Forum: Platinen Wiedereinstieg in die CAE-Welt


von Kai D. (Firma: Selbständiger Konstrukteur) (robokai)


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In den letzten 10 Jahren habe ich verstärkt Mechanik gemacht, meistens 
Elektromechanik mit CAD-Programmen und dabei auch Elektroniken 
eingebaut. Nun würde ich das gerne professionalisieren und noch mehr in 
Richtung CAE gehen, also auch regelmäßig Schaltungen entwickeln. Ich 
habe Erfahrung mit händischen Aufbauten von Schaltungen als Techniker in 
der Firma und auch für den Eigenbedarf, ich arbeite in meiner 
derzeitigen Firma aber momentan hauptsächlich auf dem Gebiet EMV-Tests- 
und Inbetriebnahmen, neben den Gehäusesachen mit Abschirmung etc. Leider 
komme ich so ohne Weiteres nicht an interne Projekte, um mich vertieft 
mit Layouts zu befassen, zudem möchte ich den AG baldigst wechseln.

Ich möchte mich daher mehr in das Platinendesign einarbeiten und suche 
nach einem professionellen Programm, mit dem Chancen bestehen, in einer 
anderen Firma Fuss zu fassen. Welches könnte man nehmen?

Ich habe bisher Erfahrungen mit KICAD und EAGLE. Damit kann man aber 
sicher nicht werben :-;

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kai D. schrieb:
> Welches könnte man nehmen?
Du solltest nicht mit einem "Programm" punkten wolen. Zeige als Referenz 
ein ansehnliches Design von dir, dann ist es egal, mit welcher Software 
du das erstellt hast. Denn das Wissen und Können ist eben nicht das 
Bedienen einer Software.

: Bearbeitet durch Moderator
von Klaus R. (klara)


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Kai D. schrieb:
> Welches könnte man nehmen?

Altium. KICAD und EAGLE ist in der Tat etwas für das Hobby. Wer davon 
auf Altium umsteigen will, der muß ganz neu anfangen. Am besten mit 
Hilfe von Youtube. Viel Spass!
mfg Klaus

von Max M. (Gast)


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Kai D. schrieb:
> professionellen Programm, mit dem Chancen bestehen, in einer
> anderen Firma Fuss zu fassen
Altium.
Aber daran wirds nicht scheitern.

> KICAD und EAGLE. Damit kann man aber
> sicher nicht werben :-;
Warum nicht?
Viele könne nur Eagle und halten das für das einzige das man kennen 
muss.
Eagle und Kicad ist doch schon was. Machen ja auch viele.
Und wenn die Bude Target, Pulsonix, Zucken, Mentor Pads oder was auch 
immer einsetzt bleibt nur das Du durchaus layouten kannst, aber deren 
Tool eben noch lernen musst.
Dir fehlt Entwicklungserfahrung und Personaler suchen die 23J Fachkraft 
mit 30J Berufserfahrung die für Mindestlohn arbeitet.
Auch wenn die heulen und wehklagen das ja die Fachkräfte fehlen, sind 
sie eigentlich nur zu geizig die anständig zu bezahlen und ab 45 stellen 
die auch keinen mehr an.

Also musst Du zu denen die niemanden finden, weil sie ne Klitsche sind 
und da wollen die Karrierristen nicht hin, weil es kaum 
Aufstiegsmöglichkeiten gibt und die Bezahlung im Konzern besser ist.

Aber bist Du sicher das Du Entwicklung machen willst?
Übersichtliche Bezahlung, jede Menge Stress und Führungskräfte die eher 
solala sind.

von Kai D. (Firma: Selbständiger Konstrukteur) (robokai)


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Neben den prognostizierten miesen Chefs und der miesen Bezahlung (ist 
das so?) lese ich heraus, dass Altium auch auf dem Level von KICAD zu 
sehen ist.

Max M. schrieb:
> Und wenn die Bude Target, Pulsonix, Zucken, Mentor Pads oder was auch
> immer einsetzt bleibt nur das Du durchaus layouten kannst, aber deren
> Tool eben noch lernen musst.

Ich würde mich gezielt bei Firmen bewerben die das betreffende Programm 
einsetzen, bzw. ich erwarte dann bei denen spezifische Reaktionen. 
Natürlich polarisiert das, aber ich fürchte dass EAGLE und KICAD zu 
allgemein sind, weil das jeder kann.

Ich möchte wenigsten in einem Programm sicher sein.

von michael_ (Gast)


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Kai D. schrieb:
> In den letzten 10 Jahren habe ich verstärkt Mechanik gemacht, meistens
> Elektromechanik mit CAD-Programmen und dabei auch Elektroniken
> eingebaut. Nun würde ich das gerne professionalisieren und noch mehr in
> Richtung CAE gehen, also auch regelmäßig Schaltungen entwickeln.

