Ein Freund möchte unbedingt für das Einhandfahren alle Steuerungselemente seines 15m Verdrängers fernbedienbar machen, so daß man von der Reeling aus alles bedienen kann (um an der Reeling stehend die Leinen zu werfen etc.) Bug- und Heckstrahlruder sind eh elektrisch angesteuert, also kein Problem. Das Ruder hat für den Autopiloten einen Aktuator von Raymarine dran, der läßt sich leicht anbinden. Es fehlt eine Ansteuerung des Gas/Kupplungshebels. Im Netz hat er ein CN Video gesehen, wo ein Linearantrieb mittels Schiebepotentiometer servomäßig angesteuert wird. Er würde das eine Ende des Linearantriebes auf dem Gashebel befestigen ("einrasten") und das andere Ende am Steuerstand. Eine Positionsvorgabe per Schiebepoti wäre tatsächlich gut (statt z.B. Taster), weil man damit die "kritischen Stellen" auf dem FB Gehäuse markieren könnte (kritische Stellen sind z.B. der Übergang von Leerlauf zu "Eingekuppelt/Leerlauf" oder Neutral/Rückwärts) Wir finden aber keine Linearantriebe mit Positionsrückmeldung für den Soll/Ist Vergleich. Idealerweise sollte der Antrieb auch eine (elektromagnetische) Kupplung als Freilauf haben (für den Fall, daß die Rastung klemmt und man manuell eingreifen muß). Habt ihr Hinweise? Hub: > 200mm Kraft: ca. 30N (geschätzt, genaue Messung steht noch aus) Betriebsspannung: 12 oder 24 Volt DC
:
Bearbeitet durch User
Rechtlich ziemlich kritisch. Fehlfunktionen muessen abgefangen werden koennen.
Maxe schrieb: > Rechtlich ziemlich kritisch. Fehlfunktionen muessen abgefangen werden > koennen. Mich wundert immer wieder, was bei einem Schiff so alles möglich ist; scheint ein ziemlich rechtsfreier Raum zu sein. Solange alle vorgeschriebenen Ausrüstungen und Führerscheine vorhanden sind kümmert sich kein Mensch mehr um irgend etwas. Nur die Versicherung stellt ggf. Fragen. Hier geht es um eine reine Anlegehilfe, da dürfte das Risiko überschaubar sein. Der Stellweg ist bewußt so gewählt, daß auch eine Fehlfunktion nicht zu "Vollgas" oder ähnlichem führen kann. Im Booteforum gibt es die wildesten Basteleinen dazu, aber meist rein (elektro)mechanisch. Einen Servoeinsatz haben wir da nicht gefunden.
Thomas R. schrieb: > Im > Booteforum gibt es die wildesten Basteleinen dazu, aber meist rein > (elektro)mechanisch. Einen Servoeinsatz haben wir da nicht gefunden. hmmm, ein Bowdenzugasystem scheidet somit aus? warum? Die Elektronische Steuerhilfe muss ja auch an einem Kabel hängen oder nicht?
Bei einen Modellschiff habe ich das schon gesehen vor einigen Jahren. Bei einen richtigen Schiff ist das viel schwerer und teuren. Immerhin muss das System auch blitzschnell "Abkoppelbar" sein. Entweder damit er im Notfall von Hand eingreifen kann und auch wenn er wirklich mal von Hand steuern will. Davon abgesehen würde mich interessieren wie lange der Tüv braucht um das Teil an die Kette zu legen. Bei illegalen Betrieb muss die Anlage also auch noch schnell + Spurenlos demontierbar sein. ;)
Der Linearantrieb, welchen PCNautic bei seinem Autopiloten verbaut, hat ein Positionsfeedback. Ich erinnere nur nicht mehr, ob Encoder oder Poti. Beim chinesischen Zulieferer gibt es auch kleinere Linearaktoren mit diversen Optionen z.B. hinsichtlich Encoder, Abdichtung, etc. Verbindung von Linearaktor und Gashebel dann kraftschlüssig mit Kugelrastkupplung o.ä., so dass das im Problemfall manuell sofort übersteuerbar ist. Zu viel Aufhebens würde ich da aber ehrlich gesagt für private Zwecke nicht machen, das Prinzip vom Pinnenpiloten ist ja ähnlich und erfordert sogar ein händisches Auskuppeln des Kugelkopfs an der Pinne von der Schubstange des PiPi, bevor übersteuert werden kann. Natürlich könnte man Seemannschaft vs. Kompensation durch Technik diskutieren, aber hier geht es ja um den bastlerischen Unterhaltungswert.
