Forum: HF, Funk und Felder Träger einige kHz neben DCF77?


von Helmut H. (65sc02)


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Hallo Experten,

ich bastle hier (Bayern) ein bissel an einem DCF77 Empfänger mit Röhren. 
Das DCF77 Signal empfange ich, nach Verstärkung sehe ich auch die 
Sekundenmodulation am Oszi. Wenn ich nun einen NF-Verstärker 
anschliesse, so höre ich zu meiner Überraschung ein Audiosignal 
(Pfeifen), das im Sekundentakt an und aus geht.

Ein Audio-Signal kann ja nur durch Mischung des DCF77 Signals mit einem 
zweiten Signal, das einige kHz daneben liegt, entstehen. Ich speise kein 
solches Signal ein. Ich habe auch schon in meiner näheren Umgebung 
gesucht (Monitore, Uhren, Trafos, etc.) konnte aber bisher keinen 
Erzeuger eines solchen Signals finden.

Weiß hier vielleicht jemand, ob nahe dem DCF77 ein ummodulierter Träger 
ausgestrahlt wird? Von wem?

Oder stehe ich total auf dem Schlauch und übersehe etwas?

von Josef L. (Gast)


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Wenn, dann könnte es Skelton auf 81 kHz sein, der Ton wäre dann 3,5 kHz. 
Kann man mit einem Online-Tongenerator wie 
https://onlinetonegenerator.com/ vergleichen - mal ausprobieren! Aber 
Skelton kommt hier bei uns schwächer und hat eine eigene Modulation.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Helmut H. schrieb:
> so höre ich zu meiner Überraschung ein Audiosignal
> (Pfeifen)

Hallo,

das kenne ich gut vom Philips Röhrenradio, der als Zweikreiser zur Welt 
kam. Bei dem pfeift es über die ganze Skala hinweg, wobei die 
Hochtonwiedergabe ziemlich gut ist bei diesem Gerät. Wie dieser könnte 
Dein Selbstbau-empfänger eine geringe Trennschärfte haben, die zum 
Empfang mehrer Sender führt, die die beschriebenen Interferenzen bilden.

Was für eine Antenne wir denn benutzt?

mfg

von Josef L. (Gast)


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Grade gefunden: Zum überprüfen der Tonhöhe ist 
https://www.szynalski.com/tone-generator/ besser, da kann man die 
Frequenz mit einem Schieberegler einstellen. Mach mal - welche Frequenz 
hat das Pfeifen? Oder ist es von der Frequenzeinstellung abhängig?

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Im Zweifel könnte auch der NF-Verstärker schwingen.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von A-Freak (Gast)


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Oder irgendein Schaltnetzteil sendet unbeabsichtigt

von Gerhard H. (ghf)


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in einem hiesigen thread "dcf77-normal" von Juli
habe ich das obige Bild gepostet. Etwas weiter weg vom Träger
habe ich nichts auffälliges gesehen.
Es kann sein, dass Du die neue Phasenmodulation im
Sekundentakt hörst. Das würde aber eher wie getastetes
Rauschen klingen als wie ein reiner Sinus.
Für die neue Phasenmoduation braucht man wohl ein gutes
KHz Bandbreite. Näheres hat die wiki.

Gruß, Gerhard H

von Klötenbaron (Gast)


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Im wirklichen Leben ist es, nach Aussehen (Spectrum, Waterfall) und 
gehörtechnisch, GYN2 (GBR):

https://www.sigidwiki.com/wiki/GYN2_GBR

Ich tippe, wie Old P., auf einen schwingenden NF-Verstärker.

von Michael M. (michaelm)


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Gerhard H. schrieb:
> ... die neue Phasenmodulation...

Wie definierst du "neu"?
Erst kürzlich oder evtl. schon länger (einige Jahre)?

Michael

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Oder stehe ich total auf dem Schlauch und übersehe etwas?

Möglich.
Wenn du einen Geradeausempfänger gebaut hast, wird es so sein, wie du 
schreibst. Evtl ist da auch die Oberwelle eines Monitors, gemultiplexten 
Displays, Spannungswandlers, oder eines anderen leistungsstarken 
Oszillators.
Falls du aber einen Superhet gebaut hast (f_zf = f_lo - 77,5), dann kann 
der fragliche Träger auch in der Nähe der Spiegelfrequenz (77,5 + 2 * 
f_zf) liegen.

von Karusselbremser (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Wie definierst du "neu"?
> Erst kürzlich oder evtl. schon länger (einige Jahre)?

Seit Juni 1983.

Quelle: 
https://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/fachabteilungen/abteilung_4/4.4_zeit_und_frequenz/pdf/2004_Piester_-_PTB-Mitteilungen_114.pdf

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Wenn, dann könnte es Skelton auf 81 kHz sein, der Ton wäre dann 3,5 kHz.
> Kann man mit einem Online-Tongenerator wie
> https://onlinetonegenerator.com/ vergleichen - mal ausprobieren! Aber
> Skelton kommt hier bei uns schwächer und hat eine eigene Modulation.

Klasse Idee, Josef, die Tonfrequenz zu bestimmen! Online Tongenerator! 
Was es nicht alles gibt, das ist mir bisher unbekannt gewesen -- toll! 
Und das zweite link ist in der Tat noch besser :-)

Ich bin nicht musikalisch, aber ich würde sagen, es sind eher um die 
800Hz. Ich habe daher mal schnell ein Video aufgenommen:
http://heller.dyndns1.de/~heller/tubes/E88CC/Ueberlagerungston.mov
man kann den Überlagerungston und die Sekundenmodulation hören. Welche 
Frequenz ist das?

Woher stammt das Wasserfalldiagramm? Gibt es das auch online? Welche 
anderen Sender näher am DCF kommen noch in Frage?

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Christian S. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> so höre ich zu meiner Überraschung ein Audiosignal
>> (Pfeifen)
>
> Hallo,
>
> das kenne ich gut vom Philips Röhrenradio, der als Zweikreiser zur Welt
> kam. Bei dem pfeift es über die ganze Skala hinweg, wobei die
> Hochtonwiedergabe ziemlich gut ist bei diesem Gerät. Wie dieser könnte
> Dein Selbstbau-empfänger eine geringe Trennschärfte haben, die zum
> Empfang mehrer Sender führt, die die beschriebenen Interferenzen bilden.
>
> Was für eine Antenne wir denn benutzt?
>
> mfg

Ja, in der Tat ist die Trennschärfe (noch) miserabel. Es handelt sich 
momentan um einen Einkreiser, Geradeausempfänger
http://heller.dyndns1.de/~heller/tubes/E88CC/schaltplan_3.gif (als Bild 
anbei). Daher vermute ich ja auch genau das, was Du schreibst -- mir war 
nur nicht klar, ob es da einen zweiten Sender so nahe am DCF77 gibt, der 
für die Überlagerung in Frage kommt.

Eine Ferritantenne dient als Empfangsantenne. Ich habe HF-Litze auf 
einen Ferritstab gewickelt, siehe Bilder und Schaltplan.

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Grade gefunden: Zum überprüfen der Tonhöhe ist
> https://www.szynalski.com/tone-generator/ besser, da kann man die
> Frequenz mit einem Schieberegler einstellen. Mach mal - welche Frequenz
> hat das Pfeifen? Oder ist es von der Frequenzeinstellung abhängig?

Die Tonhöhe ist von der Frequenzeinstellung unabhängig, der 
Röhrenverstärker selbst schwingt also nicht.

von Helmut H. (65sc02)


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Old P. schrieb:
> Im Zweifel könnte auch der NF-Verstärker schwingen.
>
> Old-Papa

Ja, wäre möglich.

Eine NF-Schwingung würde ich dann ja auch ohne die Röhre hören - sobald 
ich die Röhre abschalte, ist der Ton weg. Das kann es also nicht sein.

Dann könnte der NF-Verstärker noch unhörbar bei 77kHz schwingen, aber da 
die Tonhöhe super stabil ist (klopfen gegen den NF-Verstärker hat keinen 
Einfluss) halte ich das für unwahrscheinlich.

Auch bei abgeschaltetem NF-Verstärker sehe ich auf dem Oszi immer noch 
die sekundenmodulierte NF. Nein, der NF-Verstärker schwingt nicht, ich 
denke, das kann ich ausschließen.

hh

von Helmut H. (65sc02)


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A-Freak schrieb:
> Oder irgendein Schaltnetzteil sendet unbeabsichtigt

Ja, das war auch mein erster Gedanke. Daher habe ich schon mal alles in 
der Nähe abgeschaltet, aber eben ohne Erfolg. Das ist natürlich nicht 
zwingend, es kann immer noch irgendwas im Haus sein.

Ich hab früher schon mal eine Störung im Mittelwellenbereich gesucht. Da 
bin ich dann mit dem Kofferradio ums Haus gegangen und konnte den Störer 
dann tatsächlich lokalisieren: es war ein (defektes, da störend?) 
Schaltnetzteil im Nachbarzimmer. Baugleiche andere Schaltnetzteile 
störten überhaupt nicht. Das war aber ein recht breites Störsignal, das 
in sich noch eine Modulation hatte. Und die Frequenz solcher NTs hängt 
ja z.T. auch von der Belastung ab. Ich aber höre hier keinerlei 
Modulation oder Variation in der Tonfrequenz, sodass ich eher kein 
Schaltnetzteil vermute.

Hilfreich wäre es da, den DCF-Empfänger in den Garten zu stellen, weg 
vom Haus, und aus Batterien zu versorgen. Das ist nur leider bei der 
Röhre nicht so leicht möglich (200V Betriebsspannung), daher würde ich 
lieber zuerst andere Möglichkeiten abklopfen.

von Helmut H. (65sc02)


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Gerhard H. schrieb:
> Das würde aber eher wie getastetes
> Rauschen klingen als wie ein reiner Sinus.

Und das ist es definitiv NICHT. Es ist ein Ton, ein Sinus mit 
überlagertem Brumm aus dem Lichtnetz, das sagt auch das Oszi (siehe 
Video, das ich weiter oben verlinkt habe).

In Deinem Bild ist der Span nur 50Hz -- so tief ist mein Ton nicht, ich 
schätze eher um die 800Hz.

Kannst Du das Diagramm mit 2kHz span machen?

von Helmut H. (65sc02)


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Klötenbaron schrieb:
> Im wirklichen Leben ist es, nach Aussehen (Spectrum, Waterfall) und
> gehörtechnisch, GYN2 (GBR):
>
> https://www.sigidwiki.com/wiki/GYN2_GBR

Das hört sich aber anders an, als bei mir (also da ist noch so eine 
Modulation zu hören, die bei mir fehlt). Und ich denke, das wäre zu weit 
weg, Frequenz zu hoch. Siehe mein kurzes Video.

