Hallo, mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. Die Kühlschränke werden sofort angehen und die elektronischen Netzteile ziehen ja auch einen deutlichen Einschaltstrom. Gibt es da gesicherte Vorgehensweisen oder werden die Abnehmer aufgefordert alles abzuschalten und erst nach und nach wieder einzuschalten?
loeti2 schrieb: > mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. > Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder > angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. Die Sicherungen im Netz sind ausreichend träge.
loeti2 schrieb: > mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. > Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder > angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. Wenn im Mittelspannungsnetz mal eine Störung auftritt, dann hat man genau die Gleiche Situation... Bei einer gelpanten Abschaltung würde man wahrcheinlich in der Hochspannungsebene abschalten um Lastschwerpunkte los zu werden. So ein UW hat aber auch da mehrere Abgänge an der Sammelschiene und auch sonst könnte man im Mittelspannungsnetz gezielt schalten. Je nach Netzstruktur kann da manuell oder aus der Ferne geschaltet werden. Hoffen wir mal, das es nicht nötig sein wird!
loeti2 schrieb: > Hallo, > mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. > Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder > angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. Sehr gute Frage, das hat ja noch niemand ausprobiert.
Stan schrieb: >> mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. >> Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder >> angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. > > Sehr gute Frage, das hat ja noch niemand ausprobiert. Nun, vor einigen Jahren gab es ja in Westfalen einen wetterbedingten, größeren Stromausfall. M.W. gab es da nach dem Reparaturen keine größeren Probleme beim Wiedereinschalten.
Hallo loeti2, loeti2 schrieb: > Hallo, > mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. > Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder > angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. Einfach so. > > Die Kühlschränke werden sofort angehen und die elektronischen Netzteile > ziehen ja auch einen deutlichen Einschaltstrom. Ich verstehe, was Du meinst. > Gibt es da gesicherte Vorgehensweisen oder werden die Abnehmer > aufgefordert alles abzuschalten und erst nach und nach wieder > einzuschalten? Nein, die Kunden der Stadtwerke Hannover beispielsweise wurden am 13.7.2011 nicht gebeten, ihre elektrischen Geräte auszuschalten. Hier in der Südstadt dauerte der Ausfall nur 15-20 Minuten, dann war der Strom wieder da. Da wurde ja nur eine kleine Last an den gesamten Verbund angeschaltet. Anders sieht es aus, wenn Du europäischen Verbundnetzhack zusammenbacken musst. Der gelingt nicht auf Kommando...
loeti2 schrieb: > mal angenommen es gäbe eine Stromabschaltung. > Wie kann ein Haushaltnetz (Dorf/Stadt oder kleinteiliger) wieder > angeschaltet werden ohne daß sofort die Sicherungen fliegen. Als bei Euch das letzte mal der Strom ausfiel und anschließend wieder anging: flog da irgendeine Sicherung? Das Wiederanschalten eines Teilnetzes nach Stromausfall ist ein normaler Anwendungsfall und in der Bemessung der Sicherungen berücksichtigt. Wir wohnen auf dem Land am Ende einer längeren, nicht redundanten Mittelspannungsleitung aus der nächsten größeren Stadt, da passiert das 1-2 mal im Jahr, gerade bei Sturm.
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Ich habe hier z.B. eine ganze Reihe von Schaltnetzteilen, die im Standby-Betrieb laufen (PC, Monitor, Fernseher, Laptop, Ladegeräte für Handy und Drohne, Fritzbox, ein Switch und der Server). Alles zusammen keine hohe Leistungsaufnahme, aber bei einem "normalen" Stromausfall reicht der Einschaltstrom in Summe aus, um den B16 LSS für's Zimmer auszulösen. Dazu muss man aber auch sagen, ich habe hier ein extrem starkes Netz, das 110kV/MS-Umspannwerk steht 50 Meter entfernt und der MS/400V-Trafo steht einmal schräg über die Straße. Da gibts beim Wiedereinschalten keinen großen Spannungseinbruch wie evtl. im städtischen Gebiet oder einem weiter ausgedehnten Mittelspannungsnetz. Den letzten "Stromausfall" hier habe ich mitbekommen, wobei das sehr nach einer Kurzunterbrechung mit automatischer Wiedereinschaltung (KUAWE) oder Umschaltung des 110kV-Netzbereichs auf einen anderen Höchstspannungstrafo aussah, sprich der Strom war nur etwa eine halbe Sekunde weg. Dabei wurde mein LSS nicht ausgelöst, da waren die Zwischenkreiskondensatoren in den Netzteilen wohl noch ausreichend geladen. In älteren Mittelspannungsnetzen werden noch Schmelzsicherungen eingesetzt und die Lastschalter können nicht ferngeschaltet werden. Da passiert es beim Wiedereinschalten größerer Netzbereiche regelmäßig, daß einige dieser Sicherungen auslösen (was zur allphasigen Abschaltung der Lastschalter führt). Dann