Hi. Wenn ihr einen Batteriespeicher Marke Eigenbau hättet, würdet ihr dann das Netz dahinter als Insel machen oder würdet ihr es Netzsynchron machen? 1. Insel: PV-Module, Kleinwindrad und Moppel laden über DCDC Wandler direkt die Akkus. Das Hausnetz wird dann teilweise direkt über einen Inselwechselrichter versorgt. Stromkreise mit "Starkverbauchern" wie z.B. Küche bleiben ganz normal auf dem Stromnetz. Die anderen Stromkreise wo überwiegend Kleinleistungsgeräte betrieben werden (z.B. Wohnzimmer) werden in der Verteilung von Drehstrom auf Wechselstrom umgebaut (FI und Kammleiste wird getauscht). Dann wird vor dem FI ein Schütz eingebaut (2NO/2NC, mit dem zwischen Normalnetz und Insel umgeschaltet werden kann. Steuerspannung ist 230V AC vom Wechselrichter. Wenn der Wechselrichter nichts liefert (Akkus leer, Überlastsicherung ausgelöst, Störung), fällt das Schütz ab und alles geht auf Normalnetz. Es wird noch ein Zeitrelais (Eltako MFZ12DX) vorgesehen, so dass zu schnelles hin und herschalten verhindert wird. Das Inselnetz wird über eine 3x2,5mm² Leitung zugeführt und hat eine maximale Belastbarkeit von 3000 W. Vielleicht gönnt man sich sogar einen Hybridwechselrichter von Victron, Growatt, Greencell usw. Dann hat man alles in einem, dank eingebauter Transferschaltung spart man sich sogar das Umschaltschütz. Für Störungsfälle würde ich dann aber trotzdem noch einen manuellen Bypass Schalter vorsehen. 2. Netzsynchron: Ich kaufe ganz normal ein Balkonkraftwerk mit 600 W Modulwechselrichter und nutze die Vereinfachte Anmeldung für Balkonkraftwerke. Bei dem Modulwechselrichter achte ich darauf, dass dieser 2 String Eingänge mit jeweils einer eigenen MPPT hat. An String 1 hängt ganz normal das PAnel vom Set. An String 2 hängt mein Eigenbau-Batteriespeicher. Es gibt wohl einige Modulwechselrichter, die den Anschluss an eine 24V Batterie Schadfrei überleben. Eventuell hängt man zwischen Batterie und Modulwechselrichter noch einen regelbaren Buck-Boost-Wandler (CC-CV). Dadurch sollte das Risiko, den Modulwechselrichter durch Anschluss einer Batterie zu grillen, deutlich sinken, da man über den Wandler ja eine Strombegrenzung hat. Außerdem könnte man über den Wandler die Einspeiseleistung regeln und evtl eine Regelung aufbauen, die dafür sorgt, dass vom kostbaren Batteriestrom nichts an den Stromversorger fließt. Am Batteriespeicher hängt dann meine 4 kWp Eigenbau PV Anlage, Kleinwindrad und Moppel. Oder man nimmt ganz normal ein 600W Balkonkraftwerk mit Anmeldung. Dann nimmt man den selbstgebauten Batteriespeicher und schaltet über ein Relais das Ladegerät ein, sobald das Balkonkraftwerk tatsächlich einspeisen würde. Die Rückspeisung nachts macht man über einen billigen Grid Tie Inverter vom eBAy Chinesen. Da gibts welchem wo man die Einspeiseleistung per Poti regeln kann, den könnte man z.B. auf 100W Dauerstrich-Rückspeisung stellen und nachts per Relais zuschalten. Und die 100W bekommt man mit der Grundlast locker weg, so dass nix dem Netzbetreiber zugute kommt. Für den Brownout/Blackout müsste man sich dann nochmal separat einen kleinen Wechselrichter aus dem KFZ Bereich in die Schublade legen und bei Bedarf an die Batterie anschliessen. Was würdet ihr machen? Ich tendiere momentan eigentlich zur Insel, da es regelungstechnisch für mich einfacher ist, wenn ich einen Wechselrichter nehme, der technisch gar nichts ins Netz einspeisen kann. Und man umgeht wohl viele Probleme mit dem Netzbetreiber. Wobei ich gehört habe, dass ein automatischer Transferschalter oder eine Nachlademöglichkeit vom öffentlichen Netz schon dafür sorgt, dass es rechtlich keine Insel mehr ist. Dann müsste man das Ganze als Notstromanlage deklarieren. Die Tauglichkeit zur Notstromversorgung ist mir tatsächlich sehr wichtig. Natürlich ist es mir auch wichtig, dass ich so viel wie möglich "legal" selbst bauen kann, meine Stromkosten senken kann, wenig Strom an den Netz-Betreiber verliere und keinen Papierkram habe.
