Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Unterlage für Lasercutter


von Bernd (b_b304)


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Hallo,
ich habe hier einen kleinen Sculpfun S9 Lasercutter. Den benutze ich 
hauptsächlich zum schneiden von Holz (bis ca. 40x40cm).

Bisher verwende ich als Unterlage eine alte Metallplatte (?), die nochn 
im Keller rumlag. Das ist allerdings nicht ideal, da das Werkstück 
direkt auf der Platte aufliegt, und es so zu unschönen Verfärbungen auf 
der Unterseite kommt.

Kann mir jemand eine bessere Unterlage empfehlen? Häufig wir ja eine Art 
Edelstahl-Rost verwendet, aber da konnte ich bisher nichts Passendes in 
den umliegenden Baumärkten finden.

Wenn jemand einen heißen Tipp hat, was man nehmen könnte und wo man es 
bekommt, wäre ich sehr dankbar :-)

von -gb- (Gast)


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Nimm einen Spiegel, der wird auch nicht abgeschnitten.

von Bauform B. (bauformb)


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Sand, also dieses pulverige Zeug, das am Strand rumliegt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Bernd schrieb:
> da das Werkstück
> direkt auf der Platte aufliegt, und es so zu unschönen Verfärbungen auf
> der Unterseite kommt.

nach dem Schneiden das Holz mit Zitronensäurelösung waschen, entfernt 
den Teer. Funktioniert aber nur zeitnah, nicht Wochen später.

von Impro rulez (Gast)


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Drahtroste zum Abkühlenlassen von Plätzchen verwenden. Dann liegt die 
Holzplatte nicht direkt auf der Metallplatte herum, sondern hält 
Abstand, dadurch ist sie auch von der Unterseite belüftet.

https://m.media-amazon.com/images/I/71KU7Nu3h7L._AC_UL320_.jpg

von Hermann Kokoschka (Gast)


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Die "übliche" Lösung (für CO2-Laser) ist sowas hier:
https://www.ebay.de/itm/134069491518

von Ulrich K. (chattermark)


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Bauform B. schrieb:
> Sand, also dieses pulverige Zeug, das am Strand rumliegt.

Gemahlene Hochofenschlacke, auch als Strahlmittel bekannt, dürfte auch 
gut geeignet sein. Wie Sand auch eher Granulat.

Gruß,
U.

von Georg X. (schorsch666)


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Hi,

Im Prinzip eignet sich alles, was das Holz vom Untergrund abgebt.
Ich habe als Untergrund auch ein Blech und auf diesem verwende ich 
teilweise Nagelplatten oder auch mal ein Backofenrost.

Wichtig ist, dass man einen AirAssist verwendet. Dann gibt es überhaupt 
keine Schmauchspuren auf der Unterseite.

von Ulrich K. (chattermark)


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Georg X. schrieb:
>
> Im Prinzip eignet sich alles, was das Holz vom Untergrund abgebt.

Richtig. Aber die Unterlage sollte, gerade, wenn man mal mit mehr 
Leistung und dabei noch laaaangsaaaam arbeitet, erstens nicht anfangen, 
selbst in Spontanoxidation überzugehen (also nicht brennen), b) ist es 
in mehrfacher Hinsicht unschön, wenn der Laserstrahl reflektiert wird, 
was bei Metall schnell gegeben ist. Nicht nur, um eine 
Sekundärverkokelung des Werkstücks von unten zu vermeiden, sondern auch, 
um die Augen des Betreibers und seiner vielleicht nicht so sachkundigen 
Werkstattbesucher zu schützen. Im Zweifel haftet der Betreiber! Dem hier 
weiter oben gegebenen Tipp "Spiegel" würde ich keinesfalls Sympathie 
schenken.

Daher habe ich nun auch ein Auge auf Feinststeinzeug geworfen. Das wird 
im Zuge seiner Herstellung ja schon sehr warm gemacht, andererseits 
könnte eine längere lokale Erwärmung, wenn der Laser einen Fleck länger 
erhitzt, auch zu Materialspannungen führen, die eine spontane 
Desintegration (Zerbröseln) des Materials nach sich ziehen könnten.

Mein zumindest gedanklich idealer Aufbau ist:

Grundplatte des Tisches (was da ist), darauf die
Feinsteinzeugplatte (gibt es bis 60 x 90 cm², was ich so gesehen haben, 
darauf eine

Wabenplatte, bevorzugt aus Stahl, weil sich dünne und vom AirAssist 
wegzublasende Materialien darauf mit kleinen Neodym-Magneten fixieren 
lassen. Geht mit den üblichen Alu-Gittern nicht. Das Eisenzeugs rostet 
dann zwar irgendwann mal, aber wen kümmert's?
Irgendwas ist immer.

Gruß,
U.

von Jörg K. (joergk)


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Wenn du statt Feinsteinzeug Fermacell nimmst, ist der Zuschnitt sehr 
viel einfacher.
BTDT
Jörg

von Ulrich K. (chattermark)


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Suuuupertipp! Danke, und "unser" Hornbach, wo es das geben soll, ist 
genauso weit wie der Fliesenmarkt meines geringsten Mißtrauens weg.