>
> Ich tippe, wie Old P., auf einen schwingenden NF-Verstärker.

Totschlag-gegen-Argument: am Oszi kein Unterschied in der NF, wenn der 
NF-Verstärker abgeschaltet wird.

Aber interessant ist, dass in deinem Spektraldiagramm so bis +/-  2kHz 
keine anderen Träger zu sehen sind.

: Bearbeitet durch User
von Helmut H. (65sc02)


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Hp M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Oder stehe ich total auf dem Schlauch und übersehe etwas?
>
> Möglich.
> Wenn du einen Geradeausempfänger gebaut hast, wird es so sein, wie du
> schreibst. Evtl ist da auch die Oberwelle eines Monitors, gemultiplexten
> Displays, Spannungswandlers, oder eines anderen leistungsstarken
> Oszillators.

Bisher hab ich halt nix gefunden. Was aber natürlich kein 
Ausschlußkriterium ist.

> Falls du aber einen Superhet gebaut hast (f_zf = f_lo - 77,5), dann kann
> der fragliche Träger auch in der Nähe der Spiegelfrequenz (77,5 + 2 *
> f_zf) liegen.

Es ist ein Geradeausempfänger.

von Bernd (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> http://heller.dyndns1.de/~heller/tubes/E88CC/Ueberlagerungston.mov
Beeindruckende Werkstatt, aber was genau ist da auf dem Oszi zu sehen? 
Außer das im Sekundentakt kurz der Trigger aussetzt, kann ich das 
Dargestellte nicht wirklich interpretieren.

von Uhrmensch (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Weiß hier vielleicht jemand, ob nahe dem DCF77 ein ummodulierter Träger
> ausgestrahlt wird? Von wem?

Eine Funkuhr in der Nähe? Vielleicht hörst du deren LO?

von Josef L. (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Welche Frequenz ist das?

Methode 1: Am Oszi ist die Timebase auf 2ms/div, man sieht die hohe 
Frequenz mit 8 Wellenbergen auf 3 Teilstrichen, also f = 8 / 6ms = 1.33 
kHz

Methode 2: Online-Tongenerator ergibt in etwa Null-Schwebung um 1.31 
kHz.

> Woher stammt das Wasserfalldiagramm? Gibt es das auch online? Welche
> anderen Sender näher am DCF kommen noch in Frage?

Das ist der SDR-Radio Twente http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Ich glaube aber nicht dass die Schwingung durch Überlagerung mit einem 
Sender im Eingangskreis kommt, eher schwingt deine Röhre auf 76,2 oder 
78,8 kHz, also 1,3 kHz neben der DCF-Frequenz, und wir hören die 
Differenzfrequenz durch Mischung an der Kennlinie. Die Tonhöhe müsste 
sich dann ändern, wenn du den Eingangskreis (Ferritantenne oder 
Schwingkreiskondensator) verstimmst. Du hast doch da einen Drehko 
eingezeichnet? Ansonsten den Ferritkern verschieben, aber da sehen mir 
Stab und Spule als eher unverrückbar fixiert aus.

von Gerhard H. (ghf)


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Helmut H. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Das würde aber eher wie getastetes
>> Rauschen klingen als wie ein reiner Sinus.
>
> Und das ist es definitiv NICHT. Es ist ein Ton, ein Sinus mit
> überlagertem Brumm aus dem Lichtnetz, das sagt auch das Oszi (siehe
> Video, das ich weiter oben verlinkt habe).
>
> In Deinem Bild ist der Span nur 50Hz -- so tief ist mein Ton nicht, ich
> schätze eher um die 800Hz.
>
> Kannst Du das Diagramm mit 2kHz span machen?

Mein Bananenkabel ist keine brauchbare Antenne.  Das Signal
ist nur wegen 200* Averagen so sauber. Gemessen in 66606, Saarland.
Wenn da Pseudo-noise wäre, dann wäre es weg nach dem Averagen.

Wenn so viel Netzbrumm kommt: Hast Du irgendwas hochpass-artiges
im Signalweg?

Gruß, Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Josef L. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Welche Frequenz ist das?
>
> Methode 1: Am Oszi ist die Timebase auf 2ms/div, man sieht die hohe
> Frequenz mit 8 Wellenbergen auf 3 Teilstrichen, also f = 8 / 6ms = 1.33
> kHz

Warum sieht Dein Oszibild so komisch aus?

Meine sehen so aus:
1. Wenn in meinem Schlafzimmer (direkt unter der Elektronikwerkstatt) 
die LED-Leiste an ist, dann ist völlig Essig mit DCF77. Das Störspektrum 
überlagert alles!

2. So sieht es am Demodulatorausgang (Basis: TDA440 bzw. A244) aus 
(davor und hinter der Impulsaufbereitung), wenn das Ding abgeschaltet 
ist. Ich habe lange gerätselt, bis ich den Störer gefunden hatte.

3. Selbst wenn das Signal schon fast zur Unkenntlichkeit verstümmelt 
ist, wird noch sicher getriggert. Ist aber kurz vor der Kotzgrenze.

Ein Wasserfall vom SDR (SDRPlay2) hatte ich zwar auch mal gespeichert, 
ist aber verschwunden....

Ich behaupte mal, die Schwebungen kommen nicht von benachbarten Sendern, 
eher schon aus der unmittelbaren Umgebung. "Unmittelbar" können auch 
Straßenlaternen mit LEDs sein oder irgendwas aus der Nachbarschaft, das 
Amok läuft.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Helmut H. (65sc02)


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Helmut H. schrieb:
> Woher stammt das Wasserfalldiagramm? Gibt es das auch online?

Ah ja, Enschede, ja?

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901

von Helmut H. (65sc02)


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Uhrmensch schrieb:
> Eine Funkuhr in der Nähe? Vielleicht hörst du deren LO?

Ich hab zwei Funkuhren nahe bei, habe beide schon ganz nah ran, gedreht, 
etc. keine Änderung. Oft wird in den Funkuhr-Empfängern ein 
Geradeausempfänger verwendet, kein Superhet, also kein LO. Ich denke 
nicht, dass es die anderen Funkuhren sind, die stören.

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Welche Frequenz ist das?
>
> Methode 1: Am Oszi ist die Timebase auf 2ms/div, man sieht die hohe
> Frequenz mit 8 Wellenbergen auf 3 Teilstrichen, also f = 8 / 6ms = 1.33
> kHz
>
> Methode 2: Online-Tongenerator ergibt in etwa Null-Schwebung um 1.31
> kHz.

Wow, du hast das Video ja toll genau angeschaut!

Wenn man genau hinhört, hört man zwei NF Frequenzen. Eine ist ein 
konstantes Pfeifen bei ca. 2kHz (ich hab deine beiden Methoden angewandt 
und beide sagen konsistent 2kHz) ohne Modulation, die andere, tiefere 
Frequenz enthält die DCF77 Modulation. Das könnten diese 1.3kHz sein 
oder die Differenz aus beiden, also um die 700Hz.

Heute Mittag hatte ich keinen DCF Empfang mehr, daher musste ich weitere 
Analysen zurückstellen.

>
>> Woher stammt das Wasserfalldiagramm? Gibt es das auch online? Welche
>> anderen Sender näher am DCF kommen noch in Frage?
>
> Das ist der SDR-Radio Twente http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
>
> Ich glaube aber nicht dass die Schwingung durch Überlagerung mit einem
> Sender im Eingangskreis kommt, eher schwingt deine Röhre auf 76,2 oder
> 78,8 kHz, also 1,3 kHz neben der DCF-Frequenz, und wir hören die
> Differenzfrequenz durch Mischung an der Kennlinie. Die Tonhöhe müsste
> sich dann ändern, wenn du den Eingangskreis (Ferritantenne oder
> Schwingkreiskondensator) verstimmst. Du hast doch da einen Drehko
> eingezeichnet?

Richtig. Wenn ich den verändere, ändert sich die Lautstärke (klar, weil 
danebengestimmt), aber nicht die Tonhöhe. Daher glaube ich nicht, dass 
es die Röhre ist, die schwingt. Auch wenn ich gegen die Röhre klopfe, 
ändert sich nichts an der Tonhöhe.

> Ansonsten den Ferritkern verschieben, aber da sehen mir
> Stab und Spule als eher unverrückbar fixiert aus.

Ja, das ist mechanisch absichtlich fest und stabil gebaut, richtig 
erkannt. Aber auch wenn ich mit dem Finger auf die Spule tippe, ändert 
sich zwar die Lautstärke, aber nicht die Frequenz.

Also wäre die aktuelle Arbeitshypothese:
* es ist kein offizieller Sender, der da zumischt, weil man im 
Enschede-Wasserfalldiagramm nichts sieht
* es ist kein schwingender NF-Verstärker (Abschalten ändert nichts am 
Oszi-Bild)
* es ist nicht das Oszi (Abschalten ändert nichts an der NF im 
Lautsprecher)
* es ist keine schwingende Röhre (weil Schwingkreisänderungen (Drehko) 
nichts an der Tonhöhe ändern)

* Vermutung: es ist eine Einstreuung von außen aus einem bisher noch 
nicht identifizierten Gerät.

von Helmut H. (65sc02)


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Gerhard H. schrieb:
> Wenn so viel Netzbrumm kommt: Hast Du irgendwas hochpass-artiges
> im Signalweg?

Jein. Das ist bisher nur die erste Stufe des Empfängers, da kommt noch 
mehr, Stück für Stück, und das wird dann auch die 50Hz unterdrücken. Im 
Moment muss ich damit leben und es mir mit Phantasie wegdenken.

Die Betriebsspannung ist bis auf ca. 1mVpp sauber (einfach die Heizung 
nicht eingesteckt). 1mV ist die Meßgrenze meines Oszis. Und das sind 
dann auch keine 50Hz, sondern irgendeine HF oder Rauschen. Auch bei 
abgeschaltetem Netzteil. Die Röhre braucht im Betrieb ca. 1mA 
Anodenstrom, das kann das NT problemlos liefern (ohne Brumm). Testweise 
NT abgeschaltet und aus dem Kondensator für einige Sekunden betrieben: 
kein Unterschied im Oszi-Bild. Also über das NT kommt der Brumm nicht 
rein.

