Hoi, gute Solarteurpraxis ist ja, PV-Module mit unterschiedlicher Neigung zur Sonne, etwa auf einer Gaube oder Mansarde, auch in unterschiedliche Strings zu packen und an den Wechselrichter anzuschließen. Nur: ab welchem Winkel ist denn das egal? Oder andersrum: Ab welchem Winkel wird es relevant? Hat das mal jemand ausgerechnet?
Jan R. schrieb: > Hoi, > gute Solarteurpraxis ist ja, PV-Module mit unterschiedlicher Neigung zur > Sonne, etwa auf einer Gaube oder Mansarde, auch in unterschiedliche > Strings zu packen und an den Wechselrichter anzuschließen. > > Nur: ab welchem Winkel ist denn das egal? Oder andersrum: Ab welchem > Winkel wird es relevant? Hat das mal jemand ausgerechnet? >>>> photovoltaikforum.com
Thomas R. schrieb: > Jan R. schrieb: >> Hoi, >> gute Solarteurpraxis ist ja, PV-Module mit unterschiedlicher Neigung zur >> Sonne, etwa auf einer Gaube oder Mansarde, auch in unterschiedliche >> Strings zu packen und an den Wechselrichter anzuschließen. >> >> Nur: ab welchem Winkel ist denn das egal? Oder andersrum: Ab welchem >> Winkel wird es relevant? Hat das mal jemand ausgerechnet? > >>>>> photovoltaikforum.com Jupp, ok, da wollte ich mir schon längst mal einen Account klicken. Danke :)
Jan R. schrieb: > Ab welchem Winkel wird es relevant? Dein Datenblatt wird die Leistung bei optimaler Ausrichtung angeben. Allerdings ist im Winter der Sonnenstand viel tiefer als im Sommer. Außerdem sind waagerechte Module schneller verschmutzt oder voll Schnee.
Jan R. schrieb: > Ab welchem Winkel wird es relevant? Hat das mal jemand ausgerechnet? Das ist von vielen Faktoren abhängig (Himmelsrichtung, Jahreszeit). Bei einer Satteldachneigung zwischen 40° und 50° kann man nix falsch machen.
Der Strang ist zu jedem Zeitpunkt durch das am schlechtesten in der Sonne liegende Modul limitiert. Du kannst ja beide Neigungen mal im Tagesverlauf simulieren und dann aus beiden das Minimum bilden. Dass es dafür fertige Simulationstools für den Jahresertrag gibt glaube ich nicht. Wenn du Optimierer einsetzt (die 1. Geld kosten und 2. Funkstörungstechnisch fragwürdig sind) hast du das Problem nicht.
Abdul K. schrieb: > EU-Solarserver berechnet den Ertrag. Ja, aber soweit ich weiß nicht von gemischt geneigten Strängen.
Jan R. schrieb: > ab welchem Winkel ist denn das egal? Es ist nie egal, ein Strang bringt immer Verluste. Die Frage ist, wann die Verluste geringer sind, als die zusätzlichen Kosten für Kabel und weiteren MPPT. Dabei hast du schon das Problem, das bei diffusem Himmel ein Modul möglichst waagerecht liegen sollte, bei Sonne möglichst zur Sonne hin ausgerichtet. Aber Schatten und Dreck sind letztlich auch sehr relevant, zehnteln leicht den Ertrag, und die kommen aus einer simplen Winkelberechnung nicht raus.
Jan R. schrieb: > : Ab welchem Winkel wird es relevant? Hat das mal jemand ausgerechnet? Welchen Sinn macht das? Die Frage kann doch nur andersrum lauten: was kostet es an Geld bzw. Strom, die eine Fläche (nicht) genauso auszurichten.
Tilo R. schrieb: > Ja, aber soweit ich weiß nicht von gemischt geneigten Strängen. Aufteilen und summieren. Was ist daran schwierig??
Abdul K. schrieb: > Tilo R. schrieb: >> Ja, aber soweit ich weiß nicht von gemischt geneigten Strängen. > > Aufteilen und summieren. Was ist daran schwierig?? Aufteilen und summieren ist ok. Strang 1 A: Neigung 1, Strang 1 B: Neigung 2. Beide Teilstränge werden parallel geschaltet, arbeiten bei der gleichen Spannung, Ströme addieren sich. Das ist - wenn man sich die PV-Datenblätter anschaut - auch kein großes Problem. Der TO hat aber die Fragestellung, dass ein Strang gemischt ist, also PV-Module mit Neigung 1 und Neigung 2 in Serie sind. Das ist wie Teilverschattung von einzelnen Modulen, das kann den ganzen String runterziehen.
Sowas macht man ja auch nicht. Gibt auch Wechselrichter mit zwei MPPT.
