Ernst gemeinte Frage, da ich dazu erstaunlich wenig gefunden habe! Ein aktuelles Leergehäuse von QNAP oder Synology mit 4 Schächten kostet ungefähr 450 EUR mit 4 GB RAM. Das hat dann einen Celeron J4125 von 2019. Für den Preis bekommt man auch einen kompletten Einsteiger-PC mit 8 oder 16 GB RAM, SSD und/oder HDD. Ich weiß, das ist alles sehr grob über den Daumen, aber es geht nur um die Größenordnung. Wenn das NAS etwas besser ausgestattet ist mit mehr RAM, HDMI etc. wird es schnell noch deutlich teurer. Warum ist das so? Und warum sind die Prozessoren in den NAS so alt? Das neu erschienene Synology DS923+ hat einen AMD Ryzen R1600 von 2019. Das wohl ebenso neue QNAP TS-x53E hat einen Celeron J6412. Der ist immerhin von Q1/2021, damit aber auch schon fast zwei Jahre alt. Mir geht es dabei nicht um Leistung, sondern darum, dass neuere Prozessoren hoffentlich effizienter sind. Das soll kein Rant sein, sondern ich verstehe es wirklich nicht...
Du zahlst nicht nur die Hardware. Mit dabei ist auch die Software und die für Laien einfache Bedienung.
Horst M. schrieb: > Für den Preis bekommt man auch einen kompletten Einsteiger-PC mit > 8 oder 16 GB RAM, SSD und/oder HDD. Wenn Du jetzt noch jemanden bezahlst, der daraus ein NAS macht, wird es teurer. Und wenn Du es selbst kannst, brauchst Du auch kein Fertig-NAS. Horst M. schrieb: > Und warum sind die Prozessoren in den NAS so alt? Weil sie für die Anwendung völlig ausreichen, immer noch hergestellt werden und man nicht Firmware für etliche verschiedene Hardware-Versionen pflegen will, wenn es nicht sein muss. Horst M. schrieb: > Das wohl ebenso neue > QNAP TS-x53E hat einen Celeron J6412. Der ist immerhin von Q1/2021, > damit aber auch schon fast zwei Jahre alt. Das ist die aktuelle Celeron-J-Generation.
Hmmm schrieb: >> Das wohl ebenso neue >> QNAP TS-x53E hat einen Celeron J6412. Der ist immerhin von Q1/2021, >> damit aber auch schon fast zwei Jahre alt. > > Das ist die aktuelle Celeron-J-Generation. Der AMD ist durchaus auch noch aktuell. Die R1000 sind embedded Modelle und da sind sehr viel längere Produktzyklen üblich als bei Spielprozessoren. Und so groß sind die Entwicklungsschritte in den letzten Jahren nun auch nicht mehr. 2-3% mehr Rechenleistung bei gleichem Stromverbrauch, sehr entscheidend bei einem NAS wo die CPU die meiste Zeit vor sich hin schläft:-) - https://www.amd.com/en/products/embedded-ryzen-r1000-series
Horst M. schrieb: > Wenn das NAS > etwas besser ausgestattet ist mit mehr RAM, HDMI etc. wird es schnell > noch deutlich teurer. Warum ist das so? Für Prozessoren im Markt von Embedded-Lösungen kann Intel nicht die gleichen Preise verlangen, wie im Notebook-Markt. Die sind für ihre Leistung viel billiger als jene, die für Notebooks gedacht sind. Das geht direkt in den Preis von Appliances ein. In den J4000 Celeron stecken strukturell ähnliche Cores, wie sie in den aktuellen Alder Lake CPUs als Efficiency Cores Dienst tun. Allerdings in der alten und günstigen 14nm Fertigung, weil die aktuelle Fertigung für die Mainstream-CPUs gebraucht wird, zudem immer noch teurer sein dürfte.
Horst M. schrieb: > Für den Preis bekommt man auch einen kompletten Einsteiger-PC mit > 8 oder 16 GB RAM, SSD und/oder HDD. Schon die Funktion "lass die entsprechende LED der Festplatte die raus muss, während dem Betrieb blinken" kostet. Beim RAM gibt's keinen großen Unterschied. Wenn du etwas hochwertiges willst, dann bau dir ein TrueNAS System mit ECC RAM und Mainboards von Supermicro mit ECC Support, CPU muss auch passen. Das kostet dann auch Geld, aber ab ca. 4-6 Festplatten macht das Sinn.
