Forum: HF, Funk und Felder Reparatur Schlüssel BMW320i - Kondensatorwert bei 433 Sendespule gesucht


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich stehe grade vor einer Herauforderung und hoffe auf Unterstützung von 
"kundigen" hier im Forum.

Aufgabenstellung war: Der Funkschlüssel (Zentralverriegelung) eines 
(ältlichen) BMW320i "geht nicht mehr".

technologische Besonderheiten des Schlüssels:
2 GEKLEBTE Gehäuse-Teile [ähnlich zu ebay 373664440949]
Akku (LIR2025), wird wohl ähnlich einer elektrischen Zahnbürste 
aufgeladen durch Induktionsspule in der Nähe des Zündschlosses.

Laut Internet-Recherche lässt sich der Schlüssel nur durch Trennen mit 
dem Teppichmesser (und anschließendem Kleben) bearbeiten (anstelle 
Kleben gibt es auch Klick-Gehäuse zum zusammenklipsen als Ersatz, dann 
müsste man aber den Schlüsselbart nachschleifen im Rohling)

Also: Teppichmesser, vorsichtigt aufgeschnitzt.

Erste Diagnose: Der Akku hat im Leerlauf nur 3.16V. Ersatz-Akku LIR2025 
hatte ich schon bestellt (hier noch nicht eingelötet): Der mittlere 
Taster (lock) hat Kontaktprobleme, den werde ich auch noch austauschen.

AAABER:

2 Bauteile hat es leider erwischt beim Teppichmesser-Hantieren: (Bild 
"Rückseite"):

1. den 432 (4.3K) Widerstand hab ich noch gefunden (er sitzt beim 
Transistor, obere rote Einkreisung). Den werde ich auch wieder eingebaut 
bekommen.

2. Ein Kondensator unbekannter Größe an der Sendespule (untere rote 
Einkreisung) ist nirgendwo mehr aufzutreiben.

--> Hat jemand für mich einen Tip zur möglichen Kapazität des 
verschwundenen Kondensators ??

: Bearbeitet durch User
von hacker-tobi (Gast)


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Bist du dir sicher, das das ein Akku ist? In der Regel werden für den 
Sender der ZV Knopfzellen verwendet und die Spule am Zündschloss 
aktiviert den Transponder im Schlüssel zwecks Freigabe der 
Wegfahrsperre. Mit dem Sender für die ZV hat das nichts zu tun.

von hacker-tobi (Gast)


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Zum kondensator : Es ist zu vermuten, das dieser Teil eines 
Anpassnetzwerks ist. Von daher kann es gut sein, das er identisch zu dem 
Kondensator zw. Antenne und Endstufentransistor ist.
Dieser sitzt mittig unterhalb der Antenne.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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hacker-tobi schrieb:
> Bist du dir sicher, dass das ein Akku ist?

Gibt es jedenfalls:
https://mr-key.com/de/produkt/li-ion-wiederaufladbar-batterie-lir2025-vl2020-vl2025/

Wegstaben V. schrieb:
> Laut Internet-Recherche lässt sich der Schlüssel nur durch Trennen mit
> dem Teppichmesser (und anschließendem Kleben) bearbeiten

Würde auch für einen Akku sprechen. Außerdem hat der TO das Teil als 
Akku bereits identifiziert.

Würde gerne wissen, wie viel Kohle BMW bei solch einem Problem (leerer 
Akku) einstreicht.

von ehemaliger BMW320i Fahrer (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Würde gerne wissen, wie viel Kohle BMW bei solch einem Problem (leerer
> Akku) einstreicht.

Akku tausch und danach Schlüssel prüfen im Lesegerät bei 2 Schlüsseln 
letztes Jahr im Oktober 42 Euro für bezahlt. Ein Schlüssel war noch 
Original also verklebt und der zweite hatte schon ein neues Gehäuse zum 
zusammen klicken mal bekommen. Würde wohl dieses Jahr dann bestimmt 10 
Euro mehr kosten ist ja alles teurer geworden. Der Service war in einem 
BMW Autohaus in Berlin hat keine 30 min gedauert von der Abgabe der 
Schlüssel bis zum wieder abholen. Auto dieses Jahr im Mai verkauft sonst 
hätte ich nachsehen können wegen dem Kondensator.

von F. Y. (rf_far)


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Der Funkschlüssel sollte mit einem Kondensator von C < 10 pF 
funktionieren, nimm drei Werte und probier mal aus, welcher Wert grob 
die originale Reichweite trifft. 10 pF oder 5,6 pF oder 3,3 pF. Fang mit 
dem 3,3 pF an, falls es mit dem 5,6 pF besser wird, kann der 10 pF noch 
getestet werden, ansonsten bleib bei dem 3,3 pF.    

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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ehemaliger BMW320i Fahrer schrieb:
> Akku tausch und danach Schlüssel prüfen im Lesegerät bei 2 Schlüsseln
> letztes Jahr im Oktober 42 Euro für bezahlt.

