Hallo! Ich habe einen Schaltkreis zusammengebaut, der im BIld zu sehen ist. Die Load wird an einem Labornetzteil angeschlossen mit 3.6V und Strombegrenzung von 1A. Wenn ich nun mittels µC einen Strom durch die load fließen lassen möchte, kommt max. 9mA raus.. Ich brauche für meine Anwendung aber eher 300-500mA. Jetzt frage ich mich woran es liegen könnte. Ist der MOSFET nicht geeignet? Sind die Widerstände falsch gewählt? Evtl. hat jmd von euch eine Ahnung? MOSFET: https://www.mouser.de/ProductDetail/STMicroelectronics/BUZ11A?qs=%2FU6xRUa2FMAlCJ2U3DfJ2A%3D%3D Widerstand der load ca. 3 Ohm
> Ist der MOSFET nicht geeignet? Ja ist er nicht. Dieser Transistor ist mit weniger als 6V nicht sinnvoll nutzbar, bzw. nur mit Glück. Zieh dir mal Kapitel 2.2.2 aus diesem PDF rein http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf
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Ohje okay, woran erkenne ich das? und könntest du einen geeigneten empfehlen?
Wie wäre zb dieser MOSFET? https://www.conrad.de/de/p/infineon-technologies-irl3705zpbf-mosfet-1-n-kanal-130-w-to-220ab-161143.html der hat eine schwellspannung von 3V und mein µC liefert ja 5V.. das thema fällt mir leider etwas schwer, daher bin ich dankbar um jede Hilfe
oder diese hier?: https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/000161162DS01/datenblatt-161162-infineon-technologies-irlb3034pbf-mosfet-1-n-kanal-375-w-to-220ab.pdf https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/000161163DS01/datenblatt-161163-infineon-technologies-irlb3036pbf-mosfet-1-n-kanal-380-w-to-220ab.pdf Es sollte ja ein logik-level mosfet sein
Patty H. schrieb: > der hat eine schwellspannung von 3V Nein. Muss man es eigentlich Jedem Deutschen einzeln erklären. Unterhalb von 3V ist der MOSFET schlicht und einfach nur AUS. Voll eingeschaltet ist er bei der Spannung, bei der ein RDS(on) im Datenblatt angegeben ist (und vom Hersteller damit garantiert), in deinem Exemplar 10V. Dazwischen ist er irgendwie halb-leitend, in Analogbetrieb, mindestens bis zur doppelten Schwellspannung also 2 x UGS(th). Du suchst einen LogicLevel MOSFET, z.B. IRLZ34 (wenn es steinalte TO220 sein müssen).
oh ok verstehe. Aber warum sind da mehrere Vgs für Rds(on) angeben= Welchen unterschied haben sie? Weil das IRLZ34 hat ja auch Vgs=10V,5V und 4V
Patty H. schrieb: > Welchen unterschied haben sie? > Weil das IRLZ34 hat ja auch Vgs=10V,5V und 4V Ganz leicht unterschiedlich garantierte RDS Widerstände.
Was genau heißt das? :D Heißt das etwa, wenn meine load einen doch etwas höheren widerstand hat, dass die Vgs auch größer ist? Das wäre ja dann suboptimal wenn der transistor auf einem nicht mehr voll eingeschlatet ist. Sry, ich bin echt ein anfänger auf dem gebiet :/
Der Fet ist sicher nicht der ideale Typ. Mir fehlt aber vor allem die Gnd Verbindung zwischen Arduino und den 2 Netzteilen.
Miu schrieb: > Heißt das etwa, wenn meine load einen doch etwas höheren widerstand hat, > dass die Vgs auch größer ist? Nein, Wirklungsrichtung ist vom Gate zur Drain-Source Strecke. Bei höherer Gate-Spannung ist der Drain-Source Widerstand halt kleiner. Dein Lastwiderstand ist egal, er führt natürlich zu einem durch ihn begrenzten Strom den der MOSFET aushalten muss, und das kann er um so besser, um so geringer sein Einschaltwiderstand ist weil dann weniger Verlustleistung und somit weniger Wärme an ihm ensteht.
Puh okay, also muss ich im Prinzip nur darauf achten, dass die Vgs durch den Arduino (oder Labornetz..?) gegeben für die das angegebene Rds(on)? Ich verstehe leider immernoch nicht, wann ich welche Vgs habe :/
Miu schrieb: > Vgs V -> Spannung g -> Gate s -> Source Das ist also die Spannung, mit der du den MOSFET ansteuerst. Aus dem Datenblatt deines MOSFETS (International Rectifier??) kann man jetzt rauslesen: je höher die Steuerspannung, desto geringer der Widerstand des Mosfets. Für deine Anforderung max. 500mA ist das egal, ob 0.035 oder 0.06Ohm. Weil?? ... Der Verlust am Transistor heizt diesen nicht sehr auf. (0.06 * 0.5 * 0.5 = 0.015) Wenn aus deinem Arduino 5V rauskommen, hast du am MOSFET eine Vgs von 5V.
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Miu schrieb: > Ohje okay, woran erkenne ich das? und könntest du einen geeigneten > empfehlen? Das steht doch in den PDF!
aah verstehe! Vielen Dank für die Erklärung :) Das bedeutet dass mein voriger mosfet nicht geeignet war, weil der eine Steuerspannung von 10V hatte, auch wenn Rds(on)=0.032 Ohm relativ gering ist und mein Arduino ja aber nur 5V ausgeben kann..?
