Forum: HF, Funk und Felder Warum solche Preise für VNA-Kalibrier-Kits?


von Gunnar F. (gufi36)


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Hallo zusammen,

ich spiele mit wachsender Begeisterung mit meinem nanoVNA und befasse 
mich mit EMV-Themen. Dabei wundere ich mich immer wieder über die 
Preise: Ein Satz Nahfeldsonden, Kabel, Adapter, fast egal was es ist, es 
kostet meistens 300-500€. Dann der Knaller: Ein Satz 
SOLT-Kalibriersteckerchen 419$! Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen?

Ok, die Dinger im Lieferumfang des nanoVNA sind sicher nicht sehr 
präzise, aber ein 0,1% Widerstand kostet ja auch nicht die Welt.
Ok, die Dinger sollten vergoldet sein, aber rechtfertigt das diese 
Preise?

https://www.siglent.eu/product/2165801/siglent-f603me-4-5-ghz-sma-male-type-vna-calibration-kit

Bin gespannt auf die Antworten!

von Florian M. (Gast)


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Das ist doch noch günstig.

von Helmut -. (dc3yc)


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Habe endlich gefunden, warum mein nanoVNA solche Probleme beim 
Kalibrieren machte. Da hab ich dann einfach mal die Stecker 
durchgemessen: der Load hatte 51Ohm, der Open war wirklich offen, aber 
der Short hatte oh Wunder, auch 51Ohm! Den habe ich dann mal aufgesägt 
und was steckte da drin: ein kleiner THT-Widerstand mit Kappen und 51 
Ohm. Er war nicht mal am Gehäuse angelötet, sondern nur durch den Druck 
auf den Innenkontakt angeschlossen.
Wenn du was Gescheites haben willst, musst du halt löhnen. Nun habe ich 
mir meinen Short selber gemacht und plötzlich geht die Kalibrierung!

von Gunnar F. (gufi36)


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naja, im Moment versuche ich alles mögliche selber zu basteln: LISN, 
Combiner, Sonden, Antennen und Sonden. Lieber schlecht messen als 
bettelarm sein! Jetzt interessieren mich aber auch keine 5GHz, ich gehe 
davon aus, dass die meisten Störungen ihren Ursprung unter 100MHz haben. 
In meinen Anwendungen zumindest mal.

von Klaus B. (butzo)


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Gunnar F. schrieb:
>  Dann der Knaller: Ein Satz
> SOLT-Kalibriersteckerchen 419$! Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen?
Bis UKW alles kein Riesenthema, bei 5 GHz brauchst du zur Herstellung 
einen Werkstoffkundler, einen Feinmechaniker, einen versierten HF 
Kundigen der die Softwaretools beherrscht und vieeeeeeeeel Lehrgeld.

Besorg' dir die UKW Berichte der letzten 50 Jahre, arbeite die durch und 
staune. Art of Elektronics + X-Chapters als Vorbereitung hast du schon 
durch?
Widerstände die Kondensatoren spielen, Kondensatoren die 
verlustbehafteter Schwingkreis spielen, etc., etc.
50 Ohm und Short geht wohl noch, Open scheint der Knackpunkt zu sein

Ja das Rosenberger, Suhner, Radiall, Anritsu, xxx Zeugs, ist teuer.

> aber ein 0,1% Widerstand kostet ja auch nicht die Welt.
Der kost' nix, aber der reflexionsfreie Einbau, Kapazität zum Gehäuse, 
Induktivität des Widerstands will berücksichtigt werden.

> Ok, die Dinger sollten vergoldet sein, aber rechtfertigt das diese
> Preise?
Der Materialpreis nie, aber die Mannjahre dahinter.
Wenns easy wäre gäbe es jede Menge Nachbauer...

Fürs Hobby braucht man zum Glück die Rückführbarkeit auf Standards eher 
selten, Mut zur Lücke!


Butzo*Aussen

von Gunnar F. (gufi36)


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Danke Klaus, das klingt schon einleuchtend. Dann verstehe ich nur noch 
weniger, wie man Elektronik baut (nicht nur 1 Widerstand!), die von DC 
bis X GHz geht!? Also Spektrum Analyzer  Oszilloskope (Keysight bis 64 
GHz!), etc....

von Simulant (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> unter 100MHz

Was den Preis der Kalibrierstandards ausmacht ist u.a. deren genaue 
elektrische Spezifikation. Ein Coax-Leerlauf ist bei hohen Frequenzen 
eine kleine Kapazität (ggf. frequenzabhängig) und beim Calkit bekommst 
du dafür alle Daten.

Bei den niedrigen Frequenzen kannst du Leerlauf, Kurzschluss und 
Durchverbindung als weitgehend ideal annehmen und musst nur eventuelle 
Offsetlängen berücksichtigen. Die Bezugsebene von Leerlauf, Kurzschluss 
und Durchverbindung muss passen, also Längenunterschiede rausgerechnet 
werden.

von Gunnar F. (gufi36)


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ach was sag ich 64GHz - 256GSps 10bit, 110GHz Bandbreite! Ich konnte es 
kaum glauben bis ich den Teardown sah:
https://hackaday.com/2018/09/24/tearing-into-a-1-3-million-oscilloscope/

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Gunnar F. schrieb:
> Danke Klaus, das klingt schon einleuchtend. Dann verstehe ich nur noch
> weniger, wie man Elektronik baut (nicht nur 1 Widerstand!), die von DC
> bis X GHz geht!? Also Spektrum Analyzer  Oszilloskope (Keysight bis 64
> GHz!), etc....