Naja Vollinsel ohne Netzunterstützung. Ist aber 3phasig mit 15 kW. Aber sind auch gut 18 kWp. Moppel fürn Winter brauchst trotzdem. Oder halt ne Holzheizung.
Lukas schrieb: > Was würdet ihr machen? Weder-noch. Der komplette Umbau eines Hauses geht nur, wenn du neu baust, und die Aufteilung passt trotzdem nie. Nie wenigstens 600W in den eigene Herd zu stecken weil er an der falschen Phase hängt ist auch blöd, Das vorhandene Stromnetz hat den Vorteil, die 3 Phasen für dich zu verteilen. Grid Tie Inverter liefern allerdings nur Strom, so lange das Netz nicht ausfällt. Fällt es aber aus, geht auch ein Wechselrichter nicht mehr, wenn du gerade eben etwas mehr Strom verbrauchst, als der Wechselrichter liefern kann. Man speist also entweder tagsüber Strom ins Netz ein und verbraucht so viel selbst wie man eben braucht, verschenkt den Rest, und bezieht nachts Strom aus dem Netz. Die Investitionskosten ohne Akku sind deutlich geringer, sagen wir halb so hoch. Oder man lädt aus den Solarmodulen Akkus, und speist über einen grit tie inverter genau so viel Strom ein, wie das eigene Haus gerade verbraucht, dank zweitem 3-Phasen-Zähler ermittelt. Das sieht dann so aus. Ob sich der Akku amortisiert, wird man sehen, dazu muss er so lange halten wie die Werbung verspricht. Es ist jedenfalls knapp und wohl erst in 10 Jahren Amortisationszeit zu erreichen. Ohne Eigenbau amortisiert es sich wohl nie. Überlege alleine wie viel Strom du verbrauchst: Vielleicht 4000kWh also 1200 EUR im Jahr bei 30ct/kWh. Selbst mit Akku hast du Glück, 25% davon einzusparen. Für die 300 gesparten EUR bekommst du eine Amortisation in 10 Jahren nur von 3000 EUR Investitionskosten. Je kleiner die Anlage, um so besser sieht es übrigens mit deren Amortisation aus. Ja, es gibt Wechslrichter die immer grid tie ins Netz einspeisen, einen davon völlig unabhängigen am Netz hängenden Akku aufladen, und bei Netzausfall per Schütz das Netz abtrennen und auf Inselnetz umschalten können. Aber den Preis willst du nicht wissen, die amortisieren sich nie (wie SMA Sunny Island ). P.S.: Dieser Beitrag entstand völlig aus Akku-Strom.
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Welchen zweiten Zähler hast du verwendet und welchen Grid Tie Inverter und wie hast du beide verbunden? Ist das ganze mit offizieller Hardware oder machst du einfach "Guerilla" mit nem China Grid Tie? Eventuell macht es bei dem Balkonkraftwerk auch noch Sinn, keine Südausrichtung zu wählen, sondern mit 2 Strings zu arbeiten, in Ost-West Ausrichtung. Weniger Peak zur Mittagszeit, aber dafür morgens und Abends länger Strom. Wenn man nun noch 1,2 tagsüber kWh weg speichern könnte, um dann 12 Stunden lang 100 W nachts einzuspeisen, wäre das schon nicht schlecht. 1,2 kWh schaffen 2 mittelgroße Autobatterien im 24V System, diese Investition ist überschaubar. Vielleicht kann man nachts einfach die Panels per Relais weg schalten und über die Batterie was einspeisen. Welche Modulwechselrichter sind ab Werk "Batterietolerant" und speisen an einer 24V Bleibatterie dann ca 100 Watt ein? Einen "richtigen" Batteriespeicher von bekannten Solarfirmen, am Besten noch von einer Fachfirma installiert, das lohnt sich nicht. Wenn kommt überhaupt nur die "Bastellösung" in Frage. Falls der Aufwand zu groß wird, würde ich mich bei der Batterieanlage vielleicht auch drauf beschränken, nur den ganzen Kleinkram wie Router, NAS usw direkt via passenden DCDC Wandlern über die Batterie zu betreiben. Und dann ein Shelly in die Zuleitung vom Balkonkraftwerk, sobald es über ca 300 W geht, wird die Batterie über ein Ladegerät geladen.
