Forum: Haus & Smart Home LiFePo4 Welche Spannungen einstellen?


von Käferlein (Gast)


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Hallo,
ich möchte einen LiFePo4 Akku 12V30Ah mit Solarüberschuss laden
und wenn die Sonne "unter" geht, den Akku ins Lichtnetz entladen.

Das Ladegerät macht bis zu einer einstellbaren Spannung ca. 4A.
Auf welchen Wert soll ich die Spannung einstellen?
14,55V ?

Beim Einspeisewechselrichter kann ich einstellen, ab welcher
Spannung er arbeitet und bis zu welcher Spannung er arbeitet.
Er nimmt ca. 5A auf, 100mV vor dem Abschalten geht er auf 2,5A runter.

Sind 13,3V und 11,0V in Ordnung, oder soll das bei zyklischem
Betrieb symmetrisch zu der angegebenen Arbeitsspannung sein?

Was ist im Winter, wenn der Akku ein paar Tage zu laden braucht
und bei 13,3V entladen wird? Dann werden die Zellen nicht angeglichen.
Muss man da ab und zu mal auf 14,6V laden und in welchen
Zeitabständen?

Vielen Dank.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Eine LiFePO4 Zelle sollte zwischen min. 2,6 bis max. 3,6 Volt betrieben 
werden!

4 x 3,6V = 14,4V

von Gerald K. (geku)


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Es gibt LiFePo4 Akkus für 12V die mit einem BMS ausgestattet sind. Sie 
können beim Laden wie Bleiakku behandelt werden. Das BMS sorgt für einen 
Überladungsschutz und für die Balanzierung der einzelnen Zellen. 
Außerdem gibt es einen Schutz gegen Tiefentladung. Einzig die großen 
Ströme, wie sie zum Starten von Verbrennungsmotoren augtreten, können 
nur Bleiakkus liefern.

von Käferlein (Gast)


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Käferlein schrieb:
> LiFePo4 Akku 12V30Ah
Mit BMS.

von Gerald K. (geku)


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Gerald K. schrieb:
> Es gibt LiFePo4 Akkus für 12V die mit einem BMS ausgestattet sind.
> Sie können beim Laden wie Bleiakku behandelt werden. Das BMS sorgt für
> einen Überladungsschutz und für die Balanzierung der einzelnen Zellen.
> Außerdem gibt es einen Schutz gegen Tiefentladung. Einzig die großen
> Ströme, wie sie zum Starten von Verbrennungsmotoren augtreten, können
> nur Bleiakkus liefern.

Z.B. ECTIVE LC100 BT 12V 100Ah 1280Wh LiFePO4-Batterie mit 
Bluetooth-Funktion Lithium-Eisenphosphat Versorgungs-Batterie inklusive 
App https://amzn.eu/d/3xl6e9v

von Heinz (Gast)


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Käferlein schrieb:
> ich möchte einen LiFePo4 Akku 12V30Ah mit Solarüberschuss laden

Mach das nicht. Nimm 48V,schau dich mal bei pylontech um, bspw hier: 
https://greenakku.de/Batterien/Lithium-Batterien/48V-Lithium/PYLONTECH-LiFePO4-Speicher-48V-3-5-kWh-US3000-C::1968.html

von Peter M. (r2d3)


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Käferlein schrieb:
> Hallo,
> ich möchte einen LiFePo4 Akku 12V30Ah mit Solarüberschuss laden
> und wenn die Sonne "unter" geht, den Akku ins Lichtnetz entladen.

Soll damit eine 230V-Phase gemeint sein, die 230V-Lichtverbraucher 
treibt?

> Das Ladegerät macht bis zu einer einstellbaren Spannung ca. 4A.
> Auf welchen Wert soll ich die Spannung einstellen?
> 14,55V ?