Dann solltest Du Dir mal etliche Videos auf dem YouTube-Kanal "The 
Signal Path" anschauen:

https://www.youtube.com/c/Thesignalpath

Insbesondere das Video zum Keysight UXR mit 110GHz Bandbreite finde ich 
wirklich legendär, insbesondere weil Shahriar dort auch die 
unterschiedlichen Designentscheidungen von Keysight, Tektronix und 
Teledyne LeCroy gegenüberstellt.

von eric (Gast)


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Es gibt auch preiswerte Kalibriersätze unter <50€ für Amateure.
Gugel mal.
Was die taugen, weiss ich nicht, aber viel verlieren tut man damit
ja auch nicht.

Näheres über die Kalibrierung von Netzwerkanalysatoren und die
dabei gestellten Anforderungen findet man bei Prof.Dr.Reinhard Noll:

https://www.darc.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Kalibrierung_des_VNWA_mit_Abschlusswiderst%C3%A4nden_rev_1.2_df1rn_2015_02_22.pdf

von Amt für Wellenausbreitung (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> Lieber schlecht messen als bettelarm sein!

Naja, es gäbe auch die Alternative sich die Kosten und Nutzung eines 
Kalibriersatzes mit mehreren zu teilen. Ein guter Ortsverein sollte 
sowas ermöglichen.

von Gunnar F. (gufi36)


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eric schrieb:
> Es gibt auch preiswerte Kalibriersätze unter <50€ für Amateure.
> Gugel mal.
> Was die taugen, weiss ich nicht, aber viel verlieren tut man damit
> ja auch nicht.
>
Danke auch Eric. Dass es auch billige Kits gibt, war mir schon klar. 
Immerhin kostete mein erster nanoVNA 18€ inklusive derer! Aber ich habe 
Verständnisprobleme bei 500€. Da muss es doch jemand geben, der weiss, 
warum er so viel dafür ausgibt!?
Naja vielleicht einfach das Verhältnis zum Gerätepreis. Wenn das 15k€ 
kostet, machen die 500€ den Kohl nicht mehr fett?

von olaf (Gast)


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> ich spiele mit wachsender Begeisterung mit meinem nanoVNA und befasse
> mich mit EMV-Themen.

Dir ist doch klar das dein nanoVNA ein total billiges Bastelspielzeug
ist im vergleich zu einem echten VNA oder?

> Dabei wundere ich mich immer wieder über die
> Preise: Ein Satz Nahfeldsonden, Kabel, Adapter, fast egal was es ist,
> es kostet meistens 300-500€.

Also solltest du da vielleicht auch eher mit Bastlersonden vergleichen
oder sie dir gleich selber basteln.

Dieses Industriezeug wendet sich halt an Industrienutzer und wird
noch dazu in ueberschaubaren Stueckzahlen gebraucht/hergestellt.

Warum kosten eigentlich die EMV-Antennen soviel obwohl das nur ein
zusammengeschraubte Alustengel sind? :-)

Olaf

von Amt für Wellenausbritung (Gast)


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olaf schrieb:
> Warum kosten eigentlich die EMV-Antennen soviel obwohl das nur ein
> zusammengeschraubte Alustengel sind? :-)

Weil die ein Profi zusammenschraubt der Frau und Kinder zu ernähren hat?
Weil der Profi mächtig Ärger kriegt wenn seine Messmittel in den augen 
des Amtes untauglich sind?

Weil der Stundensatz für einen Dr. in HF (der der das ganze berechnet, 
simuliert und Typ prüft) so hoch ist?

von Gunnar F. (gufi36)


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olaf schrieb:
> Dir ist doch klar das dein nanoVNA ein total billiges Bastelspielzeug
> ist im vergleich zu einem echten VNA oder?

Nee echt? Ich dachte jetzt, die gehören zur Standardausstattung aller 
EMV-Labors! Mensch  danke für die Belehrung.... ;-)

olaf schrieb:
> Warum kosten eigentlich die EMV-Antennen soviel obwohl das nur ein
> zusammengeschraubte Alustengel sind? :-)

Guter Punkt! Habe mich (selbstverständlich) schon gefragt, ob ich die 
nicht auch nachdengeln könnte. Mein erster Schritt war eine billige LPDA 
von Amazon, kaum 25€. Für EMV will ich ja breitbandig (messen) ähh, 
Trend beurteilen.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Gunnar F. schrieb:
> olaf schrieb:
>> Warum kosten eigentlich die EMV-Antennen soviel obwohl das nur ein
>> zusammengeschraubte Alustengel sind? :-)
>
> Guter Punkt! Habe mich (selbstverständlich) schon gefragt, ob ich die
> nicht auch nachdengeln könnte. Mein erster Schritt war eine billige LPDA
> von Amazon, kaum 25€.

Die sind garnicht soooo schlecht... es gibt VHF/UHF TV Antennen als 
LPDA. Hab sowas mal gemessen. Die 75ohm fallen bei RX nicht all zu sehr 
ins Gewicht.


