Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ersetzen von WLAN Router


von Max (Gast)


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Servus,

Ich habe einige grundlegende Fragen zur pfSense software bzw. dem 
Wechsel von einem klassischen Wifi, WAN, LAN Router auf ein System mit 
pfSense.

Hintergrund ist, dass wir seit Jahren mit unserem Heimnetzwerk Probleme 
haben. Konkret kommt es immer wieder (teilweise mehrmals in einer 
Stunde, teilweise aber auch nur wenige Male am Tag oder gar nicht) zu 
kurzen Verbindungsabbrüchen an LAN Geräten (bei einem solchen 
Verbindungsabbruch wird der Empfang zwar weiterhin angezeigt, aber es 
besteht keine Internetverbindung. Ein Deaktivieren und erneutes 
Aktivieren des LAN Zugangs führt in der Regel sofort wieder zu einer 
Verbindung). Tatsächlich tritt das Ganze vor allem bei WLAN Geräten auf, 
aber auch ab und zu im LAN.

Mit meinem begrenzten Linux Wissen habe ich bereits einige Versuche 
gestartet das Netzwerk zu prüfen, konnte aber keine Probleme 
feststellen. Ohne stichhaltige Begründung, habe ich aber dennoch den 
URALTEN Router im Verdacht. Ich möchte aber nicht damit anfangen, dessen 
Konfiguration zu optimieren, der Aufwand wäre kaum vertretbar. Nun bin 
ich auf pfSense gestoßen und frage mich, ob ich damit möglicherweise 
eine Chance habe, die Probleme zu beseitigen.

Das Ganze wird zum Beispiel hier beschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=lUzSsX4T4WQ

Verstehe ich das richtig, dass dann Routing, DHCP, DNS, etc. alles über 
pfSense läuft und der ursprüngliche Router, neben seiner Funktion als 
Wifi Antenne, nur noch als Modem dient?
Wie sind eure Erfahrungen mit pfSense?
Wichtigste Frage: Ist das System für einen gelegentlichen Linux Nutzer 
(Mich) realisierbar oder sollte dazu deutlich tieferes Netzwerkwissen 
vorhanden sein? Linux Grundlagen sind wie gesagt sicher vorhanden und 
mich schreckt auch nicht ab, wenn ich mich einige Zeit einarbeiten muss, 
aber ich komme nunmal nicht aus dem IT Bereich.
Ich würde auf jedem Fall überprüfen müssen, ob unser Router einen 
"bridging mode" besitzt, in dem die Subnetzmaske an pfSense 
weitergegeben wird, statt pfSense privat einzubinden. Hat hier schonmal 
jemand seinen alten Router mit einem solchen System verbunden und 
funktioniert das reibungslos?

Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen..

Viele Grüße,
Max

von M. P. (matze7779)


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Max schrieb:
> Ohne stichhaltige Begründung, habe ich aber dennoch den
> URALTEN Router im Verdacht.

Wozu auch genaue Angaben zu den Geräten machen.
"URALTER" Router kennt ja jeder.

Meine Fresse.
- Welcher Router
- Welche Geräte
- Wie verbunden

Nimm dir nen Zettel und mal es auf.

von Harry L. (mysth)


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Max schrieb:
> Nun bin
> ich auf pfSense gestoßen und frage mich, ob ich damit möglicherweise
> eine Chance habe, die Probleme zu beseitigen.

Da dein uralter Router vermutlich auch nur uralte WLAN-Standards bietet, 
vermutlich nicht.

Max schrieb:
> Verstehe ich das richtig, dass dann Routing, DHCP, DNS, etc. alles über
> pfSense läuft

Ja

Max schrieb:
> der ursprüngliche Router, neben seiner Funktion als
> Wifi Antenne, nur noch als Modem dient?

Ja und nein.
Du brauchst ein Modem (bei DSL eben ein DSL-Modem) und einen WLAN-AP 
(eine Antenne reicht nicht)
Die meisten Router kann man zwar zum Modem degradieren (Stichwort: 
PPPoE-Passthrue), nur kannst du den WLAN-Teil dann meist nicht mehr als 
AP nutzten.

Max schrieb:
> Linux Grundlagen sind wie gesagt sicher vorhanden

pfSense läuft aber nicht mit Linux, sondern mit FreeBSD.

Max schrieb:
> Ich würde auf jedem Fall überprüfen müssen, ob unser Router einen
> "bridging mode" besitzt, in dem die Subnetzmaske an pfSense
> weitergegeben wird

Wie kommst du darauf?
Bridge-Mode ist nur im Zusammenhang mit einem AP relevant. (s.o.)

Max schrieb:
> Hat hier schonmal
> jemand seinen alten Router mit einem solchen System verbunden und
> funktioniert das reibungslos?