Eigentlich schliesst die Schwingkreisspule mit ihren 363µH die 50Hz 
prima kurz -- dumm nur, wenn die Schwingkreisspule selbst der Aufnehmer 
der 50Hz ist (so wie es bei mir der Fall ist).

Dann ist da nur noch der 1nF Kondensator zu Oszi und NF-Verstärker, aber 
das ist kein richtiger Hochpass und die 50Hz kommen da noch recht gut 
durch (sieht man ja auch).

Die (lose) Ankopplung an die nächste Stufe plane ich über einen 
Amidon-Ringkern mit Schwingkreis am Gitter der nächsten Stufe. Ich 
hoffe, dass ich da dann die 50Hz loswerde.

von Helmut H. (65sc02)


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Old P. schrieb:
> Warum sieht Dein Oszibild so komisch aus?

Hauptsächlich durch den überlagerten, grottig verzerrten 50Hz-Brumm.

Und durch die Mischung auf Tonfrequenz, der ich ja gerade auf der Spur 
bin.

> Ich behaupte mal, die Schwebungen kommen nicht von benachbarten Sendern,
>eher schon aus der unmittelbaren Umgebung. "Unmittelbar" können auch
> Straßenlaternen mit LEDs sein oder irgendwas aus der Nachbarschaft, das
> Amok läuft.

Ja, ist jetzt auch meine Arbeitshypothese.
Da hilft wohl nur alles portabel zu machen und mal den Standort zu 
wechseln. Ist etwas Aufwand, wird etwas dauern (Tage).

: Bearbeitet durch User
von G. O. (aminox86)


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Mich würde ja ´mal interessieren welche Art Signal der Empfänger im 
jetzigen Aufbaustadium, die Geräuschkulisse und die zusätzliche NF im 
Video ignoriert, eigentlich liefern soll - vermutlich die unverfälschten 
77,5kHz -oder ?

Welche Röhre wird verwendet? Ist es eine Doppeltriode bei der zZt nur 
ein System beschaltet ist? Eventuell erzeugt das zweite Röhrensystem auf 
irgendeine Weise die Störungen - dieses System einfach ´mal für HF 
erden.
Man könnte außerdem versuchsweise in die Gitterzuleitung des ersten 
Systems, also zwischen Schwingkreishochpunkt und Gitter, einen 
Dämpfungswiderstand einschleifen, Wert zwischen 100Ohm und 10k. Und 
einfach mal den Kathodenkondensator des ersten Röhrensystems entfernen, 
mit dem im Schaltplan eingezeichneten Wert wird dieses System zum 
NF-Verstärker, 100nF wären vermutlich passender.

von Josef L. (Gast)


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G. O. schrieb:
> Welche Röhre wird verwendet?

Im Video sieht man dass es eine Röhre mit 2 Systemen nebeneinander ist, 
beide Kathoden glühen, laut Aufkleber/Schaltbild eine 6N2P (6H2П-EP), 
Datenblatt bei Jogi 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Doppeltrioden/6N2P/6N2P.htm 
und entspricht wohl etwa der ECC83.

von eric (Gast)


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Wer soviel Elektronikzeug auf dem Tisch zu stehen hat,
von dem sollte man eigentlich annehmen,
dass er auch genug im Kopfe hat,
um die Störungsquelle systematisch einzugrenzen.

Die große Kreiskapazität deutet auf eine sehr geringe Kreisgüte.
Theoretisch könnte dann auch eine Oberwellenmischung mitspielen.

Als erstes empfehle ich, den Ferritstab zu schirmen,
z.B. mit einem vieladrigen Flachkabel,
einseitig verbunden und an saubere Masse.

Als zweites kann man die Trennschärfe des Kreises durch eine
Rückkopplund erhöhen. Bei angezogener Rückkopplung
( = schwingender Kreis) müsste sich ein benachbarter Störer
leicht finden lassen.

Alles vorausgesetzt, dass vorher geklärt ist,  ob die Störung
tatsächlich über die Antenne hereinkommt.

von Josef L. (Gast)


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eric schrieb:
> Die große Kreiskapazität deutet auf eine sehr geringe Kreisgüte.

Muss nicht sein. In meinem alten Zeitzeichenempfänger, siehe
Beitrag "Re: Was tun mit altem Zeitzeichenempfänger"
hat zwar der Eingangskreis mit Ferritantenne nur eine Kreiskapazität von 
420pF, die Bandfilter auf derselben Frequenz (Geradeausempfänger!) aber 
Werte um 15nF; die Bandfilterspulen sind Schalenkerne.

von Klötenbaron (Gast)


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Bei dem fliegenden Aufbau, über "viele" halbe Meter verteilt, Masse über 
Krokoklemmen, Signaleinspeisung und Messabgriffe über lose Klemmen und 
Cs, läßt sooo vieles vermuten...

von Uhrmensch (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Ich hab zwei Funkuhren nahe bei, habe beide schon ganz nah ran, gedreht,
> etc. keine Änderung.
Gut, dann hast du 2 (in Worten: nur zwei) Funkuhren ausgeschlossen. Wie 
viele könnte es noch in der Nähe geben?

Helmut H. schrieb:
> Oft wird in den Funkuhr-Empfängern ein
> Geradeausempfänger verwendet, kein Superhet, also kein LO.
Oft ist irrelevant. Als Störer reicht eine einzige Funkuhr mit LO. Das 
kannst du so nicht ausschliessen.

Helmut H. schrieb:
> Ich denke
> nicht, dass es die anderen Funkuhren sind, die stören.
Störungen grenzt man mit der KONSEQUENTEN Überprüfung von FAKTEN ein und 
nicht durch das Anstellen von Vermutungen. Auf dem Weg des geringsten 
Widerstandes findet man Bequemlichkeit, aber nur sehr schwer eine 
Störquelle.

Ich sehe eine Ferritantenne. Damit kannst du eine Minimumpeilung machen. 
Die ist zwar zweideutig, aber dennoch Aussage kräftig. Wieso lese ich 
nichts davon? Habe ich etwas übersehen?

Hast du schon die ganze Wohnung, bis auf deinen Versuchsaufbau, aber 
inc. PC stromlos gemacht? Bleibt die Störung? Welche Batterie 
betriebenen Geräte bleiben noch übrig?

Kannst du das ganze Haus stromlos machen?

Ist die Störung 24/7 vorhanden, z.B.: als Stichprobe um 3h Nachts?

von Otto Matic (Gast)


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@Uhrmensch

Aber "Arroganz" kannst du korrekt definieren?

Feile lieber an deinen Deutschkenntnissen und informiere dich, wie man 
"Aussage kräftig" und "Batterie betrieben" richtig schreibt - was du 
lieferst ist "Hirn rissig"!

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Uhrmensch schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Ich hab zwei Funkuhren nahe bei, habe beide schon ganz nah ran, gedreht,
>> etc. keine Änderung.
> Gut, dann hast du 2 (in Worten: nur zwei) Funkuhren ausgeschlossen. Wie
> viele könnte es noch in der Nähe geben?
>
> Helmut H. schrieb:
>> Oft wird in den Funkuhr-Empfängern ein
>> Geradeausempfänger verwendet, kein Superhet, also kein LO.
> Oft ist irrelevant. Als Störer reicht eine einzige Funkuhr mit LO. Das
> kannst du so nicht ausschliessen.
?

Also ich bastel seit Jahren an Funkuhren, habe alle möglichen 
Empfängerkonzepte durch, ein Superhet ist mir real noch nie unter 
gekommen. Bei kommerziell hergestellten Uhren erst recht nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Nachbarschaft Funkuren stehen ist 
groß, aber unwahrscheinlich das eine davon einen LO hat.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Nochmal zur Kreisgüte: Da gehen Güte von Schwingkreisinduktivität und 
-kapazität gleichermaßen ein, die Formel wurde hier auf µC schon öfter 
gebracht (1/Q = 1/Qc + 1/Ql). Ich habe mal zwei Beispiele mit zwei 
parallel geschalteten Uralt-Keramikröhrchen zu 8.2nF gemessen, einmal 
eine kleine Drossel aus einem SNT, dann eine 8mm-Ringkernspule. Zwar 
beides deutlich über der DCF-Frequenz, aber es geht sicher noch besser.

Der vom TO benutzte C-Wert kommt offenbar daher, dass die Antenne zuvor 
für MW gewickelt wurde (L ca. 250µH).

Sorry - im 1.Bild steht A21/A11 statt S21/S11, Freud'sche 
Fehlleistung...

von Uhrmensch (Gast)


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Otto Matic schrieb:
> was du
> lieferst ist "Hirn rissig"!

Na wer wird denn gleich ausfällig werden und so seine psychische 
Verfassung offenbaren? Das ist doch weder notwendig, noch ist ihre 
Psyche hier Thema. Ich wünsche ihnen baldige Besserung.

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Ja, in der Tat ist die Trennschärfe (noch) miserabel.

Das liegt auch an der Art, wie du den Ferritstab bewickelt hast.
HF-Litze ist gut, aber der Rest ist Mist.

Am besten nimmst du die originale Langwellenspule einer Ferritantenne.
Das sind kurze (1cm) und hohe Kreuzwicklungen auf einem Isolierröhrchen, 
damit sie dem verlustreichen Dielektrikum(!) Ferrit nicht zu nahe kommt.
Deshalb sollte auch der Anfang der Wicklung nicht das heisse Ende sein.
Indem man eine solche Spule auf dem Stab verschiebt, kann man auch die 
Induktivität etwas abgleichen.

Wenn du selbst wickelst, dann geize nicht mit Windungen! Ein hohes L/C 
Verhältnis geht mit hoher Güte einher.
Widerstehe auch der Versuchung die Wicklung mit Lack zu tränken, damit 
es "schön" aussieht. Viele Klebstoffe und Lacke sind HF-mäßig schlecht.
Ein Tröpfchen an den Wicklungsenden sollte reichen um zu verhindern, 
dass der Wickel auseinanderfällt.



Was wilde Schwingungen angeht: Eine ECC83 neigt wegen ihrer geringen 
Steilheit nicht dazu, auch wenn du das Verzeichnis "E88CC" benutzt.
Letzere allerdings ist etwa 10 Mal so steil und für Frequenzen bis über 
900MHz gut.
Da reichen 5cm Draht an der falschen Stelle, und schon hast du einen 
prima UHF-Sender.