Ansonsten MIL-STD-461A. Da wären die Zeichnungen zur klassischen 
EMV-Bicon :)

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von Bernd (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> Mein erster Schritt war eine billige LPDA
> von Amazon, kaum 25€.
Die Antenne wurde bestimmt mit einer richtigen Messkurve für den 
Antennenfaktor geliefert, oder?

von Simulant (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> Da muss es doch jemand geben, der weiss,
> warum er so viel dafür ausgibt!?

Wurde bereits beantwortet.

Die Betrachtung zum 50 Ohm und dessen Genuigkeit hilft in den Fällen, wo 
das Messobjekt gut angepasst ist.

Wenn man aber weitergehende Messaufgaben hat, wo auch Werte bei großen 
Reflektionsfaktoren genau gemessen werden müssen, dann werden die OPEN 
und SHORT wichtig. Ideal kann man sie nicht bauen, also muss man deren 
nichtideale Eigenschaften genau kennen und berücksichtigen.

Wenn das nicht passt bekommt man die oft gesehenen "eiförmige" Kurven im 
Smithchart bei Totalreflektion mit etwas Leitung dran, gerne auch 
ausserhalb des Einheitskreises mit Reflektionsfaktor > 1. Da helfen dann 
kurze Cal-Standards und deren korrekte Anwendung.

von Simulant (Gast)


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Simulant schrieb:
> Da helfen dann
> kurze Cal-Standards und deren korrekte Anwendung.

Schreibfehler, das sollte GUTE Cal-Standards heissen.

von Gunnar F. (gufi36)


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Hans W. schrieb:
> es gibt VHF/UHF TV Antennen als LPDA.

Ich glaube, so eine ist das. Mein Bauch sagte mir, ich könne meine 
Bestrebungen erstmal auf den Bereich 50-500MHz richten. Ich schrieb in 
anderem Fred, dass ich halb professionell, halb aus privatem Interesse, 
mich mit EMV befasse, aber unter der Prämisse, nicht gleich 15k€ 
hinzublättern. Der DSA815TG war zu Beginn finanzielle Schallgrenze. Also 
braucht es günstiges Zubehör um weiter zu kommen.
Dabei kam es auch noch dazu, dass ich plötzlich eine gewisse 
Begeisterung für HF-Technik entwickle. Habe ich mich früher nicht im 
Traum dran gewagt...

von Gunnar F. (gufi36)


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Simulant schrieb:
> Die Betrachtung zum 50 Ohm und dessen Genuigkeit hilft in den Fällen, wo
> das Messobjekt gut angepasst ist.

Danke, das hilft mir. Wenn ein Funker eine Antenne misst, kommt es ihm 
wohl auf recht genaue Ergebnisse bei einer bestimmten Frequenz an.
Was ich zur EMV noch nicht begriffen habe, ist die Forderung nach sehr 
großer Bandbreite. Und wie ich die Kette möglichst frequenzunabhängig 
hinkriege. Respektive den gegebenen Frequenzgang rauskompensiere.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Gunnar F. schrieb:
> Also braucht es günstiges Zubehör um weiter zu kommen.

Ich bin da gerade dabei einiges zu dokumentieren... Ist aber nebenher 
viel Arbeit :(

Bernd schrieb:
> Gunnar F. schrieb:
>> Mein erster Schritt war eine billige LPDA
>> von Amazon, kaum 25€.
> Die Antenne wurde bestimmt mit einer richtigen Messkurve für den
> Antennenfaktor geliefert, oder?

Das ist nur halb so schlimm... Hol dir 2 gleiche und miss sie selbst 
ein.

Ich mach' das bei meinen Funk-Messungen auch.
Du brauchst nur einen VNA oder eine Quelle mit bekannter Leistung und 
einen Spekki.
Der Rest ergibt sich aus der Friis Gleichung :)

Wobei wir mit diesem Exkurs wieder den Bogen zum ursprünglichen Topic 
haben :)

Übrigens finden sich durchaus günstige Open/Short Standards auf ebay... 
22N50 oder 22NF50 wären z.B. welche von Anritsu/Wiltron

73

von Gunnar F. (gufi36)


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Hans W. schrieb:
> Das ist nur halb so schlimm... Hol dir 2 gleiche und miss sie selbst
> ein.

Danke für den Tipp! Das dachte ich mir damals auch, zwei an gleich 
langen Leitungen gegenüber in den Garten zu stellen und mit dem Tracking 
Generator den Frequenzgang zu messen. Naja, Zweifel blieben doch: Das 
ist kaum Fernfeld und die Umgebung reflektiert munter herum. Ich 
vermutete, die Antenne  nur um 1 Grad zu drehen und etwas komplett 
anderes zu messen. Mal davon abgesehen, dass ich mit meinem Sweep so 
ziemlich in allen Frequenzbändern herum störe. Mit 20dBm, ist das ok? 
Und leider kann der DSA815 anscheinend keine Korrekturdaten laden und 
anzeigen. Viele Fragezeichen....

von Bernd (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Hol dir 2 gleiche und miss sie selbst ein.
Und wo? Abgelegene Insel? Wüste? Verlassenes Bergwerk?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Bernd schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> Hol dir 2 gleiche und miss sie selbst ein.
> Und wo? Abgelegene Insel? Wüste? Verlassenes Bergwerk?

Gunnar F. schrieb:
> Danke für den Tipp! Das dachte ich mir damals auch, zwei an gleich
> langen Leitungen gegenüber in den Garten zu stellen und mit dem Tracking
> Generator den Frequenzgang zu messen. Naja, Zweifel blieben doch: Das
> ist kaum Fernfeld und die Umgebung reflektiert munter herum. Ich
> vermutete, die Antenne  nur um 1 Grad zu drehen und etwas komplett
> anderes zu messen.

