Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Reicht das Eloxal als Isolierung?


von Arthur E. (Gast)


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Hallo,

mehrere Leistungshalbleiter im TO220-Gehäuse sollen auf einen 
Kühlkörper, die unterschiedliches Potential (Niederspannung) führen. 
Wenn ich auf der Oberfläche des Kühlkörpers messe, isoliert das Eloxal 
sehr gut. Kann man sich darauf verlassen, oder ist das sträflich?

Falls letzteres, wie isoliere ich die TO220 Gehäuse, so dass sich so 
wenig wie möglich zusätzlicher Wärmewiderstand ergibt? Jeder 
Leistungshalbleiter muss ca. 35 Watt an den Kühlkörper übertragen.

Glimmerscheiben (plus 2x Wärmeleitpaste?) hätte ich vorrätig.
Ist das das Optimum, oder gibt es was besseres?

Arthur

von Jürgen (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> Kann man sich darauf verlassen
Nein

Arthur E. schrieb:
> so dass sich so wenig wie möglich zusätzlicher Wärmewiderstand ergibt?

Die Eloxalschicht abschleifen, die hat auch einen höheren 
Wärmewiderstand.

ansonsten ist die Frage nicht neu: z.B. 
Beitrag "TO-247 / TO-220 Isolation mit bestmöglicher wärme Übertragung"

von Achim H. (pluto25)


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Arthur E. schrieb:
> Kann man sich darauf verlassen

Leider nicht, der kleinste Kratzer und "Peng"
Geizig mit Wäremeleitpaste um gehen. Die leitet eher schlecht und dient 
nur dazu Luftspalten zu verhindern (die noch schlechter leiten würden)
35W ist schon ne Hausnummer, da muß er flächig anliegen. Wenn möglich 
Halteklammern verwenden. Bei einer Schraube darauf achten das sich kein 
Spalt an der Beinchenseite bildet.

von flip (Gast)


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kühlkörper einfach in segmente sägen, dann die halbleiter mit normaler 
wärmeleitpaste anbringen.

von Peter N. (alv)


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Wie ist denn die Wärmeleitfähigkeit von Wärmeleitfolien und -pads im 
Vergleich zur Wärmeleitpste?

Und was ist von der China-Methode (Kapton-Tape und ev. Wärmeleitpaste) 
zu halten?

von Wolfgang (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Wie ist denn die Wärmeleitfähigkeit von Wärmeleitfolien und -pads im
> Vergleich zur Wärmeleitpste?

Die Wärmeleitfähigkeit der Wärmeleitpste ist ein ziemlich unkritischer 
Parameter, weil der Wärmewiderstand proportional zur Schichtdicke ist 
und die bei richtiger Anwendung der Paste ("sparsamst") nur im 10 
µm-Bereich liegt. Die verhindert primär eine Luftschicht auf Grund der 
Oberflächenrauhigkeit von Kühlkörper und Halbleitergehäuse. Dadurch wird 
der Wärmeübergangswiderstand von zweimal Metall-Luft durch den 
wesentlich geringeren Metall-Paste ersetzt.

von Hermann S. (diphtong)


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Jedem Halbleiter einen eigenen Kühlkörper spendieren (Die Kühlkörper 
müssen selbst isoliert sein, oder genügend Abstand zu anderen Bauteilen 
haben) und dann die Halbleiter mit Flüssigmetall Wärmeleitpaste auf die 
Kühlkörper.
Das dürfte das Optimum sein? -Oder gibts noch was Besseres?

von Goran E. (gnom_eb_betrach)


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Arthur E. schrieb:
> mehrere Leistungshalbleiter im TO220-Gehäuse sollen auf einen
> Kühlkörper, die unterschiedliches Potential (Niederspannung) führen.

Niederspannung oder Kleinspannung?

von Michael B. (laberkopp)


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Arthur E. schrieb:
> Kann man sich darauf verlassen

Nein, Eloxal ist bloss die Schicht in einem Elektrolytelko.

Isoliert wenn vor Ort nach Zusammenbau aufgebracht ein paar dutzend 
Volt, mit Leckstrom. Aber nicht Niederspannung, nicht vor Zusammenbau 
und dann verkratzt.