Hast du schon mal daran gedacht, dass dein Oszi selbst der Störsender 
sein könnte?
 Darin arbeiten sicherlich Schaltnetzteile. Nicht nur für die Versorgung 
der Elektronik, sondern auch für die Hintergrundbeleuchtung.
Auch das LCD selbst kann stören. Dessen aufgedampfte und mit 
Wechselspannung getriebene Elektroden lassen sich ja kaum abschirmen.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Ich habe mir mal das Video angeschaut und angehört,
es ist zimlich starkes Prasseln mit zu hören.
Also in diesen Haus gibt es starke Störer.
Vielleicht fängt die ganze Verdrahtung dort auf den
Tisch noch was ein (Brummschleifen).

von eric schrieb:
>Die große Kreiskapazität deutet auf eine sehr geringe Kreisgüte.

Das L/C-Verhältnis bestimmt nicht die Güte und
11nF ist für diese niedrige Frequenz auch nicht besonders
hoch, das past schon. Wenn das L/C-Verhältnis noch
größer ist, bekommt man irgendwann Probleme mit der
parasitären Kapazität der Spule. Man könnte ja mal
eine auf 1.3 kHz abgestimmte Antenne an die Röhre
anschließen, vielleicht gibt es da im Raum ein
starken 1.3 kHz Störer. Ich werde eine Ferritantenne
mit 10nF auf 77.5kHz mal testen.

von Hp M. (nachtmix)


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Günter L. schrieb:
> Das L/C-Verhältnis bestimmt nicht die Güte und

Bei diesen sehr hochohmig belasteten Schwingkreisen, die praktisch ihre 
Leerlaufgüte erreichen, doch.
Man will ja maximale Spannung am Gitter der Röhre haben, und dazu muss 
der Strom gering bleiben.
Das ist altbekannt und vielfach theoretisch und praktisch nachgewiesen.
Hier z.B. hat DL8JAN mal etwas gemessen:
https://www.qrpforum.de/index.php?attachment/10617-bericht-pdf

Ich denke, dass sogar die reduzierte Ankopplung einer kurzen Spule an 
den verlustbehafteten Ferrit die Dämpfung des Schwingkreises reduziert, 
denn die Streuinduktivität verursacht ja keine Verluste.

von Helmut H. (65sc02)


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G. O. schrieb:
> Mich würde ja ´mal interessieren welche Art Signal der Empfänger im
> jetzigen Aufbaustadium, die Geräuschkulisse und die zusätzliche NF im
> Video ignoriert, eigentlich liefern soll - vermutlich die unverfälschten
> 77,5kHz -oder ?

Ja, so der Plan.

>
> Welche Röhre wird verwendet?

Wie Josef ("Sherlock Holmes!" ;-) schon herausbekommen hat: eine 6N2P. 
Das ist eine russische ECC83, allerdings mit geänderter Heizung: beide 
Fäden sind parallel, keine Mittenanzapfung, also nur 6.3V, was für mich 
besser passt, dafür aber ein zusätzliches Schirmblech zwischen den 
beiden Systemen (was mir auch entgegenkommt). Auch deutlich preiswerter 
zu bekommen als eine ECC83. Alles in allem also win-win-win :-)

> Ist es eine Doppeltriode bei der zZt nur
> ein System beschaltet ist?

Ja. Die zweite Triode kommt erst zum Einsatz, wenn mit der ersten alles 
gut funktioniert und verstanden wurde.

> Eventuell erzeugt das zweite Röhrensystem auf
> irgendeine Weise die Störungen - dieses System einfach ´mal für HF
> erden.

Eine mögliche Vermutung, aber das zweite System ist völlig isoliert: 
keine Anodenspannung, nichts am Gitter angeschlossen, daher denke ich, 
dass das System nichts tut. Ja, ich weiß: allein die Heizung vermag eine 
Röhre anzutreiben, aber nicht zu super-stabilen Schwingungen auf um die 
77kHz.

> Man könnte außerdem versuchsweise in die Gitterzuleitung des ersten
> Systems, also zwischen Schwingkreishochpunkt und Gitter, einen
> Dämpfungswiderstand einschleifen, Wert zwischen 100Ohm und 10k.

Ja, um UKW-Schwingungen zu unterdrücken, kenne ich. Aber hier sind keine 
UKW-Schwingungen zu werke. Und ich will ja nicht den Frequenzbereich um 
77kHz unterdrücken, denn da ist ja meine Nutzfrequenz. Wahrscheinlich 
würde der Widerstand nichts machen: weder den Empfang verschlechtern 
(der Eingang ist SEHR hochohmig!) noch an der NF etwas ändern, denn wir 
hatten ja schon festgehalten, dass es nicht die Röhre ist, die schwingt 
(siehe weiter oben).

> Und
> einfach mal den Kathodenkondensator des ersten Röhrensystems entfernen,
> mit dem im Schaltplan eingezeichneten Wert wird dieses System zum
> NF-Verstärker, 100nF wären vermutlich passender.

Ja, den könnte ich verkleinern, etwa um den 50Hz Brumm zu unterdrücken. 
Das behalte ich im Hinterkopf, denn aktuell ist das ja nicht, worum es 
(mir) geht.

von Helmut H. (65sc02)


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eric schrieb:
> Wer soviel Elektronikzeug auf dem Tisch zu stehen hat,
> von dem sollte man eigentlich annehmen,
> dass er auch genug im Kopfe hat,
> um die Störungsquelle systematisch einzugrenzen.

Hallo Eric, danke, dass Du mir das zutraust. Klingt aber irgendwie so, 
als ob Du meinst, mit solch trivialen Fragen sollte ich das Forum besser 
nicht belästigen sondern das mal lieber alleine klären. Verstehe ich 
Dich da falsch?

Meine ursprüngliche Frage, ob da noch ein Sender neben dem DCF77 sendet, 
erachte ich mittlerweile als geklärt: NEIN, jedenfalls kein offizieller 
Großsender. Und jetzt diskutieren wir hier einfach ein bisserl. 
Smalltalk sozusagen. Mir macht das Spaß! Wenn es Dir nicht gefällt, 
einfach nicht mehr mitlesen.

>
> Die große Kreiskapazität deutet auf eine sehr geringe Kreisgüte.

Woraus schliesst Du das? Auf welche Formel beziehst Du Dich dabei? 
Link/Referenz?

Meines Wissens nach sind es im LC-Kreis eher die Spulen, die durch ihren 
nicht zu vernachlässigenden Ohm'schen Widerstand (und andere Verluste) 
die Güte bestimmen, nicht so sehr die Kondensatoren. Daher habe ich die 
Spule bewusst klein gehalten, um deren Widerstand zu minimieren: 161mOhm 
Gleichstromwiderstand.

> Theoretisch könnte dann auch eine Oberwellenmischung mitspielen.

Was meinst Du damit? Ich sehe jetzt den Zusammenhang nicht.

>
> Als erstes empfehle ich, den Ferritstab zu schirmen,
> z.B. mit einem vieladrigen Flachkabel,
> einseitig verbunden und an saubere Masse.

Ja, ich dachte auch erst an elektrische Einstreuungen und habe das in 
der Tat schon ausprobiert. Zur Schirmung verwendete ich verkupfertes 
Papier (gibt es im Handel als Geschenkpapier); natürlich ohne eine 
Kurzschlusswindung zu produzieren. Das Papier ist leitfähig aber 
definitiv nicht magnetisch. Ich habe eine Umhüllung in 3 verschiedenen 
Abständen probiert:
* direkt auf der Wicklung
* rund, mit 2cm Radius
* eckig an nur 3 Seiten über den Holzständer (in der Abbildung).

Jedes Mal wird der Empfang mit der Schirmung schlechter, aber der 50Hz 
Anteil bleibt unverändert.

>
> Als zweites kann man die Trennschärfe des Kreises durch eine
> Rückkopplund erhöhen.

Richtig. Das steht auch schon auf der ToDo Liste, ich stelle das aber 
erst noch ein wenig zurück.

> Bei angezogener Rückkopplung
> ( = schwingender Kreis) müsste sich ein benachbarter Störer
> leicht finden lassen.
>
> Alles vorausgesetzt, dass vorher geklärt ist,  ob die Störung
> tatsächlich über die Antenne hereinkommt.

Ich denke, das ist geklärt => ja.

hh

von Benj (Gast)


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Ich habe mal ein FFT vom Audiosignal gemacht und es scheint, dass die 
Tonhöhe über die Länge des Clips ganz langsam um etwa 1,1 Hz variiert, 
mit einer Periode von etwa 1 Minute.

Neben dem Hauptsignal bei 1328 Hz gibt es noch zahlreiche Nebentöne die 
ein ähnliches Muster aufweisen. Die Tonqualität ist nicht gut genug um 
alle eindeutig zu identifizieren (Es hat auch Töne darunter, deren Höhe 
nicht schwankt), aber ganz sicher ist noch eine Harmonische bei 2656 Hz.

von Benj (Gast)


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Noch die Spektrogramme. Vieles ist wohl mit 100 Hz gemischt.
Spec3.jpg ist die Frequenz des Haupttons über die ganze Länge des Clips.

von eric (Gast)


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eric schrieb:
> Die große Kreiskapazität deutet auf eine sehr geringe Kreisgüte.

Josef L. schrieb:
> Muss nicht sein.
> Der vom TO benutzte C-Wert kommt offenbar daher, dass die Antenne zuvor
> für MW gewickelt wurde (L ca. 250µH).
Hp M. schrieb:
> Ein hohes L/C Verhältnis geht mit hoher Güte einher.
Günter L. schrieb:
> Das L/C-Verhältnis bestimmt nicht die Güte und
> 11nF ist für diese niedrige Frequenz auch nicht besonders
> hoch, das past schon. Wenn das L/C-Verhältnis noch
> größer ist, bekommt man irgendwann Probleme mit der
> parasitären Kapazität der Spule.
Hp M. schrieb:
> Bei diesen sehr hochohmig belasteten Schwingkreisen, die praktisch ihre
> Leerlaufgüte erreichen, doch.
Helmut H. schrieb:
> Woraus schliesst Du das? Auf welche Formel beziehst Du Dich dabei?

Da gehen mal wieder die Meinungen auseinander.
Dabei ist die Sache sehr einfach:
Wenn man C-Verluste und Peripherie ausser Acht lässt,
dann bestimmt die Spule die Kreisgüte Q = Z/R.
Wie Josef richtig bemerkt hat, ist die Spule für MW bemessen.
Ferritantennen haben normalerweise bei 1 MHz eine Güte von
ungefähr 100, folglich bei 77.5 kHz nur noch ca. 1/13 d.i. Q = 8.
Das ist natürlich nur eine Schätzung, aber zeigt doch die
Grössenordnung.
Diese einfache Schwingkreistheorie steht in jedem Lehrbuch der
HF-Technik und auf manchen Internetseiten. Das muss nicht
Hochschulniveau sein, Amateurlevel reicht schon.

