Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bienenheizung


von Steger A. (steger_a)


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Hallo,

Ich bin Imker und beschäftige mich seit einigen Wochen mit chemiefreier 
Varroabekämpfung mittels Hyperthermie. Die Varroamilbe wird ab einer 
Temperatur von 39 Grad stärk geschädigt bzw stirbt, die Bienen und die 
Brut können jedoch Temperaturen bis 42 Grad ohne Schäden überleben. Bis 
jetzt wurde bei der hypothermischen Varroabekämpfung ein Stock bzw die 
Rähmchen in einen „Ofen“ gestellt und dieser auf 41 Grad erhitzt und die 
Temperatur für einige Zeit gehalten. Dies ist jedoch sehr umständlich 
und stört die Bienen enorm (Erschütterungen).

Da sich die Varroamilbe in den Brutzellen vermehrt wäre es meiner 
Meinung nach sinnvoll einen Heizdraht (Konstantan) in die Waabe bzw 
Mittelwand einzulassen und diesen über einen defienierten Zeitraum auf 
39-41 Grad zu erhitzen. Ich bin aber leider nur ein Bastler und möchte 
euch nun Fragen ob mit folgender Umsetzung den falschen Ansatz habe bzw 
es einen einfacheren Weg gibt.

Aufbau:
Als Stromversorgung sollte eine Autobatterie reichen. Der Strom soll 
über die Auflageflächen(Edelstahl) der Rähmchen zu jeder Waabe fließen. 
An den Rähmchen befestige ich ein weiteres Blech als Kontaktfläch, von 
dort aus beginnt die Schaltung.

Schaltung:

Die Schaltung soll im Oberträger der Rähmchen vor Kontakt mit Propolis 
geschützt werden. Deshalb ist der Platz sehr begrenzt. Die Temperatur 
wird wohl mit einer PID Schaltung gesteuert werden 
müssen(Temperaturgenauigkeit?), einen Bimetallschalter mit solch einer 
Genauigkeiten wird es wohl nicht geben.
Den NTC Thermistor würde ich mit dem Heizdraht umwickeln und um den 
Wärmeschwund auszugleichen anschließend mit Wachs umhüllen

Pro Stock werden also ca 8-10 Rähmchen mit dieser Schaltung bzw 
Heizdraht ausgestattet.
Hat jemand eine Kostengünstigere Alternative bzw eine einfachere Lösung?

Danke schonmal Armin

: Verschoben durch Admin
von stefan (Gast)


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Hi,
Also wenn du mit dem Draht den stock auf 41 Grad hochheizen willst, dann 
wird der Draht selbst dabei ja deutlich wärmer... Da schmilzt doch eher 
das Wachs weg, bevor da der Stock warm wird.
Wir haben selbst schon so eine Bienensauna gebaut. Im Grunde ist das 
eine Platte als Boden für den Stock.
Daran befinden sich Hochlastwiderstände und Lüfter als Heizungen, 
mehrere Temperaturfühler im inneren des Stocks.
Vg
Stefan

von Falk B. (falk)


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Steger A. schrieb:

> Varroabekämpfung mittels Hyperthermie. Die Varroamilbe wird ab einer
> Temperatur von 39 Grad stärk geschädigt bzw stirbt,

So weit, so gut.

> jetzt wurde bei der hypothermischen Varroabekämpfung ein Stock bzw die

Was denn nun? Plötzlich Hypo?

Hypo: weniger als Normal.
Hyper: mehr als Normal

> Da sich die Varroamilbe in den Brutzellen vermehrt wäre es meiner
> Meinung nach sinnvoll einen Heizdraht (Konstantan) in die Waabe bzw
> Mittelwand einzulassen und diesen über einen defienierten Zeitraum auf
> 39-41 Grad zu erhitzen.