Naja, für 2.4GHz WLAN reicht 1m locker um im Fernfeld zu sein. 
Reflektionen sind tatsächlich ein Problem. Bei 2.4GHz reicht es da aber 
die Antenne oder den Prüfling um ein paar cm zu verschieben. Das ändert 
noch wenig an der Streckendämpfung - die Reflektion bekommt aber eine 
massive Phasendrehung. Damit lässt sich das leicht unterscheiden.

Bei 3m Messdistanz und 30MHz bist du ohnehin nicht im Fernfeld... 
Übliches Problem in der EMV.

Ich war am WE rechenfaul... Also bin ich mit 0dBm auf die Antenne. Ist 
im ISM Band auch kein Problem... Man sweept ja auch nicht stundenlang ;)

Das größere Problem ist bei so etwas aber der "Störnebel" von all den 
Sendern sie man so um sich hat.
Hier hilft aber auch die Streckendämpfung und der Antennengewinn.

Für 30M-1Ghz wäre das Kalibrieren in meinem Bastelkeller sogar 
machbar... da hat selbst mein Handy quasi 0 Empfang. In meinem Labor 
ginge das nicht. Da bin ich froh über meine GTEM Zelle :)

73

von Kilo S. (kilo_s)


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Gunnar F. schrieb:
> Wenn ein Funker eine Antenne misst, kommt es ihm wohl auf recht genaue
> Ergebnisse bei einer bestimmten Frequenz an.

Ja, wobei auch da kleine "Abweichungen" völlig normal und Tollerabel 
sind.

Ich habe sowohl von Mini Radio Solutions den MiniVNA Pro BT als auch den 
NanoVNA, beide kamen mit "Kalibirerkit" um die Ecke.

Wenn ich die gegeneinander Vergleiche schneidet das von Wimo (Das mit 
dem MiniVNA zusammen gekauft wurde -> https://www.wimo.com/de/21010-sma) 
bis 1GHz am NanoVNA ganz gut ab, die Chinesischen die beim NanoVNA bei 
waren fangen im Vergleich bereits bei 700MHz langsam an zu "Zittern". 
Also dort sind mehr und stärker ausgeprägte kapazitive/Induktive Anteile 
vorhanden.

olaf schrieb:
> Dir ist doch klar das dein nanoVNA ein total billiges Bastelspielzeug
> ist im vergleich zu einem echten VNA oder?

Genau genug fürs Hobby allemal, selbst der deutlich teurere MiniVNA Pro 
BT ist nur geringfügig genauer als der NanoVNA.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Bernd schrieb:
> Und wo? Abgelegene Insel? Wüste? Verlassenes Bergwerk?

Nur für Arme.. ;-)
Profis und auch 'Edelamateure' machten solche Antennenmessungen 'live' 
mit aussagekräftigen Ergebnissen auch auf Kurzwelle mit Full Size Beams 
und Quad-Antennen.
In alten CQ-DLs gibt es Berichte von Günter Schwarzbeck, DL1BU, und 
seinen Freunden mit vergleichenden Messungen bzgl. Gewinn und 
Empfangsfeldstärken bei unterschiedlichen Antennen. Ebenso werden diese 
Messungen in dem  HAM-RADIO Magazine' in 80er Jahren beschrieben. In USA 
ist (war) ja vieles einfacher und auch immer ein bisschen grösser; ich 
erinnere mich an Messungen mit einem 40m Full Size Beam 4 oder 5 
Elemente auf einem 50m Mast. Auf dem Gelände stand eine ganze 
Antennenfarm, nicht nur dieser eine Spargel. Für einen selbst ja nur ein 
Traum, trotzdem mit Staunen und neidvoller Bewunderung gelesen.

73
Wilhelm

PS: 'Edelamateure'
Nicht ketzerisch gemeint; wie überall im Leben gibt es Menschen, die 
sich von der Allgemeinheit abheben.

von Simulant (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> die Chinesischen die beim NanoVNA bei
> waren fangen im Vergleich bereits bei 700MHz langsam an zu "Zittern".

Bitte zeig mal ein Beispiel. "Zittern" klingt für mich nach 
Resonanzeffekten wenn Reflektionen plus Leitungslängen im Spiel sind.

von Kilo S. (kilo_s)


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Simulant schrieb:
> Bitte zeig mal ein Beispiel. "Zittern" klingt für mich nach
> Resonanzeffekten wenn Reflektionen plus Leitungslängen im Spiel sind.

Muss ich morgen am Laptop machen.

Aber erst mal eine Gegenfrage: Welche Leitungslänge?
Der Test erfolgte jeweils direkt am SMA Anschluss des NanoVNA.

"Kreutztest" also ein mal Kalibriert mit dem Wimo Kit das chinesische 
gemessen.
Ein mal mit dem Chinesischen Kalibriert und das Wimo Kit gemessen.

Aber NIE mit kabeln dazwischen!
Auch keine Adapter, nichts.