Die Sache mit dem L/C-Verhältnis ist theoretisch und gilt nur
bei konstantem R, in der Praxis also selten, auch wenn ich
vorstehend so geschätzt habe.


Günter L. schrieb:
> Wenn das L/C-Verhältnis noch größer ist, bekommt man
> irgendwann Probleme mit der parasitären Kapazität der Spule.

Zum Empfang des schwedischen Maschinensenders SAQ Grimeton
benutze ich eine Ferritkernspule (unbekannter Herkunft) 300 Wdg.
L = 400 mH, Q = 96 bei 17,2 kHz. Mit einem Drehko 500 pF
lässt sich die Spule abstimmen von 12 bis 27 kHz.

von eric (Gast)


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Helmut H. schrieb:
>> Theoretisch könnte dann auch eine Oberwellenmischung mitspielen.
> Was meinst Du damit? Ich sehe jetzt den Zusammenhang nicht.

Bei schlechter Eingangsselektion können Oberwellen von 77.5 kHz
einstreuen und sich mit Oberwellen mischen, die im HF-Verstärker
erzeugt werden.
Ebenso können auch "Subharmonische", also 1/2, 1/3, 1/4 usw. von
77.5 kHz einstreuen, im Verstärker Oberwellen erzeugen und sich
mit der Nutzfrequenz 77.5 kHz mischen.


Helmut H. schrieb:
> Wenn es Dir nicht gefällt, einfach nicht mehr mitlesen.

Du musst nicht gleich hochnäsig werden,
wenn ich sage, dass man die Störungsquelle eingrenzt,
indem man die Schaltung stückweise von hinten nach vorn
durchmisst. Den Oszi dafür hast Du ja,
der übrigens sicher nicht die Ursache ist.

von HabNix (Gast)


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von Josef L. (Gast)


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Ich sehe mir grade nochmal das Wasserfalldiagramm bei SDR Twente an, und 
da ist ein schwacher Träger bei 76.2 kHz...

von Nabu (Gast)


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ist das überhaupt legal?

von eric (Gast)


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Nabu schrieb:
> ist das überhaupt legal?

Was und wieso nicht? Ausserdem:
Legal, illegal, sch...egal !

von Klötenbaron (Gast)


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Josef L. schrieb:
> da ist ein schwacher Träger bei 76.2 kHz...

Bei mir siehts so aus.

von Klötenbaron (Gast)


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Nabu schrieb:
> ist das überhaupt legal?

Der Empfang von DCF77? Meine Armbanduhr kann mehrere Zeitzeichensender 
empfangen. Ist das illegal?

von Gerhard H. (ghf)


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Bei mir ist ein fetter Träger auf 76.531 KHz, und
mit nur wenig Fantasie sieht man da auch was auf Twente,
wenn auch nicht 5 dB unter DCF77.

Bevor man jetzt rät, ob die Triode doch schwingt,
immer präzise unter/über DCF77 und ohne Jitter, oder ob
das Schaltnetzteil der Christbaumbeleuchtung schuld ist:

Es ist langsam Zeit, den Filterquarz auszupacken, den jeder
benutzt, und sein Hund auch.

Gerhard

von HeiFiler (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Hallo Experten,
>
> ich bastle hier (Bayern) ein bissel an einem DCF77 Empfänger mit Röhren.

Oha, gibts bei euch noch keine Halbleiter oder wird das die best 
klingendste HiFi Zeit? :P

Kewl, vergiss nicht die Uhr vorzustellen wenn sie fertig ist.


Gruß

von Gerhard H. (ghf)


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Klötenbaron schrieb:
> Nabu schrieb:
>> ist das überhaupt legal?
>
> Der Empfang von DCF77? Meine Armbanduhr kann mehrere Zeitzeichensender
> empfangen. Ist das illegal?

Meine auch. Hier DCF77, in USA WWV, in Asien Fukushima, falls es
das noch gibt. Und das in einem gefrästen Stahlgehäuse, 2cm dia;
das Zifferblatt ist eine Photozelle, die das ganze Ding am Leben hält,
auch unterm Ärmel und so. Muss wohl was mit Zauberei zu tun zu haben.

Gerhard

von Josef L. (Gast)


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So wie ich das jetzt sehe, könnte der 1,3kHz-Ton Folge der 
Phasenmodulation des DCF-Signals sein. Dort ist eine Teitdauer von 
120/77.5kHz entsprechend einer Frequenz von ca. 645 Hz eingeprägt, das 
Doppelte sind 1,29 kHz, das ist auch der "Kamm" den man im Spektrum von 
Klötenbaron sieht. Vermutlich sind diese Grundfrequenz und Oberwellen 
alle drin durch Mischung mit dem 77.5 kHz Träger; Mischung untereinander 
ist zu schwach. Hörbar ist dann halt 1,3 kHz besser als 645 Hz oder 2 
kHz.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Nabu schrieb:
> ist das überhaupt legal?

Hä? Warum sollte eine Universität illegal handeln?

Old-Papa

von Josef L. (Gast)



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Lasst doch mal den OT Qautsch mit legal/illegal!

Wikipedia: "Die PTB ist durch das Gesetz über die Einheiten im Messwesen 
und die Zeitbestimmung dazu verpflichtet, die gesetzliche Zeit 
darzustellen und zu verbreiten." Und dann ist es im Umkehrschluss jedem 
erlaubt, diese Information zu erlangen.

Ich ahbe mit SDR Twente mal knapp neben den Träger abgestimmt und höre 
das 1,3kHz Signal auch, Aufzeichnung anbei. In der 2. Hälfte ist für 
einige Sekunden ein 1296-Hz-Ton mit dem Online-Tongenerator 
https://www.szynalski.com/tone-generator/
zusätzlich eingefügt.

Wenn man genau auf den Träger abstimmt hört man das Signal nicht, nur 
das Knacken beim Wechsel von vollem zu abgesenktem Träger. Da der TO 
offensichtlich "nach Gehör" abgestimmt hat, ist das Ergebnis 
verständlich.

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Ich ahbe mit SDR Twente mal knapp neben den Träger abgestimmt und höre
> das 1,3kHz Signal auch, Aufzeichnung anbei. In der 2. Hälfte ist für
> einige Sekunden ein 1296-Hz-Ton mit dem Online-Tongenerator
> https://www.szynalski.com/tone-generator/
> zusätzlich eingefügt.

WOW, das ist ja klasse! Ja, so hört sich das bei mir auch an! Josef, das 
ist es! Rätsel gelöst! :-)

>
> Wenn man genau auf den Träger abstimmt hört man das Signal nicht, nur
> das Knacken beim Wechsel von vollem zu abgesenktem Träger. Da der TO
> offensichtlich "nach Gehör" abgestimmt hat, ist das Ergebnis
> verständlich.

In der Tat, Abstimmung nach Gehör :-)

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> So wie ich das jetzt sehe, könnte der 1,3kHz-Ton Folge der
> Phasenmodulation des DCF-Signals sein. Dort ist eine Teitdauer von
> 120/77.5kHz entsprechend einer Frequenz von ca. 645 Hz eingeprägt, das
> Doppelte sind 1,29 kHz, das ist auch der "Kamm" den man im Spektrum von
> Klötenbaron sieht. Vermutlich sind diese Grundfrequenz und Oberwellen
> alle drin durch Mischung mit dem 77.5 kHz Träger; Mischung untereinander
> ist zu schwach. Hörbar ist dann halt 1,3 kHz besser als 645 Hz oder 2
> kHz.

Einen 2kHz Ton höre ich auch, zusätzlich zum getasteten. Der 2kHz Ton 
ist aber Dauerstrich, ohne Modulation. Passt das zur Vermutung?

von Josef L. (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Der 2kHz Ton

Alle Harmonischen sollten getaktet sein, aber nicht auf Null, sondern in 
den Pausen auf 15% runtergehen. Das wäre aber auch bei Mischung mit dem 
Sender auf 81,0 kHz so.

Im Spektrum von Benj 
Beitrag "Re: Träger einige kHz neben DCF77?" taucht aber kein 
Frequenzpeak um 2 kHz auf.

von Helmut H. (65sc02)


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von Helmut H. (65sc02)


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eric schrieb:
> Du musst nicht gleich hochnäsig werden,
> wenn ich sage, dass man die Störungsquelle eingrenzt,
> indem man die Schaltung stückweise von hinten nach vorn
> durchmisst. Den Oszi dafür hast Du ja,
> der übrigens sicher nicht die Ursache ist.

Recht viel messen von hinten nach vorne ist nicht möglich:
zum einen ist die Schaltung sehr einfach, zum anderen ist die Spannung 
vor der Röhre zu klein für das Oszi: da sehe ich nur noch ein Rauschen, 
eine etwas verbreiterte Linie.

Richtig ist, dass die Störung in der Tat nicht vom Oszi kommt.

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Benj schrieb:
> Ich habe mal ein FFT vom Audiosignal gemacht und es scheint, dass die
> Tonhöhe über die Länge des Clips ganz langsam um etwa 1,1 Hz variiert,
> mit einer Periode von etwa 1 Minute.
>
> Neben dem Hauptsignal bei 1328 Hz gibt es noch zahlreiche Nebentöne die
> ein ähnliches Muster aufweisen. Die Tonqualität ist nicht gut genug um
> alle eindeutig zu identifizieren (Es hat auch Töne darunter, deren Höhe
> nicht schwankt), aber ganz sicher ist noch eine Harmonische bei 2656 Hz.

Danke für die Analyse! Klasse!

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Im Spektrum von Benj
> Beitrag "Re: Träger einige kHz neben DCF77?" taucht aber kein
> Frequenzpeak um 2 kHz auf.

Stimmt. Ich kann den 2kHz (mit dem Gehör durch Schwebung bestimmt) Ton 
durch Drehung der Antenne stärker oder schwächer machen und die 
Ausrichtung ist nicht identisch zum Maximum der DCF77 Modulation. Ich 
kann da nochmal ein Video machen und den Ton länger aufnehmen.

von Helmut H. (65sc02)


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Hp M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Ja, in der Tat ist die Trennschärfe (noch) miserabel.
>
> Das liegt auch an der Art, wie du den Ferritstab bewickelt hast.
> HF-Litze ist gut, aber der Rest ist Mist.
>
> Am besten nimmst du die originale Langwellenspule einer Ferritantenne.

