Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Logic "injector"


von Addi (Gast)


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Hallo Zusammen, ich war letztens auf der suche nach einem Logic 
Analyzer. Jetzt suche ich so etwas, wie einen Logic Injector. Also ein 
Gerät, mit dem ich selbst Pegel setzen kann bzw. Signale einspeisen 
kann.

Ich hätte aber gerne etwas mehr, als nen Mosfet und GPIO. Ich bräuchte 
etwas mehr Elektronik, die überwacht, ob der Pegel tatsächlich gesetzt 
wurde und ... Sorry, aber mir ist jetzt der genaue Begriff unklar... Die 
Energie, mit der ein Pegel durchgesetzt werden soll.

Also um Kurzschlüsse zu verhindern, aber auch um einen Pegel 
durchzusetzen, wenn ihn eine andere Komponente auf GND zieht.

Kennt jemand ein Device dafür?

von Peter N. (alv)


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So ein Ding heißt "Logikgenerator".

von Walter T. (nicolas)


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Der Begriff, was Du vorhast, nennt sich "stimulus"/"stimulation", das 
typische "device" dazu ist eine I/O-Karte.

(Oder wenn es standalone sein muss "Signature Analyzer").

: Bearbeitet durch User
von NichtWichtig (Gast)


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Ich hatte damals einen GAL Brenner aus der c't nachgebaut, das Teil 
konnte sowas bis hin zum 20V8.

Halt nur mit TTL Pegel, aber das war zu der Zeit zu 99% Ziel führend.

Eine passende Software wo man Ausgangssignale vorgeben und alles 
einlesen konnte mit bis zu 1MS Speichertiefe und GIU hatte ich mir 
selbst geschrieben.

von Wieder Spruch (Gast)


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Addi schrieb:
> Also um Kurzschlüsse zu verhindern, aber auch um einen Pegel
> durchzusetzen, wenn ihn eine andere Komponente auf GND zieht.

Wie soll das denn gehen?

von Schukostecker (Gast)


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Addi schrieb:
> Also um Kurzschlüsse zu verhindern, aber auch um einen Pegel
> durchzusetzen, wenn ihn eine andere Komponente auf GND zieht.

Pegel werden nicht "durchgesetzt", ausser du willst, dass ein Ausgang 
kaputtgeht. Entweder geht man auf einen offenen Eingang oder setzt ein 
OR-Gatter ein.

von Addi (Gast)


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Schukostecker schrieb:
> Pegel werden nicht "durchgesetzt", ausser du willst, dass ein Ausgang
> kaputtgeht. Entweder geht man auf einen offenen Eingang oder setzt ein
> OR-Gatter ein.

Wieso?
Die Pegel werden ja entweder über einen Pull-Up oder -Down Widerstand 
gesetzt. Wenn ich jetzt genug Energie bereitstelle, sodass der 
Widerstand nicht klein genug ist, um sie auszugleichen, dann setze ich 
mit Zwang den Pegel durch. Bin ich zudem relativ nahe am "Empfänger", 
ist es noch einfacher.

Zum Thema Ausgang geht kaputt... Bin ich einer etwas anderen Meinung. 
Ja, würde der Ausgang dauerhaft auf 0 gezogen werden und ich speise da 
eine 1 ein, hab ich nen Kurzschluss und der Ausgang geht kaputt, er 
brennt durch.

Hier geht es aber um so kurze Zeiträume, dass es sogut wie keine Rolle 
spielt. Außerdem muss ich ja ein entgegengesetztes Signal nicht die 
ganze Zeit halten, sondern nur während des Abtastens.

von Mani W. (e-doc)


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Addi schrieb:
> Jetzt suche ich so etwas, wie einen Logic Injector. Also ein
> Gerät, mit dem ich selbst Pegel setzen kann bzw. Signale einspeisen
> kann.

Und wo willst Du die mit Brachiachgewalt "einspeisen"?

Addi schrieb:
> Ich bräuchte
> etwas mehr Elektronik, die überwacht, ob der Pegel tatsächlich gesetzt
> wurde und ... Sorry, aber mir ist jetzt der genaue Begriff unklar... Die
> Energie, mit der ein Pegel durchgesetzt werden soll.
>
Träume weiter von warmen Eislutschern!

