich die Leitung von den LEDs+ an und gehe direkt vom AUS-Pin mit einer Leitung zum KSQ -. Um den Kreis zu erweitern hänge ich an den EIN-Pin des Wippschalters die Leitung zu den weiteren LEDs und gehe anschließend auch mit der Leitung zum KSQ -. Korrekt?
Andi B. schrieb: > Meinst du also, dass ich das so dann machen kann Nö. Erstens sind alle LED verpolt und werden nie leuchten und zweitens bekommt der kurze Strang ja nie Versorgung, weil er bei geöffnetem Schalter in der Luft hängt und bei geschlossenem mit beiden Enden an Minus. Machs so:
1 | Plus 1 2 3 4 5 6 7 |
2 | +--------|>|---|>|---|>|---|>|-+-|>|---|>|---|>|-+--> Minus |
3 | | | |
4 | +---o/ o----------+ |
5 | SW |
Wird SW geschlossen, gehen LED 5 bis 7 aus. Wird er geöffnet, sind sie in Serie mit den anderen und leuchten.
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Andi B. schrieb: > Also gehe ich einfach so vor: Ja. Allerdings hast du im Schaltbild immer noch die LED verkehrt herum. Aber im realen Leben leuchten sie ja, da sind sie also richtig rum. Und evtl. passt die Beschriftung des Schalters nicht, weil 'Ein' ja hier ein geöffneter Schalter ist. Aber da kann man sich dran gewöhnen.
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Danke Matthias. Sorry, die LEDs werden natürlich schon richtig angesteckt. Das letzte mal als ich nen Schaltplan gezeichnet habe ist über 15 Jahre her. Seltsam, dass man durch den geschlossenen Switch die LEDs ausschaltet, obwohl ja die Leitung dennoch zu den LEDs nicht unterbrochen wurde. Hätte mir nicht gedacht, dass das so funktioniert.
Andi B. schrieb: > Hätte mir nicht gedacht, dass das so funktioniert. Da der Schalter viel weniger Widerstand hat als die LED, fliesst der Strom nun an den LED vorbei. Sowas geht deswegen, weil du eine Konstantstromquelle verwendest.
Andi B. schrieb: > Seltsam, dass man durch den geschlossenen Switch die LEDs ausschaltet, > obwohl ja die Leitung dennoch zu den LEDs nicht unterbrochen wurde. > Hätte mir nicht gedacht, dass das so funktioniert. Warum? Du bietest dem Strom einen alternativen Weg mit weniger Widerstand (über dem Schalter). Denn Strom nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes.
kenny schrieb: > Denn Strom nimmt immer den Weg des geringsten > Widerstandes. In Wahrheit fliesst sicher ein Reststrom über die LEDs. Das hängt u.a. mit dem Übergangswiderstand des Schalters und der Kabel, die vom Schalter zu den LED führen zusammen, es ist immerhin 1 Ampere. Es kann also sogar sein, das die LEDs noch leuchten, wenn auch sehr dunkel.
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So eine Stromregelung ist etwas träge, damit sie nicht schwingt und oft ist noch ein Elko parallel zum Ausgang. Schließt man eine Teil der LEDs hart kurz, könnten die restlichen einen Überstrom abkriegen, bis die Regelung wieder eingeschwungen ist. Das verkürzt die Lebensdauer der LEDs. Besser als ein harter Kurzschluß ist daher ein Widerstand, der die Spannung unter die Brennspannung absenkt. Z.B. 2,2Ω/5W sollte reichen. https://www.hifibau.de/1728/axialer-drahtwiderstand-5-watt?sPartner=google_shopping&number=1342110 Man könnte auch einen Transistor mit RC-Glied nehmen, der den Kurzschluß sanft zuschaltet.
Hey danke Peda für die ausführliche Erklärung. Ich habe mir nun erstmal einen 1-poligen EIN/AUS Wippenschalter gekauft. Wo müsste ich denn den Widerstand anbringen? ...den Schalter werde ich etwa 1x im Monat betätigen und nicht öfter. Denke, da sollte der einfache Weg ohne Widerstand ausreichen oder?
Andi B. schrieb: > Wo müsste ich denn den Widerstand anbringen? In Serie/Reihe mit dem Schalter. Der verbrät aber gut 2W und wird dementsprechend warm. Da die Ausgangselkos im Meanwell aber vermutlich recht klein sind (kosten ja Geld), wird der Widerstand bei so seltenen Schaltvorgängen nicht nötig sein. Wenn die weiterleuchtenden LED beim Abschalten des einen Strangs merklich aufblitzen, kannst du dir das mit dem Widerstand ja nochmal überlegen.
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