Verblüffend fair! Bin angenehm überrascht. Auch darüber, dass in 
Werkstätten gelötet wird. Jedenfalls gehe ich davon aus, weil der Akku 
doch Lötanschlüsse hat?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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hacker-tobi schrieb:
> Bist du dir sicher, das das ein Akku ist? In der Regel werden für den
> Sender der ZV Knopfzellen verwendet

ja,, ich bin mir sicher, denn:
1. Behauptet das Internet ebensolches
2. Sagt der Auftruck auf dem ausgelöteten Akku genau solches
3. macht es keinen Sinn, ein Gehäuse zu verkleben wenn eine nicht 
aufladbare Batterie da drin wäre


> und die Spule am Zündschloss
> aktiviert den Transponder im Schlüssel zwecks Freigabe der
> Wegfahrsperre.

Ich weiß nicht, ob da tatsächlich ein Transponder drin ist. Ich vermute 
eher (noch) nicht.

> Mit dem Sender für die ZV hat das nichts zu tun.

Doch, der Akku und die dicke Spule sind die Spannungsversorgung für die 
ZV

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Rainer Z. schrieb:
> Verblüffend fair! Bin angenehm überrascht. Auch darüber, dass in
> Werkstätten gelötet wird. Jedenfalls gehe ich davon aus, weil der Akku
> doch Lötanschlüsse hat?

Ich vermute, in der Werkstatt wurde lediglich der Schlüssel nachgefräst 
in einem Rohling mit neuerem Akku. Das wird sich keine Werkstatt direkt 
antun, so einen Schlüssel aufzuschnibbeln, und dort Akkus zu tauschen 
(und möglicherweise auch noch Taster, die matschig geworden sind)

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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F. Y. schrieb:
> Der Funkschlüssel sollte mit einem Kondensator von C < 10 pF
> funktionieren, nimm drei Werte und probier mal aus, welcher Wert grob
> die originale Reichweite trifft. 10 pF oder 5,6 pF oder 3,3 pF. Fang mit
> dem 3,3 pF an, falls es mit dem 5,6 pF besser wird, kann der 10 pF noch
> getestet werden, ansonsten bleib bei dem 3,3 pF.

Danke, ein nützliche Hinweis!  Da werde ich gleich mal tätig werden.

Frage "an alle": HAt jemand einen Hinweis zur Verschaltung des 
Antennen-Ausgangs? Vielleicht ist da ja wirklich irgendeine Syemtrie 
drin, und ich könnte mir den korrespondierenden zweiten Kondensator 
"ausklingeln"

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Rainer Z. schrieb:
> ehemaliger BMW320i Fahrer schrieb:
>> Akku tausch und danach Schlüssel prüfen im Lesegerät bei 2 Schlüsseln
>> letztes Jahr im Oktober 42 Euro für bezahlt.
>
> Verblüffend fair! Bin angenehm überrascht. Auch darüber, dass in
> Werkstätten gelötet wird. Jedenfalls gehe ich davon aus, weil der Akku
> doch Lötanschlüsse hat?

Bereits Fehlerspeicher auslesen kostet 50 Euro aufwärts bei BMW. 
Unwahrscheinlich, daß die Angaben stimmen. "Irgendwas mit Schlüssel" 
liegt solide dreistellig.

Es kann natürlich ein privates Autohaus sein, das auch BMW darf. Die 
nehmen dann nicht unbedingt 250 Euro Stundensatz wie 
BMW-Niederlassungen.

von ehemaliger BMW320i Fahrer (Gast)


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https://www.akkuline.de/blog/autoschluessel-batterie-wechseln-wie-es-funktioniert-und-welche-batterien-dafuer-geeignet-sind#:~:text=Es%20werden%20meist%20lediglich%20die,oder%20teuren%20Batterie%2DH%C3%A4ndler%20einkaufen.

Wollvieh W. schrieb:
> "Irgendwas mit Schlüssel"
> liegt solide dreistellig.

Ja wenn neuen Schlüssel benötigst mag das sein. Aber lies mal unter dem 
link oben da geht es um den Batterie/Akku Wechsel. Also kein Einzelfall.

Aber damit beruhigt bist meine Madam fährt mit ihrem Smart direkt zu 
Mercedes. Da die Batterien in den Funkschlüssel meist nach 1.5 bis 2 
Jahren auch runter sind und lässt die da tauschen. Schlüssel sind 
geklickt kostet eine Batterie 5 Euro und bekommt in der Zeit wo sie 
wartet einen Kaffee.

Hatte auch schon mal einen verloren. Da wurde ein neuer bei Mercedes 
bestellt.
Okay hat fast 14 Tage gedauert und irgendwas um die 130 Euro gekostet.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich habe jetzt mal den 2. Schlüssel vorsichtig(er) aufgemacht, und keine 
Bauteile abgeschert.

Den fehlenden Kondensator habe ich dort beim zweiten Schlüssel mal 
ausgelötet. Mein Peaktech 3710 sagt im kleinsten Messbereich (200pF): 
der Kondensator hat eine Kapazität von 1.0 pF.