Ja, hab ich lange so betrieben, und an der Zuverlässigkeit von pfSense 
gibts absolut nichts zu meckern, aber für deinen Zweck scheint mir das 
vollkommen überdimensioniert.
Besorg dir lieber ne neue FritzBox!

: Bearbeitet durch User
von internet (Gast)


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Max schrieb:
> Ich habe einige grundlegende Fragen zur pfSense software bzw. dem
> Wechsel von einem klassischen Wifi, WAN, LAN Router auf ein System mit
> pfSense.

Warum pfSense? Was spricht gegen OPNsense?

Versuch erst mal ganz grob einzukreisen wo das Problem liegt.

Kannst du z.B. schlechte Kabel/Stecker/Buchsen ausschließen?


BTW, OPNsense will typischer weise einen WAN und einen LAN Port haben...

von Max (Gast)


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Kurz vorab: Über die letzten Monate wurde alles ausgewechselt was im 
Netz hängt (und das sind konkret eben nur Router, Smartphones und 
Laptops, nicht mal ein fester Rechner), bis auf der Router. Damit meine 
ich auch den Austausch der gesamten LAN Kabel, selbst der Tarif beim 
Provider wurde aktualisiert und deutlich hochgefahren (aktuell max. 250 
MBits/s). Es bleibt daher keine andere Fehlerquelle als der Router.

Tatsächlich war die erste Überlegung eine Fritz Box, die Tatsache, dass 
ein pfSense System aber (vermeintlich) nicht viel teurer wäre und 
wesentlich mehr bietet, hat dann diesen thread angestoßen.

Harry L. schrieb:
> Da dein uralter Router vermutlich auch nur uralte WLAN-Standards bietet,
> vermutlich nicht.

Router ist der Telekom Speedport 925V. Inwiefern der WLAN- Standrad mein 
Problem beeinflusst, kann ich wahrscheinlich nur schwer herausfinden.

Harry L. schrieb:
> Du brauchst ein Modem (bei DSL eben ein DSL-Modem) und einen WLAN-AP
> (eine Antenne reicht nicht)
> Die meisten Router kann man zwar zum Modem degradieren (Stichwort:
> PPPoE-Passthrue), nur kannst du den WLAN-Teil dann meist nicht mehr als
> AP nutzten.

Das ist schonmal sehr hilfreich, denn jetzt wird mir auch klar, was in 
der Bedienungsanleitung mit folgender Aussage gemeint ist: "Sie können 
Ihren Speedport auch als DSL-Modem verwenden. Dazu schließen Sie Ihr 
Gerät (bspw. einen Router) an den Netzwerkanschluss LAN 4 an. Die 
Firewall ihres Speedport ist bei der Nutzung als DSL-Modem nicht mehr 
aktiv. Wenn Sie Ihren Speedport als DSL-Modem verwenden möchten, 
beachten Sie, dass alle anderen Funktionen Ihres Speedport deaktivert 
sind und nicht verwendet werden können."

Den Router (oder einen anderen) benötige ich natürlich weiterhin für 
Telefonie und dabei macht er auch keine Probleme. Insofern sind ja 
eigentlich alleine dadurch nur zwei Varianten sinnvoll:

Entweder eine FritzBox oder ähnliches und den alten Router 
rausschmeißen. Oder eben pfSense, wobei ich dabei dann ein DSL Modem und 
einen AP extra betreiben müsste (und natürlich die pfSense hardware). 
Richtig?
Kann mir jemand grob beschreiben wie ein solches System aufgebaut wäre? 
Ich habe nur einen VDSL Anschluss mit 3 Buchsen, wie also würde ich alle 
Geräte integrieren? Ist vermutlich banal, aber ich kenne mich hier 
einfach nicht gut genug aus.

Ich würde gerne beide Varianten verstehen. Dass das nicht zwangsläufig 
nötig wäre ist mir durchaus bewusst, pfSense wäre aber gerade für einige 
Einblicke in das Thema "Netzwerk" interessant. Ich möchte vor allem 
klären, ob ich ein pfSense System realisieren kann, ohne im Vergleich 
zur FritzBox riesigen Kosten. In diesem Fall würde mir pfSense einen 
deutlichen Mehrwert bieten, es geht nicht nur darum, dass das WLAN 
läuft...

Harry L. schrieb:
> Bridge-Mode ist nur im Zusammenhang mit einem AP relevant.

Da bin ich dann wohl fälschlicherweise davon ausgegangen, dass der 
Router weiterhin als AP funktioniert.

Grüße,
Max

von (prx) A. K. (prx)


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Spielt IPv6 eine Rolle? Meine Versuche mit pfSense/OPNsense waren 
dahingehend durchwachsen. Besonders bei Android-Geräten hat die Vergabe 
von IPv6-Adressen nicht funktioniert. Die Community wettert zwar 
laufstark gegen Google, aber das ist natürlich keine Lösung.