Danke für die bisherigen Antworten! Ich würde mir Einhandfahren gar nicht zutrauen, er will das aber unbedingt machen (können). Es geht aber wohl nur um die Anlegemanöver, also geringste Geschwindigkeiten. Bitte um Hinweise/Links zu entsprechenden Linearantrieben mit Feedback! Genau das suchen wir seit längerem!!
Sönke P. schrieb: > Der Linearantrieb, welchen PCNautic bei seinem Autopiloten verbaut, > hat ein Positionsfeedback. Ich erinnere nur nicht mehr, ob Encoder oder > Poti. Im PCNautic ist ein Bourns 3590S-2-103L mit 10kOhm verbaut, das wäre ideal geeignet. Und der Antrieb wird auch einzeln verkauft. Man müßte nur eine geeignete Servosteuerung entwickeln. Leider macht PCNautic keine Angaben zum Antriebsmotor (Strom, Spannung). Hast du da ggf. Werte?
Thomas R. schrieb: > Habt ihr Hinweise? Du suchst einen Linear Aktuar. Da gibt es eine Firma die das im Namen hat LinAk, Rexroth baut sowas auch. oder du nimmst was rotierendes, dann musst aber mit Pi rechnen. bei 30N, 200mm bist du bei üblicher GLT Technik: Belimo, Siemens, Trox Jetzt brauchen wir noch die erforderliche Geschwindigkeit. (Abzugsklappenmotoren wie von Labvent sind schneller). Mich wundert dass du Hafenmanöver so schnell machen willst das du so eine Fernsteuerung brauchst. Der Bug und Heckthruster sollen doch beim Anlegen reichen. Der Rest ist Seemannschaft. Ich bin mal als Gast auf einer Class40 mitgefahren. Hafenmanöver unter Maschine waren verpöhnt. Class40 erdrängt ca. 4,5 t.
Thomas R. schrieb: > Solange alle vorgeschriebenen Ausrüstungen und Führerscheine vorhanden > sind kümmert sich kein Mensch mehr um irgend etwas. Und selbst die Führerscheine werden bei Schiffen dieser Größe (fast?) nur in Deutschland verlangt, im größte Teil der Welt funktioniert es prima ohne.
Musik og F. schrieb: > > Mich wundert dass du Hafenmanöver so schnell machen willst das du so > eine Fernsteuerung brauchst. Der Bug und Heckthruster sollen doch beim > Anlegen reichen. Der Rest ist Seemannschaft. > Ich bin mal als Gast auf einer Class40 mitgefahren. Hafenmanöver unter > Maschine waren verpöhnt. Class40 erdrängt ca. 4,5 t. Der liebe Kollege hat einen 15m/15t Verdränger auf der Ostsee liegen. Er will auch bei Wind und Wetter noch allein anlegen können. Mir wäre das schon mit meiner 12m Büchse Binnen zu heikel aber sein Wunsch ist sein Himmelreich. Es kommt wohl des öfteren vor, daß seine Frau nicht mitfahren will. Nachdem ich jetzt eine Quelle für den Aktuator gefunden habe, brauche ich noch eine geeignete Servoschaltung für 12/24Volt (er hat wohl beides an Bord) und max ca. 4A.