Kriegst du nicht so genau hin. Du willst das Gesamtkonstrukt genau 
temperieren, und das dürfte auch ziemlich schwer werden, denn die 3°C 
musst du erstmal GENAU messen! Und dann auch noch in einem recht großen 
Volumen einhalten!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bau nen Brutautomaten für Eier um. Der hat alles nottwendige an Bord.

von Steger A. (steger_a)


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stefan schrieb:
> Hi,
> Also wenn du mit dem Draht den stock auf 41 Grad hochheizen willst, dann
> wird der Draht selbst dabei ja deutlich wärmer... Da schmilzt doch eher
> das Wachs weg, bevor da der Stock warm wird.
> Wir haben selbst schon so eine Bienensauna gebaut. Im Grunde ist das
> eine Platte als Boden für den Stock.
> Daran befinden sich Hochlastwiderstände und Lüfter als Heizungen,
> mehrere Temperaturfühler im inneren des Stocks.
> Vg
> Stefan

Naja die Idee ist den Draht auf 41 Grad zu halten, über sagen wir 2-3 
Stunden. Dadurch sollten sich doch die Zellen auch langsam auf 39-41 
Grad aufheizen oder liege ich mit dieser Annahme falsch? Um die 
Lufttemperatur geht es mir eigentlich weniger.

von Max M. (Gast)


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Steger A. schrieb:
> den Draht auf 41 Grad

Der Draht wird an verschiedenene Stellen sehr unterschiedliche 
Temperaturen haben.

von sagjanur (Gast)


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Max M. schrieb:
> Der Draht wird an verschiedenene Stellen sehr unterschiedliche
> Temperaturen haben.

und der Bienenstock noch viel mehr.

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


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Hallo,
wie wär es denn mit Heizfolien für Spiegel, gibt in allen Größen und 
Leistungsklassen. Einfachen Temperaturregler kaufen (Amaz..).
Dicke Aluplatte oder KK besorgen und ein Lüfter, die Teile unter die 
Platte kleben. Sollte so gehen.

Gruß
MURKEl

von Georg (Gast)


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Steger A. schrieb:
> Dadurch sollten sich doch die Zellen auch langsam auf 39-41
> Grad aufheizen oder liege ich mit dieser Annahme falsch? Um die
> Lufttemperatur geht es mir eigentlich weniger.

Dann must du die Milben nur noch dazu dressieren auf den Draht zu 
klettern.

Ein heterogenes Volumen wie einen Bienenstock auf eine auf etwa 1 Grad 
konstante Temperatur zu bringen ist nicht so einfach wie du denkst. 
Ventilatoren zwischen den Waben wären für die Bienen auch nicht so toll. 
Aber vielleicht kann man sie für die Behandlung ja in künstliches Koma 
versetzen.

Georg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Steger A. schrieb:
> Da sich die Varroamilbe in den Brutzellen vermehrt wäre es meiner
> Meinung nach sinnvoll einen Heizdraht (Konstantan) in die Waabe bzw
> Mittelwand einzulassen und diesen über einen defienierten Zeitraum auf
> 39-41 Grad zu erhitzen.
Das funktioniert nicht und das Problem nennt sich "Wärmeleitfähigkeit". 
Denn es ist wie bei der Heizung in deiner Wohnung: du musst dort mit 
höheren Temperaturen heizen als du letztlich Raumtemperatur haben wirst. 
Und der, der näher an der Heizung ist, dem ist es zu warm...

> Aufbau:
> Als Stromversorgung sollte eine Autobatterie reichen.
Wie gut ist dein Bienenstock isoliert? Wie lange muss die Heizphase 
dauern?

> Die Temperatur wird wohl mit einer PID Schaltung gesteuert werden
Das ist das allerletzte und am einfachsten zu lösende Problem.
Wozu ein D-Anteil? Musst du den Stock möglichst schnell aufheizen?

von stefan (Gast)


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Also es gibt zwar natürlich die Möglichkeit die Temperatursteuerung des 
Drahtes indirekt über den Widerstand des Drahtes zu machen. Also 
beispielsweiße wie E-Zigaretten.
Aber das über die komplette Länge des Drahtes gleichmäßig hin zu 
bekommen...Das halte ich in so einem engen Temperaturrahmen für eher 
unwahrscheinlich.
Vorallem wenn du jetzt nur ein paar Fühler mit dem Draht umwickelst, ist 
das vermutlich recht träge. Da wäre mir die Gefahr die komplette Brut 
kaputt zu machen zu groß.
Erprobt ist sowas wie die Bienensauna. Die haben wir damals eben 
nachgebaut, da es uns zu teuer war.
VG
Stefan

von stefan (Gast)


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Georg schrieb:
> Ein heterogenes Volumen wie einen Bienenstock auf eine auf etwa 1 Grad
> konstante Temperatur zu bringen ist nicht so einfach wie du denkst.
> versetzen.