Michael B. schrieb: > Grid Tie Inverter liefern allerdings nur Strom, so lange das Netz nicht > ausfällt. Fällt es aber aus, geht auch ein Wechselrichter nicht mehr, > wenn du gerade eben etwas mehr Strom verbrauchst, als der Wechselrichter > liefern kann. Das ist bei jedem Generator so, unabhängig von Grid Tie. Mit Grid Tie hast du im Normalfall den besten Wirkungsgrad. Das ist für Balkonsolar entscheidend. Die Frage wie man ins Haus einspeist, stellt sich aufgrund der geringen Leistung eh nicht. Wenn du im Winter mehrere Tage brauchst um einen 12V 30Ah Akku zu laden, kannst du damit ein paar led-Leuchtmittel befeuern. Da sind Kerzen wohl doch die bessere Wahl.
Lukas schrieb: > Welchen zweiten Zähler hast du verwendet und welchen Grid Tie Inverter > und wie hast du beide verbunden? DRT428M-2 + SoyoSource GTN 1000 + Arduino mit RS485 Shields. Lukas schrieb: > Welche Modulwechselrichter sind ab Werk "Batterietolerant" Einfach: Diejenigen, bei denen der Hersteller das in der Werbung erwähnt. Die haben dann auch eine einstellbare Spannung unterhalb der sie abschalten. Aber sie müssen auch regelbar sein, sonst ist dein Akku ruck zuck leer und dein teurer Akkustrom ins Netz gespeist. Lukas schrieb: > speisen an einer 24V Bleibatterie dann ca 100 Watt ein? Witzlos. Selbst Solarakkus mit 600 Ladezyklen (a 50% DoD) kosten mehr, als der Strom vom Netzbetreiber. Nur LiFePo4 ist günstig genug (weil angeblich so langlebig).
Lukas schrieb: > Wenn ihr einen Batteriespeicher Marke Eigenbau hättet, würdet ihr dann > das Netz dahinter als Insel machen oder würdet ihr es Netzsynchron > machen? Das kommt darauf an. 1) Was ist Deine Prorität? Autarkie und Versorgungssicherheit bei Netzausfall oder finanzielle Amortisation? 2) Die ist Dein Strombedarfsprofil? Beispiel: Ich brauche Strom nur zum Kochen, Kühlen, Leuchten und Rechnerbetreiben. Kochen kann ich auch ohne Strom und Gas. Heizen eh. Bleibt also Licht, Kommunikation/Rechner und Kühltruhe. 3) Wie groß wäre Dein Aufwand für eine Zweitinstallation? 4) Wie gehst Du mit Stromausfall um? Stromausfall ist halt so... oder: Stromausfall betrifft nur die Anderen, ich habe Strom? Oder: Ich denke, es gibt keinen Stromausfall!
Hi. Die oberste Priorität ist tatsächlich Notstromversorgung, jedoch nicht für alles, sondern hauptsächlich für Beleuchtung, TV, WLAN, usw. Ich habe die Möglichkeit, ein zweites Netz aufzubauen, weil ich eine Reserve-Zuleitung in die Wohnung liegen habe. Die Hauptleitung ist 5x16. Zusätzlich habe ich ein 7x1,5 von der HV zur UV liegen und von der Wohnung in den HWR läuft ein 3x2,5 und ein 5x2,5. Im Vom HWR bestehen auch Verbindungen zur HV mit 2,5mm² weil Kraftstrom und Therme nicht über die Wohnung laufen. Durch den HWR laufen auch die gesamten Außen-Stromkreise von der HV zur Garage und in den Garten. Momentan mache ich den Notstrom so, dass ich eine Schuko Leitung mit offenen Adern liegen habe, die im Fall des Falles mit Flex-Wagos an einer Abzweigdose angeklemmt wird, um dann mit dem Aggregat rückwärts über den HWR einzuspeisen. Natürlich muss ich den Hauptschalter in der HV raus nehmen. Die zweite Prio ist, dass von meiner Anlage so wenig Strom wie möglich verpufft durch Einspeisung an den Netzbetreiber bzw Nichtnutzung. Natürlich soll die Anlage auch Strom einsparen. Ziel ist, den Stromverbrauch um 20% zu senken, um auf Jahressicht innerhalb der Strompreisbremse zu bleiben. Mein Durchschnitts-Stromverbrauch ist rund 450 Watt, schwankt je nach Tageszeit um ca +/- 200 W. Spitzenleistung sind ca 20 kW. Die echte Grundlast beträgt rund 150 Watt, darunter fällt es nie. Der SoyoSource GTN 1000 ist aber kein in DE erlaubter Grid Tie Inverter, oder? Welche Probleme könnten auftreten, wenn man so ein Ding in Deutschland verwendet?
Du meldest die Anlage mit einem anderen an und baust dann um, ferrtisch.
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