Hallo, In der DDR wurden Papierkondensatoren mit Gewaplast statt Bitumen seitlich verschlossen. Ich frage nur mal interessenhalber. Was war das weiße Zeug eigentlich. Der Name Gewaplast könnte eine Abkürzung sein oder nur einfach ein Handelsname. Aber was wurde da zusammen gemischt, was ist das chemisch gesehen. Diese Gewaplastkondensatoren waren ja berüchtigt in ihre kurzen Lebensdauer. Bitumenvergossene hielten viel, viel länger dicht. Vielleicht gibt es hier noch Jemanden, der sowas heutzutage "nutzloses" wissen weitergeben kann. Viele Grüße Bernd
Bernd M. schrieb: > Der Name Gewaplast könnte eine Abkürzung sein oder nur einfach ein > Handelsname. Das war wohl Handelsname. Die Silbe -wa wird auf Wachs hindeuten. Jedenfalls hat sich das Zeug beum Erwärmen mit den Lötkolben exakt so verhalten. Ge- könnte Gera (Koweg - Kondensatorenwerk Gera) sein.
Wachs ist korrekt http://edi.bplaced.net/?Bauteile-_Daten___Papier-_und_Kunststoff-_Kondensatoren_KOWEG_%3D_VEB_Kondensatorenwerk_Goerlitz_%3D_RFT905_VEB
http://edi.bplaced.net/?Bauteile-_Daten___Papier-_und_Kunststoff-_Kondensatoren_KOWEG_%3D_VEB_Kondensatorenwerk_Goerlitz_%3D_RFT905_VEB Korrekt, irgenwie haue ich immer das Kondensatorenwerk in Görlitz mit dem in Gera durcheinander.
Das mit Wachs und Plasik habe ich mir auch schon gedacht. Aber Gewebe???? Das von Edi kenne ich auch. Mehr ist in meinen DDR-Büchern auch nicht zu finden. Die gleiche oder Ähnliche Masse wurde in den 1960er Jahre zur Umhüllung von Hochspannungspulen der Zeilentrafos verwendet, die dann auch gerne mal abrauchten. Gera und Görlitz verwechle ich auch immer wieder gerne. Aber Gera baute die Elkos die nicht viel taugten. Viele Grüße Bernd
Bernd M. schrieb: > Die gleiche oder Ähnliche Masse wurde in den 1960er Jahre zur Umhüllung > von Hochspannungspulen der Zeilentrafos verwendet, die dann auch gerne > mal abrauchten. Das war Chlornaphtalin-Wachs. Ich habe beides hier. Werde mal den Lötkolben ranhalten und riechen, ob es gleich stinkt. Was es ist, würde mich auch interessieren. Wenn man den alten auspuhlt und einen neuen C einsetzt. Was kann man da als Teer oder dieses Wachs benutzen? Es sollte nur echt aussehen.
Weiß jemand, welches Duroplast süßlich nach honig riecht? Ich hatte das sowohl bei einem Eitergelb vergossenen DDR- Zeilentrafo, als auch beim sägen von GFK Tarnnetzstangen (natürlich mit partikelmaske) gerochen.
flip schrieb: > Ich hatte das > sowohl bei einem Eitergelb vergossenen DDR- Zeilentrafo Wird ein Polyester-Harz sein. Ist aber trotzdem kein Duroplast!
michael_ schrieb: > Wenn man den alten auspuhlt und einen neuen C einsetzt. Genau Michael. Du schwebst auf der gleichen Welle. Chlornaphtalin-Wachs kenne ich zwar nicht, aber mal sehen, was der für Eigenschaften hat und wofür der benutzt wurde. Trotzdem ist es mir rätselhaft, das "Ge" Gewebe bedeuten könnte. Viele Grüße Bernd
Bernd M. schrieb: > Chlornaphtalin-Wachs kenne ich zwar nicht, aber mal sehen, was der für > Eigenschaften hat und wofür der benutzt wurde. Wurde z.B. bei Stern-Radio und anderswo zum Fixieren von Spulenwicklungen und auch Abgleichkernen benutzt. Jetzt wo der Name gefallen ist (habe lange gesucht), würde ich fast behaupten, dass Gewaplast und Chlornaphtalinwachs so ziemlich dasselbe sind. Kategorie: unnützes Wissen.
Hallo Bernd. Bernd G. schrieb: > Kategorie: unnützes Wissen. Nö. Als Altlast begegnet Dir Chlornapthalin garantiert immer wieder. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Naphthaline https://de.wikipedia.org/wiki/1-Chlornaphthalin https://de.wikipedia.org/wiki/2-Chlornaphthalin https://www.empa.ch/documents/56164/303836/a592-2006-10-de-01-Doktorarbeit+Chemikalien-Thunersee.pdf/db47674e-3edc-4365-8455-17808a59625c?version=1.0 Darum sollte es auch immer Leute geben, die Wissen, was das ist. ;O) Tut mir Leid, aber "unnützes Wissen" gibt es nicht. Lediglich Wissen, welches Du aktuell nicht brauchst. Tut mir Leid, dass dadurch die Welt immer komplizierter wird und einfache Lösungen immer unwahrscheinlicher. Diese Komplexität wird eines Tages den Menschen eine endgültige Grenze in ihrer kulturellen/zivilisatorischen und technologischen Entwicklung setzten. Wir bemerken ja jetzt schon Nichtlinearitäten. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Kalisalz in der DDR und Erdöl aus RUS. Also mal wieder das billigste was man kriegen konnte. Die Umwelt dankts.
michael_ schrieb: > Es sollte nur echt aussehen. [wozu denn, wer guckt rein und wieso denn, aber OK!] bewährt: -Kondensator mit Föhn aka Furzbläser erwärmen = nach dem Vorbeizug stinkt die Wachsversiegelung mehr oder weniger - zur Not auch unterkühlter Lötkolben nach dem Ausstecken - Reste mit Küchenkrepp säubern. -Wachs einsammeln und zwischen den Fingern zu Wachskugeln wutzeln -Kondensator Restaurieren (hochwertigen Ersatz-C ins Gehäuse) -Originaldrähte anlöten und das Wachs wieder anfbringen -Etikett echt gefälscht anbringen oder -den Unsinn erkennen und den Stromfresser gnadenlos entsorgen. Muss jeder selbst wissen, ob der Elektromessie seine Bestimmung ist. Ein ehemaliger
michael_ schrieb: > Das war Chlornaphtalin-Wachs. > > Ich habe beides hier. Werde mal den Lötkolben ranhalten und riechen, ob > es gleich stinkt. Hast Du mal geschnubbert ? Viele Grüße Bernd
So, ich habe es gemacht. Von der Farbe und Konsistenz ist es gleich. Und paar Krümel in eine Kerzenflamme gehalten. Sie schrumpeln zu einer schwarzen Masse zusammen, wlche aber nicht selbständig brennt. Aber die Kerzenflamme stark rußen lässt. Beißender Geruch ist gleich. Ich würde mal sagen, es ist das gleiche Chlornaphtalin, wie in den Hochspannungswickeln.
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