Funktioniert durchaus. Siehe zb Produkte wie die Bienensauna...
Lädt halt auch zum nachbauen ein

von Hans-jürgen H. (hjherbert) Benutzerseite


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Durch den Wärmeabfluß in die äußere Umgebung werden sich innerhalb des 
Bienenkastens an verschiedenen Orten verschiedene Temperaturen 
einstellen.

Hierfür würde ich einen unbewohnten Bienenkasten mit vielen (vielleicht 
6 oder gar 20) Thermometern ausstatten und eine Heizung darin betreiben. 
Und noch einige Thermometer für die Außentemperatur.

Es werden sich zwischen der kältesten Stelle und der wärmsten Stellen 
Temperaturunterschiede zeigen.

Die Temperaturunterschiede werden geringer sein, wenn die Luft im 
Bienenkasten kräftig durchgerührt wird.

Die Temperaturunterschiede werden geringer sein, wenn wenig geheizt 
werden muss, weil die Außentemperatur schon nahe an die 41 grd C 
herankommt.

Bei Verwendung eine PID-Reglers darf der Sollwert nur sehr langsam 
erhöht werden, weil PID-Regler überschwingen können. Der I-Anteil wird 
wohl auf mehrere Minuten eingestellt werden müssen.

Ich erwarte als Ergebnis, dass das Verfahren nur funktioniert, wenn die 
Außentemperatur über 36 grd C liegt, und eine Einregelzeit von 3 bis 10 
Stunden abgewartet wird.

Die Lösung mit dem Ofen, eliminiert das Problem mit der 
Außentemperaturn, weil außen der beheizte Ofen ist. So wird es ja laut 
erstem Post gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Alt G. (altgr)


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Lothar M. schrieb:
> Wozu ein D-Anteil? Musst du den Stock möglichst schnell aufheizen?

Wider einer der die funktion des D im PID nicht verstanden hat.

von db8fs (Gast)


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Grundsätzlich erstmal coole Idee, die Varroabehandlung mit 
Ameisensäure/Oxalsäure durch sowas wie die Bienensauna zu ersetzen.

Im Netz gibts wohl bereits was fertiges zu kaufen, was in die Richtung 
gehen könnte: https://xn--allesfrdenimker-4vb.de/142-milbenzapper

Vielleicht kannste ja was zu dem System kompatibles bauen.

von alex (Gast)


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Die Bienen bereiben ja selber Ventilation. Eine in der ganzen Beute 
konstante Temperatur künstlich zu erzeugen, die von der 
Wohlfühltemperatur der Bienen abweicht, wird so nicht funktionieren.

von Roland E. (roland0815)


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Im Winter könnte es klappen, die Außenseiten der Beute zu beheizen. Ein 
Luftaustausch findet im Winter ja nicht statt, weil das Flugloch zu ist.

Wenn vorher der wärmste Punkt im Stock bekannt ist, dort die 
Innentemperatur im Auge behalten.

Die Heizung muss nicht zwangsläufig wärmer als die Zieltemperatur sein. 
Zeit spielt über den Winter ja eher keine Rolle. Das Heizen kann da ja 
Tage dauern. Die Schwierigkeit ist hier eher der Wärmeeintrag durch die 
Bienen selber.

von FF (Gast)


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Ich sehe schon die ersten Bienenstöcke in Flammen stehen.

von Alt G. (altgr)


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FF schrieb:
> Bienenstöcke in Flammen stehen.