Irgendwie verwechselst du da etwas.
CAE hat nichts mit Platinenlayout zu tun.
Solltest du aber wissen, der du ja mit Mechanik CAD zu tun hattest.

von Kai D. (Firma: Selbständiger Konstrukteur) (robokai)


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Bei uns heißt die Abteilung Computer Aided Engineering = CAE und umfasst 
die Entwicklung der Elektronik mit Simulation und Layout. Die Abteilung 
CAD wäre das "design".  verwendet für die Mechanik.

Wo wäre die sprachliche Diskrepanz?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Kai D. schrieb:
> Bei uns heißt die Abteilung Computer Aided Engineering = CAE und umfasst
> die Entwicklung der Elektronik mit Simulation und Layout. Die Abteilung
> CAD wäre das "design".  verwendet für die Mechanik.
>
> Wo wäre die sprachliche Diskrepanz?

Du siehst alles nur mit der Brille Deines derzeitigen Arbeitgebers. 
Daraus zu schließen, dass in jedem anderen Unternehmen exakt solche 
Abteilungen mit genau diesen Bezeichnungen bestehen, ist etwas weltfemd.

Aber zum eigentlichen Thema:
Es bringt so gar nichts, sich ohne die erforderlichen 
Elektronikkenntnisse einfach nur mit einem bestimmten Programm 
auszukennen. Zwar gibt es auch Unternehmen, in denen die 
Schaltungsentwicklung und das Leiterplattenlayout durch verschiedene 
Personen erfolgen, aber diese strikte Trennung verliert immer mehr an 
Bedeutung, da gerade bei den heutigen hohen Frequenzen und 
Signalsteilheiten die Leiterplatte selbst zum wichtigsten Bauelement 
statt nur zum reinen Bauteilträger geworden ist.

von michael_ (Gast)


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Kai D. schrieb:
> Bei uns heißt die Abteilung Computer Aided Engineering = CAE und umfasst
> die Entwicklung der Elektronik mit Simulation und Layout. Die Abteilung
> CAD wäre das "design".  verwendet für die Mechanik.
>
> Wo wäre die sprachliche Diskrepanz?

Deine Betonung lag in der Vergangenheit auf Mechanik.
Da solltest du aber wissen, das es der Bereich der Postprozessoren ist.
Es ist ein alter Fachbegriff.
Frag lieber mal nach, ob dein Chef, der sich Dr. nennt, auch einer ist.

Aber es ist ja "modern", mit irgendwelchen eng. Begriffen 
herumzuschwurbeln.
Egal, wie sinnlos die sind.

von Wühlhase (Gast)


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Wenn du ein gutes Programm zum Elektronikentwickeln suchst mit weiter 
Verbreitung, dann würde ich dir auch Altium empfehlen. Es ist zwar 
relativ günstig (wenn man weiß wie man verhandeln muß) im Vergleich zu 
anderen Anbietern, aber ich bezweifle trotzdem daß du es privat bezahlen 
willst.

KiCAD ist zwar (soweit ich weiß) gut brauchbar, daß es mit Altium auf 
einem Level liegt möchte ich jedoch bezweifeln.

Aber: Wenn du bereits Eagle und KiCAD kennst, dann denke ich nicht daß 
dir ein weiteres Programm irgendwelche Vorteile bringt. Wenn, dann würde 
mich eher interessieren wie gut du KiCAD kennst und wie du damit 
arbeitest. Krempelst du die Ärmel hoch und legst einfach los, oder 
verfolgst du ein Konzept mit einer klaren Vorstellung, wo es hingehen 
soll und fällt dabei auch eine brauchbare Doku ab? Baust du Schaltpläne, 
mit denen auch jemand anderes etwas anfangen kann ohne dein Geschmiere 
eine Woche lang studieren und übersetzen zu müssen? Schaltplan der diese 
Bezeichnung auch verdient, oder graphische Netzliste?

Und dann ist da noch die Frage: Was kannst du, von der Bedienung eines 
bestimmten Programms abgesehen, sonst noch so? Weißt du, was du da tust, 
oder baust du für primitives Digitalgedöns (vermeintliche) hochkomplexe 
HF-Layouts? Traust du dir Layouts bis 100MHz zu oder weißt du, ab wann 
du es wirklich mit HF zu tun hast?
Wenn du bei solchen Fragen qualifiziert mitreden kannst, fände ich das 
weitaus interessanter als ein bestimmtes Programm bedienen zu können.

von Kai D. (Firma: Selbständiger Konstrukteur) (robokai)


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Wühlhase schrieb:
> Krempelst du die Ärmel hoch und legst einfach los,

Ja klar, sobald ich eine Idee habe und sie halb ausgereift ist, renne 
ich sofort an den PC und haue es rein. Simulation spare ich mir, drücke 
autorender und nach 10min hat der Bestücker die Gerberfiles. Was denkst 
du denn?

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