Ralf G. schrieb: > Wenn aus deinem Arduino 5V rauskommen, hast du am MOSFET eine Vgs von > 5V. Und es wäre zulässig da 16 bzw. 14A drüberzujagen. (Wenn man's gekühlt kriegt.) Und jetzt siehst du auch ;-) dass unter 4V das vermutlich ganz schnell weniger wird: Bei einer Schwellspannung Vgs(th) und einer Versorgungsspannung von 1..2V sind's nur noch 250µA!
Nein, du hast es nicht verstanden. Lies nochmal das PDF Kapitel 2.2.2 Im Datenblatt steht, ab welcher Spannung der Transistor so gerade eben zu leiten beginnt. (Vgsth) = mindestens 2,1 V und höchsten 4 V (bei 25°C) Wie viel deiner hat, hängt vom Zufall ab. Also gehe vom schlechten Fall (4 V) aus. Wenn du den bei Aliexpress gekauft hat, ist es wahrscheinlich sogar Ausschussware mit mehr als 4 Volt. Gerade eben leiten reicht aber nicht, du willst etwas mehr als 1A fließen lassen. Also schaust du dir das Diagramm an. Typischerweise geht es hier bei 3V los und so ungefähr bei 4V bist du an dem Punkt, wo er genug Laststrom fließen lässt. Dein Transistor ist aber nur mit Glück ein typischer. Es kann auch gut sein, dass deiner erst ab 4 V leitet, also die ganze Kurve um 1V nach rechts verschoben. Dann brauchst du mindestens 5 V, damit er genug Laststrom fließen lässt. Wer Schaltungen vernünftig gestaltet, also so dass sie auch bei anderen Temperaturen zuverlässig funktionieren, näht nicht auf Kante sondern würde mindestens 6 V ans Gate anlegen. Du hast aber nur 5 Volt, ergo ist der Transistor nur mit Glück geeignet. Wie gesagt: Wenn er von Aliexpress ist, braucht er womöglich deutlich mehr Spannung. So ging mir das bisher mit allen MOSFET die ich von dort bezogen habe.
Noch eine Sache auf die du achten kannst: Wenn der Hersteller einen RDSon nur für 10V spezifiziert, dann verbirgt sich darin die Empfehlung, den Transistor nicht mit weniger Spannung anzusteuern.
@stefanus Weils vielleicht noch dazugehört: (Diagramm lesen ist für mich noch ein bisschen Wissenschaft.) PULSE DURATION = 80µs DUTY CYCLE = 0.5% MAX Ist das jetzt gut oder schlecht? ;-) Schneidet der Transistor im 'Normalbetrieb' eher besser ab? Oder sind das (wiedermal) unrealistische Annahmen aus der Marketingabteilung?
Vor allem sollte man mal die Masse deiner 3,6V an den Arduino anschließen, dann könnte das was werden. Und das Hipsterdenglisch "Die Load" solltest du dir abgewöhnen. Der Lastwiderstand, die Last oder der Verbraucher beschreiben das Objekt in vorzüglichstem, fachlich korrektem Deutsch. Es sei denn du stehts auf "Die Hard" ;-)
Ralf G. schrieb: > PULSE DURATION = 80µs > DUTY CYCLE = 0.5% MAX > Ist das jetzt gut oder schlecht? ;-) Da geht es um thermische Aspekte bei hohen Belastungen, die sind für deinen Fall ziemlich irrelevant.
Miu schrieb: > Widerstand der load ca. 3 Ohm und Versorgungsspannung 3.6V und 300..500mA passen nicht zusammen.
Stefan F. schrieb: > Da geht es um thermische Aspekte bei hohen Belastungen, die sind für > deinen Fall ziemlich irrelevant. Konkret: > PULSE DURATION = 80µs > DUTY CYCLE = 0.5% MAX Damit haben sie die Eigenschaft ermittelt, die das Diagramm darstellt. Die haben direkt 25V an den Transistor angelegt, ohne Lastwiderstand. Überlege mal wie viel Watt Verlustleistung das sind 25 V * 15 A = 375 Watt Die verträgt der Transistor natürlich nur ganz kurz.
Beitrag #7256913 wurde vom Autor gelöscht.
Ralf G. schrieb im Beitrag #7256913:
> 1/2% Pulsdauer klingt für mich nicht nach Belastung
Immerhin haben die Pulse an oberen Ende des Diagramms 375 Watt. So viel
Energie können Transistoren dieser Bauform nie und nimmer schnell genug
ableiten. Deswegen heizt er sich im Silizium erheblich stärker auf, als
man von außen messen kann. Wenn du die Impulse zu lang machst oder die
Pausen zu kurz, schmilzt das Silizium.
Versuchs mal mit einem VeggieFET. Der braucht gar keine Spannung und funktioniert auf Haferbasis
Stefan F. schrieb: > Überlege mal wie viel Watt Verlustleistung das sind Ich hatte das erst nach dem Abschicken meines Beitrages gelesen (und eigentlich gleich gelöscht). Leuchtet ein!
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