Nano schrieb: > Wenn du etwas hochwertiges willst, dann bau dir ein TrueNAS System mit > ECC RAM und Mainboards von Supermicro mit ECC Support, CPU muss auch > passen. > Das kostet dann auch Geld, aber ab ca. 4-6 Festplatten macht das Sinn. Es finden sich immer wieder günstige (<150.-) Server mit SAS Bays und entsprechenden Controllern auf eBay. Hab selber sowas. Den RAID Controller das RAID auszutreiben war wirklich nicht einfach... Wenn du deine Zeit nicht rechnest und dir der Stromverbrauch nicht stört, dann ist sowas unschlagbar. 73
Nano schrieb: > Das kostet dann auch Geld, aber ab ca. 4-6 Festplatten macht das Sinn. Als Home-NAS mit 4 Disks, plus eine extern an USB für Backup, verwende ich einen HP Microserver mit AMD Athlon II Neo N36L 2x 1.30GHz CPU. Diese runtergetaktete CPU für den Embedded-Markt war schon nicht mehr frisch, als ich den Server 2011 kaufte. Schnell genug für 1 GBit Ethernet ist sie aber. Damals wie heute. Was bringt es, da mehr Power reinzustecken? Klar, bei 2,5-10 Gbit Netzwerk sieht das anders aus. Aber das ist auch heute noch ein Heimnetzwerk der deutlich gehoben Klasse. Erst wenn genug anspruchsvolle Clients zusammenkommen, um eine NAS mit vielen parallelen I/Os auf viele parallele Disk wirklich zu stressen, wenn man Komprimierung will, Verschlüsselung will, wird das relevant. NAS-Boxen von QNAP und Synology sind eierlegene Wollmilchsäue mit haufenweise Zusatzdiensten. Da kann das für die Zusatzdienste relevant sein. Bei einem simplen Gigabit-Fileserver eher nicht.
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Hallo, hier läuft ein NAS542 von Zyxel. Davor ein NAS325, davor ein NAS320. Kriterium damals war ein günstiger Preis und zuverlässiges Streaming zum Mediaplayer per SMB. Alle Zusatzfunktionen außer FTP sind abgeschaltet. Transfer über GB-LAN beim kopieren um 95MB/s. Ein parallel am TV laufender Stream läßt sich durch nichts beeindrucken, auch nicht BR-File mit Spitzen von über 40MBit/s. Zweite angenehme Überraschung war, daß vernünftige NTFS-Unterstürzung drin ist. Jetzt beim NAS542 mit USB-3 trifft das auch bei externer USB-HD zu. Genau dafür wollte ich damals ein NAS haben. Das NAS542 habe ich letztens für 199€ gesehen, das ist doch merklich günstiger als Synology oder QNAP. Am Zyxel hängz mittlerweile am USB3 ein QNAP TR-004 mit 4x4TB dram. Gruß aus Berlin Michael
Ok, verstehe die Punkte. Aber für einen Normal-Käufer, der die Preise bei PCs gewohnt ist, ist es bei der vergleichsweise schwachbrüstigen Hardware nicht so leicht nachvollziehbar, warum die Dinger so viel kosten - gerade wenn auch noch ältere CPUs drin sind, weil die eben "noch ausreichen" (ein Gedanke, den beim Kauf eines PCs wohl kaum jemand hat). Und Kosten für eine Windows-Lizenz fallen auch nicht an. Klar gibt es die Entwicklungskosten für das NAS OS, aber dass die - wieder im Vergleich zur PC-Welt - so hoch sind, dass das am Ende die hohen Preise erklärt, finde ich wie gesagt schwer nachvollziehbar.
dehenry schrieb: > Klar gibt > es die Entwicklungskosten für das NAS OS, aber dass die - wieder im > Vergleich zur PC-Welt - so hoch sind, dass das am Ende die hohen Preise > erklärt, finde ich wie gesagt schwer nachvollziehbar. Schon mal reingesehen, was z.B. bei QNAP alles an Software dabei ist, bzw. kostenfrei zur Verfügung steht? Die will gepflegt werden, das sind nicht nur Entwicklungskosten. Im Preis eines QNAP Gerätes sind Updates und Security-Fixes für eine ziemliche Ewigkeit enthalten, vielleicht 10 Jahre oder so. Die entstehenden Kosten müssen auf den Gerätepreis umgelegt werden. Man darf die Kosten einer NAS Appliance nicht als "Hardware plus Taschengeld" betrachten. Die Arbeitskosten der Software spielen eine erhebliche Rolle. Wenn dir das zu viel ist, bau sie selbst.