Tilo R. schrieb: > Der Strang ist zu jedem Zeitpunkt durch das am schlechtesten in der > Sonne liegende Modul limitiert. Das stimmt so nicht ganz. Natürlich gibt's Verluste/Einschränkungen bei Teilverschattung. Bspw. Haben zwischenzeitlich wohl schon alle Module bypassdioden und diese verhindern einen kompletten stringausfall durch einzelne Module. Auch die interne Verschaltung der Zellen ist zwischenzeitlich darauf ausgelegt, dass ein Modul bei Teilverschattung nicht zwangsweise zur Gänze ausfällt. Alram
oszi40 schrieb: > Dein Datenblatt wird die Leistung bei optimaler Ausrichtung angeben. Nö Das Datenblatt von PV-Modulen bezieht sich gewöhnlich auf Standard-Testbedingungen (STC, 1000 W/m², 25°C, Luftmasse 1.5, sonnenähnliches Spektrum nach Norm IEC 60904-3 (2016) Teil III). https://de.wikipedia.org/wiki/Standard-Testbedingungen_(Photovoltaik)
Alram L. schrieb: > Tilo R. schrieb: >> Der Strang ist zu jedem Zeitpunkt durch das am schlechtesten in der >> Sonne liegende Modul limitiert. > > Das stimmt so nicht ganz. Natürlich gibt's Verluste/Einschränkungen bei > Teilverschattung. Bspw. Haben zwischenzeitlich wohl schon alle Module > bypassdioden und diese verhindern einen kompletten stringausfall durch > einzelne Module. Auch die interne Verschaltung der Zellen ist > zwischenzeitlich darauf ausgelegt, dass ein Modul bei Teilverschattung > nicht zwangsweise zur Gänze ausfällt. > > Alram Ja, bei Verschattung. Auch wenn nur ein Teil eines Moduls verdeckt ist, funktionieren die Bypassdioden gut. Und die Wechselrichter mit Schattenmanagement sind heute clever genug, dann einen Arbeitspunkt zu wählen, wo tatsächlich die Bypassdioden zum Tragen kommen, d.h. das (Teil-)Modul wird ausgeblendet, der restliche Strang arbeitet im MPP. Aber rechnen wir mal ein Beispiel: 2 Module liegen vollständig in der Sonne, das eine ist aber im Moment etwas schlechter ausgerichtet (kein Schatten). Nehmen wir an Modul A macht 100W, Modul B 80W. Es gibt jetzt 2 Optionen: 1. Das WR-Schattenmanagement findet einen Arbeitspunkt mit mehr Strom, und aktiviert die Bypassdioden in Modul B. Dann verliert man 80W. Summe 100W. 2. Der WR nimmt weniger Strom, Modul B bringt 80W, Modul A wird aber auf knapp über 80W runtergebremst. Summe 160W Wie man es dreht und wendet: schwer kalkulierbare Ertragseinbußen. Deswegen macht man keine unterschiedlich geneigten Module in den selben Strang, oder halt mit Optimierern.
Schön gerechnet. Mein Pilot-Balkonmodul (optimal ausgerichtet) lieferte im Sommer bis 3 kWh pro Tag und jetzt in 3 Tagen 0 kWh (null). So gesehen sollte man sich nicht von schöner Rechnung blenden lassen UND die auch die nötige Wartung in der Wirtschaftlichkeitsrechnung nicht vergessen.
Meine 10 450-Watt-Module auf der Garage in Brandenburg (alle im gleichen Winkel von 14 Grad, wie das Dach) lieferten im Juni 2022 um die 400 kWh, im Oktober waren es noch mickrige 175 kWh bei vergleichbarer Anzahl Sonnenstunden. Soviel machen der Winkel und die Zeitverschiebung aus ...
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oszi40 schrieb: > Je nach Winkel gibt es noch Schmutz und Schnee. Ups ... tatsächlich, daran habe ich noch garnicht gedacht. Das liegt wohl u.A. daran, dass ich vor nichtmal 10 Tagen noch im Mittelmehr schwimmen war ... :-( Wenn morgen keine Minusgrade mehr sind, werde ich mal mit dem Wasserstrahl aus dem Brunnen drübergehen.
Frank E. schrieb: > im Oktober waren es noch mickrige 175 kWh bei vergleichbarer Anzahl > Sonnenstunden. Ein Neigungswinkel von 14° ist im Winter großer Käse. Mit 55° und Ausrichtung nach S wären die Panele dem Sonnenstand im Okt deutlich besser angepasst. Da solltest du an die 235kWh kommen. Aber warte mal auf den Dezember. Da wirst du kaum mehr als 66kWh einsammeln > Soviel machen der Winkel und die Zeitverschiebung aus ... Die Zeitverschiebung ist den Modulen egal. Die arbeiten immer mit wahrer Sonnenzeit.
Wolfgang schrieb: >> Soviel machen der Winkel und die Zeitverschiebung aus ... > Die Zeitverschiebung ist den Modulen egal. Die arbeiten immer mit wahrer > Sonnenzeit. Nee ... ich meine damit, dass nicht nur der höchste Punkt der Sonne über dem Horizont deutlich niedriger ausfällt, sondern auch die die Zeit der Sonne über dem Horizont insgesamt sehr viel kürzer ist.
Wolfgang schrieb: > Ein Neigungswinkel von 14° ist im Winter großer Käse. Ja, so ist halt das Dach, ich wollte keine zusätzlichen Gestelle mit Neigung draufbauen.
Frank E. schrieb: > so ist halt das Dach Sehr verständlich. Durch mehr Module könnte man den Verlust ausgleichen. Jedoch Schmutz und Schnee bleiben auf flachen Flächen besser liegen. Die muß man auch mal putzen.
Frank E. schrieb: > Ja, so ist halt das Dach, ich wollte keine zusätzlichen Gestelle mit > Neigung draufbauen. Wenn man die Module aufständert, muss man darauf achten das sie sich dann nicht gegenseitig abschatten. Man sollte dann genau rechnen ob ein paar Module mehr dann nicht günstiger sind. Gestelle bieten, je nach Lage, auch eine größere Windangriffsfläche.
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