muss ein Elektriker zur Trafostation hinfahren, diese Sicherungen ersetzen und die Leitung manuell wieder einschalten. In neueren Netzbereichen, wo Fernschaltmöglichkeiten bestehen (und diese bei/nach Stromausfällen noch funktionieren), kann man das Netz auftrennen und kleinere Bereiche nacheinander wieder einschalten. Oder wenn ein Schalter beim Einschalten auslöst, kann man es nochmal probieren und dann bleibt er eigentlich auch drin. Weiter geht's mit den 400V-Abgängen der Mittelspannungs- Ortsnetzstationen. Die sind mit NH-Sicherungen geschützt und es hängen ganze Straßenzüge dran. Einem befreundeten Elektriker ist eine solche Sicherung mit 400A beim Wiedereinschalten eines zuvor wegen Bauarbeiten abgeschalteten Straßenzuges um die Ohren geflogen. Man hat sich danach entschieden, doch mal lieber die Hauptsicherungen einiger Häuser herauszunehmen. Von diesen Sicherungen werden also bei Netzwiederkehr ebenfalls etliche auslösen. Dann fehlt auf der Straße eine Phase und wieder muss ein Elektriker kommen, um die Sicherung auszutauschen. Früher bei Opa und Oma auf dem Dorf kam so ein Phasenausfall bei Sturm häufiger vor, weil dann Äste die Freileitungen beschädigten oder die Leiterseile aneinander gerieten. Der örtliche Pumpenbauer bzw. dessen Motorenwickler soll sich danach immer sehr über eine gute Auftragslage gefreut haben, Motorschutzschalter scheinen damals noch nicht allzu verbreitet oder schlecht eingestellt gewesen zu sein. Das nächste Problem sind die leistungsstarken Transformatoren selbst. Für diese stellt der Einschaltmoment die größte Belastung dar, weil das Magnetfeld noch nicht eingeschwungen ist. Das kann man bei Hoch- und Höchstspannungstransformatoren auch hören (https://www.youtube.com/watch?v=guTJC8UXzaA). Also kann man davon ausgehen, daß wenn so ein Trafo ausfällt, das meistens beim Einschalten passiert, selbst wenn solche Trafos lastlos eingeschaltet werden.
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Auf die Problematik beim Netzbetreiber haben wir ja keinen Einfluss. Mir wäre es lieb, wenn im Nulldurchgang eingeschaltet wird, haha. Wenn es einen Stromausfall gibt, werde ich natürlich einige Verbraucher ausschalten und erst wieder einschalten, wenn das Netz einige Zeit steht.
Ben B. schrieb: > Für diese stellt der Einschaltmoment die größte Belastung dar Die müsste man im Scheitel einschalten. Ist aber nicht mein Bier.
Danke alle die geantwortet haben, es scheint also je nach Sichtweise - kein - ein marginales Problem zu sein
Sowieso, weil ich immer noch nicht glaube, daß Stromabschaltungen nötig sein werden. Wenn wir einen echten Mangel an Strom hätten, dann könnten wir Frankreich keine Hilfe anbieten, die derzeit ein paar Probleme mit ihren in die Jahre kommenden Atomkraftwerken haben und bei uns wäre es nicht die Frage gewesen, OB unsere letzten drei Atomkraftwerke am Netz bleiben, sondern nur wieviele Jahre und wie schnell man die drei zum Jahreswechsel 2022 stillgelegten Blöcke wieder anfahren kann.
Käferlein schrieb: > Auf die Problematik beim Netzbetreiber haben wir ja keinen > Einfluss. > > Mir wäre es lieb, wenn im Nulldurchgang eingeschaltet wird, haha. > > Wenn es einen Stromausfall gibt, werde ich natürlich einige > Verbraucher ausschalten und erst wieder einschalten, wenn > das Netz einige Zeit steht. Vorbildlichssst!!! Weiß das inzwischen Jeder, was du für ein Mensch bist?
Hi, bei Frankfurter SÜWAG sind oder waren einmal Unterspannungsauslöser pro größerer Wohneinheit vorgeschrieben. Unser Hausmeister musste dann immer zu den von der Wohnungsbaugesellschaft betreuten Häusern raus und die wieder einschalten. Zum Beispiel in Kronberg. Das konnte dann schon mal dauern. Man sieht, nicht ganz abwegig diese EVU-TAB. ciao gustav
Ben B. schrieb: > Sowieso, weil ich immer noch nicht glaube, daß Stromabschaltungen nötig > sein werden. Wenn wir einen echten Mangel an Strom hätten, dann könnten > wir Frankreich keine Hilfe anbieten, die derzeit ein paar Probleme mit > ihren in die Jahre kommenden Atomkraftwerken haben und bei uns wäre es > nicht die Frage gewesen, OB unsere letzten drei Atomkraftwerke am Netz > bleiben, sondern nur wieviele Jahre und wie schnell man die drei zum > Jahreswechsel 2022 stillgelegten Blöcke wieder anfahren kann. Und das AKW-Land Frankreich hat auch mehr Erfahrung mit Lastabwürfen.
Das würde ich gar nicht so sehr auf Lastabwürfe schieben, Frankreich hat ein deutlich dünner ausgebautes Stromnetz, mit viel 220kV Altbestand und nur einkreisigen 380kV-Anlagen. Wenn sowas dann mal ausfällt oder für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden muss, führt das praktisch sofort zu Problemen auf den untergelagerten Netzebenen oder dazu, daß der Strom aus dem großen AKW nicht mehr dort hin transportiert werden kann, wo er gebraucht wird. Das ist dann kein Mangel an Strom, sondern ein Mangel an Transportkapazität.
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