Aber um es zu Beschreiben, das SWR schwankt um 1:1(+/-j) herum. Bis etwa 
1GHz hab ich beim Wimo Kit eine gerade Linie, darüber schwankt das SWR 
dann geringfügig.
Beim Chinesischen Kit startet halt das schwanken etwas eher. Aber für 
KW/VHF/UHF sind beide gut zu Gebrauchen.
Ich hab halt keine Korrekturdaten ab welcher Frequenz das Kit anfängt 
kapazitive oder induktive Anteile zu entwickeln, Wimo gibt zwar 2-2,5GHz 
(mit Abstrichen) an, jedoch konnte ich das mit dem NanoVNA NICHT 
verifizieren. (Erweitertes F Modell bis 1,5GHz)

Allerdings Traue ich meinem NanoVNA, die interne SWR Messebrücke im 
Yaesu sagt:"Passt so!". Das Schätzeisen hat zwar nur Balken, aber wenn 
der nano sagt 1:1 gibt's keine Balken. Also wird's schon stimmen.

: Bearbeitet durch User
von Simulant (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Aber erst mal eine Gegenfrage: Welche Leitungslänge?

Könnten auch interne Längen im VNA sein ... so Ripple entsteht 
eigentlich nur wenn die Phase reichlich dreht. Aber zeig mal das 
Beispiel, vielleicht hgabe ich deine Beschreibung des Problems falsch 
verstanden.

Und beschreib bitte mal, was genau du dort überhaupt misst. Ist das der 
50 Ohm nach durchgeführter Kalibrierung? Oder was/wie wurde hier 
gemessen?

Die Prüfung von Cal-Kits ist nicht so ganz trivial.

von dfIas (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Die sind garnicht soooo schlecht... es gibt VHF/UHF TV Antennen als
> LPDA. Hab sowas mal gemessen. Die 75ohm fallen bei RX nicht all zu sehr
> ins Gewicht.
Und bei TX tun sie's?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, weil der Übertragungskanal störabstandsmäßig asymetrisch ist.

Beim Senden wird das eigene Signal auf den Background im Äther 
aufaddiert. Beim Empfangen werden durch eine schlechte Anpassung sowohl 
Nutz- als auch Störsignal reduziert.

Beim Sender geht die Endstufe bei Fehlanpassung gerne kaputt. Beim 
Empfänger begrenzt das Rauschen der Eingangsstufe die Nutzbarkeit.

von Kilo S. (kilo_s)


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Simulant schrieb:
> Und beschreib bitte mal, was genau du dort überhaupt misst. Ist das der
> 50 Ohm nach durchgeführter Kalibrierung? Oder was/wie wurde hier
> gemessen?
> Die Prüfung von Cal-Kits ist nicht so ganz trivial.

Genau so, ich nutze Cal-Kit 1 (Wimo) kalibriere mit diesem den VNA.
Danach messe ich den 50Ohm (Load) des chinesischen auf seine 
Eigenschaften im Vergleich zur existenten Kalibrierung.

Und das ganze Spiel nochmals umgedreht, kalibriert mit Kit 2 (China, 
unbekannte Produktion) und messe Load des ersten.

Ich weiß das ich so nur sehe in wie weit beide voneinander abweichen und 
nicht in wie weit einer von beiden vom Normal abweichend ist. Dazu 
bräuchte es wieder eines mit Korrekturdaten.

Ich muss Schauen wann ich dazu komme das ganze am PC mit VNA Saver zu 
machen, auf dem kleinen Display wird man das als Foto kaum erkennen.

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Kurzfassung: das chinesische Kit ist nicht ganz so gut wie das von Wimo.

von ACDC (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> ich spiele

das sagt alles.

mehr braucht man nicht zu sagen.

von Simulant (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Kurzfassung: das chinesische Kit ist nicht ganz so gut wie das von Wimo.

Für mich (HF-Messtechnik studiert) ist dein Test nicht nachvollziehbar. 
So überprüft man keine Calkits.

Du hast zwei Unbekannte und vergleichst die überkreuz. Daraus bekommst 
du aber keine gültige Aussage welches Calkit genauer am Sollwert liegt.

von Bernd (Gast)


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Simulant schrieb:
> Für mich (HF-Messtechnik studiert) ist dein Test nicht nachvollziehbar.
Mag sein.

> So überprüft man keine Calkits.
Wie macht man es denn richtig? Sliding load? Verification kit?

von Arno H. (arno_h)


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Kilo S. schrieb:
> Kurzfassung: das chinesische Kit ist nicht ganz so gut wie das von Wimo.

Bist du sicher, dass du 2 unterschiedliche Messungen veröffentlicht 
hast?

Arno

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Arno H. schrieb:
> Bist du sicher, dass du 2 unterschiedliche Messungen veröffentlicht
> hast?

Ach scheiße, hast Recht. Ich hatte von der ersten gleich zwei Bilder 
gemacht.
Hier hab ich jetzt das chinesische angehängt.

Beim Wimo scheint ein 49Ohm oder zwei 100Ohm drin zu stecken, im China 
ein 51Ohm.

Simulant schrieb:
> Du hast zwei Unbekannte und vergleichst die überkreuz. Daraus bekommst
> du aber keine gültige Aussage welches Calkit genauer am Sollwert liegt.

Hab ich auch nicht behauptet, aber ich bekomme raus welches von beiden 
aus Sicht des VNA das bessere ist.

