Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung 24v auf ca.16V


von Christian (chris71)


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Hallo,
ich benötige einmal Hilfe.
Ich habe einen Torantrieb. Dieser speist die Elektronik und die Motoren 
mit 24V DC.
Leider kann ich die Schließgeschwindigkeit nicht einstellen. Darum ist 
meine Überlegung, ob ich einen Widerstand zwischenschalten kann um die 
Schließgeschwindigkeit zu verringern, und wie groß müsste dieser sein.
Einen Nachtrag habe ich noch, es gibt keine Endanschläge. Die 
Abschaltung erfolgt über den Strom. Diesen kann ich einstellen von 2A, 
3A, 4A und 5A.
Spielt das eine Rolle für meine Überlegung?
Danke für eure Hilfe schon einmal im Vorraus

: Verschoben durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Mit einem einfachen Widerstand wird es vermutlich nicht gut gehen. Du 
läufst damit Gefahr, dass die Anlage beim kleinsten Knubbel stecken 
bleibt. Denn der Spannungsabfall am Widerstand ist nicht konstant. Bei 
steigender Last steigt auch der Spannungsabfall - du brauchst aber eher 
das Gegenteil davon.

Mit einem Step-Down Wandler kannst du die Spannung auf einen konstanten 
Wert verringern, eben die von dir genannten 16V (oder gerne auch 
einstellbar). Dazu drei Bedenken von mir:

a) Dann verringert sich allerdings auch die Kraft und die Stromstärke. 
Wenn es ganz blöd läuft, reicht der Strom nicht aus, um die 
Endabschaltung auszulösen.

b) Reichen die 16V zum Öffnen des Tores?

c) Ein normaler Step-Down Wandler kann nur richtig gepolt (für eine 
Richtung) benutzt werden. Da wäre also die Frage, ob in der bestehenden 
Motorsteuerung eine Anschlussmöglichkeit für den Step-Down Wandler 
besteht, so dass die Umpolung erst dahinter stattfindet.

Besser wäre eine Zenerdiode in Reihe zum Motor. Sie würde in der einen 
Richtung (schließen) die gewünschten 8V Spannungsabfall haben, und in 
der anderen Richtung (öffnen) nur 0,7V Spannungsabfall. Aber eine 
normale Zenerdiode wie ich sie kenne verträgt nicht so viel Leistung, 
die hat dazu nicht genug Kühlfläche. Es gibt allerdings elektronische 
Ersatz-Schaltungen die sich ähnlich wie Zenerdioden verhalten und die 
Abwärme über Kühlkörper los werden.

Wenn deine Anlage allerdings einen günstigen Anschlusspunkt für einen 
Step-Down Wandler hat und die 16V auch zum Öffnen reichen, dann würde 
ich diesen Weg bevorzugen. Er ist nämlich billiger, kleiner und weniger 
warm. Da müsste man sich mal eingehender mit deiner bestehenden Anlage 
befassen. Kann man da den Step-Down Wandler vor den Ausgangs-Relais 
(bzw. dem  Motortreiber) einschleusen? Oder einfach die ganze Anlage mit 
16V statt 24V betreiben?

von Chris71 (Gast)


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Hallo,
danke. Dann ist es wohl doch komplizierter. Die Verorgungsspannung 
erfolgt durch 220V und die gesamte Elektronik wird dann mit 24V 
betrieben.
Also habe ich keine Möglichkeit die Geschwindigkeit zu verringern. 
Schade.
Trotzdem vielen Dank.

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Mit einem Zahnradgetriebe kann man es auf mechanische Weise 
verlangsamern.
Mit Zugang zu einem 3D-Drucker kann dir ein findiger Basteler eine 
Mecahnik konsturhieren die das Tor auf angenehme Geschwindigkeit 
runterdreht.
Oder einfach ein altes Fahrad zerlegen und kwasi die Kette rückwärts 
laufen lassen. Hat man schon eine gute Untersetzung!

von Dob S. (dobstronsky)


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Was hält dich davon ab einen Leistungswiderstand zwischen zu schalten 
und zu gucken wie sich das System verhält? Ist es zu langsam nimmst du 
halt einen kleineren Widerstand.

von Dyson (Gast)


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Dob S. schrieb:
> Was hält dich davon ab einen Leistungswiderstand zwischen zu
> schalten
> und zu gucken wie sich das System verhält? Ist es zu langsam nimmst du
> halt einen kleineren Widerstand.