Arthur E. schrieb:
> wie isoliere ich die TO220 Gehäuse, so dass sich so
> wenig wie möglich zusätzlicher Wärmewiderstand ergibt? Jeder
> Leistungshalbleiter muss ca. 35 Watt an den Kühlkörper übertragen.
>
> Glimmerscheiben (plus 2x Wärmeleitpaste?) hätte ich vorrätig.
> Ist das das Optimum, oder gibt es was besseres?

35W für TO220 ist die Grenze, erfordert einen kühlen Kühlkörper, da kann 
man nicht mehr Hälfte im Transistor, Hälfte zur Luft machen sondern muss 
einen eigentlich zu grossen Kühlkörper nutzen. Es ist oft schlauer, dann 
die Wärme auf 2 TO220 zu verteilen.

Glimmer mit Wärmeleitpaste ist nicht schlecht, kostet ca. 1.2K/W

https://www.jahre.de/fileadmin/user_upload/Datenblaetter/Glimmer_Isolierscheiben.pdf

es gibt schlechtere SilPads (Silikon/Glasfaserscheiben) und bessere, 
aber nichts was so viel besser wäre, daß sich der Aufwand lohnt. Hier 
eine Aufstellung

https://www.eg.bucknell.edu/~dkelley/eceg351/FairchildHeatsinkMountingGuide.pdf

Table 1. List of Conventional Interface Materials
Material Dicke Wärmewiderstand
Mica / grease 0.003 0.10
BN-Filled Silicone Sheet 0.010 0.17
Kapton MT / Phase Change 0.002 0.20
Kapton MT / BN-Filled Silicone 0.006 0.25
Alumina-Filled Silicone Sheet 0.010 0.45

Also eiegntlich alle schlechter als Glimmer. Na ja, manch ein Hersteller 
kennt dann doch bessere, aber eben nicht umwerfend besser:

https://alutronic.de/media/filer_public/5c/f5/5cf5ec87-7fed-48f5-a153-9b4da9f523bc/en_web_gesamt.pdf

Deutlich mehr ist über das TO220 Gehäuse zu machen, da gibt es welche 
mit hohem internen RthJC und welche mit deutlich geringerem. Wenn 
natürlich das Bauteil fest steht, kann man da nichts dran ändern sondern 
sich höchstens ärgern.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> gibts noch was Besseres

- Flüssigmetall statt Paste
- KK aus Kupfer, bzw. ein Kupfer Inlay zur Wärmespreizung

Das verringert alles den Wärmewiderstand zum KK, sagt aber nix darüber 
aus wie der KK nun die Wärme loswird.
Immer das Gesammtbild betrachten.

von oszi40 (Gast)


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Eloxierte Schicht kann schon bei der Montage od. Reparatur zerstört 
werden. Also keine gute Idee! Mehr zur KK siehe 
https://www.mikrocontroller.net/articles/K%C3%BChlk%C3%B6rper

von michael_ (Gast)


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Im Prinzip geht es schon.
Wurde in den 80'-zigern auch bei HV-Schaltnetzteilen und 
Hochspannungserzeugung von TV eingesetzt.
Allerdings mit TO-3.

Es ist sehr hart und gut isolierend.
Man kennt das noch von den bunten Alu-Schnapsbechern.

Man kann auch Isolierfolie beschädigen.
Problem wird die Herstellung der Eloxalschicht sein.

von Hermann S. (diphtong)


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Max M. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> gibts noch was Besseres
>
> - Flüssigmetall statt Paste

Ja ich meinte Flüssigmetall...keine Paste.
Das Zeug besteht wohl zum Großteil aus Gallium, da sollte man sowieso 
Kupfer als KK verwenden, Alu ist da schlecht^^

von Hermann S. (diphtong)


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michael_ schrieb:
> Im Prinzip geht es schon.
> Wurde in den 80'-zigern auch bei HV-Schaltnetzteilen und
> Hochspannungserzeugung von TV eingesetzt.
> Allerdings mit TO-3.
>
> Es ist sehr hart und gut isolierend.
> Man kennt das noch von den bunten Alu-Schnapsbechern.
>
> Man kann auch Isolierfolie beschädigen.
> Problem wird die Herstellung der Eloxalschicht sein.

