Ich möchte ein obskures, leider komplett vergossenes China-Gadget, das im wesentlichen eine Spannungs-Vervielfachung realisiert, aus einer 18650er Zelle mit Strom versorgen, was soweit auch erstmal gut funktioniert. Nachmessen zeigt einen mittleren Strom von ca. 2A in die erwartete Richtung von der Zelle in die Schaltung an. Aber mittels Oszilloskop lässt sich leicht erkennen, dass zeitweise auch recht deutliche Ströme in die umgekehrte Richtung fliessen - bis ca. 1,5A - so in ca. 100µs Intervallen. Nun frage ich mich, ob mir das bezüglich der Lebensdauer des 18650er Lithium-Ionen Akkus Sorgen machen muss. Immerhin würde ein Ladegerät ja tunlichst vermeiden, kurz vor Ladeschlussspannung (4.2V) noch Ströme dieser Größenordnung in die Zelle zu drücken. Ist das in so einem Fall eher egal, weil insgesamt keinesfalls mehr Energie in die Zelle zurückfließen kann, als zuvor aus ihr entnommen wurde? Oder schaden solche hochfrequenten "Rückströme" Lithium-Ionen Akkus, und sollten unbedingt durch eine zusätzliche Diode verhindert werden? (Wäre ja schade um die an der Diode abfallende Leistung, wenn sie nicht nötig wäre...)
Du kannst nicht mehr zurückgeben als du rausgenommen hast, und wenn du den Rückstrom sperrst wird das vermutliche induktive Gadget an Überspannung verdampfen weil dem Rückimpuls die Last fehlt. Sofern von woanders keine Energie dazukommt ist das kein Problem. Is'n'dette? 1 Million Volt Generator? Teslaspule?
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Jens M. schrieb: > Is'n'dette? 1 Million Volt Generator? Wohl keine Million, eher so 300kV, halt so ein Lichtbogen-Spielzeug. Wenn das kaputt ginge, wäre der wirtschaftliche Schaden geringer, als wenn die gute 18650er Zelle kaputt geht :-) Auf die Idee, dass das Gadget sich selbst zerstören könnte, wenn der Rückstrom verhindert wird, war ich noch gar nicht gekommen, aber zuzutrauen wäre sowas den fragwürdigen Schaltungen solcher Spielzeuge vielleicht...
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Sorg einfach dafür, daß die Spannung am Akku nicht größer als 4,2V wird.
Lutz V. schrieb: > Wohl keine Million, eher so 300kV, halt so ein Lichtbogen-Spielzeug. Naja, die schreiben da 1000000000000V drauf mit einundachtzig Ausrufezeichen weil ihrs das Beste ist. 300kV kann ich auch kaum glauben, Wikipedia sagt Luft hält 3kV pro mm, also sollte dein Gerät minimal 10cm lange Blitze schaffen, eher mehr. Wenn ich mir meinen alten HV-Tester mit 15kV und 3mA ankucke, ist da ein 20kg Trafo drin, der 15kg Verguß enthält. Da stinkt so ein Chinadings ab. Aber nuja, es kann was du siehst, wie lange siehst du auch... Lutz V. schrieb: > Auf die Idee, dass das Gadget sich selbst zerstören könnte, wenn der > Rückstrom verhindert wird, war ich noch gar nicht gekommen, aber > zuzutrauen wäre sowas den fragwürdigen Schaltungen solcher Spielzeuge > vielleicht... Es zerstört sich mit sicherheit jedesmal ein bissel selber, aber wenn die Eingangsspannung aufgrund der Rückspannung deutlich über der erlaubten Spannung liegt halt noch etwas eher. Peter N. schrieb: > Sorg einfach dafür, daß die Spannung am Akku nicht größer als 4,2V wird. Was, wenn der Akku die einzige Energiequelle ist, sichergestellt ist würd ich sagen.
Jens M. schrieb: > weil dem Rückimpuls die Last fehlt. > Sofern von woanders keine Energie dazukommt ist das kein Problem. So ist es. Trotzdem liegt die Vermutung nahe, dass ein Glättungskondensator am Spannungseingang auf der Platine nachgelassen haben dürfte. Ohne Typangabe oder Foto kann hier nur geraten werden.
Jens M. schrieb: > 300kV kann ich auch kaum glauben, Wikipedia sagt Luft hält 3kV pro mm, > also sollte dein Gerät minimal 10cm lange Blitze schaffen, eher mehr. Ich habe das Teil noch nicht mit der höchsten laut "Datenblatt" zulässigen Eingangsspannung von 6V betrieben, aber mit 4V aus einem Akku schafft es ca. 3cm lange Blitze problemlos/regelmässig und ca. 4cm lange Blitze so manchmal. Insofern schätze ich, dass es die behaupteten 300kV nicht erreicht, aber zumindest so auf die Hälfte davon dürfte es kommen. Und es war im 5er-Pack echt billig... und sieht auch so aus ;-)
Dieter schrieb: > Glättungskondensator am Spannungseingang auf der Platine Ich vermute, dass man in dem Teil weder einen Glättungskondensator noch eine Platine findet. Aus Drahtfragmenten mit miesen Lötstellen, die gerade noch so unter der Oberfläche der Verfüllungsmasse erkennbar sind, würde ich tippen, dass da wenige Bauteile von Kindern in einem sweat-shop freiverdrahtet/handverlötet wurden, und das Konstrukt dann in eine dünne Plastikröhre geschoben wurden, die anschliessend komplett mit einem übel aussehenden Polymer verfüllt wurde. Für den Preis würde ich jedenfalls auch nichts anderes erwarten :-)
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