Das taugt zur milbenvernichtung auch.

von Steger A. (steger_a)


Angehängte Dateien:

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Wie bereits geschrieben möchte ich nicht die Luft erhitzten sondern das 
vom Draht umschlossene Wachs. Die verschlossenen Waabenzellen würden als 
Isolierung dienen. Somit behandle ich im Prinzip nur die Brut. Die 
befallenen Bienen werden durch die im Stock unregelmäsigen Temperaturen 
nicht behandelt. Das mit der Heizfolie hatte ich auch schon im Kopf ist 
aber schwierig in die Mittelwand zu bekommen. Scheinbar bin ich nicht 
der einzige der diese Idee hatt. Anbei ein Bild das ich gefunden habe. 
Die Funktionsweise ist genau die gleiche.

von db8fs (Gast)


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Na ja, bei dem Mitezapper ist halt der Ansatz, nen beheizbares 
Drohnenrähmchen zu haben, der die Drohnen wegbrutzelt. Angeblich solls 
damit fast ohne Säurebehandlung machbar sein, wie gut das funktioniert, 
k.a. - und die Kosten sind auch um einiges höher als ne vergleichbare 
Behandlung mit Ameisensäure.

Aber wie gesagt, wichtige Sache halt, mehrere Möglichkeiten zu haben, 
gegen Varroa vorzugehen.

von Dieter (Gast)


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Was Du dafür benötigst, gibt es bereits für andere Zwecke, ist aber 
unbezahlbar.

Dabei handelt es sich um ein Metallgitterlochblech. Darauf sind ganz 
viele Heizteile als Array verbaut mit Temperatursensoren. Die 
Maschenweite liegt im Bereich von 1...2cm.

Ausgelesen und angesteurt werden diese als Matrix:
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/Tastenmatrix.htm

Beheizt werden so Spezialdummy zum Testen von Kleidungen und 
Fahrzeugsitzen.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die gleichmäßige Verteilung der Wärme wirst Du mit Deinem Heizdraht 
allein kaum erreichen. Früher hätte man das mit einem Heizkissen 
darunter und einem Kontaktthermometer versucht. Problem bleibt jedoch 
die gleichmäßige Wärmeverteilung. Einen Lüfter werden Deine Bienen nicht 
mögen?

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Roland E. schrieb:
>Im Winter könnte es klappen, die Außenseiten der Beute zu beheizen. Ein
>Luftaustausch findet im Winter ja nicht statt, weil das Flugloch zu ist.

Das Flugloch ist nie zu. Die brauchen immer frische Luft damit
sie Temperatur und Luftfeuchtigket regulieren können.

von Bernhard M. (boregard)


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Roland E. schrieb:
> Im Winter könnte es klappen, die Außenseiten der Beute zu beheizen.

Glaube ich eher nicht, denn im Winter gibt es keine Brut, da sitzen die 
überwinternden Varroa auf den Bienen, und die werden die Temperatur 
nicht wollen.
Ausserdem ist im Winter die Stocktemperatur niedriger, wenn man die 
anhebt, dann wird wahrscheinlich die Königin das Eierlegen anfangen, 
damit würde das Volk den Winter nicht überstehen.
Das Prinzip mit der erhöhten Temperatur beruht ja darauf, dass die 
Varroa sich auf die frische Brut setzt und wenn die verdeckelt wird sie 
sich dort entwickelt. Man kann nun die Brut auf 40° aufheizen über 
Heizdrähte oder die Befestigungsdrähte der Wabe, dann sollen die Varroa 
eingehen.

Siehe auch: 
https://www.vatorex.com/de/blog/news-und-presse-1/bienen-erhalten-bodenheizung-gegen-varroa-milbe-105

: Bearbeitet durch User
von noreply@noreply.com (Gast)


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Draht taugt nichts. Das ist zu linienförmig und bildet hotspots.

Da muß eine gleichmäßige Fläche her.

von Dr Varroa (Gast)


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Jeder Imker der auch nur ansatzweise wissenschaftlichen Grundlagen und 
Erkenntnissen folgt, weiß das diese Methode “Bienensauna” absoluter 
unumstößlicher Blödsinn ist.

von Max M. (Gast)


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Dr Varroa schrieb:
> Jeder Imker der auch nur ansatzweise wissenschaftlichen Grundlagen und
> Erkenntnissen folgt, weiß das diese Methode “Bienensauna” absoluter
> unumstößlicher Blödsinn ist.

Erleuchte uns oh Erlauchter ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alt G. schrieb:
> Wider einer der die funktion des D im PID nicht verstanden hat.
Wenn das so ist, dann kannst du sicher sagen, wofür deiner Meinung nach 
so ein D-Anteil bei einem Temperaturregler hilfreich wäre?