Liegt leider keine vor.

> Das sind kurze (1cm) und hohe Kreuzwicklungen auf einem Isolierröhrchen,
> damit sie dem verlustreichen Dielektrikum(!) Ferrit nicht zu nahe kommt.

Ich hatte die Spule absichtlich lang und dünn gemacht und ohne Abstand 
(kein Isolierröhrchen) auf den Stab gewickelt, um möglichst viele 
"Feldlinien" einzufangen. Das mit dem "verlustreichen Dielektrikum(!) 
Ferrit" war mir noch nicht bekannt.

> Deshalb sollte auch der Anfang der Wicklung nicht das heisse Ende sein.

Das verstehe ich nicht. Wie meinst Du das? Ein Ende der Wicklung ist 
immer das "heiße".

> Indem man eine solche Spule auf dem Stab verschiebt, kann man auch die
> Induktivität etwas abgleichen.
>
> Wenn du selbst wickelst, dann geize nicht mit Windungen! Ein hohes L/C
> Verhältnis geht mit hoher Güte einher.

Nicht unbedingt, wenn nämlich der Gleichstromwiderstand der Spule 
zunimmt, sinkt ihre Güte wieder. Und mehr Windungen bedeutet längerer 
Draht...
Das später gepostete Link von HabNix hat ja alle Formeln, die man je 
gesucht hat :-)

Ich werde mal umwickeln, eine kurze Spule und einen zweiten Ferritstab 
verwenden, um den Durchmesser zu erhöhen.

> Widerstehe auch der Versuchung die Wicklung mit Lack zu tränken, damit
> es "schön" aussieht. Viele Klebstoffe und Lacke sind HF-mäßig schlecht.
> Ein Tröpfchen an den Wicklungsenden sollte reichen um zu verhindern,
> dass der Wickel auseinanderfällt.
>
>
>
> Was wilde Schwingungen angeht: Eine ECC83 neigt wegen ihrer geringen
> Steilheit nicht dazu, auch wenn du das Verzeichnis "E88CC" benutzt.
> Letzere allerdings ist etwa 10 Mal so steil und für Frequenzen bis über
> 900MHz gut.
> Da reichen 5cm Draht an der falschen Stelle, und schon hast du einen
> prima UHF-Sender.

Gerade weil die ECC88 steiler ist, hatte ich zuerst damit 
experimentiert. Aber es hat zu meiner Überraschung mit der ECC83 
deutlich besser funktioniert (ich habe auch noch andere Röhren getestet, 
siehe Bild).

>
> Hast du schon mal daran gedacht, dass dein Oszi selbst der Störsender
> sein könnte?

Klar. Aber (hatte ich das nicht schon geschrieben?) mit Oszi 
abgeschaltet ändert sich im NF-Verstärker nichts. Das Oszi ist es nicht.

>  Darin arbeiten sicherlich Schaltnetzteile.

Nein, alles linear. Ist schon alt!

> Nicht nur für die Versorgung
> der Elektronik, sondern auch für die Hintergrundbeleuchtung.

Das ist eine Glühbirne. Kein Schaltnetzteil.

> Auch das LCD selbst kann stören.

Es ist kein LCD vorhanden, sondern eine Oszi-Röhre. Hast Du Dir das 
Video mal angeschaut??

> Dessen aufgedampfte und mit
> Wechselspannung getriebene Elektroden lassen sich ja kaum abschirmen.

Es handelt sich um ein Analog-Oszi von Hameg. Kein LCD, kein 
Schaltnetzteil, kein ADC, kein Computer, ...

von Josef L. (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Ein Ende der Wicklung ist immer das "heiße".

Ich denke er meint, wenn die Wicklung nur einige mm/cm breit und 
mehrlagig, im Idealfall höher als breit ist, das innere Ende.

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Der vom TO benutzte C-Wert kommt offenbar daher, dass die Antenne zuvor
> für MW gewickelt wurde (L ca. 250µH).

Nicht ganz: ich habe die Spule für diesen Versuch gewickelt, es ist 
keine MW-Spule aus einem Radio. Die Induktivität beträgt 363µH.

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Ein Ende der Wicklung ist immer das "heiße".
>
> Ich denke er meint, wenn die Wicklung nur einige mm/cm breit und
> mehrlagig, im Idealfall höher als breit ist, das innere Ende.

Aaaah! OK, alles klar jetzt, danke!

hh

von eric (Gast)


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Jetzt bin ich neugierig geworden und habe mir DCF 77.5 auf einem 
belgischen Web-Empfänger angesehen: http://websdr.heppen.be/

Da findet bei 78.1 kHz ein starker Träger. Wenn man den in AM 
gleichzeitig
mit DCF empfängt, erhält man einen deutlichen DCF-Mischton etwa 600 Hz.
DCF allein bringt nur Rauschen, bei dem Träger auf 78.1 kHz hört man 
sehr leise eine Sprachmodulation. Das ist also mit Sicherheit eine 
oberwellige Einstreuung.

von Helmut H. (65sc02)


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Uhrmensch schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Ich hab zwei Funkuhren nahe bei, habe beide schon ganz nah ran, gedreht,
>> etc. keine Änderung.
> Gut, dann hast du 2 (in Worten: nur zwei) Funkuhren ausgeschlossen. Wie
> viele könnte es noch in der Nähe geben?

Keine. Das sind alle im Haus. Alleinstehendes Haus. Nachbarn mindestens 
15m entfernt. Diese Funkuhren laufen doch meistens mit Batterie und die 
sparen Strom wo geht. Da werden die keine kostbare Energie eines LO 
abstrahlen und über 15m empfangbar machen. Und oft syncen die nur ein 
paar Mal am Tag, da würde der Empfänger dann garnicht dauernd laufen.

>
> Helmut H. schrieb:
>> Oft wird in den Funkuhr-Empfängern ein
>> Geradeausempfänger verwendet, kein Superhet, also kein LO.
> Oft ist irrelevant. Als Störer reicht eine einzige Funkuhr mit LO. Das
> kannst du so nicht ausschliessen.

Schon, aber man kann mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Und wie auch 
andere hier schon geschrieben haben: sehr unwahrscheinlich, dass ein 
Superhet verwendet wird.

>
> Helmut H. schrieb:
>> Ich denke
>> nicht, dass es die anderen Funkuhren sind, die stören.
> Störungen grenzt man mit der KONSEQUENTEN Überprüfung von FAKTEN ein und
> nicht durch das Anstellen von Vermutungen.

Zuerst bedarf es immer mal einer Hypothese, also eine Vermutung.

> Auf dem Weg des geringsten
> Widerstandes findet man Bequemlichkeit, aber nur sehr schwer eine
> Störquelle.

Es ist durchaus sinnvoll, sich zuerst den wahrscheinlichen Ursachen zu 
widmen und erst später zu den Unwahrscheinlicheren zu gehen.

>
> Ich sehe eine Ferritantenne. Damit kannst du eine Minimumpeilung machen.
> Die ist zwar zweideutig, aber dennoch Aussage kräftig. Wieso lese ich
> nichts davon? Habe ich etwas übersehen?
>
> Hast du schon die ganze Wohnung, bis auf deinen Versuchsaufbau, aber
> inc. PC stromlos gemacht?

Nein, das wäre durchaus eine Idee. Aber spätere Posts legen nahe, dass 
es doch kein lokaler Störer ist.

> Bleibt die Störung? Welche Batterie
> betriebenen Geräte bleiben noch übrig?

Die DCF-Uhren ;-) Die laufen mit Batterien (habe ich aber schon 
getestet).

>
> Kannst du das ganze Haus stromlos machen?

Ja. Möglich, aber nicht einfach.

>
> Ist die Störung 24/7 vorhanden, z.B.: als Stichprobe um 3h Nachts?

Die Experimente für den original-Post ganz am Anfang wurden ungefähr um 
3h morgens gemacht. Tagsüber geht das Nutzsignal (DCF77) stark zurück 
und die Mischprodukte auch, sind aber immer hörbar.

von Michael M. (michaelm)


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Helmut H. schrieb:
> ...Ich werde mal umwickeln, eine kurze Spule und einen zweiten Ferritstab
> verwenden, um den Durchmesser zu erhöhen....

Da wir Hobbyisten seltenst Kreuzwickel fertigen können, versuche mal 
eine Mehrkammerwicklung, siehe obiges Bild.
Noch besser: Die einzelnen Kammern mit ca. 5 mm Abstand. Das Ganze auf 
Ferritstab 10 x 200 mm^2
Empfehlung zum Wickelgut: Mindestens 30, besser 40 oder 50 x 0,05mm 
CuLS, je nach Verfügbarkeit. Windungszahl etwa 3 x 30 - 3 x 50 ...
Es dürfen auch 4 Kammern werden... ;-)

CuL wäre nur eine Notlösung, wenn man gar keine Litze hat.

Michael

von Josef L. (Gast)


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eric schrieb:
> auf einem belgischen Web-Empfänger

Ja, aber der TO sitzt in Bayern, und das kann 2km von DCF77 entfernt 
sein (Industriegebiet Kleinostheim) oder 400km (Berchtesgaden). Ich 
vermute eher letzteres, sprachlich.

von Helmut H. (65sc02)


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Klötenbaron schrieb:
> Bei dem fliegenden Aufbau, über "viele" halbe Meter verteilt, Masse über
> Krokoklemmen, Signaleinspeisung und Messabgriffe über lose Klemmen und
> Cs, läßt sooo vieles vermuten...

So schlimm, wie es aussieht, ist es nicht. Alles HF-Relevante ist 
innerhalb des Abschirmgehäuses (natürlich bis auf den Schwingkreis, der 
über ein kurzes Koaxkabel angeschlossen ist). Die Röhre kann durch 
Aufschrauben einer Abschirmhaube voll geschirmt werden (macht aber 
keinen Unterschied). Der Aufbau ist nicht fliegend, sondern geschirmt, 
gelötet, mechanisch stabil.

Die Krokoklemmen sind für die Betriebsspannung (und Heizung), also 
Entwarnung. Und diese wird in kürzester Entfernung direkt aussen am 
Gehäuse nochmal gesiebt (siehe Schaltplan).

Signaleinspeisung ist gelötet (wo siehst Du da lose Klemmen??).

Meßabgriff (Oszi) ist über Klemme (Tastkopf), ja, aber nicht lose. 
Woraus schliesst Du, dass da was lose ist??

Und, zu welchen Vermutungen verleitet Dich das alles?