Eloxieren sollte nicht das Problem sein...Labornetzteil und 
Batteriesäure gehört doch zur Grundausstattung ;-P
https://www.electronic-thingks.de/de/eloxieranleitung.html

Hab selbst schon oft eloxiert, is eigentlich nix dabei.

: Bearbeitet durch User
von Arthur E. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Glimmer mit Wärmeleitpaste ist nicht schlecht, kostet ca. 1.2K/W

Ist bekannt, was die direkte Montage ohne Glimmer kostet, also nur 
Wärmeleitpaste?

A. H. schrieb:
> 35W ist schon ne Hausnummer

Das ist mir klar, deshalb auch meine Anfrage hier.
Der rel. große Kühlkörper wird übrigens aktiv gekühlt

flip schrieb:
> kühlkörper einfach in segmente sägen

Geht nicht, der Kühlkörper ist tragendes Element.

Hermann S. schrieb:
> Eloxieren sollte nicht das Problem sein...Labornetzteil und
> Batteriesäure gehört doch zur Grundausstattung ;-P

Der Kühlkörper (Fischer) ist bereits eloxiert und noch original 
verpackt. Also wertig eloxiert und ohne Kratzer. Werde es aus reinem 
Interesse mal ohne Glimmer montieren (Kleinspannung ist 12V). Man kann 
das Gerät ja vorher auf Kurzschluss testen. Wenn es isoliert, sollte es 
m.E. auch dauerhaft isolieren.

von Max M. (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> Wenn es isoliert, sollte es
> m.E. auch dauerhaft isolieren.
Eloxal ist so zwischen 10-20µm dünn.
Die IPC-2221 fordert bereits für 15V bei exernal, uncoated einen Abstand 
von 100µm.

Du willst jetzt aber ein verzinntes Kupferblech des TO220 mit Kraft auf 
eine 10µm Eloxalschicht klemmen?

Dagegen sind die billo Chinesen mit ihrem Kapton Isolator ja echte 
Qualitätsprofis.

von Udo K. (udok)


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Arthur E. schrieb:
> Der Kühlkörper (Fischer) ist bereits eloxiert und noch original
> verpackt. Also wertig eloxiert und ohne Kratzer. Werde es aus reinem
> Interesse mal ohne Glimmer montieren (Kleinspannung ist 12V). Man kann
> das Gerät ja vorher auf Kurzschluss testen. Wenn es isoliert, sollte es
> m.E. auch dauerhaft isolieren.

Das ist übelster Pfusch, und nicht praxistauglich, meiner Meinung nach.
Wenn das eine so gute Idee ist, dann würden Consumer Geräte das schon so 
machen, tun sie aber nicht.

Wenn du die Wärme nicht wegbekommst, spendiere einen zusätzlichen 
Transistor oder nimm ein TO-3P Gehäuse.

Das einzige was geht, ist Hart-Eloxal.  Das hat definierte Verhältnisse.
Aber in allen Fällen ist es günstiger das zu machen, was 99% auch 
machen...

Glimmer und Wärmeleitpaste wird übrigens schon seit >15 Jahren in 
Neuprojekten kaum noch verwendet.  Rede doch mal mit dem Lieferant 
deines Kühlkörpers... ist ja kein Billiganbieter, und Fischer hat da 
viel Knowhow.

von Michael B. (laberkopp)


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Udo K. schrieb:
> Glimmer und Wärmeleitpaste wird übrigens schon seit >15 Jahren in
> Neuprojekten kaum noch verwendet.

Aber nicht weil es schlecht wäre, sondern weil es mühsam ist.

Ein Silikonverhüterli unter Klemmblech ist doch deutlich fixer montiert.

von Max M. (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Hart-Eloxal

Schichten bis 200µm. Und teuer.
Aber warum nicht gleich die Aluminiumoxid Isolatoren im TO220 verwenden?
https://www.amazon.de/LOVIVER-1x14x20mm-Aluminiumoxid-Keramik-Schraube/dp/B07KCG84PQ

von Ernest (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> Man kann
> das Gerät ja vorher auf Kurzschluss testen. Wenn es isoliert, sollte es
> m.E. auch dauerhaft isolieren.

... verlassen kann man sich darauf nicht. Das hat vor Jahren auch schon 
mal einen Automobilhersteller einen frühen handgedengelten Prototyp 
gekostet. Abgebrannt ...

von Manfred (Gast)


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Max M. schrieb:
> Aber warum nicht gleich die Aluminiumoxid Isolatoren im TO220 verwenden?

