Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Pyrometer für allgemeine Bastlerzwecke, möglichst 50:1


von Duder (Gast)


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Ich möchte mir ein einfaches Pyrometer für diverse Hobbyzwecke zulegen.
Kochen, Chemische Versuche, Elektronik...
Wichtig wäre mir ein möglichst kleiner Öffungswinkel der Optik.

So das man z.B. ein Bauteil oder ein Steak auf dem Grill anvisieren 
kann, ohne die Umgebung mitzumessen bzw. den Spritz-Emissionen zu nahe 
zu kommen.

Es gibt relativ preisgünstige Modelle mit 50:1 für 50-60€.
Sind die grundsätzlich brauchbar?
Hatte mal jemand die Möglichkeit, so ein Modell zu kalibrieren, sind die 
Herstellerangaben reell?

von Max M. (Gast)


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Duder schrieb:
> 50-60€.
Dafür bekommst Du bereits eine Thermokamera auf Basis des AMG8833.

von Duder (Gast)


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Aber ohne Optik, und bei 60° Öffungswinkel hab ich die gleichen Probleme 
wie bei den billigen Pyrometern.
Oder sind euch dafür Lösungen bekannt?

von Max M. (Gast)


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Duder schrieb:
> Aber ohne Optik, und bei 60° Öffungswinkel hab ich die gleichen Probleme
> wie bei den billigen Pyrometern.

???
Beim Pyrometer bekommst Du einen Wert.
Vorzugsweise von dem Punkt den Du messen willst, was aber völlig unklar 
ist.

Bei einer Thermokamera bekommst Du ein Bild, der kompletten gemessenen 
Szenerie und kannst die Wärmequellen erkennen, wenn die Auflösung hoch 
genug ist.

Ein möglichst kleiner Öffnungswinkel ist fürn A...h, weil Du nie weißt 
was Du gerade misst.

Kauf Dir ne Thermo Kamera.
Meine HT-04D ist für mich ein sehr wertvolles Instrument geworden.
Ich sehe was warm wird, wo es ist und kann das mit dem Realbild 
überlagern.

von ... (Gast)


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Ich benutze eine mit 1:6. Das ist zum Aufspueren von Hotspots
voellig hinreichend. Das Objekt muss man damit per Hand "abrastern"
und fuer ein "Bild" die eigene Vorstellungskraft bemuehen.
Eine FLIR vermisse ich deswegen nicht.

Mit einer 1:50 Optik wuerde man Hotspots sogar eher "uebersehen".
Die Einstellung des Reflektionsfaktors kann man sich auch sparen.
Da man ihn nicht genau kennt, verbessert sich nur der eine
Schaetzwert in einen anderen Schaetzwert.

Wenn ich noch kein IR-Thermometer haette, waere es auf der
Kaufliste gaaaanz oben. Und ich wuerde wieder zu einem Modell
mit einer 1:6 Optik oder vllt etwas besser greifen.
Auf weitere Extras wuerde ich wieder verzichten.

von Teo D. (teoderix)


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Duder schrieb:
> Aber ohne Optik, und bei 60° Öffungswinkel hab ich die gleichen Probleme
> wie bei den billigen Pyrometern.
> Oder sind euch dafür Lösungen bekannt?

Ja, Erfahrung mit solchen Dingern. Erstens, kommt man nahe genug ran. 
Zweitens, kann man das Objekt, regelrecht ab scannen. Die plausiblen 
Werte, filtert dein Hirn schon aus. Oder glaubst Du, das dein Steak 
468°C hat.

von Max M. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Die plausiblen
> Werte, filtert dein Hirn schon aus. Oder glaubst Du, das dein Steak
> 468°C hat.

Also ein Messgerät das einfach alles mögliche misst und anzeigt und man 
sucht sich dann einen Wert raus mit dem man sich am ehesten anfreunden 
kann?

Ich bin ohnehin recht erstaunt das man eine kontaktlose 
Temperaturmessung fürs Steak braucht.
Ob die Oberflächentemperatur stimmt sehe ich selbst an der 
Geschwindigkeit der Bräunung und die Kerntemperatur, die über Schuhsohle 
oder saftig lecker entscheidet, bleibt verborgen.

von Teo D. (teoderix)


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Max M. schrieb:
> Also ein Messgerät das einfach alles mögliche misst und anzeigt und man
> sucht sich dann einen Wert raus mit dem man sich am ehesten anfreunden
> kann?

