Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gibt es sowas wie den "Obfuscated C Code Contest" auch für Schaltpläne?


von Obfuscator (Gast)


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Viele werden sicher schon mal von dem großen Spaß "International 
Obfuscated C Code Contest" gehört haben, dort geht es seit Jahrzehnten 
darum, sehr kleine, aber dennoch schwer durchschaubare Programme in 
ANSI-C zu schreiben, die irgendetwas mehr oder weniger nützliches oder 
unterhaltsames tun.
(Die Gewinner von 2020 gibt es hier zu sehen: 
https://www.ioccc.org/years.html#2020 )

Nun habe ich mich gefragt, ob jemand schonmal daran gedacht hat, sowas 
mit (analogelektronischen) Schaltplänen zu veranstalten?

Also auch so mit starker Einschränkung, welche und wieviele Teile 
verwendet werden dürfen. Rahmenbedingungen könnten sowas sein wie 
maximal 30 Stück marktgängiger, billiger diskreter Bauelemente, keine 
ICs, max. 12V 1A Versorgungsspannung oder ähnlich, denn sonst läge die 
"Obfuscation" ja nicht im Schaltplan, sondern in der hardware der 
Bauelemente...

Gibt es etwas in der Art schon?

von Wühlhase (Gast)


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Keine Ahnung ob es sowas gibt, aber wenn du an sowas Interesse hast, 
nimm einfach einen Schaltplan aus den 80er Jahren oder so.

von Mario M. (thelonging)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Schaltpläne japanischer Funkgeräte waren meist recht unübersichtlich.

von Angestellter (Gast)


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Obfuscator schrieb:
> Gibt es etwas in der Art schon?

Ja, meine Kollegen haben wohl so einen Contest am laufen ... seit 
Jahren.

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Beitrag #7265900 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #7265904 wurde von einem Moderator gelöscht.
von W.S. (Gast)


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Obfuscator schrieb:
> Nun habe ich mich gefragt, ob jemand schonmal daran gedacht hat, sowas
> mit (analogelektronischen) Schaltplänen zu veranstalten?

Hast du noch nicht genug amerikanische oder gar chinesische 
Stromlaufpläne gesehen?

Also: sowas gibt es bereits, allerdings ohne Contest.

W.S.

von olaf (Gast)


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> Gibt es etwas in der Art schon?

Ja, aber keine traut es sich zuzugeben. :)

Der Sinn hinter Obfuscated C besteht darin das du einen C-Source siehst
den du nicht verstehst, den du aber sofort ausprobieren kannst und der
das macht was einem versprochen wird.

Bei einer Schaltungplan muesstet du dann die fertige Schaltung haben,
sie macht etwas das deinen Erwartungen entspricht und du schaust
dann in die Schaltung und verstehst nicht wieso.

Das gibt es im Prinzip von Schaltplaenen einiger guter Analoggeraete
wo sich Leute wundern warum die Bauteile so verbunden sind wie es nunmal
der Fall ist. Aber da will ja keiner zugeben das er den Schaltplan
nicht versteht.

Olaf

von Lutz V. (lutz_vieweg)


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olaf schrieb:
> Das gibt es im Prinzip von Schaltplaenen einiger guter Analoggeraete
> wo sich Leute wundern warum die Bauteile so verbunden sind wie es nunmal
> der Fall ist.

Dieser und ähnliche von anderen genannte Fälle scheinen mir aber nur 
"unabsichtlich schlechte Dokumentation" oder "unnötig umfangreich" zu 
sein, und nicht bewusst trickreiches Verwenden von Bauteilen auf 
unerwartete/überraschende/interessante Weise.

Beim "Obfuscated C Code Contest" liegt der Spaß ja vor allem darin, dass 
die Ersteller ganz bewusst wenig Code schreiben, der völlig entgegen 
üblicher Programmierstile arbeitet, aber dennoch funktioniert. Habe mir 
gerade mal einen der Preisträger angehen, dieses "Tic-Tac-Toe" Spiel, 
dass nur aus einem while (*n) { printf(...) } besteht... grandios! - 
hätte nicht gewusst, dass "printf" sich als Turing-Automat missbrauchen 
lässt :-)

Bei einer analogen Schaltung könnte ich mir z.B. vorstellen, dass ein 
Widerstand bewusst als parasitäre Induktivität eingesetzt wird, 
Transistoren als Avalanche-Dioden geschaltet werden, Induktivitäten als 
parasitäre Widerstände dienen usw.

Und da eine Simulation wohl nur selten all die denkbaren "Tricks" 
richtig nachbilden würde, müsste man die Schaltungen für die Auswertung 
des Wettbewerbs wohl tatsächlich aufbauen - und schon deshalb Anzahl und 
Art der Teile stark limitieren.

von Walter T. (Gast)


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Wettbewerbe, Schaltungen, vor allem Funksender mit möglichst wenigen 
Bauelementen zu bauen, wobei eben die parasitären Effekte mitgenutzt 
werden, gibt es ja. Sas geht auch schon fast in die gleiche Richtung.

von xkcd (Gast)


Angehängte Dateien:

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nicht was Du suchst, aber dennoch fun

von olaf (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jim Williams haette vermutlich einen Preis gewonnen. :-)

https://computerhistory.org/blog/an-analog-life-remembering-jim-williams/

Olaf

von Falk B. (falk)


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olaf schrieb:
> Jim Williams haette vermutlich einen Preis gewonnen. :-)
>
> https://computerhistory.org/blog/an-analog-life-remembering-jim-williams/

Harmlos!!!! Die echten Aufbauten sind der Hammer! Und die liefen!

https://www.digikey.ch/de/blog/even-einstein-can-be-wrong

von olaf (Gast)


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> Harmlos!!!! Die echten Aufbauten sind der Hammer! Und die liefen!

Das zaehlt nicht! Das sind ja viele Aufbauten auf einmal. :)

Ich hab mit 18 mal ein Controllerboard auf einem 100x160 Lochraster 
aufgebaut. Erst ein MCS48 mit EEPROM und 373, dann noch ein paar 2k Rams 
mit Decoder, noch den 8243, dann einen upD7002(AD-Wandler), dann noch 
ein 16x7Seg LED aus einem Taschenrechner mit Decoder und Driver, dann 
noch einen 8255 und 8253. Natuerlich liegen Logicbausteine dazwischen.
Am Ende war auf der Platine fast kein Loch mehr unbenutzt.

Ist leider irgendwann mal verloren gegangen. Ich glaube damit haette ich 
auch teilnehmen koennen. :)

Olaf

von huhu (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> Dieser und ähnliche von anderen genannte Fälle scheinen mir aber nur
> "unabsichtlich schlechte Dokumentation" oder "unnötig umfangreich" zu
> sein, und nicht bewusst trickreiches Verwenden von Bauteilen auf
> unerwartete/überraschende/interessante Weise.

Du kannst manche CMOS-Gatter auch analog betreiben. Das sieht im 
Schaltplan dann sehr gewöhnungsbedürftig aus.

von Monk (roehrmond)


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Falk B. schrieb:
> https://www.digikey.ch/de/blog/even-einstein-can-be-wrong

Oh mein Gott, wie kann man nur so arbeiten?

Aber das Zutat von Einstein ist lustig. Die ideale Ausrede für vermüllte 
Arbeitstische.

von Monk (roehrmond)


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huhu schrieb:
> Du kannst manche CMOS-Gatter auch analog betreiben.

Stimmt, ich habe früher öfters Inverter (und ähnliche einfache 
Logikgatter) als Verstärker für Audio missbraucht.

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