Das Zeug dürfte dann auch genau das richtige für ne Rauchfangeinhausung 
sein. Prima!

mikrocontroller.net rulez! Und Ihr alle zusammen auch!
Danke!
Gruß,
U.

von Ulrich K. (chattermark)


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Und bei Holz, Papier, Pappe hilft gegen Schmauchspuren auch vorheriges 
Einpinseln der zu schneidenden Zonen mit Wasserglas, gibt es für kleine 
Taler im Baumarkt in der Farbenabteilung. Am besten, wenn möglich, 
beidseits, weil die von unten reflektierten Strahlen auch Blödsinn 
machen.

Gruß,
U.

von Peter G. (ham)


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Hallo

die richtigen Unterlagen nennen sich auch auf Deutsch üblicherweise 
Honeycomb auch wenn Wabenplatte wohl die technisch korrekte Bezeichnung 
ist.

Wie das ganze Hobby (uff - die Markengeräte mit 10W oder mehr 
Laserleistung und vernünftigen mechanischen Aufbau sind richtig teuer, 
Absaugung nach Draußen, Air Assist und Kleinkram kommt ja noch hinzu - 
mal sehen, ob die Preise sich wie bei den FDM 3D Druckern entwickel) 
sind die Honeycombplatten nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber was ich 
so bei Videos sehen kannte, haben sie doch ihren Sinn und lösen so 
manches Problem.

Allerdings darf man wohl keinen Wert darauf legen, dass diese Waben 
schön ansehnlich bleiben.

"Schmauchspuren" und eventuell (?)  sehr leichtes "eingravieren" (wohl 
erst bei der 20W + Leistungsklasse) scheint sich nicht verhindern zu 
lassen.
Aber Werkzeug muss funktionieren und nicht schön sein (bleiben)...

Mal ein Beispiel

https://www.youtube.com/watch?v=Ep0r3yOqhPA

Da kaum "Billig Lasercutter" in den mittlerweile doch vielen Videos 
behandelt werden, meine Frage an dich:

Was schafft dein Lasercutter in der Realität (5,5W Laserleistung - 
korrekt?) - wird Sperrholz (Multiplex) in  4mm oder gar 6mm sauber und 
schnell geschnitten (ich meine damit problemfrei - ohne 20 Versuche mit 
der Schnittgeschwindigkeit und Leistung bei jedem neuen Brett) -laut 
Werbung geht es angeblich bis 10mm...- , wie viel und welche 
Nachbearbeitung ist notwendig, wenn die fertigen Teile zu einem Objekt 
(z.B. Modellbau) zusammengefügt werden
(von Kleben rede ich nicht, aber befeilen, schlichten, entgraten, 
lackieren -als muss, nicht kann-  usw.)?

Bist du zufrieden mit deinen SCULPFUN S9 (immerhin aktuell beim Ama... 
370 € ohne irgendwas dabei)?
Oder hättest du rückblickend gesehen lieber eine Hausnummer größer (10W) 
angefangen (da geht es aber so eben mit deutlich über 500€ los und um 
über 800€ bezahlen zu müssen, braucht man sich nicht anzustrengen).

Benutzt du die (hoffentlich...) mitgelieferte Software bzw. eine der ein 
oder zwei Markenübergreifenden (z.B. LaserGBRL) kostenlosen Lösungen 
oder dann doch die als Platzhirsch dargestellte Light Burn ?

: Bearbeitet durch User
von Ulrich K. (chattermark)


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Ein, nee, DAS WICHTIGSTE Zubehör hast Du noch nicht erwähnt: Eine Brille 
von allerbester Qualität - und die kostet.
Der mit den Geräten mitgelieferte Müll taugt allenfalls als 
Deko-Sonnenbrille für den Strandspaziergang, die man sich in die Haare 
steckt, wenn noch genug davon da sind.
Leistungs- und risikomäßig bewegt man sich in diesem Bereich, würde man 
es irgendwie professionell einsetzen, schon im streng BG-überwachten 
Bereich (Sicherheiz- und Unfallschutz-mäßig eingestuft). Ist zwar hier 
jetzt fast off topic, aber gehört, wenn Reflektionen an der Grundplatte 
schon Teil des Themas sind, mit dazu!

Gruß,
U.

: Bearbeitet durch User
von Alexander T. (alexander_t795)


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Hallole ..

Kennt jemand das exakte Maß, um eine Platte in die SCULPFUN S9 
einzusetzen, welche die Rechtwinkligkeit des Führungssystems garantiert 
?

Dann noch groben Quarzsand drauf, fertig 👍

Was meint ihr .. ?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Peter G. schrieb:
> Was schafft dein Lasercutter in der Realität (5,5W Laserleistung -
> korrekt?) - wird Sperrholz (Multiplex) in  4mm oder gar 6mm sauber und
> schnell geschnitten

LOL.

5.5 Watt Leistungsaufnahme, wird maximal zu 500mW Strahlleistung, eher 
100mW, alles andere wäre bei der Billigskonstruktion ohne Einhausung und 
ohne Laserschutz auch zu gefährlich.

Hast du schon jemals gehört, dass sich jemand mit dem Spielzeug die 
Augen zerstört obwohl 99% der Anwender keine Einhausung bauen und die 
Brille nicht aufsetzen ? Also kannst du dir selbst ausrechnen wie wenig 
die leisten.

Damit kann man schwarze Linien in weichem Holz produzieren wenn es 
langsam voran geht, aber nicht schneiden.

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