Nein, ein wenig mehr an Intelligenz, müsste man dazu schon einsetzen.

von Max M. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Nein, ein wenig mehr an Intelligenz, müsste man dazu schon einsetzen.
Es läuft aber immer wieder darauh hinaus, das die Grillzange oder etwas 
anderes vielleicht genau die Temperatur hat die man als plausibel 
empfindet.
Das ist Messwerte raten und nicht messen.

Auf meiner Thermokamera sehe ich das Abbild des Steaks, das sich 
deutlich vom Grill abhebt und mir wird eine Temperatur angezeigt, die 
sehr gut mit der Kontaktmessung übereinstimmt.

von Teo D. (teoderix)


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Max M. schrieb:
> das die Grillzange oder etwas
> anderes

Ja, das mit der Intelligenz, ist halt nicht so einfach......

von Max M. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Ja, das mit der Intelligenz, ist halt nicht so einfach......
Es scheint so.

von Teo D. (teoderix)


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Max M. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Ja, das mit der Intelligenz, ist halt nicht so einfach......
> Es scheint so.

Nein, das ist offen ersichtlich.

von Duder (Gast)


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Wenn ein einzelner Pixel größer als das Bauteil oder breiter als das 
Würstchen ist, wäre die Bestimmung der Temperatur nicht möglich.

Das gleiche gilt für den Messfleck beim einfachen Pyrometer...

Bei der Kamera kann ich das schlecht abschätzen.
Wie groß wäre denn bei den einfachen Dingern ein Pixel auf dem Ziel in 
20-30cm Abstand?

Aber bei einem 6:1 Pyrometer bin ich fast sicher das man da extrem dicht 
ran müßte...

von Max M. (Gast)


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Duder schrieb:
> Bei der Kamera kann ich das schlecht abschätzen.
> Wie groß wäre denn bei den einfachen Dingern ein Pixel auf dem Ziel in
> 20-30cm Abstand?

HD-04D Auflösung:160x120 + überlagertes Realbild.
In 20-30cm Abstand identifiziere ich ein sot23 Gehäuse als Wärmequelle.
Wird für ne Wurst wohl ganz knapp reichen ;-)

von ... (Gast)


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> ein sot23 Gehäuse
Solange man die Beschriftung nicht lesen kann ist das irrelevant.
Das kann mein 1:6 IR naemlich auch nicht.
Das andere aber schon.

Das
> Steaks
jetzt unter
> allgemeine Bastlerzwecke
fallen aber auch.

von Duder (Gast)


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Max M. schrieb:
> Duder schrieb:
>> Bei der Kamera kann ich das schlecht abschätzen.
>> Wie groß wäre denn bei den einfachen Dingern ein Pixel auf dem Ziel in
>> 20-30cm Abstand?
>
> HD-04D Auflösung:160x120 + überlagertes Realbild.
> In 20-30cm Abstand identifiziere ich ein sot23 Gehäuse als Wärmequelle.
> Wird für ne Wurst wohl ganz knapp reichen ;-)


Ich möchte es aber nicht als Wärmequelle indentifizieren sondern die 
Gehäusetemperatur messen. Dazu muss ich das Gehäuse ohne die Umgebende 
PCB Oberfläche erwischen.

Man könnte per Maximumpeilung das Ding wohl ganz gut treffen, aber wenn 
mein Messbereich/Pixel größer als das Gehäuse ist hab ich doch nur den 
Mittelwert aus Umgebung und Bauteil.

sot23 wäre auch ziemlich ambitioniert, TO220 wäre schon ganz toll.

von Max M. (Gast)


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Duder schrieb:
> Ich möchte es aber nicht als Wärmequelle indentifizieren sondern die
> Gehäusetemperatur messen. Dazu muss ich das Gehäuse ohne die Umgebende
> PCB Oberfläche erwischen.

Versteht Du wirklich nicht wie eine Thermokamera funktioniert?
Du musst nix erwischen.
Du hast 160x120= 19.200 Temperaturen als Falschfarbendarstellung im 
kompletten Erfassungsbreich der Kamera.
Mit Markierung und Anzeige der wärmsten und kältesten Temperatur und der 
Anzeige der Temperatur im Fadenkreuz.
Mit Überlagerung des Realbildes für mehr Detailtiefe in 5 Stufen.

Die funzt genauso wie jede 0815 Kamera, nur eben nicht im sichtbaren 
Bereich sondern mit IR Strahlungsintensität.

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