Steger A. schrieb:
> Scheinbar bin ich nicht der einzige der diese Idee hatt.
Kann auch sein, dass die Anderen selber draufgekommen sind, dass es 
nicht funktioniert...

> möchte ich nicht die Luft erhitzten sondern das vom Draht umschlossene
> Wachs.
Nochmal: wie gut leitet Wachs die Wärme? Bei Wachskerzen kann ich die 
Kerze in unmittelbarer Nähe zur Flamme anfassen. Mein Fazit daraus: 
Wachs leitet Wärme schlecht. Dein Draht wird also heiß und gleich 
daneben ist das Wachs noch kalt. Die Wärme wird nicht im Wachs verteilt.

: Bearbeitet durch Moderator
von sagjanur (Gast)


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Die Theorie der Wärmebehandlung ist ja schon seit etlichen Jahren 
bekannt.

Wenn das wirklich so gut funktionieren würde wie behauptet wird, müssten 
die Parasiten schon ausgerottet oder zumindest unter Kontrolle sein ....

von Bienenflüsterer (Gast)


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Ich denke am Besten wird es noch über die Luft gehen. Zwei Stutzen an 
den Bienenkasten auf gegenüberliegender Seite, der Eine ist die Zuluft, 
der andere die Abluft, dann mit einem Lüfter die Luft umwälzen und in 
beiden Öffnungen die Temperatur messen. Auf der Zuluftseite darf die 
Temperatur nie höher werden, wie die Bienen ertragen, aber höher wie die 
Zieltemperatur. Dann so heizen, dass sich bis Abluftseitig die richtige 
Temperatur einstellt. Bleibt die Differenz dauerhaft zu groß, verliert 
man zu viel Wärme an die Umgebung.

von Alt G. (altgr)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn das so ist, dann kannst du sicher sagen, wofür deiner Meinung nach
> so ein D-Anteil bei einem Temperaturregler hilfreich wäre?

D verhindert das überschwingen bei zu grossem P.
Wenn sich P-ist zu schnell auf P-soll zubewegt steuert D dagegen.

Die meisten bastler-PID haben bei D das falsche vorzeichen. Deine 
offenbar auch. Quadcoper PID einstellen hilft fürs verständniss.

: Bearbeitet durch User
von Ludger K. (Gast)


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Steger A. schrieb:
> Naja die Idee ist den Draht auf 41 Grad zu halten, über sagen wir 2-3
> Stunden. Dadurch sollten sich doch die Zellen auch langsam auf 39-41
> Grad aufheizen oder liege ich mit dieser Annahme falsch?

Genau so würde ich das machen. Keinesfalls On-Off mit höherer 
Temperatur. Du musst wirklich schauen, dass du auf die 40° kommst - 
allerdings werden die Bienen schauen, dass runterregeln zu wollen. Ich 
würde das abends machen, wenn es kühl ist, damit die Bienen in Richtung 
Ausflug kühler bleiben können.

von sagjanur (Gast)


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Ich würde es mit Mikrowellen versuchen.

von Ludger K. (Gast)


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sagjanur schrieb:
> Ich würde es mit Mikrowellen versuchen.

Sollte das ernst gemeint sein: Das wird erst alles töten, was Wasser 
enthält und zudem das aufheizen, was Öl enthält, also das Wachs.

Oder anders: DÄMLICHE IDEE!

Ich würde schauen, dass man möglichst schnell die Zieltemperatur 
erreicht und kurzzeitig drüber geht. Bienen können angeblich 30sec lang 
über 50° Lufttemperatur (Hornissenabwehr in der Kugel), bevor sie zu 
warm werden und das Blut hämolysiert. Damit sollten 45° für 1min kein 
Problem sein. Die sehr kleinen Milben dürften mit dieser 
Temperaturänderung stärker mitgehen und sich doppelt so schnell 
aufheizen, wie die Bienen.

Wenn man das hinbekommt, dass man die Heizung auf 48 bekommt und damit 
alles in der Nähe beginnt, 1min aufzuheizen, könnten die Bienen nach 
30sec die 45 überschreiten, die Milben aber schin nach 20-30 Sek. Die 
Bienen müssen dann die 45 weitere 30 Sek aushalten, während die Drähte 
abkühlen und sich die Wärme verteilt - die Milben hätten schon 50 Sek 
damit zu tun.