Bosch Rexroth hat das Fertig im Programm. So sicher, das es auf Seenotkreutzern läuft. Funktioniert für die Einspritzpumpe und das Getriebe auch mit mehr als zwei Steuerständen prächtig. MfG Michael
Michael O. schrieb: > Bosch Rexroth hat das Fertig im Programm. So sicher, das es auf > Seenotkreutzern läuft. Funktioniert für die Einspritzpumpe und das > Getriebe auch mit mehr als zwei Steuerständen prächtig. > > MfG > Michael Ohne diese Fernsteuerung würde der Anschaffungspreis für den Rettungskreuzer um 50% sinken...
Bei Actuonix gibt's solche Linear Aktoren, auch mit Poti als Feedback. Vielleicht ist was passendes dabei.
Christian R. schrieb: > Bei Actuonix gibt's solche Linear Aktoren, auch mit Poti als Feedback. > Vielleicht ist was passendes dabei. Sehr guter Link, vielen Dank!
Moin, da gibt es doch fertige Lösungen zu Hauf für sog. "drive-by-wire" umrüstungen. Kernstück sind immer die Controlunits und die dazugehörigen Aktuatoren für Gas & Schaltung. Gibts von Ultraflex, Allpa.... Maddin
Was du brauchst, heisst auf neudeutsch "Speed Governor". Die chinesischen Teile in der Bucht sind allesamt Nachbauten vom Platzhirsch und das ist https://www.governors-america.com Es gibt noch eine Schweizer Firma https://www.huegli-tech.com/products/gas-management-system/governor/ und in Deutschland aber eher für High-Tech Anwendungen https://www.heinzmann.com/en/products/speed-governors Der Markt ist also ziemlich übersichtlich was nicht heisst, daß es auch noch Exoten gibt die sowas auch noch nebenbei entwickelt aber nicht als Hauptprodukt haben. Neben dem eigentlichen Stellglied brauchst du nämlich auch noch einen passenden Regler welchen du dort oder in China als Nachbau auch gleich dazukriegst. Google mal nach ESD5500 oder so oder schau einfach govenors-america was es dort alles gibt. Die gängigen Modelle findest du unter gleichem Typnamen als Nachbau in Alibaba und Co wieder. Vermutlich hat dein Schiffsdiesel eine fliehkraftgeregelte Einspritzpumpe wo du dich mit der Regelung auskennen solltest daß die Teile nicht gegeneinander ins Schwingen kommen. Bei Interesse habe ich noch einen ADC120 (Stellglied) für 12 Volt hier rumliegen. Es hat keine Positionsrückmeldung sondern der Regelkreis geht über die Motordrehzahl mit einem Endschalter an der Kurbelwelle.
:
Bearbeitet durch User
da man am Gashebel der Einspritzpumpe nur einen Steller und keinen Regler verwendet kann da nichts schwingen. Am Getriebe braucht man drei Positionen die genau angefahren werden die Mitte ist Neutral und die beiden Endlagen bestimmen die Drehrichtung und müssen ganz erreicht werden damit die Bremsbänder nicht schleifen oder die Zähne sauber greifen. An die Kette wird niemand das schiff legen, da die Technik keinen Prüfpflichten unterliegt. der Rest beleibt Sache der Versicherer. Gerade beim anlegen wird aber jeder Fehler richtig teuer, und genau da brauchts auch mal "Volldampf" um Aufzustoppen wenn man sich etwas verschätzt hat oder der Wind aus der Motoryacht ein Segelboot macht. Da öffnet man dann auch nicht mal eben den Maschinenraum und hängt Bowdenzüge um sondern bringt seine Knochen aus der Gefahrenzone. Die Umsteuerung von Steuerständen mit mechanischem Umschaltern funktioniert auch nur in definierten Positionen, eignet sich also auch nicht für den Notfall. mfG Michael
Vielleicht hilft ein Zemco AP500 weiter. Ist für Auto gebaut, aber dafür ausgelegt, den Vergaser direkt zu bedienen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.