Die machen nur Sinn bei hohen Spannungen und wenig Leistung. Die 
Wärmeleitfähigkeit ist deutlich schlechter als mit Glimmer oder 
Silikonscheibe.

von oszi40 (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> mehrere Leistungshalbleiter im TO220-Gehäuse sollen

Welche? Triacs sind z.B. mit Kennbuchstaben auch isoliert lieferbar.

von Georg (Gast)


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Grundsätzlich könnte eine massive Eloxalschicht reichen, aber die 
Eloxierung von Kühlkörpern ist nur dafür da, die Oberfläche schwarz zu 
färben - für eine sichere Isolation ist das völlig unzureichend. Es ist 
auch nicht ausgeschlossen, dass es sich um "chinesisches Eloxal" 
handelt, nämlich schwarze Farbe.

Georg

von Georg (Gast)


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Manfred schrieb:
> Die
> Wärmeleitfähigkeit ist deutlich schlechter als mit Glimmer oder
> Silikonscheibe.

Deshalb gibt bzw. gab es solche aus Berylliumoxid, das leitet die Wärme 
besser. Ist aber nicht mehr gebräuchlich, man sollte sie nicht 
mechanisch bearbeiten wie z.B. bohren weil Beryllium nicht ganz harmlos 
ist.

Georg

von Arthur E. (Gast)


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Georg schrieb:
> Grundsätzlich könnte eine massive Eloxalschicht reichen, aber die
> Eloxierung von Kühlkörpern ist nur dafür da, die Oberfläche schwarz zu
> färben - für eine sichere Isolation ist das völlig unzureichend.

Also ich habe mit den Messspitzen zig mal versucht, elektrischen Kontakt 
auf der Oberfläche zu finden, es ist mir nicht gelungen. Und das Gehäuse 
des TO220 Gehäuses liegt nicht spitz, sondern flächig auf.

> Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es sich um "chinesisches Eloxal"
> handelt, nämlich schwarze Farbe.

Glaube nicht, dass Fischer seine Kühlkörper mit chinesischer Farbe 
anmalen lässt. Ein Putz-Test mit Aceton trennt die Spreu vom Weizen.

Aber diese Frage wäre noch von zentraler Bedeutung:

Arthur E. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Glimmer mit Wärmeleitpaste ist nicht schlecht, kostet ca. 1.2K/W
>
> Ist bekannt, was die direkte Montage ohne Glimmer kostet, also nur
> mit Wärmeleitpaste?

von Max M. (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> Aber diese Frage wäre noch von zentraler Bedeutung:

Das es Dir egal ist was man gegen Deine Idee einzuwenden hat, weil Du 
einfach so lange weiterfragst bis irgendeiner um die Ecke kommt der das 
gut findet weil er auch keine Ahnung hat und Du dann machen kannst was 
Du seit Anfang an wolltest?

Max M. schrieb:
> Eloxal ist so zwischen 10-20µm dünn.
> Die IPC-2221 fordert bereits für 15V bei exernal, uncoated einen Abstand
> von 100µm.

Udo K. schrieb:
> Das ist übelster Pfusch, und nicht praxistauglich,

Und auch das Dir hier mehrfach vorgeschlagen wurde wie man sowas baut 
damit es sehr viel besser wird als Dein Eloxalgemurkse UND dabei 
fachlich korrekt ist.

Wenn Du gegen guten Rat und gesunden Menschenverstand sowas tun willst, 
dann tu das aber erwarte nicht das Dir jemand dafür auf die Schulter 
klopft.

Hast Du denn mal eine Messung gemacht um herauszufinden wie groß das 
Problem überhaupt ist?
Wenn etwas so knapp auf Kante genäht ist, das eine Glimmerscheibe den 
Unterschied macht, dann ist es Schrott und man muß zurück in die 
Konstruktion.

