Forum: Haus & Smart Home 230V LED-Streifen, Vollbrückengleichrichter verbessern (flickerfrei machen)


von Dired (dired)


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Liebe Kollegen,

auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden und mit der Warnung vorab dass 
es etwas auschweifend werden kann:

Im Rahmen mein beendeten Studium hatte "ich auch" diverse Module zu 
Elektrotechnik (Grundlagen, Schaltungstechnik, und ein paar Weitere), 
und bin überhaupt ein (selbsternannt) großer Bastler.

Aus diesem Grund heraus wollte ich mir die Beleuchtung für mein neues 
(weiteres) Aquarium (noch nicht vorhanden) selber bauen.
In diesem Rahmen die Idee, vor Allem aus Forscherdrang und um daraus ggf 
ein "Review" zu machen ob die was taugen, die beim schnellen Ali 
gängigen LED-Streifenmodelle zu testen. Über das für 
Pflanzen/Wasserpflanzen passende Farbspektrum brauchen wir uns an der 
Stelle gar nicht unterhalten, es geht hier vorab nur ums Optische.

Folgende Modelle habe ich nun schön aufwändig und fein säuberlich auf 
Aluprofilen aufgebracht, verkabelt, abgeklebt:
* https://de.aliexpress.com/item/4000511638085.html - die "Roten"
* https://de.aliexpress.com/item/1005004446347113.html - die "Weißen"

Es fällt auf, dass es sich um 230V-Streifen handelt - Gefahr, nicht 
nachzumachen. Die Entscheidung hierfür, in meiner geballten 
Borniertheit, dass ich dafür kein extra-Netzteil brauche, und gleich 
mehrere unterschiedliche Modelle mit nur einem (oder zwei) Steckern - 
aber eben ohne zusätzliches Netzteil - betreiben kann. Als logistischer 
Vorteil.

Klappt auch. Ihr könnt euch den internen Aufbau sicher vorstellen, die 
LEDs  wurden in Reihe geschaltet sodass sich für jede einzelne die 
richtige Spannung ergibt. Die Weißen sind bei 50cm teilbar, auch ein 
Augenmerk beim Kauf gewesen.

Folgende Feststellungen:
* Die "Roten" können wirklich direkt ans Stromnetz angeschlossen werden, 
und flackern erträglich.
* Die "Weißen" flackern hier extrem bei 50hz - nur mit dem sogenannten 
Plug/Dimmer der mitkam zu betreiben, flackern sie nur noch bei 100Hz.
* Die Roten lassen sich ebenfalls ohne merkbares flackern mit dem Dimmer 
(bei 100%) betreiben

Logischerweise ist in dem Dimmer der Weißen ein Vollwellenleichrichter 
drin. (Und ein Phasenanschnittsdimmer aber egal, ich will gar nicht 
dimmen können)
In den Roten ist dieser in den Leisten selber drin.

Ich bin geneigt den Vollwellengleichrichter im Dimmer zu verbessern, 
statt das Projekt hinzuschmeißen.

Nun habe ich mich heute ein wenig damit befasst und möchte nun doch 
euren Rat einbeziehen.

Was ich will sind geglättete 230V DC. Somit würden die LEDs gar nicht 
mehr flackern sondern gleichmäßig leuchten, beide Modelle kommen damit 
klar. Ob die Lebenserwartung dadurch sinkt ist mir völlig Wurst, die 
Aluprofile würden die Wärme voraussichtlich ausreichen abführen.

Ich habe folgenden Beitrag bei stackexchange gefunden: 
https://electronics.stackexchange.com/questions/451726/230vac-to-230vdc-converter-for-flicker-free-led-construction-lights-for-use-in-v

Hier wurde die Sache mit einem Kondensator + NTC-Widerstand gelöst.

Ich habe die meisten meiner restlichen Fragen durch diese Seite 
beantwortet bekommen: 
https://electronicbase.net/de/glaettungskondensator-berechnen/

Nun die eigentlichen Fragen:
* Wie müsste der NTC-Widerstand dimensioniert werden?

Freue mich über Interesse.

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


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Alle Aquarien-LED, die ich kenne, laufen mit Schutzkleinspannung, 
12-24V. Das hat einen Grund. 230V-Streifen und Wasser ist eine sehr 
schlechte Idee. Außer du willst irgendjemand damit beseitigen, oder 
elektrofischen.

von Dired (dired)


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Demnach würde einen Kondensator mit 17.39 µF parallel zu den 
LED-Streifen schalten, die ca. 0.4A verbrauchen.

Ich würde eine Sicherung, einen Varistor (statt Suppressordiode) und 
einen NTC-Thermistor (noch nie in der Form benutzt) ebenfalls parallel 
schalten.

Sicherung und Varistor für 230V/0.4A sind mir klar.

NTC-Thermistor habe ich noch nie benutzt.


Helge schrieb:
> 230V-Streifen und Wasser ist eine sehr
> schlechte Idee.