Das sagt Dir das Datenblatt. Eventuell möchtest Du ja keine Vollzyklen 
fahren und den Nutzungsbereich des Akkus "state of charge" einschränken.
Dazu müsste man aber die zwischen zwei Ladezyklen abgenommene Energie 
kennen. Wenn Dein Akku bezogen auf die Last überdimensioniert ist, 
kannst Du lebensdauerfreundlich die untere Abschaltgrenze Deines 
Wechselrichters anheben und den Akku nicht randvoll laden.
Spannungsbeschränkung auf 4x 3,65 V = 14,6 V ist quasi der naive Ansatz, 
wenn man gar nichts weiß.

> Beim Einspeisewechselrichter kann ich einstellen, ab welcher
> Spannung er arbeitet und bis zu welcher Spannung er arbeitet.
> Er nimmt ca. 5A auf, 100mV vor dem Abschalten geht er auf 2,5A runter.

Wie soll denn das funktionieren? Was passiert dann mit dem 
angeschlossenen Verbraucher?

> Sind 13,3V und 11,0V in Ordnung, oder soll das bei zyklischem
> Betrieb symmetrisch zu der angegebenen Arbeitsspannung sein?

13,3V sind definitiv nicht in Ordnung. Wenn Dein Wechselrichter oberhalb 
von 13,3 V abschaltet und Du vorher Deinen Akku auf 14,55V geladen hast, 
läuft der Wechselrichter eventuell gar nicht mehr an.
Bei der Spannung eines vollen Akkus sollte Dein Wechselrichter schon 
einschalten oder verträgt der keine 14,60V?

> Was ist im Winter, wenn der Akku ein paar Tage zu laden braucht
> und bei 13,3V entladen wird? Dann werden die Zellen nicht angeglichen.
> Muss man da ab und zu mal auf 14,6V laden und in welchen
> Zeitabständen?

Das sagt Dir Dein Batteriemanagement. Im Zweifelsfall geht lediglich die 
entnehmbare Kapazität herunter.

Wenn es sich um einen Arme-Leute-Akku handelt, der mit dem Inhalt eines 
Müllcontainers aus Shenzen bestückt wurde, ist halt manuelle 
Intervention gefragt.

Ohne die Gesamtanwendung (Erzeugung und Abnehmer) zu kennen, kann man 
leider keine sinnvolle Empfehlung zum Betrieb der Anlage machen.

von Käferlein (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Soll damit eine 230V-Phase gemeint sein,
ja.
>die 230V-Lichtverbraucher
> treibt?
Unter anderem.

Peter M. schrieb:
> Das sagt Dir das Datenblatt.
Welches Datenblatt?

Peter M. schrieb:
> Wie soll denn das funktionieren?
Das habe ich so programmiert.
Hintergrund: Der Akku gehört eigentlich zu meiner Insel und
steht nur unbenutzt rum. Die Insel benötigt mindestens 11V bei
ca. 1,5A zum Starten. Das muss der Akku im entladenen Zustand
noch bringen.
>Was passiert dann mit dem
> angeschlossenen Verbraucher?
Der merkt nichts davon, weil das eine Netzphase ist.

Peter M. schrieb:
> abschaltet
? einschaltet !
Also wenn 2 Stunden (frei Programmierbar) keine Sonne "da" und
die Akkuspannung über 13,3V (Einstellbar) liegt,
schaltet der Einspeisewechselrichter ein.

Peter M. schrieb:
> Arme-Leute-Akku
Ja. :)

Peter M. schrieb:
> Ohne die Gesamtanwendung (Erzeugung und Abnehmer) zu kennen, kann man
> leider keine sinnvolle Empfehlung zum Betrieb der Anlage machen.
Schaltplan und Software zum Prozessor?

von Karl (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Das sagt Dir das Datenblatt.

Immer diese Datenblattclowns. Bist du schon mal in den Supermarkt 
gegangen, hast eine Banane gekauft und dein Datenblatt bekommen?

von Käferlein (Gast)


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Das man sich den Kram selbst baut und deshalb fragt,
ist wohl unvorstellbar ...

von Michael B. (laberkopp)


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Käferlein schrieb:
> Auf welchen Wert soll ich die Spannung einstellen?