Zeig mal Deine Schaltung ich wir können Dir wahrscheinlich bessere 
Möglichkeiten zeigen so viel Verlustwärme loszuwerden.

von Achim H. (pluto25)


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Das mit der Messerspitze glaube ich sofort. Aber nimm mal was das unter 
Spannung steht. Z.B eine Glühlampe und streif mit dem Draht leicht über 
die Oberfläche, kaum ein cm wo es nicht funkt. Die Schicht ist einfach 
zu dünn, der kleinste Fremdkörper und sie gibt auf.
PS @Jürgen  bringt das Abschleifen einen real feststellbaren Effect? 
Meine Ergebnisse fallen unter "bringt nix" (wenn überhaupt dann 
vieleicht 1K)

von Falk B. (falk)


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von W.S. (Gast)


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A. H. schrieb:
> PS @Jürgen  bringt das Abschleifen einen real feststellbaren Effect?
> Meine Ergebnisse fallen unter "bringt nix"

Sehe ich auch so. Man schleift da bloß Unebenheiten hinein.

Ich hatte das Thema auch schon mal vor langer Zeit. Da hatten wir 
Temperierplatten labormäßig gefertigt: ein dünnes ALU-Blech poliert, 
dann eloxiert, dann eine Folie aus Widerstandsmaterial aufgeklebt, dann 
selbige strukturiert sprich daraus Mäander geätzt ähnlich einer 
Leiterplatte. Ging ganz gut, setzt aber passende Ausrüstungen und einen 
Gesamtplan voraus.

Und der elende Aufwand bei der Glimmerscheibe ist die mit Isolierbuchse 
zu setzende Befestigungsschraube und das Gewindeloch.

W.S.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Kleiner Tipp aus der Industrie.

Wenn ich TO220 mit hoher Wärmeabgabe(Verlustleistung) zu Verbauen hab,
Verwende ich Aluminiumoxyd (Keramik) platten, die haben auch eine sehr 
gute Elektrische Isolation und trotzdem hervorragende 
Wärmeleitfähigkeit.

MfG

von Hermann S. (diphtong)


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Warum ned einfach machen? -Bei der Länge der Diskussion hättest das auch 
schon längst ausprobiert und könntest von Deinen Erfahrungen berichten.

Was sind schon ein paar durchgebrannte Transistoren?^^

: Bearbeitet durch User
von Arthur E. (Gast)


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Max M. schrieb:
> Arthur E. schrieb:
>> Aber diese Frage wäre noch von zentraler Bedeutung:
>
> Blablabla ...

Statt auf meine Frage zu antworten schreibst du mir dummes Zeug.
Was soll das, ist dir langweilig?

Hermann S. schrieb:
> Warum ned einfach machen?

Mach ich tatsächlich, frei nach dem Motto: Er wusste nicht, dass es 
nicht geht und machte es einfach. Und es geht!

> hättest das auch schon längst ausprobiert und könntest von Deinen
> Erfahrungen berichten.

Stimmt, dummerweise ist das Gerät noch im Bau und die Transistoren sind 
noch unterwegs. Falls es nicht geht, schiebe ich eine Glimmerscheibe 
drunter. Die Frage nach dem Unterschied zwischen mit und ohne Glimmer 
kann ich mir sparen, weiß hier eh keiner.

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Arthur E. schrieb:
[wenig weises]

Wie unhöflich, unangenehm und überheblich du bist.

von W.S. (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> Falls es nicht geht, schiebe ich eine Glimmerscheibe
> drunter.

Nach dem KAWOMM ?
Manche Dinge sollte man zuvor wissen.

W.S.

von Arno H. (arno_h)


Angehängte Dateien:

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Da Grundlagen nicht so schnell veralten, lohnt sich ein Blick bei 
Motorola.

Arno

von Ernest (Gast)


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Die Frage ist doch, was das Gerät macht, wenn es zum Kurzschluss kommt - 
und was die Folgen davon sind.

Wenn dann ein Patient auf der Intensivstation stirbt - keine 
Experimente.
Wenn das Haus abbrennen kann - keine Experimente.
Wenn dann die Bremse eines Autos nicht mehr geht - keine Experimente.
Wenn die X-Box dann nicht mehr geht - na gut, da kann man dann auch mal 
experimentieren.

von Hobbypraktiker (Gast)


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Hallo

Patrick L. schrieb:
> Wenn ich TO220 mit hoher Wärmeabgabe(Verlustleistung) zu Verbauen hab,
> Verwende ich Aluminiumoxyd (Keramik) platten, die haben auch eine sehr
> gute Elektrische Isolation und trotzdem hervorragende
> Wärmeleitfähigkeit.

