Forum: Haus & Smart Home Trafo "Nur für Beleuchtungszwecke"


von Walter T. (nicolas)


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Ich habe gerade eine alte Halogen-Beleuchtung abgebaut.
Der Trafo sieht von außen wie ein normaler Ringkerntrafo aus, allerdings 
ist mir die Aufschrift "Nur für Beleuchtungszwecke" aufgefallen und 
frage mich gerade, was es damit auf sich hat.

Wenn ich nach diesem Begriff google, finde ich nur Verkaufsangebote, 
keine Erklärung.

Hat es mit der Prüfspannung für die Isolationsprüfung zu tun? Oder waren 
sogar irgendwann einmal Spartrafos für diesen Zweck zulässig?

von Michael B. (laberkopp)


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Walter T. schrieb:
> Hat es mit der Prüfspannung für die Isolationsprüfung zu tun?

Mit den Normen.

Die haben halt nur die für Beleuchtungszwecke gelesen und eingehalten.

Andere Normen kennen die nicht, die kosten ja auch ein Schweinegeld bzw. 
sind schwerer als Verschlussachen einzusehen, und wissen daher nicht ob 
das Teil sie einhält.

Also besser die Anwendung draufschreiben.

Vielleicht wissen sie sogar, welchen Parameter sie z.B. für IT-Zwecke 
oder als Spielzeugtrafo reissen.

: Bearbeitet durch User
von mppt (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Der Trafo sieht von außen wie ein normaler Ringkerntrafo aus, allerdings
> ist mir die Aufschrift "Nur für Beleuchtungszwecke" aufgefallen und
> frage mich gerade, was es damit auf sich hat.

Hallogen Beleuchtung wurde primär geschaltet und es gab immer eine Last. 
Gut möglich dass der Trafo so gewickelt ist, dass er ohne Last schon in 
die Sättigung geht und damit warm (heiss) wird. Ob das bei diesem Trafo 
auch so ist kannst du ja ausprobieren. Thermosicherungen und 
ausreichende Isolation sollte der Trafo haben, sonst wäre er auch für 
Beleuchtungszwecke nicht zulässig.

Beitrag #7251316 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manfred (Gast)


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mppt schrieb:
> Hallogen Beleuchtung wurde primär geschaltet und es gab immer eine Last.
> Gut möglich dass der Trafo so gewickelt ist, dass er ohne Last schon in
> die Sättigung geht und damit warm (heiss) wird.

So ähnlich wollte ich auch gerade schreiben!

So man hat: Trafo ohne Last an den Stelltrafo und beobachten, wann bei 
steigender Spannung der Strom überproportional zunimmt.

Einen solchen Halogentrafo habe ich, mit geringer Last brummt der sogar 
hörbar.

von nobody (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Hat es mit der Prüfspannung für die Isolationsprüfung zu tun? Oder waren
> sogar irgendwann einmal Spartrafos für diesen Zweck zulässig?

Im regelfall haben die Trafos keine Gleichrichtung, liefern also 24 V 
Wechselspannung. Den Halogen lampen ist das egal, aber die meisten 24 V 
Geräte erwarten eine geglättete Gleichspannung.

Früher war es Mode, sich die Halogen-lampen an nicht isolierten 
Drahtseilen (24 V) an die Decke zu hängen. Ein Spar-trafo wäre also 
lebensgefährlich.

von Percy N. (vox_bovi)


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nobody schrieb:
> Früher war es Mode, sich die Halogen-lampen an nicht isolierten
> Drahtseilen (24 V) an die Decke zu hängen.
Wo? Ich kenne die nur in 12 V. 24 V gab es in Projektoren, soweit ich 
mich erinnere.

von Manfred (Gast)


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Percy N. schrieb:
>> Früher war es Mode, sich die Halogen-lampen an nicht isolierten
>> Drahtseilen (24 V) an die Decke zu hängen.
> Wo? Ich kenne die nur in 12 V. 24 V gab es in Projektoren, soweit ich
> mich erinnere.

So ist das, übliche Spannung ist 12 Volt. Das Seil, was hier noch läuft, 
ist sogar isoliert. Die Fassungen haben spitze Schrauben, die sich durch 
die Isolation durch drücken.

Ich habe aber noch etwas übersehen:
Walter T. schrieb:
> Der Trafo sieht von außen wie ein normaler Ringkerntrafo aus,

"sieht aus wie" - vielleicht ist das kein Trafo, sondern eines der 
mülligen Schaltnetzteile, die von Dusseln als Trafo bezeichnet werden.

von Walter T. (nicolas)


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mppt schrieb:
> Gut möglich dass der Trafo so gewickelt ist, dass er ohne Last schon in
> die Sättigung geht und damit warm (heiss) wird.

Das probiere ich heute abend mal aus. Einen echten Zweck habe ich für 
den Trafo eh nicht. 60 VA sind mickrig. Dafür würde ich heute eher ein 
deutlich kleineres, leichteres Laptop-Netzteil nutzen.