> Also um Kurzschlüsse zu verhindern, aber auch um einen Pegel
> durchzusetzen, wenn ihn eine andere Komponente auf GND zieht.

Irgendwie erscheinst Du mir sehr suspekt!

Und was ist bei Dir "Pegel setzen"?

Mein Gefühl: Du bist ein Spinner!

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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Fuer Standard-TTL/CMOS gab es sowas schon. Z.B. der HP Logic Pulser.
Sah aus wie ein Logikpruefstift nur halt andersrum :).
Aber wer benutzt heute noch Standard-TTL/CMOS?

Und ein Monitoring kannst du dir mit einem schnellen Flash-ADC
dann halt selber dazu bauen.

Wie viele Nanosekunden ein heute aktueller Ausgang das uebersteht?
Immerhin muss man ja ein Low deutlich ueber den Schwellwert
der jeweiligen Familie zerren.
Er muss dazu ja gar nicht ganz ausfallen. Aber er koennte dabei
bereits degradieren. Oder einen Latch-Up des ICs ausloesen.
Selbst ein kleiner Schnulli-PIC hat Ausgangsstufen die einem
74AC aequivalent sind.
Guenstiger ist die Situation, wenn in den Leitungen noch
seriell terminiert wird.

In Sonderfaellen mag so ein Stimulus ja brauchbar sein.
Eine generelle Loesung ist er nicht.

von Mani W. (e-doc)


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... schrieb:
> In Sonderfaellen mag so ein Stimulus ja brauchbar sein.

Und wie soll stimuliert werden bei

Addi schrieb:
> aber auch um einen Pegel
> durchzusetzen, wenn ihn eine andere Komponente auf GND zieht.

???

von Georg (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Addi schrieb:
>> aber auch um einen Pegel
>> durchzusetzen, wenn ihn eine andere Komponente auf GND zieht.
>
> ???

Das ist doch bloss eine Frage der Leistung. Ein Push-Pull-Ausgang, der 
10 A liefern kann, setzt sich so gut wie immer durch, der klügere gibt 
nach, notfalls auf Kosten des Überlebens.

Addi schrieb:
> Logic
> Analyzer. Jetzt suche ich so etwas, wie einen Logic Injector.

Wenn das wirklich analog funktionieren soll, also z.B. mit frei 
programmierbaren Ausgangssignalen auf 16 Kanälen oder mehr, mit 
einstellbaren Pegeln und Anstiegszeiten, dann kannst du das nicht 
bezahlen. Geben tut es solche Systeme schon, ich schätze aber zu 
5..6stelligen Preisen.

Georg

von Mani W. (e-doc)


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Georg schrieb:
> Das ist doch bloss eine Frage der Leistung. Ein Push-Pull-Ausgang, der
> 10 A liefern kann, setzt sich so gut wie immer durch,

Ach so, ja klar!

von olaf (Gast)


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> Wenn das wirklich analog funktionieren soll, also z.B. mit frei
> programmierbaren Ausgangssignalen auf 16 Kanälen oder mehr, mit
> einstellbaren Pegeln und Anstiegszeiten, dann kannst du das nicht
> bezahlen.


Ach wo. Du nimmst einfach einen leistungsfaehiges CMOS Gatter, stellst
dessen Betriebsspannung auf deine Wunschwerte ein, davor noch ein daran 
angepasster Pegelwandler, an den Ausgang schaltest du mit 2-3Photomos 
verschiedene Widerstaende um die Impedanz umzuschalten.

Machbar ist das also total einfach.

> Geben tut es solche Systeme schon, ich schätze aber zu
> 5..6stelligen Preisen.

Eher nicht. Einfach weil es dafuer keine sinnvolle Anwendung gibt.