Jemand anderes meint ja das Aluminiumoxydplatten nur bei "hohen" 
Spannung eingesetzt werden (sollten) aber ansonsten thermisch nicht die 
optimale Lösung wären.

Dagegen sprechen ja deine Erfahrungen und auch die Ausführungen hier.

Meine Frage dazu:
Hast du das jetzt "einfach so" ausprobiert und die ganze Theorie (oder 
gar falsche Behauptungen von sich selbst ernannten "Spezialisten" aus 
irgendwelchen Foren...) beiseite gelassen und es hat einfach 
funktioniert, oder bist du gezielt via Datenblätter und Berechnungen 
(der Standardkram so mit Thermischen Übergangswiderständen usw. ?) auf 
die Anwendung dieser "Platten" gekommen?

Weil irgendie kommt es mir so vor als wenn viele -gerade im 
Hobbybereich- sich das Elektronikleben viel zu schwer machen und am 
liebsten alles Berechnen und bis auf das Promille genau die "beste" 
Lösung suchen, obwohl auch die einfachen Lösungen einwandfrei 
funktionieren aber halt rein von den Messerten (hier Erwärmung) etwas 
schlechter sind, dieses schlechter aber mehr ein "Problem" der Egos 
solche Leute ist?!
Zum Glück wird ja nun das wenigste im Weltraum geschossen oder hängen 
Menschenleben und Kapital von der 99,x% sicheren Funktion über 30 jahre 
hinweg ab.
Gerde im Hobbybereich wird aber von so manchen so getan als wäre es 
so...

von Max M. (Gast)


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Arthur E. schrieb:
> Statt auf meine Frage zu antworten schreibst du mir dummes Zeug.

Sag ich doch. Ist vollkommen sinnlos Dir was zu antworten.
Denn ich habe Deine Frage beantwortet, nur war das eben nicht die 
Antwort die Dir gefällt also ignorierst Du die Antwort und fragst 
einfach immer weiter.

von Hermann S. (diphtong)


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Ernest schrieb:
> Die Frage ist doch, was das Gerät macht, wenn es zum Kurzschluss kommt -
> und was die Folgen davon sind.
>
> Wenn dann ein Patient auf der Intensivstation stirbt - keine
> Experimente.
Er wird sicher keine Herz-Lungen-Maschine bauen, v. a. wenn die nicht 
getestet ist...egal was für Isolierung drin ist. Und wenn die Isolierung 
in dem Fall aus Kot ist und es funktioniert nachweislich 
dementsprechend, passts doch auch (mal abgesehen von irgendwelchen 
Vorschriften).

> Wenn das Haus abbrennen kann - keine Experimente.
Also keine Duftkerzen mehr... :-(
> Wenn dann die Bremse eines Autos nicht mehr geht - keine Experimente.
Was soll der Quatsch?

> Wenn die X-Box dann nicht mehr geht - na gut, da kann man dann auch mal
> experimentieren.
Wer baut schon ein X-Box Netzteil selber...oder was sonst will man da 
bauen dass die nicht mehr funktioniert?

Aus Experimenten wird man halt schlau...

: Bearbeitet durch User
von kenny (Gast)


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In der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und System wurde mir immer 
eingebläut "Eloxal ist KEINE Isolierung".

von Manfred (Gast)


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Hobbypraktiker schrieb:
> (oder
> gar falsche Behauptungen von sich selbst ernannten "Spezialisten" aus
> irgendwelchen Foren...)

Wenn Du schon so schlau bist, wäre es denkbar, dass Du selbst nach 
Daten suchst.

Es isr sehr viele Jahre her: Serienfertigung von ELA-Audio-Verstärkern, 
4 Stück TO-3 in der Endstufe. Nachdem bei hoher Last diverse davon 
gestorben sind, wurde von Aluminiumoxidscheiben auf Glimmer mit 
Leitpaste umgestellt. Glimmer / WLP wollte man wegen der hohen 
Lohnkosten gerne vermeiden.

