Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IC für Wägezelle


von Chris (Gast)


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Moin,

welchen IC für die Auswertung einer Wägezelle könnt ihr empfehlen?
Ich brauche 4 Zellen, die zwischen 5 und 20 Kilo belastet werden.
Taugt der HX711 was, den man überall bei Arduinos sieht was?
Wir verhält es sich mit dem Drift. Ist das heutzutage noch ein Problem 
oder kompensieren gute ICs, Effekte wie Temperaturänderungen, 
automatisch?


Gruß Chris

von Jester (Gast)


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Chris schrieb:
> welchen IC für die Auswertung einer Wägezelle könnt ihr empfehlen?
> Ich brauche 4 Zellen, die zwischen 5 und 20 Kilo belastet werden.
> Taugt der HX711 was, den man überall bei Arduinos sieht was?
> Wir verhält es sich mit dem Drift. Ist das heutzutage noch ein Problem
> oder kompensieren gute ICs, Effekte wie Temperaturänderungen,
> automatisch?

Den HX711 kann man schon benutzen -wobei es eben auch Besseres gibt. 
Temperaturgang kann immer ein Problem sein, auch bei der Wägezelle.

Solche Pauschalaussagen bringen dich aber nicht weiter, weil es immer 
auf deine Genauigkeitsanforderungen und den Einsatzzweck ankommt.

Du solltest Dir mal Gedanken drüber machen, welche Anforderungen du an 
die fertige Waage stellst. Erst dann kannst Du beurteilen, welche 
Komponenten für dich in Frage kommen bzw. welche Mindesteigenschaften 
diese erfüllen müssen.

von Harald A. (embedded)


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Der HX711 ist gut für das Erlernen der Thematik, dazu sehr günstig und 
verbreitet. Falls Entwicklung für ein „ernsthaftes“ Produkt betrieben 
wird würde ich einen Bogen um das Teil machen. Gibt gute Sachen von 
Analog Devices oder Cirrus Logic und viele andere mehr.

von Jester (Gast)


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Kommt auf die Anforderungen an, nicht war?
Aber die kennt offensichtlich selbst der TO nicht ...

von Manfred (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Der HX711 ...
> Falls Entwicklung für ein „ernsthaftes“ Produkt betrieben
> wird würde ich einen Bogen um das Teil machen.

Weil?

von Chris (Gast)


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Danke fürs erste Feedback.

Von den Anforderungen her, hatte ich ja schon geschrieben, dass ich pro 
Zelle zwischen 5 und 20 Kilo messen will.

Von der absoluten Genauigkeit kann ich mit allem kleiner 10 Gramm locker 
leben. Nur muss das halt stabil sein. Der Wert soll am Montag der 
gleiche sein, wie am Freitag auch wenn der Raum dazwischen von 35 auf 15 
Grad abgekühlt ist.

von Harald A. (embedded)


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Manfred schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> Der HX711 ...
>> Falls Entwicklung für ein „ernsthaftes“ Produkt betrieben
>> wird würde ich einen Bogen um das Teil machen.
>
> Weil?

Meine aus eigenen Erfahrungswerten gebildete Meinung ohne Anspruch auf 
die vollkommene Wahrheit.

von Achim H. (pluto25)


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Chris schrieb:
> Der Wert soll am Montag der
> gleiche sein, wie am Freitag auch wenn der Raum dazwischen von 35 auf 15
> Grad abgekühlt ist.

Ist das mit Wägezellen möglich? Dazu noch mit 0,05% Genauigkeit?
Nach kuzen Testläufen mit einem Hx711 habe ich (eine ähnliche) Idee 
komplett verworfen. Drift in der ersten Minute >10%
Selbst Profigeräte müssen sich Nullen und laufen bei 
Dauerlast/Temperaturänderung weg.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Also du brauchst 4 Wägezellen, die offensichtlich auch noch etwas 
auseinanderlegen, und somit ev. auch unterschiedliche Temperaturen haben 
können?
Dan möchtest du das Gesamtgewicht auf 0,05% genau anzeigen bzw messen?

Das ist ein recht Sportliches vorhaben, und für eine:
Dauermessung (Ist nicht geschrieben dass es so sein soll) nicht mehr 
wirklich realisierbar.
Für Kurzzeitmessung noch mit erheblichem Aufwand machbar,

Aber die Antwort direkt lautet dann auf deine Frage:
Nein es gibt kein IC der es direkt kann
oder
Ich kann dir kein IC direkt empfehlen

Bei 0.05% Genauigkeit muss du entweder jedesmal vor dem Wiegen ein "0" 
abgleich machen, und auch die Thermo-drift-Kurve berücksichtigen.

Hinsichtlich des XX711, da er ein (24-bit Σ∆ Wandler) hat,
dürften da schon die ersten Probleme auftreten, und zusätzlich:
Vom den Daten des HX711 her, dürfte das nicht ohne weiteres gehen.
Siehe Datenblatt:
https://download.bastelgarage.ch/Datasheet/HX711_Datasheet.pdf
dort auf Seite 3: [Input Ofset drift] und [Temperature drift] an.

Dan sollte klar werden warum das wohl eher,
 schwierig bis unmöglich sein dürfte.

73 55

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (igel)


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Chris schrieb:
> zwischen 5 und 20 Kilo messen will.
> Von der absoluten Genauigkeit kann ich mit allem kleiner 10 Gramm locker
> leben. Nur muss das halt stabil sein. Der Wert soll am Montag der
> gleiche sein

Wie schon gesagt sind das 0,05% Genauigkeit. Als Hobbybastler kannst du 
das komplett vergessen. Da ist man froh wenn man 1% einhalten kann.

Ich habe viele Jahre richtig teure Wägezellen und Verstärker von 
Hottinger-Baldwin betrieben. Das Ganze lag immmer im 5-stelligen 
Euro-Bereich. Und selbst damit sind 0,05% auf längere Zeit ohne Zutun 
nicht zu halten.

von Jester (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> Wie schon gesagt sind das 0,05% Genauigkeit. Als Hobbybastler kannst du
> das komplett vergessen. Da ist man froh wenn man 1% einhalten kann.

Und dann kauft Babsi B. eine Personenwaage, schlepp ihre knapp 2 Zentner 
da drauf - und erhält als Anzeige 99,45 kg. WOW - 0,01% Genauigkeit!

Babsi ist aber nicht ganz dumm - und macht den Test gleich noch mal. 
Anzeige wieder 99,45 kg !!!

Sapperlot - sind die Dinger wirklich so genau? Ich kann euch beruhigen - 
sind sie nicht!

Kuckt mal hier: http://users.tpg.com.au/pschamb/scales.html und scrollt 
vor bis „Bathroom scales - another Quirk“

PS: Ich wiege mit einer Eigenbau-Waage ab und zu Gewichte um die 0,5g 
auf besser 5mg aus. Drin ist ein HX711 und ein 20-g-Wägebalken aus 
reinstem Chinesum. Das Teil braucht gut 20 Minuten zum „einbrennen“, 
dabei sind Wägebalken und HX in einer thermostatisierten Zelle 
untergebracht.

Und mehr als 1 Messung/s sind dabei nicht drin.

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