Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bauteilidentifizierung - Fernseher um 1970


von TV (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe hier einen alten Fernseher um 1970 aus russischer Produktion.

Hier habe ich nun ein Bauteil entdeckt von dem ich gerne wissen würde um 
was es sich handelt.

Die Aufschrift lautet PZV-10 III-69
8.2K +- 5%

III-69 ist mit Sicherheit der Produktionsmonat und das Jahr.

Höhe: ca. 5cm, Material scheint mir in Richtung Keramik oder Glas zu 
gehen.
Seitlich geht ein Kabel ab, die Unterseite ist mit einer Mutter in der 
Platine befestigt.

Könnte es sich hierbei um einen Widerstand handeln der "ordentlich" 
Leistung vertragen kann?

Vielen Dank.

von Joachim B. (jar)


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8,2k Zementwiderstand (Draht gewickelt) 20W +-20W

von Dieter W. (dds5)


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TV schrieb:
> Könnte es sich hierbei um einen Widerstand handeln der "ordentlich"
> Leistung vertragen kann?

Ja, nennt sich glasierter Drahtwiderstand.
Den Wert von 8,2kOhm hast du ja schon herausgefunden und die -10 könnte 
man als 10W Belastbarkeit interpretieren.

von TV (Gast)


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Danke für Eure Antworten.

von Mcn (Gast)


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TV schrieb:

> ich habe hier einen alten Fernseher um 1970 aus russischer Produktion.

Darunter gibt es Geräte (bspw.  Rubin 401BG und Raduga 5BG)  die 
konstruktionsbedingt zur Brandentstehung neigen und deshalb auf zentrale 
Anweisung bereits in den Achtzigern ausgesondert werden mußten.

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/fernsehgeraete/fernseher-reparaturen/-restaurierungen/brandgefahr-durch-den-betrieb-von-fernsehgeraeten-46_42.html

von Theobald (Gast)


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"Zimmerbrand aus Freundesland"?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Mcn schrieb:
> Darunter gibt es Geräte (bspw.  Rubin 401BG und Raduga 5BG)  die
> konstruktionsbedingt zur Brandentstehung neigen und deshalb auf zentrale
> Anweisung bereits in den Achtzigern ausgesondert werden mußten.

Rubin ist mir nie begenet, Raduga 5BG hatte ich damals längere Zeit.
Lieblingsbrandproblem ist die Pertinaxplatte mit den Selenstäben für die 
Fokusspannung. Staubablagerungen erzeugen irgendwann Schmorstellen usw.
Dann gab es noch eine 300V Hilfsspannung zum Sperren der Zeilenendröhre 
bei Fehlern. Die fehlte gern weil der Einzeldraht lieblos unter 
Blechklammern am Chassis verlegt war und dabei irgendwann 
kurzgeschlossen wurde.
Ich hatte irgendwann um die Wende mal einen 5BG bekommen, eingeschaltet 
und nach Aufheizen lustiges Hochspannungsgeprassel zu hören. Also aus 
und Rückwand ab: das Hochspannungskabel vom Sockel der 
Hochspannungsdiode zum Anodenanschluß der Ballasttriode war ein 
Blankdraht, die Plaste hin als Klumpen am unteren Ende. Kalen ersetzt, 
keine weiteren Schäden. Da hatte robuste russische Technik ihren Ruf 
bewiesen. ;-))
Man sollte sich mit diesen Geräten, auch für Museumszwecke, aber 
wirklich nur befassen, wenn man genau weiß, was man da vor sich hat...

Gruß aus Berlin
Michael

von Edi M. (edi-mv)


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Mcn schrieb:
> Darunter gibt es Geräte (bspw.  Rubin 401BG und Raduga 5BG)  die
> konstruktionsbedingt zur Brandentstehung neigen und deshalb auf zentrale
> Anweisung bereits in den Achtzigern ausgesondert werden mußten.

Quatsch. Da wurde nichts "ausgesondert".  Die Geräte gehörten Kunden-da 
kann ja niemand drüber bestimmen, daß die "ausgesondert" werden mußten.

Im Gegenteil- die wurden oft gehegt und gepflegt- mit einem PAL- Dekoder 
machten die schon ein gutes Bild- so die Bidröhre gut war, leider war 
deren Qualität grottig.

Es war aber Vorschrift in Werkstätten, daß der letzte Service- Techniker 
2 Stunden nach Ausschalten eines solchen Geräts Feierabend machen 
durfte. Mußte auch jemand aus der Werkstatt sein, nicht die Leute am 
Kunden- Tresen.
Hieß: rechtzeitig ausschalten, oder eben die 2 Stunden bleiben, wenn man 
das vergerssen hatte.

Übrigens waren DDR- Schrankwand- Einlegeplatten über "Rubin" und 
"Raduga" oft durchgebogen- Dank der enormen Wärmeenwicklung.
Spätestens dann nahmen die Leute die Platten dann von selbst weg.

von Gerald B. (gerald_b)


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Es sind nur Geräte abgebrannt, die saugend in Schrankwänden eingepasst 
waren. Mir ist kein freistehendes Gerät bekannt, was abgebrannt ist.
Laut Auskunft eines Fernsehtechnikers hatte ein Kunde an die Seitenwand 
eines Raduga einen Autofeuerlöscher angeschraubt :-)

Beitrag #7251321 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Achim H. (pluto25)


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Joachim B. schrieb:
> 20W +-20W
Der war gut ;-) Also 0-40Watt.

Nadelde Adwendskränze und Zierdeckchen über die Lüftungsschlitze waren 
auch brandfördernd.

von michael_ (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Mcn schrieb:
>> Darunter gibt es Geräte (bspw.  Rubin 401BG und Raduga 5BG)  die
>> konstruktionsbedingt zur Brandentstehung neigen und deshalb auf zentrale
>> Anweisung bereits in den Achtzigern ausgesondert werden mußten.
>
> Quatsch. Da wurde nichts "ausgesondert".  Die Geräte gehörten Kunden-da
> kann ja niemand drüber bestimmen, daß die "ausgesondert" werden mußten.

Da wurden nach paar Totesfolgen die Papprückwände gegen welche aus 
Vulkanfiber getauscht.
Kostenlos.

Michael U. schrieb:
> Rubin ist mir nie begenet,

Du kannst zwar alles essen, aber wissen kannst nicht alles.

von Joachim B. (jar)


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A. H. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> 20W +-20W
> Der war gut ;-) Also 0-40Watt.

na ja was soll man auch ohne Größenangaben Länge/Duchmesser schätzen.
Diese grünen R sind mir ab 20W bis 40W begegnet

von Dieter W. (dds5)


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Bei der genannten

TV schrieb:
> Höhe: ca. 5cm

scheinen mir 20W das absolute Maximum zu sein.

von Peter D. (peda)


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Dieter W. schrieb:
> Ja, nennt sich glasierter Drahtwiderstand.
> Den Wert von 8,2kOhm hast du ja schon herausgefunden und die -10 könnte
> man als 10W Belastbarkeit interpretieren.

Ich denk mal auch, 10W. Früher hat man die Bauteile noch nicht so sehr 
auf knirsch ausgelegt.

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