Im Vergleich dazu hatte ich mit einem Bintec-Router in gleicher Rolle 
keinerlei Probleme. Auch kaskadierte Fritzen haben mit der Adressvergabe 
bei IPv6 keine Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Spielt IPv6 eine Rolle?

Zumindest aktuell nicht.

Viele Grüße,
Max

von Harry L. (mysth)


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Max schrieb:
> Router ist der Telekom Speedport 925V
Das Ding hatte noch nie einen guten Ruf.
Kein Vergleich zu einer akt Fritzbox.

Max schrieb:
> Den Router (oder einen anderen) benötige ich natürlich weiterhin für
> Telefonie und dabei macht er auch keine Probleme.

Im PPPoE-Mode geht auch Telefonie nicht mehr.

Max schrieb:
> Entweder eine FritzBox oder ähnliches und den alten Router
> rausschmeißen. Oder eben pfSense, wobei ich dabei dann ein DSL Modem und
> einen AP extra betreiben müsste (und natürlich die pfSense hardware).
> Richtig?

Und ein SIP-Gateway fürs Telefon.
An deinen pfSense kannst du nicht direkt ein Telefon anschliessen.
Du kannst natürlich gleich SIP-Telefone nutzen, aber das am 
Telkom-Anschluss mit pfSense konfiguriert zu bekommen war kein Spaß!

Max schrieb:
> Ist vermutlich banal, aber ich kenne mich hier
> einfach nicht gut genug aus.

pfSense ist Profi-Technik, und von 0 auf 100 wirst du kaum in 
vertretbarer Zeit hinbekommen.
Ich gehe davon aus, daß du keinen mehrtägigen Netzausfall hinnehmen 
willst...

Nicht, weil pfSense das nicht kann, sondern weil die Lernkurve einfach 
zu steil ist.

Max schrieb:
> ohne im Vergleich
> zur FritzBox riesigen Kosten.
Das betrifft nur die Anschaffungskosten.
Der Stromverbrauch eines pfSense-Router auf standard-Hardware ist der 
eigentliche Knackpunkt.
Das kommt auf jeden Fall auf den Stromverbrauch des Modem oben drauf.

von Dieter (Gast)


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von Max (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Und ein SIP-Gateway fürs Telefon.

Ok, das heißt man müsste praktisch alle Komponenten erneuern.
Nur damit ich das mal verstehe:
Ich habe wie gesagt nur einen DSL Anschluss mit drei Buchsen. Zudem gibt 
es doch in der Regel eine Hauptleitung, ich hätte also nicht viele 
Buchsen zur Verfügung.

Wie würde ich ein SIP- Gateway, den AP, das Modem und das pfSense 
Appliance Gerät miteinander koppeln? SIP Gateway bekommt vermutlich 
direkten DSL Anschluss, das Modem benötigt ja aber ebenfalls DSL. 
Benötige ich dann in jedem Fall mindestens zwei Buchsen? Und wie binde 
ich den AP an, erfolgt das rein auf Softwareebene?

Harry L. schrieb:
> Der Stromverbrauch eines pfSense-Router auf standard-Hardware ist der
> eigentliche Knackpunkt.
> Das kommt auf jeden Fall auf den Stromverbrauch des Modem oben drauf.

Auch gut zu wissen.

Vielen Dank schonmal für die ganzen Infos, damit rückt pfSense doch 
wieder in die Ferne. Werde ich aber für die Zukunft mal im Hinterkopf 
behalten.

Dieter schrieb:
> Wie wäre es mit sowas:
> https://www.linux-magazin.de/ausgaben/2019/05/turris-omnia/

Hört sich auch nicht schlecht an. Ein neuer Router wird wohl in jedem 
Fall Sinn machen.

Vielen Dank!

Grüße,
Max

von Harry L. (mysth)


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Max schrieb:
> Wie würde ich ein SIP- Gateway, den AP, das Modem und das pfSense
> Appliance Gerät miteinander koppeln? SIP Gateway bekommt vermutlich
> direkten DSL Anschluss, das Modem benötigt ja aber ebenfalls DSL.
> Benötige ich dann in jedem Fall mindestens zwei Buchsen? Und wie binde
> ich den AP an, erfolgt das rein auf Softwareebene?

Sorry, aber der einzig sinnvolle Rat, den man dir geben kann:

*Laß die Finger davon!*

Dein Grundlagenwissen reicht bei Weitem nicht aus!

Ein SIP Gatewy wird natürlich an das LAN angebunden, und DSL wir nur 
mit dem DSL-Modem verbunden, und das DSL-Modem spricht nur mit dem 
Router, der dir am Ende der Kette das LAN bereitstellt.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Max schrieb:
> Router ist der Telekom Speedport 925V. Inwiefern der WLAN- Standrad mein
> Problem beeinflusst, kann ich wahrscheinlich nur schwer herausfinden.

Ersetzen.

von noreply@noreply.com (Gast)


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