Selbst gemessen habe ich das nie und auch nicht versucht, irgendwie 
nachzurechnen.

von Mani W. (e-doc)


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Arthur E. schrieb:
> Werde es aus reinem
> Interesse mal ohne Glimmer montieren (Kleinspannung ist 12V). Man kann
> das Gerät ja vorher auf Kurzschluss testen. Wenn es isoliert, sollte es
> m.E. auch dauerhaft isolieren.

Viel Spaß mit Deiner Idee und vergiss nicht, ein Patent anzumelden...

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Angehängte Dateien:

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Hobbypraktiker schrieb:
> Meine Frage dazu:
> Hast du das jetzt "einfach so" ausprobiert und die ganze Theorie (oder
> gar falsche Behauptungen von sich selbst ernannten "Spezialisten" aus
> irgendwelchen Foren...) beiseite gelassen und es hat einfach
> funktioniert, oder bist du gezielt via Datenblätter und Berechnungen
> (der Standardkram so mit Thermischen Übergangswiderständen usw. ?) auf
> die Anwendung dieser "Platten" gekommen?

Nein weder aus Foren noch irgend welchen anderen Geschichten.
Definitiv bauen wir Schaltungen auf die Weise auf.
Auch wenn man den Realen Wärme-Leit-Index dieser Aluoxid-Keramik 
ansieht, wird schnell klar das sie besser ist als bei Glimmerscheiben.

Löten ist ohne Vorwärmer selbst bei 1mm dünnen Platten ohne Vorheizen 
kaum mehr möglich, weil sie die Wärme extrem gut ableiten.
(Die Platten auf der Bilderfolge wurden zum bestücken auf 150° 
Vorgeheitzt)
Die Wärmeleitfähigkeit der Aluminiumoxyd(Keramik) platten ist derart 
gut, das ich auch Privat schon 750W Triac Schaltungen nur mit solchen 
Platten baue.(Siehe Bilderfolge) und die halten alle seit Jahren durch.
Wenn sie >=1000W Schalten sollen, wird einfach noch ein Alukühlkörper 
mit Klebewärmeleitpaste aufgeklebt, die schalten dann Heizungen mit 
1000W ein und aus.

Bilderfolge Handgefertigte Aluoxyd-Keramik Triac Schaltungen:

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Patrick L. schrieb:

> Bilderfolge Handgefertigte Aluoxyd-Keramik Triac Schaltungen:

Ist das Kupferfolienklebeband, dass auf die Keramik aufgeklebt und 
zugeschnitten ist?
Wo gibts denn solche Platten (natürlich bezahlbar für Hobby)?

von Axel R. (axlr)


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Bilderfolge? oder Bild Erfolge?
Von Erfolg kann da niemand reden: da ging was beim Hochladen schief.
Mach mal neu, man kann ja nix erkennen!

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Axel R. schrieb:
> Mach mal neu, man kann ja nix erkennen!

Das sind alte Bilder, die ich noch eher Zufällig auf dem Handy hatte.
Habe ich vor etwa 5 Jahren mal gemacht, als ich die ersten Prototypen 
machte.

Bin die ganze Woche unterwegs, kann also keine Bilder nachliefern.
Es geht aber auch nur ums Prinzip ;-)

Mittlerweile werden die Maschinell auf Dickschichteloxierten Aluplatten 
Produziert.

Wenn ich mal wieder dazukomme kann ich (falls Interesse besteht) davon 
dann ein besseres Bild machen, wenn ich mal wieder in der Produktion 
bin.

Hermann S. schrieb:
> Ist das Kupferfolienklebeband, dass auf die Keramik aufgeklebt und
> zugeschnitten ist?
Ja

Hermann S. schrieb:
> Wo gibts denn solche Platten (natürlich bezahlbar für Hobby)?
Hatte ich vor X Jahren mal, ein Posten im eBay gekauft.
Man muss einfach suchen, es gibt sie immer mal wieder als Restposten.