Wenn man das dann auf 40 hält haben die Milben sicher 90Sek eine 
unakzeptable Temperatur - zumal sie ja aussen sitzen und der Wärme voll 
ausgesetzt sind.

Du wirst ein paar Tests machen müssen. Ich würde mich mit 38 Grad + 5 
Grad Übertemperatur beginnend rantasten und schauen, wie sich Brut und 
Milben entwickeln und dann etwas höher gehen und länger mit 
Übertemperatur arbeiten.

Würde mich freuen, wenn das hinhauen würde.

von Dr Varroa (Gast)


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sagjanur schrieb:
> Ich würde es mit Mikrowellen versuchen.

Das funktioniert doch schon längst völlig sicher und auf natürlichem 
Wege mit Bücherskorpionen.
Man muss die halt nur in nennenswertem Umfang züchten und in die 
Bienenvölker bringen.
Da braucht es keine E- Technik.

Beitrag #7242146 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Achim H. (pluto25)


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Ahnungslosenberater schrieb im Beitrag #7242146:
> Die halbe Welt forscht seit über 30 Jahren an dem Problem und da findet
> ein Hobbyimker, der keine Ahnung von den betreffenden Fachgebieten hat,
> mal eben eine Lösung.
Sowas passiert öfter. Selbst wenn seine Idee oder die mit den 
Mikrowellen nicht funktioniert bleibt Fakt das 30 Jahre was übersehen 
wurde. Wird es dann nicht Zeit für neue Ideeen?

von noreply@noreply.com (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Steger A. schrieb:
>> Scheinbar bin ich nicht der einzige der diese Idee hatt.
> Kann auch sein, dass die Anderen selber draufgekommen sind, dass es
> nicht funktioniert...

Es gibt schon kommerzielle Ansätze. Das Thema Bienensauna ist schon 
älter.

von Dieter (Gast)


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sagjanur schrieb:
> Ich würde es mit Mikrowellen versuchen.

Dazu müßte die Frequenz auf ein Eiweis eingestellt werden, das die 
Bienen nicht im Körper haben, aber die Milben schon und bei niedrigen 
Temperaturen reagiert.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Alternative:
Eine IR LED die wärmt dan ganz gezielt dort wo es nötig ist,
und mit einem optischen Thermosensor Regeln, damit du genau genug eine 
Übertemperatur (und somit das schmelzen des Wachses) verhindern kannst.

Alternativ eine Heiz-Folie verwenden (aber auch überwachen)

Gruß

von Matthias (Gast)


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Ich imkere auch.
Die Geschichte mit den Heizdrähten in den Waben gab es vor Jahren 
bereits. Hatte ein kommerzieller Anbieter im Angebot. Extrem teuer. Hat 
wohl auch nicht funktioniert. Bienensauna und Varroasound ist auch so 
eine Geschichte. Da versuchen Leute sich mit den Problemen der Imker 
eine goldene Nase zu verdienen. Das Thema Bücherskorpion ist auch 
erledigt. Der lebt, wenn überhaupt im Gemüll und wird sich nie in die 
Wabengassen bewegen.
Mit der Zucht der Bücherskorpione und teurem Verkauf, hat sich doch in 
Hamburg jemand versucht.
Am Ende bleiben nur die zugelassenen Tierarzneimittel. Schön wäre, wenn 
in Deutschland mal die Oxalsäureverdampfung zugelassen wird. Wird 
weltweit erfolgreich gemacht, nur in Deutschland ist es verboten.

Imkerlichen Grüße!

von rbx (Gast)


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Man müsste irgendwie mit den Bienen interagieren können, die sind ja nun 
wirklich nicht doof. Vieles läuft auf Geruchsbasis, und Timings - da 
können Silberfische oder Bücherskorpione viel besser mitmachen.

Von der Intelligenz her wollen die (Bienen) sicher auch mal was 
spannendes machen können. Warum rücken die Wespen den Menschen so auf 
die Pelle? Nicht ausschließlich wegen dem Essen. Aber süße Backwaren auf 
dem Wochenmarkt sind schon toll, oder?