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> eric schrieb:
>> auf einem belgischen Web-Empfänger
>
> Ja, aber der TO sitzt in Bayern, und das kann 2km von DCF77 entfernt
> sein (Industriegebiet Kleinostheim) oder 400km (Berchtesgaden). Ich
> vermute eher letzteres, sprachlich.

;-)

Altötting.

hh

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> CuL wäre nur eine Notlösung, wenn man gar keine Litze hat.

Das verstehe ich jetzt nicht ganz - wenn man für die Auswertung der 
Phasenmodulation eh eine Betriebsbandbreite über 1.3 kHz (besser 3kHz) 
braucht, wieso dann diese hohe Güte anstreben? Q > 30 sollte doch 
reichen?

Ich denke ich werde mich endlich ans Restaurieren meines 
Zeitzeichenempfängers machen, den ich ja von HBG auf DCF umrüsten muss. 
Da kann ich die hier gegebenen Empfehlungen gleich mit einarbeiten.

von Helmut H. (65sc02)


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Michael M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> ...Ich werde mal umwickeln, eine kurze Spule und einen zweiten Ferritstab
>> verwenden, um den Durchmesser zu erhöhen....
>
> Da wir Hobbyisten seltenst Kreuzwickel fertigen können, versuche mal
> eine Mehrkammerwicklung, siehe obiges Bild.
> Noch besser: Die einzelnen Kammern mit ca. 5 mm Abstand. Das Ganze auf
> Ferritstab 10 x 200 mm^2
> Empfehlung zum Wickelgut: Mindestens 30, besser 40 oder 50 x 0,05mm
> CuLS, je nach Verfügbarkeit. Windungszahl etwa 3 x 30 - 3 x 50 ...
> Es dürfen auch 4 Kammern werden... ;-)
>
> CuL wäre nur eine Notlösung, wenn man gar keine Litze hat.
>
> Michael

Ich verwende 60 x 0.04mm Litze.

Warum sind Mehrkammerspulen besser, als eine einzige, größere Kammer zu 
verwenden?

Spricht etwas (elektrisch gesehen) gegen PLA als Kammermaterial? Wäre 
ABS besser? Ich könnte einen Spulenkörper auf dem 3D Drucker erstellen.

hh

von Michael M. (michaelm)


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@ Josef: Die >30 (Betriebsgüte!!) wollen erstmal erreicht sein. ;-)

@ Helmut: Das Material spielt bei "Gleichstrom" ( :-)) ) quasi keine 
Rolle.
Die mehreren (evtl. durch Abstand getrennten) Kammern ergeben noch 
weniger Eigenkapazität.
60 x 0,04 hört sich schon sehr gut an. :-)

Michael

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Die >30 (Betriebsgüte!!) wollen erstmal erreicht sein. ;-)

Also: Es hängt keine Antenne mit ihrer Impedanz dran, da die Spule 
selber die Antenne ist, und die Röhre kann man getrost vergessen. Bleibt 
als limitierender Faktor der Ferrit. Man könnte auf eine Rahmenantenne 
ausweichen, 27 Windungen 20cm Durchmesser, etwa 17m Draht.

von Michael M. (michaelm)


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Josef L. schrieb:
> Bleibt
> als limitierender Faktor der Ferrit.

Eben ... :-) Wir wissen ja nicht, was Helmut so zur Verfügung steht.

Michael

von Josef L. (Gast)


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Test: 25m Lautsprecherkabel auf 30cm Durchmesser als Rahmenantenne 
aufgewickelt, und 2 Keramikröhrchen 8.2nF parallel. Wären bei 77.5kHz 
auch um 1.1-1.3 kHz Bandbreite.

Kann man auch zwei Rahmen in gewissem Abstand nebeneinander setzen und 
je einen Kondensator parallel, und als Bandfilter abstimmen? Um die 
Bandbreite zu erhöhen trotz steilerer Flanken?

von Helmut H. (65sc02)


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Josef L. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Die >30 (Betriebsgüte!!) wollen erstmal erreicht sein. ;-)
>
> Also: Es hängt keine Antenne mit ihrer Impedanz dran, da die Spule
> selber die Antenne ist, und die Röhre kann man getrost vergessen. Bleibt
> als limitierender Faktor der Ferrit. Man könnte auf eine Rahmenantenne
> ausweichen, 27 Windungen 20cm Durchmesser, etwa 17m Draht.

Rahmenantenne ist geplant als nächste Stufe, wenn ich mit der 
Ferritantenne genug gespielt habe.

Sind 20cm da schon ein Durchmesser, mit dem man arbeiten kann? Besser 
als Ferritstab? Größer muss es garnicht sein?

Ich habe eine feste Länge an CuLS Draht, den ich mit mehr Windungen auf 
eine kleinere Rahmenantenne wickeln kann, oder mit weniger auf eine 
größere. Was gibt die maximale Empfangsspannung bei fester Feldstärke? 
Der Ohm'sche Widerstand ist bei beiden gleich (da gleiche Drahtlänge). 
Ich muss mir da die Formeln aus dem link von HabNix mal zusammenstellen. 
Die Induktivität ist erst mal nicht so kritisch, mit passendem C lässt 
sich das dann schon in Resonanz bringen (solange die Eigenkapazität 
klein genug ist -- aber soviel Draht hab ich nicht, als dass das mein 
Problem werden würde, leider.).

von Helmut H. (65sc02)


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Ich hab jetzt noch ein zweites Video gemacht:

http://heller.dyndns1.de/~heller/tubes/E88CC/drehen.mov

Um nochmal zusammenzufassen:
momentane Vermutung ist, dass es ein Artefakt der Phasenmodulation des 
DCF77 ist, was zu diesem NF-Signal führt. Habe ich das richtig 
verstanden?

Liebe Grüße

Helmut

von Josef L. (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> soviel Draht hab ich nicht

Ich habe mir 25m Lautsprecherkabel (2-adrig) im Baumarkt besorgt und 
geteilt. Eine Hälfte als Langdrahtantenne, Rest zum Testen. Da die 
Windungen als Rahmenantenne durch die Isolation nicht so eng liegen, ist 
auch die Eigenkapazität gering.

https://www.ebay.de/itm/181733110705

von Hp M. (nachtmix)


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Josef L. schrieb:
> und 2 Keramikröhrchen 8.2nF parallel.

Vorsicht! Das wird eine Klasse 2 Keramik sein, mit entsprechend 
schlechten HF-Eigenschaften und kriminellem Temperaturgang.
Nimm lieber Folienkondensatoren.

von Josef L. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Klasse 2 Keramik

eher nicht; Styroflex habe ich nur bis 3500p, abgesehen von denen im 
Zeitzeichenempfänger, da sind 10n und 15n drin.

von Michael M. (michaelm)


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Josef L. schrieb:
> ...Styroflex habe ich nur bis 3500p ....

Das gibt jetzt aber ein schwaches Bild ab.... :-))
Mit einer "anständigen" Ferritantenne brauchst du auch nicht mehr als 
1-2 nF....

Michael

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Mit einer "anständigen" Ferritantenne brauchst du auch nicht mehr als
> 1-2 nF....

Natürlich nicht. Die "professionelle" Antenne für HBG am 
Zeitzeichenempfänger hat C=420pF für f=75kHz. Aber da hängt ein OC45 
dahinter, und der Wert ist vermutlich anpassungsbedingt.

von Hp M. (nachtmix)


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Eher doch: Grundfarbe braun.
Typ 1 Kondensatore hatten als Grundfarbe (farblos) oder grau.
P bedeutet Toleranz +100/-0%
f wurde normal nicht verwendet, dürfte aber für 400V= stehen.
Korrektur:  ohne Kennzeichnung 400V=; f für 500V=


Josef L. schrieb:
> Styroflex habe ich nur bis 3500p

Die sind ja auch kaum noch zu bekommen. MKS, MKT oder MKP nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> (farblos) oder grau.

ja, stimmt, habe ich vor allem 1.5nM

von Uhrmensch (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Ich kann den 2kHz (mit dem Gehör durch Schwebung bestimmt) Ton
> durch Drehung der Antenne stärker oder schwächer machen und die
> Ausrichtung ist nicht identisch zum Maximum der DCF77 Modulation.

Vielleicht sind die folgenden Fragen ja schon für dich geklärt, aber auf 
diese Ifo würde ich an deiner Stelle nicht verzichten, weil sie leicht 
zu erfassen ist: Antenne einmal im Vollkreis drehen und sehen, bzw 
hören, was sich ändert.

Die Minima beim Peilen sind Aussage kräftiger, als die Maxima und 
leichter zu beurteilen. Wenn du die Ferrit Antenne um 360° drehst, 
wieviele Minima der Störung hast du dann? Und wie scharf sind diese 
Minima?

Wenn es 2 sind, dann ist es ein Signal, das von aussen (aus welcher 
Entfernung auch immer) kommt. Im Minimum zeigt die Achse der Spule 
(vorne oder hinten) auf die Signalquelle.

Wenn die Störung ein Mischprodukt aus 2 von aussen über die Antenne 
kommenden Signalen ist, dann hast du mw 4 Minima. Immer wenn du eine 
Komponente ausblendest, verschwindet das Mischprodukt. Aber die 4 Minima 
können verwaschen und schwer zu unterscheiden sein, wenn die Richtungen 
zu den Signal Quellen zu nahe bei ein ander liegen.

Vielleicht hilft es.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
habe meinen MSF60 Direktmischer anlässlich dieses Threads hier einmal in 
Richtung DCF77 induktiv verstimmt.
Also zunächst hört man die Interferenzen, die von der Web-Cam selber 
herrühren, dann den eigentlichen DCF77 Träger als Sinussweep.
Also, ich kann da keinen markanten Nebenträger feststellen. Weder 
oberhalb noch unterhalb von 77,5 kHz.
Da ist zwar etwas Telegrafie im Hintergrund zu hören, aber nicht das im 
Thread hier angesprochene Problem.
Ich gehe davon aus, dass das, was der TO beschreibt, eventuell sogar 
Luxemburgeffekt ist, der jetzt am Vormittag nicht auftritt.

QTH des TO war Bayern? Evtl. mal genauer mit den KiWis reingehen.

ciao
gustav

P.S.:
Bei Problemen mit dem Video:
Ziel speichern unter und lokal abspielen...

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> QTH des TO war Bayern?