Aber Mittlerweile kann man die ja als Metallkern-PCB Herstellen lassen 
und sind nicht viel teurer als normale PCB.
Im gegenteil es kommt sogar günstiger die so Fertigen zu lassen als ein 
PCB zu machen und dann auf ein Alublock zu kleben.
Und die Wärmeableitung ist super, wird heute Standardisiert,
in der Power-LED-Technick verwendet, wenn man keine COB hat.

von Hermann S. (diphtong)


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Patrick L. schrieb:

> Hermann S. schrieb:
>> Ist das Kupferfolienklebeband, dass auf die Keramik aufgeklebt und
>> zugeschnitten ist?
> Ja
Ah, interessante Technik. Wenn ich das nächste Mal was eloxier, werd ich 
mir mal ne Aluplatte miteloxieren und mal schaun wie dick ich die 
Schicht hinbekomm.

von Mani W. (e-doc)


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Patrick L. schrieb:
> (Die Platten auf der Bilderfolge wurden zum bestücken auf 150°
> Vorgeheitzt)

Deswegen sind sie auch so unscharf, weil die Luft schon flimmert?

Oder sehen die Leiterplatten wirklich so gruselig aus?

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Mani W. schrieb:
> Deswegen sind sie auch so unscharf, weil die Luft schon flimmert?
>
> Oder sehen die Leiterplatten wirklich so gruselig aus?

Siehe:

Patrick L. schrieb:
> Das sind alte Bilder, die ich noch eher Zufällig auf dem Handy hatte.
> Habe ich vor etwa 5 Jahren mal gemacht, als ich die ersten Prototypen
> machte.

Die waren nie zu archivzweken gedacht sondern einfach als:
 So musst du in etwa das Layout machen
Also man hat weder auf schärfe noch sonst was geachtet, musste schnell 
gehen.

Beitrag #7246862 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg (Gast)


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Gerd U. schrieb im Beitrag #7246862:
> So gegensätzlich können Ausbildungsinhalte sein ...

Sind sie nicht - es geht um SICHERE Isolation und SICHERE Verbindung, 
beide haben recht.

Mir ist schon klar dass das Wort "sicher" hier im Forum bedeutungslos 
und eher unerwünscht ist.

Georg

von Hermann S. (diphtong)


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Gerd U. schrieb im Beitrag #7246862:
> kenny schrieb:
>> In der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und System wurde mir immer
>> eingebläut "Eloxal ist KEINE Isolierung".
>
> In der Ausbildung zum Mechatroniker wurde mir immer eingebläut, dass bei
> einer elektrischen Verbindung das Eloxal abzuschleifen ist, weil es
> isoliert.

Eloxal ist nicht gleich Eloxal. Generell ist Aluoxid ein Nichtleiter. 
Wenn die Schicht aber qualitativ minderwertig ist, oder nur für die 
Optik (weil man das Teil z. B. schwarz oder rot haben will; dann recht 
dünn) ist eben die Isolierfähgkeit auch recht dünn. Oberflächliche 
Kratzer machen die isolierende Eigenschaft auch zunichte. Man kann sich 
da also nicht so sicher sein.

Georg schrieb:
> Gerd U. schrieb im Beitrag #7246862:
>> So gegensätzlich können Ausbildungsinhalte sein ...
>
> Sind sie nicht - es geht um SICHERE Isolation und SICHERE Verbindung,
> beide haben recht.

Und das ist Definitionssache, bzw. von den Gegebenheiten abhängig.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Eloxat IST isolierend, aber nicht sicher!

Ich kenne Eloxat, von hart und spröde bis so weich, daß man es mit dem 
Fingernagel zerkratzen kann.

Man kann auf weitere Isolierung verzichten, wenn man sorgfältig arbeitet 
(darauf achten, daß das Eloxat beim Montieren der Halbleiter nicht 
beschädigt wird).

Das fertige Gerät sollte dann aber nicht mehr bewegt werden und 
keinesfalls in Fahrzeugen betrieben werden.


Ich hatte vor Jahrzehnten mal einen Bausatz eines Labornetzteils, da 
behauptete der Hersteller auch, daß man keine weitere Isolierung 
zwischen eloxiertem Kühlkörper und 3055 braucht - und das Gerät läuft 
noch heute!

von Bernd K. (bmk)


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Eine Möglichkeit:

Den Halbleiter auf einen Kupferklotz montieren,
etwa mit Wärmeleitpaste Arctic Silver. Leitet.

Dann den Kupferklotz mit normaler Wärmeleitfolie
auf den Kühlkörper aufbringen. Isoliert.

Durch die 10-20fache Fläche des Kupferklotzes gegenüber
dem Halbleiter wird die Wärme problemlos abgeführt.

Klar: umständlich, teuer, platzraubend usw.
Funktioniert aber.

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