Ist ein guter Punkt, die Kontaktstellen sind allerdings nicht in der 
Nähe vom Wasser.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Dired schrieb:
> Demnach würde einen Kondensator mit 17.39 µF parallel zu den
> LED-Streifen schalten, die ca. 0.4A verbrauchen.

Vergiss es.

Dired schrieb:
> Im Rahmen mein beendeten Studium hatte "ich auch" diverse Module zu
> Elektrotechnik (Grundlagen, Schaltungstechnik, und ein paar Weitere),

Oh weh, hat nichts gebracht.

von Dired (dired)


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Manfred schrieb:
> Dired schrieb:
>> Demnach würde einen Kondensator mit 17.39 µF parallel zu den
>> LED-Streifen schalten, die ca. 0.4A verbrauchen.
>
> Vergiss es.
>
> Dired schrieb:
>> Im Rahmen mein beendeten Studium hatte "ich auch" diverse Module zu
>> Elektrotechnik (Grundlagen, Schaltungstechnik, und ein paar Weitere),
>
> Oh weh, hat nichts gebracht.

Danke für den geistreichen Beitrag, genau solche Leute wie dich wollte 
ich mit dieser Angabe "unbedingt" zu sprechen kriegen. Hab mich 
womöglich verrechnet, demnach mein Beitrag hier, mit der Bitte um 
Mithilfe.

NTC-Thermistor kommt in Reihe dann, und muss abhängig vom Verbraucher 
dann unter Last möglichst wenig Ohm haben - richtig?

: Bearbeitet durch User
von Erich (Gast)


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Dired schrieb:
> Was ich will sind geglättete 230V DC

Irgendwie habe ich auch den Verdacht, daß mit deinem (angeblichem) 
Studium was nicht stimmt.

Gruss

von Mani W. (e-doc)


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Dired schrieb:
> Demnach würde einen Kondensator mit 17.39 µF parallel zu den
> LED-Streifen schalten, die ca. 0.4A verbrauchen.
>
> Ich würde eine Sicherung, einen Varistor (statt Suppressordiode) und
> einen NTC-Thermistor (noch nie in der Form benutzt) ebenfalls parallel
> schalten.
>
> Sicherung und Varistor für 230V/0.4A sind mir klar.
>
> NTC-Thermistor habe ich noch nie benutzt.

Was bist Du für ein neuer Kasperl?

Dired schrieb:
> Demnach würde einen Kondensator mit 17.39 µF parallel zu den
> LED-Streifen schalten, die ca. 0.4A verbrauchen.

Woher beziehst Du diesen Kondensator?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Dired schrieb:
> ich will gar nicht dimmen können

Dired schrieb:
> Was ich will sind geglättete 230V DC

Die sind aus 230V~ eher schwer herzustellen, 325V= hingegen bekommt man 
leicht.

Dired schrieb:
> Wie müsste der NTC-Widerstand dimensioniert werden?

Murata sagte, welcher NTC bei 240V~ zu welchem primären Siebelko passt: 
Bis 69uF: 16R/9mm, bis 99uF: 8R/9mm, bis 122uF: 4R/9mm, bis 139uF: 11mm, 
bis 243uF: 12mm, bis 469uF: 16mm, bis 868uF: 20mm, bis 1493uF.

Aber egal, du kommst eh nicht auf 230V.

Deine Streifen sind angeblich für direkten Anschluss an 230V~ und 
enthalten einen Brückengleichrichter und einen linearen Strombegrenzer 
(ähnlich 
https://www.reichelt.de/led-treiber-konstantstromregler-sot-89-5-pam2861cbr-dii-p216952.html 
) , der aber leicht überlastet wird wenn es unsere 230V statt der 
chinesischen 220V sind.

Da er keinen Siebelko enthält, flimmern sie, besonders erkennbar für 
Fische. Ein Siebelko ERHÖHT die mittlere Spannung von 230V auf 325V und 
der lineare Strombegrenzer wird überlastet denn er muss niht bloss ein 
paar Volt sondern bis 100V verbraten. Du bräuchtest tatsächlich 230V DC, 
aber die bekommt man nicht durch einen Siebelko nach dem 
Brückengleichrichter.

Du suchst einen LED Treiber, das sind moderne Stromschaltregler. Ob 8W 
oder weil mehrere Module mehr, wissen wir nicht. Er sollte halt für 72 
LED in Reihe geeignet sein. Wegen der hohen 230V gibt es die eher 
selten, üblich ist nur bis 72V. Du tätest dir einen Gefallen, wenn du 
auf 72V umrüstest.

Selber bauen aus einem 
https://www.ibselectronics.com/ibsstore/datasheet/BP2832A_EN_DS_Rev.1.0.pdf 
trau ich dir nicht zu.

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Fetten Knodensator (früher nannten wir es EIMER) in die Zuleitung und 
jegliche Maleste sind Vergangenheit.
Mit einfachen Mitteln den amperativen Saugdruck aus der Leitung nehmen 
und das Licht ist schön! Goldgeld oder Weihnachtsgrün!

Viel Erfolg und frohes Fest Purschi!

von Thomas R. (thomasr)


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