Das Wimo liegt über den gesamten Bereich bis 750MHz nur wenig in der 
Impedanz daneben, das chinesische weicht deutlich weiter ab. Das 
chinesische hat auch einen hohen Induktiven Anteil.

von Josef L. (Gast)


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Simulant schrieb:
> Du hast zwei Unbekannte und vergleichst die überkreuz. Daraus bekommst
> du aber keine gültige Aussage welches Calkit genauer am Sollwert liegt.

Die Aussage verstehe ich nicht. Bei der Kalibration misst das VNA 
jeweils die Eigenschaften der Open/Short/Load/Through-Elemente und 
erstellt die Korrekturtabellen so, dass die jeweils korrigierten 
Messwerte die Werte idealer Elemente darstellen. Wenn ich dann eines 
dieser Elemente nochmal messe, erhalte ich den idealen Verlauf. Messe 
ich ein entsprechendes anderes Teil, bekomme ich (bis auf unvermeidliche 
Meßfehler und den durch die Korrektur evtl. niedrigere Meßgenauigkeit) 
die Daten dieses Teils? Damit kann man doch zB zwei Abschlußwiderstände 
durchaus miteinander vergleichen?

von Kilo S. (kilo_s)


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Josef L. schrieb:
> Damit kann man doch zB zwei Abschlußwiderstände durchaus miteinander
> vergleichen?

Ja, an und für sich schon. Nur eben mitsamt aller Messfehler die sich 
ergeben.
Das ist immer noch genau genug fürs Hobby, nur eben eigentlich nicht 
aussagefähig.
Mach selbst den Test und drehe bei deinem VNA einfach Load beim 
kalibrieren erst etwas über Handfest zu, und danach zum messen etwas 
weniger fest aber so das er trotzdem noch kein Spiel hat.

Du wirst sehen, selbst beim Anziehen einer SMA Verbindung (dafür gibt's 
extra eigene Drehmomentschlüssel für!) kann etwas fester/lockerer 
Einfluss auf die gemessenen Werte haben.
Es reicht sogar wenn du anstelle des Überwurf am Knubbel des Load drehst 
und nur diesen um ein wenig rotieren lässt. Schon verändern sich die 
Ergebnisse und du siehst wie ordentlich man am ende sein muss um 
Abweichungen weg zu bekommen die ansonsten die Reproduzierbarkeit 
einschränken. Die fehlenden Korrekturdaten machen es dabei nicht besser.

: Bearbeitet durch User
von Simulant (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Simulant schrieb:
>> Du hast zwei Unbekannte und vergleichst die überkreuz. Daraus bekommst
>> du aber keine gültige Aussage welches Calkit genauer am Sollwert liegt.
>
> Hab ich auch nicht behauptet, aber ich bekomme raus welches von beiden
> aus Sicht des VNA das bessere ist.

Ja. Nein. Vielleicht.

Es kommt auf die genaue Vorgehensweise an. Das was du als LOAD bei der 
Kalibrierung verwendest, das ist für den VNA nach der Kalibrierung ein 
idealer 50 Ohm im gesamten (!) Frequenzbereich.

Wenn also dein LOAD bei der Kalibrierung zu viel Kapazität hätte, dann 
würde ein anschliessend vermessener idealer LOAD zu kapazitiv 
erscheinen.

Der VNA ist nach Kalibrierung vollständig darauf angewiesen, dass dein 
LOAD bei der Kalibrierung stimmte. Darum ist es wichtig, dass man die 
Parasitics der Cal-Standards kennt und im VNA vor der Kalibrierung 
eingibt. Nur dann werden die richtig herausgerechnet.


> Das Wimo liegt über den gesamten Bereich bis 750MHz nur wenig in der
> Impedanz daneben, das chinesische weicht deutlich weiter ab. Das
> chinesische hat auch einen hohen Induktiven Anteil.

Ich weiß nicht ob du diese Daten der Calkits vorliegen hast und 
eingegeben hattest. Falls nein könnte das Messergebnis "Messobjekt 
China-LOAD ist zu induktiv" genausogut "WIMO-LOAD während der 
Kalibrierung war zu kapazitiv" bedeuten.

Bernd schrieb:
>> So überprüft man keine Calkits.
> Wie macht man es denn richtig? Sliding load? Verification kit?

Ja, das wäre der Idealfall. Oder hier zuerst einmal Kalibrieren mit 
einem bekannten "guten" Calkit dessen vollständige Daten vorliegen und 
im VNA als Calkit-Eigenschaften eingegeben sind.

Was meine Anwendungen betrifft, so ist die Anpassung gar nicht so 
kritisch, ob S11 nun -30dB oder -50dB beträgt interessiert weniger als 
die Genauigkeit bei höheren Reflektionsfaktoren. Und da werden dann OPEN 
und SHORT wichtig. Ein sehr simpler Test wäre eine Leitung mit 
Totalreflektion, die schön rund um den Ursprung des Smithchart drehen 
muss, bzw. wegen der Leitungsverluste dann spiralförmig zum Mittelpunkt. 
Wenn OPEN und SHORT nicht passen wird das eirig oder geht gar zu Werten 
außerhalb des Einheitskreises.

von Simulant (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Simulant schrieb:
>> Du hast zwei Unbekannte und vergleichst die überkreuz. Daraus bekommst
>> du aber keine gültige Aussage welches Calkit genauer am Sollwert liegt.
>
> Die Aussage verstehe ich nicht. Bei der Kalibration misst das VNA
> jeweils die Eigenschaften der Open/Short/Load/Through-Elemente und
> erstellt die Korrekturtabellen so, dass die jeweils korrigierten
> Messwerte die Werte idealer Elemente darstellen. Wenn ich dann eines
> dieser Elemente nochmal messe, erhalte ich den idealen Verlauf.