Die Messung erfolgte mehrmals, mit vertauschten Strippen, mit 
unterschiedlicher Lage der Messtrippen, und unterschiedlicher Uhrzeit.

den möglicherweise symetrischen Kondensator habe ich (noch) nicht 
ausgelötet (um dessen Wert zu bestimmen)

Eine Messung der Kondensatoren im eingelöteten Zustand hat nur unsinnige 
Werte (500 - 600 pF) ergeben

: Bearbeitet durch User
von Dirk O. (dirk_sdr)


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Wenn der Kondensator parallel zur Spule sitzt und diese steckbar ist 
(sieht fast so aus!), kann man die Induktivität der Spule im ausgebauten 
Zustand messen. Dann ist der Parallel-Kondensator leicht zu berechnen.

von H. H. (Gast)


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Das ist ein ganz einfacher 433MHz Sender mit SAW-Resonator.

Und der fehlende Kondensator kann nur ganz wenige pF haben.

von michael_ (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Würde gerne wissen, wie viel Kohle BMW bei solch einem Problem (leerer
> Akku) einstreicht.

Ich hatte in der Vergangenheit Probleme mit MAZDA-2, Hyundai, Renault.
Für einen einfachen Schlüssel sind da 180EUR und aufwärts fällig.
Plus Einrichtung!
Mit Personenerkennung wie Sitzhöhenverstellung schon mal 800Eur.

BMW will da sicher noch mehr.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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H. H. schrieb:
> Und der fehlende Kondensator kann nur ganz wenige pF haben.

laut Messung komme ich am ausgelöteten Bauteil auf 1 pF.

Den kleinsten Wert in meiner SMD-Sammlung ist 15 pF.

Bauform ist 0603. Ich glaub, ich werde allmählich zu alt für so 
Kleinzeugs mit Mikroskop und Spitzpinzette.

Wie würde sich denn der versuchsweise Einbau von 15 pF anstelle von 1 pF 
"darstellen"? Geht garnicht, oder geht ein bischen?

: Bearbeitet durch User
von Manfred K. (4for)


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Wegstaben V. schrieb:
> Mein Peaktech 3710 sagt im kleinsten Messbereich (200pF):
> der Kondensator hat eine Kapazität von 1.0 pF.

Hmm, komisch.
Laut Bedienungsanleitung hat das 3710 nur 6nF als kleinsten Messbereich.
Dann hätte ich gesagt der gemessene Wert von 1pF ist falsch.

Das Ding wird zum ausprobieren auch erst mal ohne den Kondensator senden 
wenn du Widerstand eingebaut und evtl Taster ersetzt hast...

von Manfred K. (4for)


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Wegstaben V. schrieb:
> versuchsweise Einbau von 15 pF anstelle von 1 pF

und falls 1pF richtig gemessen wurde ist sehr wahrscheinlich kein 
Kondensator besser als 15pF.

von Harald W. (wilhelms)


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Wegstaben V. schrieb:

> Mein Peaktech 3710 sagt im kleinsten Messbereich (200pF):
> der Kondensator hat eine Kapazität von 1.0 pF.

1pF sollte man auch problemlos mit zwewi verdrillten Lackdrähten
nachbilden können.

von michael_ (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Den kleinsten Wert in meiner SMD-Sammlung ist 15 pF.
>
> Bauform ist 0603. Ich glaub, ich werde allmählich zu alt für so
> Kleinzeugs mit Mikroskop und Spitzpinzette.
>
> Wie würde sich denn der versuchsweise Einbau von 15 pF anstelle von 1 pF
> "darstellen"? Geht garnicht, oder geht ein bischen?

Du bist zu jung!
Ich habe hier Keramikkondensatoren mit 0,8pF und mit Drähten.
Irgendwie vor vielen Jahren und UHF gebastelt.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Manfred K. schrieb:
> Laut Bedienungsanleitung hat das 3710 nur 6nF als kleinsten Messbereich.

anscheinend verwendet Peaktech die Modellbezeichnung 3710 mehrmals.

Meins hat so klassisches Multimeter Format, einen Drehknopf vorne mit 9 
Wahlpositionen (200pF..20mF), 2 Buchsen. Rückseitig steht ein Datum: 
15/07/2005

von hacker-tobi (Gast)


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Der Einbau eines grösseren Kondensators führt zu einer fehlabstimmung 
der Antenne und damit zu verminderter Reichweite.

Gruss tobi

von 888 (Gast)


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hacker-tobi schrieb:
> Der Einbau eines grösseren Kondensators führt zu einer fehlabstimmung
> der Antenne und damit zu verminderter Reichweite.

Selbst Toleranzen beim Lötprozess (Pastenmenge und daraus resultierende 
Form des Lötmeniskus) wirken sich bei Funkschlüsseln auf die Reichweite 
aus. Durch manuelle Nacharbeit werden die nie besser.

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