Warum ich das weiss und ihr nicht? Weil ich einen HP LogicDart habe
und ihr bis jetzt noch nicht mal von dessen Existenz wusstet. :-p
Die Teile waren schon bei ihrer Entwicklung praktisch veraltet, wurden 
nur in kleinen Stueckzahlen verkauft und lagen dann immer ungenutzt in 
irgendwelche Schubladen.

https://xdevs.com/doc/HP_Agilent_Keysight/HP Logic Dart Intructions.pdf

Und wenn ihr das noch neu kaufen koenntet wuerdet ihr vermutlich beim
Preis Herzstoerungen bekommen. Aber HP-Taschenrechnersammler muessen das 
Teil haben weil ohne dem keine Sammlung vollstaendig sein kann. :-)

Olaf

von Jester (Gast)


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Schukostecker schrieb:
> Pegel werden nicht "durchgesetzt", ausser du willst, dass ein Ausgang
> kaputtgeht. Entweder geht man auf einen offenen Eingang oder setzt ein
> OR-Gatter ein.

Hewlett Packard "Logic Pulser 546A"

von Jester (Gast)


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Walter T. schrieb:
> (Oder wenn es standalone sein muss "Signature Analyzer").

siehe https://www.wikiwand.com/de/Signaturanalyse_(Digitaltechnik) - hat 
aber mit "logic injector" sowas von überhaupt nichts zu tun.

Der Signature Analyzer hp 5006A war früher weit verbreitet. Findest du 
sicher noch Docu für.

von Volker S. (sjv)


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In-circuit Tester können das, die machen das aber nur sehr kurz, um die 
DUT nict zu beschädigen:

https://www.reinhardt-testsystem.de/deutsch/testsysteme/incircuit_und_funktionstestsysteme/Incircuit_und_Funktionstestsystem_ATS_UKMFT_616.php

von ... (Gast)


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> nicht mal von dessen Existenz wusstet

Lesen ist nicht so dein Ding?
> Z.B. der HP Logic Pulser

Und URLs schreiben auch nicht, versuchs mal mit:
https://xdevs.com/doc/HP_Agilent_Keysight/HP%20Logic%20Dart%20Intructions.pdf

Wurde verkauft als Staubfaenger
> in kleinen Stueckzahlen

von F. M. (foxmulder)


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Mani W. schrieb:
> Addi schrieb:
>> Ich bräuchte
>> etwas mehr Elektronik, die überwacht, ob der Pegel tatsächlich gesetzt
>> wurde und ... Sorry, aber mir ist jetzt der genaue Begriff unklar... Die
>> Energie, mit der ein Pegel durchgesetzt werden soll.
>>
> Träume weiter von warmen Eislutschern!

Wieso so aggressiv??
Er meint die Treiberstärke, kann man bei vielen FPGAs auch einstellen 
mit vielen mA der IO seinen Pegel "treibt".

von ... (Gast)


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>> Träume weiter von warmen Eislutschern!

> Wieso so aggressiv??

Weil der TO vermutlich den Aufwand voellig unterschaetzt.

> In-circuit Tester können das, die machen das aber nur sehr kurz, um die
> DUT nict zu beschädigen:

Bei denen laeuft das programmgesteuert mit kurzen Einschaltdauern.
Sonst brennen die Treiber weg :).
Ausserdem haben sie angepasste Kontaktierungsmoeglichkeiten wie
Nadeladapter.

Programmierbare staerkere Treiber, als in der Schaltung, sind nur
der kleinste Teil beim Bau solcher Stimuli.
Die Stimulisignale muessen ja auch noch in die Schaltung injiziert
werden, ohne das das Groundpotential des Prueflings dabei Havoc laeuft.

Also doch eher warmer Eislutscher :).

von Bratmaxxe (Gast)


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Heißt manchmal auch Pattern Generator.

von Gerd E. (robberknight)


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Addi schrieb:
> Die Pegel werden ja entweder über einen Pull-Up oder -Down Widerstand
> gesetzt.

Nur in einigen Fällen. Z.B. bei I2C, Reset-Eingängen, Tastern und sog. 
"Straps" zur Konfiguration von ICs.

Viel gängiger sind dagegen CMOS-Schnittstellen, z.B. in 3,3V. Da treibt 
eine Push-Pull-Ausgangsstufe den Pegel. Natürlich kannst Du da jetzt mit 
mehr Wumms einen anderen Pegel setzen, dann geht aber die Schaltung mit 
hoher Wahrscheinlichkeit kaputt.

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