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dehenry schrieb: > Ok, verstehe die Punkte. Aber für einen Normal-Käufer, der die Preise > bei PCs gewohnt ist, ist es bei der vergleichsweise schwachbrüstigen > Hardware nicht so leicht nachvollziehbar, warum die Dinger so viel > kosten Das sind keine Mainboards von der Stange, sondern Spezialanfertigungen mit deutlich geringerer Stückzahl. Davon werden zwar auch ein paar zehntausend produziert, aber eben nicht ein paar Mio.
dehenry schrieb: > Ok, verstehe die Punkte. Aber für einen Normal-Käufer, der die Preise > bei PCs gewohnt ist, ist es bei der vergleichsweise schwachbrüstigen > Hardware nicht so leicht nachvollziehbar, warum die Dinger so viel > kosten Hör auf zu jammern. Wenn dir die Preise nicht gefallen dann kauf halt nicht. Zwingt dich niemand. Bau dir selber was. Als Vollchecker sollte das doch kein Problem für dich sein.
Hannes, was für ein hilfreicher und kluger Beitrag! An den Rest: Danke!
Warum es Leute gibt, die diese Synology/Qnap Geräte kaufen, erschliesst sich mir auch nicht. Vermutlich Einfachheit beim Einrichten/relativ geringer Stromverbrauch? Letztes ist bei mir nicht relevant (15-17 Cent/kWh). Selbst ein schon etwas in die Jahre gekommener Dell 720xd (mit 12x8TB) tut noch immer seinen Dienst als Backup Server (in meinem Fall mit FBSD - wer da ein GUI haben will nimmt halt TrueNAS)
Eric schrieb: > Warum es Leute gibt, die diese Synology/Qnap Geräte kaufen, erschliesst > sich mir auch nicht. Auspacken, einschalten, läuft. > Letztes ist bei mir nicht relevant (15-17 Cent/kWh). Dass jemand, der beispielsweise 60ct/kWh zahlt, einen etwas anderen Bezug zum Thema Stromverbrauch hat, ist dir aber schon klar?
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(prx) A. K. schrieb: > Dass jemand, der beispielsweise 60ct/kWh zahlt, einen etwas anderen > Bezug zum Thema Stromverbrauch hat, ist dir aber schon klar? Darum habe ich ja den relativ geringen Stromverbrauch einer eher schwachbrüstigen CPU als Argument genannt. Ohne ZFS und im SOHO Bereich reich da ja auch ein Celeron aus. Sofern das Gerät dann auch wirklich nur als NAS genutzt wird und nicht auch noch als Virtualisierungsserver.
Eric schrieb: > und nicht auch noch als Virtualisierungsserver Auch da steckt der Teufel im Detail. Wenn die VM sowas in der Art eines Pi-holes oder Mailservers ist, spielt die Leistungsfähigkeit keine Rolle.
Eric schrieb: > Warum es Leute gibt, die diese Synology/Qnap Geräte kaufen, > erschliesst > sich mir auch nicht. > Vermutlich Einfachheit beim Einrichten/relativ geringer Stromverbrauch? > Letztes ist bei mir nicht relevant (15-17 Cent/kWh). > Wie hier schon geschrieben wurde, wer nicht gerade die besonderen Funktionen der Synology/QNAP braucht, ist mit den preiswerten Zyxel NAS gut bedient. Hier läuft ein Zyxel NSA325 V2 (warum Zyxel da NSA als Modellbezeichnung statt NAS gwewählt hat, weiß wohl nur Zyxel selbst) seit Jahren vollkommen problemlos als NSA. Gruß Old
Rack 1. 33-36 kW/Woche. Daran hängt das Backup-NAS, ein 1U Server (OPNSense) und ein 48 Port Switch (Brocade). (Alle Geräte 10Gbit/s) Internet 10Gbit/s (UP/DOWN) Ein Upgrade auf neuere Hardware würde sich da erst in einigen Jahren rechnen.
Eric schrieb: > kW/Woche Zieh dich lieber schon mal warm an. ;-) Aber ich sehe schon, ein ganz typisches Home-Szenario. > Ein Upgrade auf neuere Hardware würde sich da erst in einigen Jahren > rechnen. Kenne ich. Mein Microserver hat auch ein paar mehr Watt drauf, als heute üblich. Aber das kriege ich mit einem neuen nicht wieder rein, da der nicht nur NAS ist.
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Rack 1. 33-36 kW/Woche. Daran hängt das Backup-NAS, ein 1U Server (OPNSense) und ein 48 Port Switch (Brocade). (Alle Geräte 10Gbit/s) Internet 10Gbit/s (UP/DOWN) Ein Upgrade auf neuere Hardware würde sich da erst in einigen Jahren rechnen. (prx) A. K. schrieb: > Aber ich sehe schon, ein ganz typisches Home-Szenario. ;-) Natürlich. Beruflich habe ich mit mehreren RZ zu tun. Fast alles Openstack-Gedöns. Da muss einiges mehr weggekühlt werden ;)
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