Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vermona Synthesizer VCO verstehen.


von Maik S. (magic94)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne den Vermona VCO mehr verstehen, da VCO1 meines Vermona 
Synthesizers nicht schwingt.

Im Service Manual befindet sich die Funktionsbeschreibung zum VCO 
(abgetippt und Bezeichnungen analog zum Schaltplan verändert):

VCO 1: U5, U7 und Q4 stellen einen Spannungs-Frequenz-Wandler nach dem 
Einschwellen-Verfahren dar. Die Steuerspannung C.V. liegt über R57 am 
invertierenden Eingang des Integrators U5. C22 ist der 
Integrationskondensator. R60 dient zur Offsetkompensation. Der Ausgang 
von U5 liegt über R23 am Eingang des Präzisions-Monoflops 74121 (U7).
D3(-2) dient zum Schutz des Eingang von U7.
Zeigt die Spannung am Eingang von U7 (Pin 5) über einen gewissen Wert 
(ca. 3V), so kippt der Ausgang Q1 auf Masse. Dadurch wird Q4 
durchgesteuert und über R55 fließt ein Strom in den Integratoreingang. 
Der Ausgang von U5 geht in negative Richtung, bis das Monoflop (U7) 
zurückkippt und dadurch Q4 sperrt. Durch die negative Ausgangsspannung 
(C.V.) steigt die Ausgangsspannung von U5 wieder an. Das Ganze beginnt 
von vorn.
Am Ausgang 6 von U7steht eine Recheckspannung für die Ansteuerung der 
Frequenzteiler (FT) zur Verfügung, deren Frequenz analog der 
Steuerspannung (C.V.) ist.
Die Rückkippzeit des Monoflops (U7) wird von C27, R58/59 und Umod 
bestimmt. Mit R59 wird der VCO1 abgeglichen. Durch Umod kann die 
Rückkippzeit und damit die Freuqenz des VCO's beeinflusst werden. 
(PITCH/VIBRATO).


In dieser Beschreibung wird Q10/Q11 nicht beschrieben. Lediglich am Ende 
des Service Manuals befindet sich ein Hinweis, dass dies nachträglich 
hinzugefügt wurde.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen was dies bezwecken soll. Eine 
Art Zeitverzögerung? Oder Sicherung von Q4?

Im Moment schwingt der VCO jedenfalls nicht. Messpunkt (1) liegt bei 
-6,8V während Messpunkt (2) bei -0,7V (Schutz durch Diode?) liegt. Keine 
Bewegung zu sehen.

U5 und U7 wurden bereits gewechselt, Widerstände geprüft. Als nächstes 
würde ich auf verdacht alle Transistoren tauschen. - Dennoch 
interessiert mich auch, ob jemand versteht, was Q10 / Q11 machen.

von Peter N. (alv)


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Ich vermute, T10 und T11 bilden einen einen diskret aufgebauten UJT oder 
PUT.
zusammen mit C22 dürfte das ein Oszillator darstellen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

die beiden Transistoren bilden eine Selbsthalte-Schaltung, die bei Q 
nicht = Low leitend wird und bei Q nicht = high wieder abschaltet. 
Ebenfalls schaltet sie ab, wenn der Emitter von Q 10 nicht mehr genügend 
positiv ist.

mfg

: Bearbeitet durch User
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Welcher Synth ist das genau? Der 1983er aus der WP? Falls du dazu oder 
andere interessante Infos hast, wäre es nett, wenn du die dort einträgst 
- z.B. Bilder.

https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Klingenthaler_Harmonikawerke

von Maik S. (magic94)


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Maik S. schrieb:
Als nächstes
> würde ich auf verdacht alle Transistoren tauschen.

Problem ist gelöst. Ein Transistor (Q10/Q11) war offensichtlich defekt, 
wodurch der Strom im Schwingkreis gar nicht erst steigen konnte sondern 
immer direkt verschwand.

Jürgen S. schrieb:
> Welcher Synth ist das genau? Der 1983er aus der WP? Falls du dazu oder
> andere interessante Infos hast, wäre es nett, wenn du die dort einträgst
> - z.B. Bilder.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Klingenthaler_Harmonikawerke

Ja um diesen handelt es sich. Weitere historische Infos habe ich leider 
auch nicht. Ich kann lediglich mit Ersatzteilen dienen.

https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/neuaufbau-eines-vermona-synthesizers.160236/

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