Dass er im Gegensatz zu dir kein Set mit Leistungstransistoren in der 
Schublade hat und das mal eben ausprobieren kann. Deine überragenden 
Fachkenntnisse dazu fehlen ihm wohl auch. Deswegen fragt er hier nach.

von Teo D. (teoderix)


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Stefan F. schrieb:
> c) Ein normaler Step-Down Wandler kann nur richtig gepolt (für eine
> Richtung) benutzt werden. Da wäre also die Frage, ob in der bestehenden
> Motorsteuerung eine Anschlussmöglichkeit für den Step-Down Wandler
> besteht, so dass die Umpolung erst dahinter stattfindet.

Brückengleichrichter, PWM-Modul inkl. Spannungsregler für dieses und 
sicherheitshalber noch zwei 47µH Spulen in die Motorzuleitung. So wie in 
der Art, wie oben gezeigt. .... Hab ich was übersehen. :/

von Stefan F. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Hab ich was übersehen.

Könnte klappen. Es sei denn, die PWM harmoniert nicht mit der 
vorhandenen Elektronik. Ich denke dass wir nichts risikofrei ohne 
weitere Kenntnisse der Anlage empfehlen können.

von Dieter (Gast)


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Christian schrieb:
> Leider kann ich die Schließgeschwindigkeit nicht einstellen.

Stefan F. schrieb:
> Ich denke dass wir nichts risikofrei ohne
> weitere Kenntnisse der Anlage empfehlen können.

So ist es. Ohne Angabe des Typs besteht keine Chance, zu dem Teil mehr 
heraus zu bekommen. Aber das ist ein typischer Anfängerfehler.

von Teo D. (teoderix)


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Oje, Ihr Zwei seit schon wieder im Ziel, ohne den Weg dort hin zu 
beschreiten!
Wie unerfahrene Kinder....

von Manfred (Gast)


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Christian schrieb:
> Abschaltung erfolgt über den Strom. Diesen kann ich einstellen von 2A,
> 3A, 4A und 5A.
> Spielt das eine Rolle für meine Überlegung?

Ja. Wenn der Strom durch die Bastelei zu gering wird, funktioniert die 
Abschaltung nicht mehr.

von Christian (Gast)


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Hallo und danke erstmal für die zahlreichen Antworten.
Anbei habe ich einmal den Anschlußplan der Elektronik. Vielleicht kann 
man damit etwas anfangen. Mehr Unterlagen habe ich leider nicht :(
Der Antrieb erfolgt über Spndelantrieb. Also kommt eine mechanische 
Lösung nicht in Frage.
Habe noch einmal überlegt ob eventuell eine Lampe, die gleichzeitig als 
Signalisierung dient, funktionieren würde. Müsste ich dann mal 
ausprobieren ob es dann mit dem Abschaltstrom noch funktioniert.
 Vielen dank euch allen

von Stefan F. (Gast)


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Sieht nicht so aus, also ob dafür ein Anschluss vorgesehen ist. Wenn du 
einen Elektroniker kennst, nimmt er dir das Gerät vielleicht auseinander 
und für so einen Anschluss ein. Via Ferdiagnose über das 
Diskussionsforum wird das wohl kaum möglich sein.

Also würde ich es mit der Gepimpten Zenerdiode in Reihe zum Motor 
versuchen. Siehe Schaltung 10-7 aus 
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl431.pdf

Denke daran, dass der Motor beim Anlaufen wahrscheinlich viel mehr Strom 
aufnimmt, als im Normalbetrieb. Transistor und Diode müssen den Strom 
zumindest kurzzeitig aushalten.Es wird wohl auf einen Darlington 
Transistor wie den BD650 hinaus laufen. Transistor und Diode müssen an 
einen Kühlkörper geschraubt werden. Ein Faustgroßer wäre da mindestens 
angesagt.

Wie viel Strom nimmt dein Motor bei 16V auf?

von Helge (Gast)


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Ich würde sowas versuchen.

von Stefan F. (Gast)


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Helge schrieb:
> Ich würde sowas versuchen.

Die Schaltung reduziert die Spannung um ca. 2 Volt in beide Richtungen.

von Helge (Gast)


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Ja. Als simpler Versuch sollte das reichen. Selbstbauplatine in eine 
Garagentorsteuerung die immer rumwackelt muß man erstmal funktionssicher 
kriegen.

von H. H. (Gast)


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Und die Dinger gibts für ganz kleines Geld:

https://www.pollin.de/p/gleichrichter-600-v-35-a-150145

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