Genau, der VNA nimm die Ca-Standards als Referenz. Das Ergebnis ist so 
genau wie die Cal-Standards. Parasitics der Cal-Standards können 
rausgerechnet werden, wenn man sie kennt und richtig im VNA eingibt.

> Messe
> ich ein entsprechendes anderes Teil, bekomme ich (bis auf unvermeidliche
> Meßfehler und den durch die Korrektur evtl. niedrigere Meßgenauigkeit)
> die Daten dieses Teils? Damit kann man doch zB zwei Abschlußwiderstände
> durchaus miteinander vergleichen?

Ja, wenn die Parasitics der Cal-Standards tatsächlich stimmen und vorher 
richtig eingegeben wurden ist die nachfolgende Messung theoretisch 
exakt.

Die Frage bei Cal-Standards unbekannter Qualität ist aber, ob das der 
Fall ist. Im Zweifelsfall kann man nicht unterscheiden ob das Messobjekt 
nicht stimmt oder ob der Kalibrierstandard (bzw. dessen im VNA 
hinterlegte Daten) nicht stimmte.

Zusätzlich muss man bedenken, dass gute Cal-Standards nicht ideal sein 
müssen, sondern nur gut bekannt. Der LOAD meines Amphenol-Kit hat 85fF 
Parallel-C, wenn ich den messe sehe ich bei 2 GHz ein S11 von -36dB. 
Trotzdem kann ich den als Cal-Standard gut verwenden, wenn ich die 85fF 
Parasitic kenne und vor der Kalibrierung eingebe, so dass sie 
rausgerechnet werden.

Ich hoffe das ist nachvollzihbar?

von Kilo S. (kilo_s)


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Simulant schrieb:
> Ich weiß nicht ob du diese Daten der Calkits vorliegen hast und
> eingegeben hattest. Falls nein könnte das Messergebnis "Messobjekt
> China-LOAD ist zu induktiv" genausogut "WIMO-LOAD während der
> Kalibrierung war zu kapazitiv" bedeuten.

Leider nicht, das Wimo Kit kam ohne. Und bei dem Chinesischen sowieso 
irgendwie nie!

Ich vermute aber das dort eher ein 51Ohm werkelt und dieser einfach nur 
irgendwie platziert würde, also nicht vom mittelpin nach oben und am 
Deckel kontaktiert.

von Simulant (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Leider nicht, das Wimo Kit kam ohne. Und bei dem Chinesischen sowieso
> irgendwie nie!

Dann kann man diese Kalibrierung für hohe Frequenzen vermutlich 
vergessen.

Ob da 50 Ohm oder 51 Ohm verbaut sind ist für niedrigen Frequenzen 
interessant, mit 51 Ohm hätte man halt "nur" -40dB Reflektionsdämpfung. 
Bei den hohen Frequenzen passieren aber viel größere Fehler, wenn die 
Daten von OPEN und SHORT nicht richtig erfasst sind.

Gerade der OPEN von WIMO sieht für mich unerwartet aus: der scheint mit 
seinem breiten Massekragen extra viel parasitäres C zu erzeugen. Meiner 
Meinung nach ungeschickt, wenn man keine Daten dafür mitliefert.

https://www.wimo.com/de/21010-sma

von Simulant (Gast)


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Ich habe gerade noch einen Schreibfehler in meinem Text oben bemerkt:

> Wenn also dein LOAD bei der Kalibrierung zu viel Kapazität hätte, dann
> würde ein anschliessend vermessener idealer LOAD zu induktiv
> erscheinen.

Weiter unten im Text stimmts dann.

von Kilo S. (kilo_s)


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Simulant schrieb:
> Gerade der OPEN von WIMO sieht für mich unerwartet aus: der scheint mit
> seinem breiten Massekragen extra viel parasitäres C zu erzeugen.

Möglich, der China (bin gerade nicht Zuhaus) Open ist nicht so 
gestaltet. Da mach ich später ein Bild von.

Mit dem Kit von Wimo bin ich aber bisher sehr gut zurecht gekommen, 
bisher waren die gebauten Antennen und der Diplexer immer im "Soll" und 
das wurde mir durch das Interne Schätzeisen im Funkgerät bestätigt. 
Allerdings sagt das nichts darüber aus ob die Angezeigten Werte für die 
blindanteile auch wirklich korrekt sind.

Ich werde Wimo später anfragen ob es für dieses Kit Korrekturdaten gibt 
und ob sie diese zur Verfügung stellen.

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Oberer Open Wimo, Unterer Open China.

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Links Short Wimo, Rechts Short China.

Beide ziemlich identisch. Der chinesische ist um knapp 1mm länger.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Set bei Wimo wird auch nur preisgünstiger Chinakram sein. Vermutlich 
haben sie ein paar Sets in Fernost bestellt und die an einem 
professionellen VNA durchgemessen. Und dann entschieden, wieviel Geld 
sie für wieviel Qualität bezahlen möchten bzw. die anvisierten Kunden 
noch akzeptieren werden.

So läuft das im Händlerbereich überall.