Von den Timings her gibt es meist Nachrichten oder Empfehlungen vom 
Bieneninstitut.

Joghurt oder Pilzkisten o.ä. sind einfacher, da muss man nicht so streng 
auf die Temperatur achten. Während man die Ökokiste im Keller halten 
kann (mit einer Glühlampe beheizt) sind die Bienen draußen, und den 
Temperaturschwankungen da ausgesetzt.
Nicht nur die Bienen, sondern auch ihre kleinen Helfer.

von Dieter (Gast)


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von Hubert G. (hubertg)


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Es gibt ja einige Geräte wie Varroa-Kill oder Varroa-Controller. Alle 
haben einen relativ hohen Energiebedarf. Die schlechte 
Wärmeleitfähigkeit von Wachs erfordert eine lange Aufheizzeit.
Probier doch mal den Draht, auf den du die Mittelwände eingelötet hast, 
zu erwärmen. In einem Dreiwabenablegerkasten kannst du das leicht testen 
wie lange es dauert bis die nötige Temperatur erreicht ist und die Waben 
nicht schmelzen. Ein einstellbares Netzteil das ein paar Ampere kann 
reicht da sicher für den Test.
Ein Temperaturfühler direkt an den Draht, darf nicht mehr als ~44° 
bekommen und ein Temperaturfühler für den Raum wird dir Erkenntnis 
bringen.
Dann probierst du das noch mal mit ausgebauten Waben.
Wenn dann noch Bienen vorhanden sind die aktiv gegen die Erwärmung 
arbeiten, ändert sich das ganze noch mal.

von Keller (Gast)


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Ein Akku dürfte nicht lange halten

von db8fs (Gast)


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Matthias schrieb:
> Am Ende bleiben nur die zugelassenen Tierarzneimittel. Schön wäre, wenn
> in Deutschland mal die Oxalsäureverdampfung zugelassen wird. Wird
> weltweit erfolgreich gemacht, nur in Deutschland ist es verboten.

Na ja, ganz so isses ja nun auch nicht - im Winter, wenn sie alle im 
Stock sind und keinen Honig produzieren, darfste schon 
Oxalsäurebehandlung machen, nur halt eben nicht, wenn sie draußen 
unterwegs sind. Find ich grundsätzlich schon nicht verkehrt, war glaube 
ich auch die Empfehlung vom Lvthi.

Die Sache ist halt, dass das mit dem Lebensmittelrecht hier in Dl halt 
hoch aufgehängt wird. Ameisensäure ist ok, weil der Honig eh schon 
pH-mäßig schwach sauer ist, weiß nicht, wie sehr die Oxalsäure das noch 
weitertreiben würde. Und so sehr, wie sich auch hierzulande mit dem 
Thema 'vegan' schon ins Hemd gemacht wird (was ja grundsätzlich auch 
nicht in Gänze abzulehnen sein mag) - ist halt jeder Weniger-Eintrag von 
Arzneimitteln/Chemikalien schon für manche ein gewisser Qualitätsgewinn. 
Wenn und solange es dem Bienen-Volk sonst gut geht.

Daher, wenn's auch ohne Chemie geht, warum nicht. Ob sich ne rein 
technische Lösung aber in der Praxis bewährt - weiß ich nicht. Muss halt 
ausprobiert werden.

von Jakob L. (jakob)


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noreply@noreply.com schrieb:
> Draht taugt nichts. Das ist zu linienförmig und bildet hotspots.
>
> Da muß eine gleichmäßige Fläche her.

Das sehe ich auch so. Wäre eventuell das Heizbett von einem 3D-Drucker 
geeignet als Heizplate? Ist heute meistens aus Aluminium (und nicht mehr 
wie früher einfach eine FR4-Platine), hat also eine halbwegs 
gleichmässige Temperaturverteilung. Kriegt man auch in verschiedenen 
Grössen, z.B. 200x200, 200x300, 300x300 oder 400x400mm, keine Ahnung wie 
groß so ein Bienenstock ist.

von Rolf M. (rmagnus)


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Ludger K. schrieb:
> sagjanur schrieb:
>> Ich würde es mit Mikrowellen versuchen.
>
> Sollte das ernst gemeint sein: Das wird erst alles töten, was Wasser
> enthält und zudem das aufheizen, was Öl enthält, also das Wachs.

