Hallo Schwarmintelligenz :) Ich repariere des öfteren alte Hifi-Geräte und möchte natürlich zum Schluss auch die NF-Leistung an einer variablen Dummylast messen. Wie kann ich die reale (momentane) Wärmeleistung am Widerstand von rosa Rauschen korrekt ermitteln und an einem Drehspulinstrument anzeigen? Liefern mir die bekannten True-RMS-ICs sinnvolle Werte? Das Frequenzspektrum von rosa Rauschen ist ganz schön breit und extrem unsymmetrisch.. Dankeschön für Schaltungstipps / -tricks! ;)
Miss doch die Spannung mit dem Oszi über dem bekannten Lastwiderstand. Du wirst etwas mitteln müssen. Ausserdem ist Clipping bei rosa Rauschen schlecht zu hören und auch zu sehen. Der Test mit Sinusgenerator kann da besser sein.
Rosa Rauschen schrieb: > Liefern mir die bekannten True-RMS-ICs sinnvolle Werte? Guckt die die Abtastfrequenz "bekannten True-RMS-ICs" an, verinnerliche die Grundlagen zum Abtasttheorem und guck dir das Spektrum von rosa Rauschen an. Mit ein bisschen Rechnerei kannst du die Fehler durch Alasing abschätzen.
Rosa Rauschen schrieb: > Liefern mir die bekannten True-RMS-ICs sinnvolle Werte Nein. Gehen oft nur bis 400Hz. Gerade modernen mit uC und ADC. Man nutzt ein NF-Millivoltmeter, meist aufgebaut mit AD636 o.ä. ABER: Wenn du Leistung messen willst, solltest du es nicht irgendwie, sondern normgerecht machen, und da gibt es viele Normen: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30 Die offizielle Sinusleistung nach DIN 45500 (von 63 Hz bis 12,5kHz, heute DIN EN 61305, professioneller DIN EN 60283) wird über 10 Minuten gemessen mit 1kHz aller Kanäle bis 1% Klirrfaktor an rein ohmscher Last ausgesteuert. Bei mehr als 1kHz schafft nicht mehr jeder Verstärker die volle Leistung, man kann aber weniger nehmen, wie 400 oder 50Hz, wenn das eigene TrueRMS-Messgerät keine 1kHz schafft. Mehrwege-Lautsprecher würden durch Sinus zerstört, man misst daher Lautsprecher mit rosa Rauschen von 20Hz bis 12,5kHz (-3dB Punkte) einen RMS Wert. Da mathematisch ideales Rauschen unendlich hohe Spitzen enthält, wäre die rms-Leistung von Verstärkern 0, denn sie schaffen diese Spitzen nicht, Leistungsmessung per Rauschen macht also bei Verstärkern keinen Sinn, zumal man beim statistischen Rauschen die Verzerrungen (Klirr) nicht messen könnte. Die Musikleistungsangabe nach DIN 45500 ist ähnlich wie PMPO Unsinn. Das FTC (federal trade commission) rating wird von 20Hz-20kHz bei 0.1% THD an allen Kanälen gemessen, ist heute also die angemessendste Methode. In den 80er Jahren gab als Gegenstück zur DIN 45500, aus Japan die EIAJ, die Vereinigung der japanischen Elektronikindustrie. Die Messmethode für die Messung von Verstärkerleistung war echt amüsant: Das Testsignal, ein Rechteckimpuls, hatte ein Puls/Pause Verhältnis von 1:20. Klar, daß die Verstärker, die nach dieser "Norm" gemessen wurden, astronomisch hohe Wattangaben hatten, der Klang dagegen war meist bescheiden. http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-17.html https://www.rohde-schwarz.com/de/applikationen/tests-von-audioverstaerkern-in-uebereinstimmung-mit-standard-iec-60268-3-application-note_56280-15446.html Solche unterschiedlichen Leistungsangaben kann ein und derselbe Verstärker (Yamaha A-S500) haben, wenn man nach den unterschiedlichen Vorschriften misst: Minimum RMS Output Power 8 Ohm, 20Hz to 20kHz, 0.019% THD: 85W+85W Maximum Output Power (EIAJ) 1kHz, 10% THD: 8 Ohm/6 Ohm 130W / 150W Dynamic Power (IHF) 8/6/4/2 Ohm: 130/150/185/220W DIN Standard Output Power 4 Ohm, 1kHz, 0.7% THD: 120W IEC Output Power 8 Ohm, 1kHz, 0.019% THD: 100W Beitrag "Re: PMPO gibts noch immer" sagt: IHF-A -> 1kHz Burst 20ms mit 500ms Interval, das ist der Bezugslevel -> 1/8 bandbegrenztes rosa Rauschen. Entspricht normaler Musik mit gelegentlichen Eingriffen durch den Limiter. Das sollten normale Endstufen bis 45 GradC können. -> 1/3 bis 1/2 Sinus 1kHz 30min -> das sollten EVAC Systeme bei 55 GradC für 30min können.
Rosa Rauschen schrieb: > Hallo Schwarmintelligenz :) Servus am Freitag ;) > > Ich repariere des öfteren alte Hifi-Geräte und möchte natürlich zum > Schluss auch die NF-Leistung an einer variablen Dummylast messen. Natürlich. > > Wie kann ich die reale (momentane) Wärmeleistung am Widerstand von rosa > Rauschen korrekt ermitteln und an einem Drehspulinstrument anzeigen? RMS-Voltmeter bzw. es gibt sogar RMS Wattmeter .-) > > Liefern mir die bekannten True-RMS-ICs sinnvolle Werte? Das > Frequenzspektrum von rosa Rauschen ist ganz schön breit und extrem > unsymmetrisch.. Welche kennst Du? Nf Verstärker dürften wohl kaum über 200kHz obere Frequenzgrenze haben, und meist genügt Dir wohl welche Grenze? Analog Devices hat da schöne RMS IC die auch noch im mehrstelligen MHz Bereich korrekt auf besser 1% wandeln. TI.com hat auch einiges. Alternativ nimmt man die "Klassiker": HP 3400A Voltmeter und rechnet die Watt. Da die HP3400A allesamt einen rms-zu-DC ausgang an der Rückseite haben: kannst Du da schöne andere (ggfs. digitale) Geräte zur präzisen Messung anschliessen. Muss man nix mehr selber basteln, und hat 130 dB (umschaltbare) Messbereiche .-) > > Dankeschön für Schaltungstipps / -tricks! ;) Aber gern doch .-)
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