JN68IF

von Josef L. (Gast)


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Ich habe grade meinen improvisierten 30cm-Rahmen mit einigen 
parallelgschalteten Styros (10.9nF) auf etwa DCF77-Frequenz gebracht. In 
75km Luftlinie vom Sender sind das bereits einige mV HF.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wird bestimmt noch besser, wenn der Metallkasten davor etwas weiter weg 
kommt ;)

von Michael M. (michaelm)


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Welcher Metallkasten?

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Welcher Metallkasten?

Er meint sicher das Hameg, aber das ist ja kein integraler Bestandteil 
eines Zeitzeichenempfängers. Der kann ja in den Fuß des Rahmens 
eingebaut werden und mit einem 9V-Block betrieben werden, nur mal so ins 
Blaue gesprochen.

von eric (Gast)


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DCF 77.5 verschwunden!

Ein interessantes, weil seltenes Ereignis:
Eben will ich mir DCF77.5 auf Twente angucken, aber nichts da.
Gähnende Leere!
Wahrscheinlich Wartung oder ähnliches.

von Josef L. (Gast)


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Er ist wieder da ;-))

von Klötenbaron (Gast)


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Auf der Seite der PTB findet man eine interessante PDF-Datei 
(PTB-Mitteilungen von September 2009): "50 Jahre Zeitaussendung mit 
DCF77".

Themen sind die Entstehungsgeschichte, technische Erläuterungen zum 
DCF77-Signal, Sender und Antennen usw. usw. und auch etwas über die 
Verfügbarkeit: "Zeitliche Verfügbarkeit der Aussendung". Ausfälle sind 
normal, aber recht selten und nur kurz.

von Karl B. (gustav)


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Sender war durchgehend in Betrieb
Nur Parität einmal falsch empfangen.
Und kurzer Aussetzer.

https://dcf77logs.de/logs/DcfLog_20221116/dcf

ciao
gustav

von Klötenbaron (Gast)


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von Benj (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Und kurzer Aussetzer.

10:31:00 bis 13:19:00 ist nicht so kurz finde ich.

Schon am 9. November war DCF77 für ein paar Stunden ausgefallen, damals 
machten sie währenddessen kurzzeitig eine ungewöhnliche Aussendung:
https://drive.google.com/file/d/1uDiALlrmQAyO-6EbHmPzsPAFyuFl3KEw/view?usp=share_link

von Hp M. (nachtmix)


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Benj schrieb:
> damals
> machten sie währenddessen kurzzeitig eine ungewöhnliche Aussendung:

Das wird nicht (nur) der DCF77 gewesen sein.
Eher ist der kalte Krieg zurück.
Hört sich an wie ein Störsender. Versucht Putin unsere Uhren zu 
verstellen?

von Benj (Gast)


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Das Signal kam aus der gleichen Richtung wie DCF77 und war auf der 
gleichen Frequenz.
Ich nehme an, der ca. 2,4 kHz breite Sweep hat zur Abstimmung von Sender 
oder Antenne gedient.

von Helmut H. (65sc02)


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Die schönen Vektor-Network-Analyzer-Diagramme vom Josef sind schon toll. 
Solche Messgeräte habe ich leider nicht, aber ich kann auch die 
Bandbreite messen:

http://heller.no-ip.org/~heller/tubes/E88CC/Bandbreite_1.mov

Die Bandbreite ist 1.85kHz.

Mit Q = f0/B ergibt sich eine Güte von Q = 41.6.

: Bearbeitet durch User
von Helmut H. (65sc02)


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Der Umbau auf Kammerspule hat jetzt nicht wirklich geholfen:

http://heller.no-ip.org/~heller/tubes/E88CC/Bandbreite_2.mov

Ich habe den gleichen Draht wie zuvor verwendet (somit gleicher 
Ohm'scher Widerstand). Die Induktivität ist aber gesunken:

* mit einem Ferritstab:  136µH
* mit zwei Ferritstäben: 161µH

Ich musste also die Kreiskapazität um weitere 10nF erhöhen, damit ich 
ungefähr mit der Frequenz in den gleichen Bereich komme.

* f0 = 84.71kHz
* B = 1.74kHz
* Q = 48.7

Also, ja, Q ist etwas besser geworden, aber ein Augenöffner ist das 
jetzt nicht.

nachtmix schrieb:
> Das liegt auch an der Art, wie du den Ferritstab bewickelt hast.
> HF-Litze ist gut, aber der Rest ist Mist.
Also so großer Mist war das dann doch nicht ;-)


Um nochmal die Kritik aufzugreifen, meine Kreiskapazität sei zu groß, 
die Spule habe also zu wenig Induktivität. Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Gütefaktor
schreibt für den Parallelkreis:

Q = R * SQRT(C/L)

Also ist ein kleines L und grosses C für die Güte garnicht so schlecht, 
zumal bei kleinem L der Serienwiderstand sinkt (also der hier gemeinte 
Parallelwiderstand steigt).

von OMG (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Die schönen Vektor-Network-Analyzer-Diagramme sind schon toll.

Ja sind von einen dieser billigen VNAs mit der freien Software dazu.
Bekommt man schon unter 100 Euro im Netz.

von OMG (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Der Umbau auf Kammerspule hat jetzt nicht wirklich geholfen:

Eventuell mal den Aufbau einer Kreuzantenne probieren.

http://www.avr-asm-tutorial.net/avr_de/apps/dcf77_rcvr/dcf77_kreuzantenne/dcf77_kreuzantenne.html

von Helmut H. (65sc02)


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OMG schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Der Umbau auf Kammerspule hat jetzt nicht wirklich geholfen:
>
> Eventuell mal den Aufbau einer Kreuzantenne probieren.
>
> 
http://www.avr-asm-tutorial.net/avr_de/apps/dcf77_rcvr/dcf77_kreuzantenne/dcf77_kreuzantenne.html

Die Kreuzspulen haben auf den Q-Wert keinen Einfluss, sondern auf die 
Richtungsabhängigkeit der Antenne -- aber darum geht es bei mir 
garnicht. Also das wird kein höheres Q erzeugen.

von Josef L. (Gast)


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OMG schrieb:
> Kreuzantenne

Da sehe ich den Sinn dahinter nicht, außer dem akademischen, also dass 
sie so funktioniert wie es theoretisch sein soll. Einen Radiowecker 
drehe ich notfalls um 30° mit demselben Ergebnis, und ansonsten kann man 
die Antenne ja separat anstöpseln oder drehbar montieren.

von Hans (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Weiß hier vielleicht jemand, ob nahe dem DCF77 ein ummodulierter Träger
> ausgestrahlt wird? Von wem?

Gerade drüber gestolpert...

Auch bei anderen scheint es bei 80 kHz Störungen zu geben:
https://www.robotrontechnik.de/bilder/Upload_Forum/19i_l4l.png

von Josef L. (Gast)


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Hans schrieb:
> Auch bei anderen

vor 10 Jahren?

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Josef L. schrieb:
>> Helmut H. schrieb:
>>> Ein Ende der Wicklung ist immer das "heiße".
>>
>> Ich denke er meint, wenn die Wicklung nur einige mm/cm breit und
>> mehrlagig, im Idealfall höher als breit ist, das innere Ende.
>
> Aaaah! OK, alles klar jetzt, danke!
>
> hh

Nein, das heisse Ende ist dasjenige, das HF-mässig nicht an Masse liegt, 
sondern maximale  Wechselspannung führt.

Wenn du das bei einem Sender mal anfasst, wirst du schnell merken, warum 
es so heisst ;-)

von Josef L. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Nein, das heisse Ende ist dasjenige, das HF-mässig nicht an Masse liegt,
> sondern maximale  Wechselspannung führt.

Das ist schon klar - ich dachte die Aussage bezieht sich darauf, dass 
das eben nicht das innere, nahe am Ferritkern liegende Spulenende sein 
sollte, sondern das außen liegende, wenn die Wicklung mehrlagig ist. Nur 
relativiert sich das aber, wenn man mehrere nebeneinander liegende 
Kammern nacheinander bewickelt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Am besten zwei warme Enden. Das minimiert die kapazitive Einkopplung.

Differentiell auf den Ferritstab wickeln und dabei das heiße Ende in die 
Mitte, ist auch noch ne Möglichkeit.

von eric (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Am besten zwei warme Enden. Das minimiert die kapazitive Einkopplung.
> Differentiell auf den Ferritstab wickeln und dabei das heiße Ende in die
> Mitte, ist auch noch ne Möglichkeit.

Das sind alles nur Spielereien, die das Problem nicht lösen.

von Helmut H. (65sc02)


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Ich wollte nun noch einen Vergleich mit viel mehr Windungen auf dem 
Ferritstab. Der ganze Rest meiner HF-Litze hat gerade gereicht, eine 
Kammer voll zu wickeln. Hier die Daten:
* R = 1.16 Ohm
* Luftspule: 666µH
* ein Ferritstab: 2.89mH
* zwei Ferritstäbe: 3.34mH
* -3dB Frequenzen: 75.64kHz / 77.50kHz / 79.65 kHz
* Bandbreite B = 4.01kHz
* Güte Q = 19.3
* C = 1.2nF: ich habe 1nF Festkapazität (Styroflex) und den 
Drehkondensator. Abstimmung klappt einwandfrei.

Der Empfang des DCF77 erscheint lauter, jedoch sind die 50Hz Störungen 
nun auch viel stärker. Die Tonfrequenz ist nach wie vor zu hören.

Wie zu erwarten war sinkt die Güte des Schwingkreises, weil der längere 
Draht mehr Widerstand hat. Trotzdem ist der Empfang lauter, weil die 
Windungszahl in die Empfangsspannung mit N^2 eingeht, Q aber nur linear. 
Dies erkauft man sich aber mit mehr Störungen.

von Josef L. (Gast)


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Ich habe gestern abend spaßeshalber mal Rahmen- und Ferritantenne 
verglichen indem ich als Empfänger den nanoVNA genutzt habe. Also 
einfach nur die Antennenspule an Port 2 (und Port 1 in der Luft hängen 
gelassen). Zuvor Port 2 mit dem Short-Teil probehalber kurzgeschlossen, 
liefert einen Rauschflur bei etwa -97 dBm. Dann die Ferritantenne, 
liefert -94 dBm, ohne irgendwelche auffälligen Spikes. Dann die 
Rahmenantenne - siehe Grafik - liefert ebenfalls einen Rauschflur von 
etwa -94 dBm mit zwei auffälligen Spikes, 65.50 und 77.50 kHz, jeweils 
etwa -78 dBm, also 16 dB über dem mittleren Rauschniveau, entspricht 
etwa 0,1mVss. Wie gesagt, Antenne nicht abgestimmt, also keine Resonanz!

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