Ein Handy strahlt auch Mikrowellen ab und tötet dabei zum Glück nicht 
alles, was Wasser enthält. Es gibt noch was anderes als die 
Mikrowellenherde mit 2 kW und 2,45 GHz.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Ein Handy strahlt auch Mikrowellen ab und tötet dabei zum Glück nicht
> alles, was Wasser enthält.

Das wäre bei 1W Burst auch ziemlich unwahrscheinlich.

Aber bereits eine moderate MW Bestrahlung wärmt die Muskulatur nur wenig 
auf, führt aber recht zuverlässig zur Erblindung.
Weil in Muskeln viel Blutfluss ist und in der Augenhornhaut eben nicht.
Daher trübt sich dann die Linse ein. Für immer.

Auch werden manche Materialien durchdrungen ohne sich erheblich zu 
erwärmen, andere reflektieren, wieder andere kochen geradezu auf.
Honig z.B. reagiert extrem gut auf MW.

Nein, MW ist wohl die ungeeigneste aller Methoden, vom baulichen Aufwand 
und den rechtlichen Rahmenbedingungen mal ganz abgesehen.

Was genau ist eigentlich das Problem so einen Bienenstock zwei mal im 
Jahr in einen Ofen zu stellen?

Beitrag #7242684 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7242685 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Max M. (Gast)


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El Capitan schrieb im Beitrag #7242684:
> Was wenn Du da 20 und mehr hast?

Dann habe ich wohl 40 mal den Ofen für ein paar Stunden an.
Gehen wir mal von 2Std pro Beute aus, dann schaffe ich die 20 Stk in 
drei Tagen mit einem Ofen. Oder ich packe alle zusammen in einen 
Container und heize den auf.
Was ist jetzt aufwendiger?
20 und mehr Bienen Beuten aufwendig zu modifizieren so das kein fertig 
Zukaufteil mehr passt oder ein fix und fertig Zukaufteil zwei mal im 
Jahr in den Ofen zu packen?

Außerdem muss man an die Waben ja ran um die kleinen Racker zu pflegen 
und ihnen den Honig zu klauen.
Geht bestimmt super wenn da überall Kabel und Drähte dranhängen.

Beitrag #7242700 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias (Gast)


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db8fs schrieb:
> a ja, ganz so isses ja nun auch nicht - im Winter, wenn sie alle im
> Stock sind und keinen Honig produzieren, darfste schon
> Oxalsäurebehandlung machen ...

Ich schrieb von OX Verdampfung! Die ist in DL nicht zugelassen. 
Träufelbehandlung und Sprühbehandlung darfst du machen.
Viel schonender ist Verdampfung. Die ganze Welt macht es, wir sind 
wieder als Geisterfahrer unterwegs.
Alles bekannte Geschichten.

Gruß!
Matthias

von Marc E. (mahwe)


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Gibt Silikon Matten mit eingebautem Heitzdraht oder lege 
Silikonschlauche als anschluss zum beispiel Festo Verbinder.

von sagjanur (Gast)


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Oxalsäure ist schon ein furchtbares Zeug, das z.B. auch in 
Rhabarber(kuchen) in grossen Mengen enthalten ist.

von Dieter (Gast)


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sagjanur schrieb:
> Rhabarber(kuchen)

Daher einfach einen Rhabarberkuchen reinlegen und warmhalten. Auf die 
einfachsten Loesungen kommt keiner.

von db8fs (Gast)


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El Capitan schrieb im Beitrag #7242685:
> db8fs schrieb:
>> nur halt eben nicht, wenn sie draußen
>> unterwegs sind.
>
> Welch ein Unfug.

Was ist denn genau der Unfug dran? Meines Wissens nach sollte das doch 
nur bei brutfreien Völkern gemacht werden - ach mir doch egal.

@Mathias: sorry, hatte das mit der Verdampfung überlesen und als 
Behandlung allgemein gesehen.

Beitrag #7243396 wurde von einem Moderator gelöscht.
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