Dementsprechend gibt es keine genauen Cal-Daten, denn die müßte jemand 
ermitteln und dann auch garantieren. Zweiterer Punkt ruft aber sofort 
deutlich höhere Produktionskosten auf, was einem vorherigen Statement 
widerspricht.

Katze beißt sich in den Schwanz!


---
Bei meinem nanoVNA-Clone scheinen halbwegs brauchbare Steckerl dabei zu 
sein.

Und immer schön wieder in die richtige Kiste SOFORT zurücksortieren, 
sonst hat man verloren.

von Kilo S. (kilo_s)


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Abdul K. schrieb:
> Und immer schön wieder in die richtige Kiste SOFORT zurücksortieren,
> sonst hat man verloren.

Die Wimo sind graviert, die erkenne ich sofort. Bei den China geht die 
"Vergoldung" bereits langsam ab.

Abdul K. schrieb:
> Das Set bei Wimo wird auch nur preisgünstiger Chinakram sein. Vermutlich
> haben sie ein paar Sets in Fernost bestellt und die an einem
> professionellen VNA durchgemessen. Und dann entschieden, wieviel Geld
> sie für wieviel Qualität bezahlen möchten bzw. die anvisierten Kunden
> noch akzeptieren werden.

Immerhin mehr Aufwand als die ganzen Kistenschieber betreiben.

Abdul K. schrieb:
> Dementsprechend gibt es keine genauen Cal-Daten, denn die müßte jemand
> ermitteln und dann auch garantieren.

Ich denke auch das keine Existieren, sonst würden die als Download 
bereitstehen.

von Simulant (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> So läuft das im Händlerbereich überall.
>
> Dementsprechend gibt es keine genauen Cal-Daten, denn die müßte jemand
> ermitteln und dann auch garantieren. Zweiterer Punkt ruft aber sofort
> deutlich höhere Produktionskosten auf, was einem vorherigen Statement
> widerspricht.
>
> Katze beißt sich in den Schwanz!

Die Cal-Kits bei sdr-kits sind auch bezahlbar und dort gibt es Daten, 
die OZ7OU gemessen hatte. Es gibt dort zum Download auch eine 
Beschreibung, wie er die Daten ermittelt hat.

https://www.sdr-kits.net/Male-12GHz-Kit

von Simulant (Gast)


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Wer sich selbst ein Calkit aus Rosenberger-Komponenten zusammenstellen 
möchte findet hier gute Infos:

https://hhft.de/sma-cal-kit

Der Autor Prof Holger Heuermann hat damals zu Kalibrierverfahren 
promoviert und war später bei Rosenberger in der Entwicklung, der ist 
sehr vertrauenswürdig bei diesem Thema.

von Max M. (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Wenn du was Gescheites haben willst, musst du halt löhnen.

Einen offenen Stecker, einen kurzgeschlossenen und einen mit 50R.
419$ scheint ein wirklich fairer Preis zu sein 😂😂😂

Baut den Kram selber und gut ist.
Mit einem China VNA vermesse ich doch keinen FLuxkompensator für 
Zeitsprünge.
Ein paar % Abweichung geht mir am A... vorbei.

von Kilo S. (kilo_s)


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Max M. schrieb:
> Ein paar % Abweichung geht mir am A... vorbei.

Als Funker geht's mir nicht am A vorbei. Jedes mW an HF das erzeugt aber 
nicht abgestrahlt wird ist vergeudet und macht den Unterschied zwischen 
"im rauschen Untergehen" und einer erfolgreichen Verbindung.

Um so genauer ich messen kann um so eher erreiche ich einen möglichst 
hohen Wirkungsgrad.

von Simulant (Gast)


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Max M. schrieb:
> Baut den Kram selber und gut ist.

Ja, für Kurzwellenfunker ("Gleichspannung") genügt das.

Wenn's in den GHz-Bereich geht wird's schwieriger, da bekommt man ggf. 
solche Schrottkurven wie hier:
https://nanorfe.com/images/v2_comparison.png

von Kilo S. (kilo_s)


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Simulant schrieb:
> Wenn's in den GHz-Bereich geht wird's schwieriger, da bekommt man ggf.
> solche Schrottkurven wie hier:
> https://nanorfe.com/images/v2_comparison.png

Da steht allerdings "Both Ports Open", ob also der Open Normal gemeint 
ist oder eine Offene SMA Buchse kann man nur Raten.

von Simulant (Gast)


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Ja, das dürfte unkalibriert sein.

Ich meinte auch nur den komplett unplausiblen Kurvenverlauf. Das sieht 
mit einer kurzen Leitung ähnlich falsch aus wenn bei Kalibrierung der 
OPEN/SHORT nicht passen.

von Bernd (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Ich vermute aber das dort eher ein 51Ohm werkelt und dieser einfach nur
> irgendwie platziert würde,
Wie genau die 50 Ohm bei DC sind, läßt sich mit dem Digitalmultimeter 
ermitteln.

von Kilo S. (kilo_s)


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Bernd schrieb:
> Wie genau die 50 Ohm bei DC sind, läßt sich mit dem Digitalmultimeter
> ermitteln.

Mit dem DMM bestätigt sich nur mein Verdacht das es höchstwahrscheinlich 
ein 51Ohm ist, aber was für einer also ob SMD oder irgendwas in THT 
reingepresst (länger als der Wimo ist er ja, wenn auch nur 1mm) kann ich 
so nicht Erkennen.

Der Wimo zeigt 49Ohm an, der China 50Ohm.

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