Die üblichen Balancer in LiFePo4 Akkupacks beginnen eine Zelle mit 50mA 
zu entladen, wenn ihre Spannung über 3.5V steigt.

Es lohnt also nicht, den Akkupack höher als 4 x 3.5 = 14V aufzuladen.

Aber es ist auch nicht sinnvoll, ihn nie bis dort hin aufzuladen, weil 
dann nie gebalanct werden kann.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Käferlein,

Käferlein schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Ohne die Gesamtanwendung (Erzeugung und Abnehmer) zu kennen, kann man
>> leider keine sinnvolle Empfehlung zum Betrieb der Anlage machen.
> Schaltplan und Software zum Prozessor?

nein, mir ging es nur um die Energiebilanz.

Wenn Dein 12V-Akku Bestandteil einer Seenotrettungsboje wäre, dann 
würdest Du ihn wohl bis zum Anschlag aufladen.

Dein 12V-Akku ist ja nichts anderes als eine Reihenschaltung von vier 
Einzelzellen. Die mir bekannte Maximalspannung bei dieser 
Akkutechnologie beträgt 3,65 Volt.
Wenn Deine Anwendung es zulässt, könntest Du mit der Umschaltung von 
Konstantstromladung auf Spannungsladung (IU-Ladekurve) schon früher 
beginnen, denn die Ladekurve ist am Schluss ziemlich steil, das heißt, 
die Spannung steigt deutlich, aber der Zuwachs an Ladung fällt sehr 
gering aus. Bei Entladung ist es ähnlich.

Wenn aber Dein Akku ein Treppenlicht treibt und sich jemand ohne Licht 
das Genick bricht, dann solltest Du eher den Menschen als den Akku 
schonen...

: Bearbeitet durch User
von Käferlein (Gast)


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Inzwischen bin ich schlauer. Erfahrung von heute und netz Recherche.

Das BMS stoppt den Ladevorgang und den Balanciervorgang.
Damit es das richtig kann, soll man bis zu der auf dem Akku
angegebenen Ladeschlussspannung laden. Bei meinem sind das 14,6V.

Michael M. schrieb:
> Eine LiFePO4 Zelle sollte zwischen min. 2,6 bis max. 3,6 Volt betrieben
> werden!
>
> 4 x 3,6V = 14,4V

Ca. 1,5h später beträgt die Spannung 14,2V Tendenz fallend.
Also, würde der WR nicht starten, hätte ich ihn auf 14,4V
eingestellt.

Wenn ich in der kommenden Zeit feststelle, dass der Akku nicht
mindestens einmal die Woche voll geladen wird, sprich das
BMS unterbricht, werde ich den Abschaltwert vom EinspeiseWR
höher als 11V legen und so den Bereich des Lade-Entladezyklus
nach oben schieben.

von Käferlein (Gast)


Angehängte Dateien:

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Anbei ein Bild vom Aufbau.
Für die Spannungen habe ich eine interessante Seite gefunden:
https://cleversolarpower.com/lifepo4-voltage-chart/

Habe nun folgende Werte eingestellt:
1
int battwerthoch = 574; // 1023*13,6V*39K:(150K + 39K):5V  // U*42,219
2
int battwerttief = 473; // 1023*11,2V*39K:(150K + 39K):5V 
3
int battwertkleineleistung = 477; // 1023*11,3V*39K:(150K + 39K):5V 
4
int battwertovlo = 676;  // 1023*16V*39K:(150K + 39K):5V

Ich hatte mit der Einstellung  battwerttief 11,0V nach der
Entladung knapp 11,8V Leerlauf am Akku.
Mal sehen, ob ich mit der Einstellung jetzt 10% im Akku lasse.

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