Manfred schrieb:
> "sieht aus wie"

Mir ist noch kein Schaltnetzteil begegnet, das mit Bleigewichten 
aufgewertet wurde, um so viel wie ein Ringkerntrafo zu wiegen.

von Daniel S. (stokmar)


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Walter T. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> "sieht aus wie"
>
> Mir ist noch kein Schaltnetzteil begegnet, das mit Bleigewichten
> aufgewertet wurde, um so viel wie ein Ringkerntrafo zu wiegen.

Ich glaube er meint einen anderen Thread. Vor ein paar Tagen erst. Finde 
ihn schon nicht mehr.
Da war es genau das. Ein Schaltnetzteil in einr runden 
plastikverpackung, die auf den allerersten Blick wie ein Ringkern 
ausschaute. der TE meinte auch Ringkerntrafo... War allerdings eingebaut 
und deswegen wohl nicht über das gewicht ermittelbar

von Teo D. (teoderix)


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Walter T. schrieb:
> Mir ist noch kein Schaltnetzteil begegnet, das mit Bleigewichten
> aufgewertet wurde, um so viel wie ein Ringkerntrafo zu wiegen.

Ohne würde meine Schreibtischlampe umkippen.....

Ich hab auch schon was von Schutzklasse gehört. "Nur für Be..." sollen 
nur Schutzklasse 1 haben, also keine getrennten Wicklungen. Warum dann 
nur für Beleuchtungszwecke....???

von Oliver S. (oliverso)


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mppt schrieb:
> Gut möglich dass der Trafo so gewickelt ist, dass er ohne Last schon in
> die Sättigung geht und damit warm (heiss) wird.

Nun ja, gerüchteweise gehen Leuchtmittel auch mal kaputt, und das 
ziemlich zuverlässig ;)

Damit sollte so ein Trafo schon klarkommen.

Oliver

von H. H. (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Mir ist noch kein Schaltnetzteil begegnet, das mit Bleigewichten
> aufgewertet wurde, um so viel wie ein Ringkerntrafo zu wiegen.

Mir schon, allerdings Billigstahl, kein Blei.

von Manfred (Gast)


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Walter T. schrieb:
> mppt schrieb:
>> Gut möglich dass der Trafo so gewickelt ist, dass er ohne Last schon in
>> die Sättigung geht und damit warm (heiss) wird.
>
> Das probiere ich heute abend mal aus. Einen echten Zweck habe ich für
> den Trafo eh nicht. 60 VA sind mickrig. Dafür würde ich heute eher ein
> deutlich kleineres, leichteres Laptop-Netzteil nutzen.

Wenn Du dafür keine Anwendung hast ...
Der würde z.B. für meine Eigenbau-Lötstation reichen, die übrigens mit 
einem ehemaligen Lampentrafo läuft.

Ich habe hier eine dekorative Wandleuchte, die sogar nur 50VA drin hat, 
5 Halogenlämpchen zu je 10 Watt. Leer oder mit 5 LEDs meckert der / 
zieht unangemessen Primärstrom, ab etwa 20 Watt ist er ruhig.

> Manfred schrieb:
>> "sieht aus wie"
> Mir ist noch kein Schaltnetzteil begegnet, das mit Bleigewichten
> aufgewertet wurde, um so viel wie ein Ringkerntrafo zu wiegen.

Damit wäre das eindeutig geklärt, also ein echter Trafo.
Dann meinen Kommentar 13.11.2022 21:14.

Oliver S. schrieb:
> mppt schrieb:
>> Gut möglich dass der Trafo so gewickelt ist, dass er ohne Last schon in
>> die Sättigung geht und damit warm (heiss) wird.
> Nun ja, gerüchteweise gehen Leuchtmittel auch mal kaputt, und das
> ziemlich zuverlässig ;)
> Damit sollte so ein Trafo schon klarkommen.

Kommt er, solange nur ein Teil der Glühlampen ausfällt.

von Walter T. (nicolas)


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Die These mit dem "nicht leerlauffest" können wir ad acta legen. Der 
Trafo war jetzt eine halbe Stunde im Leerlauf in Betrieb und ist noch 
nicht einmal handwarm.

Die These mit dem eventuell nicht vorhandenem Isolationsschutz können 
wir auch ad acta legen. Es prangt (nach dem Putzen) groß und deutlich 
das Symbol eines kurzschlussfesten, geschlossenen 
Sicherheits­transformators (nach IEC5222a unten spitz zulaufend), siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitstransformator auf dem Gehäuse.

Wahrscheinlich sollte der Hinweis wirklich darauf abzielen, dass es ein 
AC-Trafo ist.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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"Kurzschlußfest" mit auslösender Thermosicherung im Wickel vielleicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:

> "sieht aus wie" - vielleicht ist das kein Trafo, sondern eines der
> mülligen Schaltnetzteile, die von Dusseln als Trafo bezeichnet werden.

Nun, auch Schaltnetzteile für Halogen enthalten einen Trafo.
Ansonsten hätten sie keine Netztrennung.

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