Forum: Offtopic Unverschämte Cookies bei der NZZ


von Stefan F. (Gast)


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Die NZZ (https://www.nzz.ch) hat mich gerade mit einer Cookie-Auswahl 
von sage und schreibe 302 Schaltern konfrontiert. Zu jedem gibt es eine 
Erklärung, viele davon füllen mehr als eine Bildschirmseite. Viele 
Schalter waren verbotenerweise als Vorgabe eingeschaltet. Dazu kommt, 
dass einige Schalter von alleine wieder auf "on" wechselten, während ich 
die Erläuterungen zu anderen Schaltern weiter unten las.

Was macht man in so einem Fall, gibt es dafür eine offizielle 
Beschwerdestelle?

von H. L. (hans_la)


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Und das ausgerechnet bei der Zeitung, welche manche merkwürdigen 
Zeitgenossen
(diejenigen, die unserem Staat so alles zutrauen, und deshalb nicht 
trauen, bzw. ja fast alles als Mainstream einstufen) so gerne lesen und 
zitieren.....

von René H. (mumpel)


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Stefan F. schrieb:
> Was macht man in so einem Fall

Die Seite in Zukunft nicht mehr besuchen. Würden das viele machen, hätte 
die NZZ ein Problem. Zudem ist der/die Landesdatenschutzbeauftragte 
Ansprechpartner*in.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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H. L. schrieb:
> (diejenigen, die unserem Staat so alles zutrauen, und deshalb nicht
> trauen, bzw. ja fast alles als Mainstream einstufen) so gerne lesen und
> zitieren.....

Zwei Seelen wohnen, ach! in deren Brust. Die Redaktion schreibt, der 
Vertrieb holt das Geld rein. Deren Interessen müssen sich nicht decken, 
nicht mal wenn es die gleiche Brust ist.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Die Seite in Zukunft nicht mehr besuchen.

Also rüber zu "Blick", wenn die dahingehend besser sein sollte? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan F. schrieb:
> Viele Schalter waren verbotenerweise als Vorgabe eingeschaltet.

Bist Du sicher, dass das TTDSG auch in der Schweiz gilt?

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Bist Du sicher, dass das TTDSG auch in der Schweiz gilt?

Hängt wohl mehr davon ab, wo der Leser sitzt und ob die Seite auch 
Deutsche adressiert - was auf die NZZ zutrifft.

"Das TTDSG ist aus schweizerischer Sicht insbesondere für alle 
Website-Betreiber relevant, die Cookies gegenüber Besucherinnen und 
Besuchern aus Deutschland einsetzen möchten."
https://steigerlegal.ch/2021/12/01/ttdsg-cookies-schweiz/

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Bist Du sicher, dass das TTDSG auch in der Schweiz gilt?

> Hängt wohl mehr davon ab, wo der Leser sitzt und ob die Seite auch
> Deutsche adressiert - was auf die NZZ zutrifft.

Das war auch mein bisheriger Kenntnisstand.

von René H. (mumpel)


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(prx) A. K. schrieb:
> "Das TTDSG ist aus schweizerischer Sicht insbesondere für alle
> Website-Betreiber relevant, die Cookies gegenüber Besucherinnen und
> Besuchern aus Deutschland einsetzen möchten."

Nur setze mal Deine Rechte in der Schweiz durch. Wird Dir eher nicht 
gelingen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan F. schrieb:
> Viele Schalter waren verbotenerweise als Vorgabe eingeschaltet.

Bist Du sicher, dass das TTDSG auch in der Schweiz gilt?

Stefan F. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>>> Bist Du sicher, dass das TTDSG auch in der Schweiz gilt?
>
>> Hängt wohl mehr davon ab, wo der Leser sitzt und ob die Seite auch
>> Deutsche adressiert - was auf die NZZ zutrifft.
>
> Das war auch mein bisheriger Kenntnisstand.

Das ist zwar sicherlich vertretbar; für zwingend halte ich das aus sich 
selbst heraus nicht. Kennt jemand Rechtsprechung dazu?

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Das ist zwar sicherlich vertretbar; für zwingend halte ich das aus sich
> selbst heraus nicht.

Der europäische Datenschutz ist ein recht erfolgreicher Exportartikel.

Sehr frisch: "Ähnlich wie bei nationalen Datenschutzgesetzen in anderen 
Ländern, wie z. B. Deutschlands TTDSG oder das UK GDPR des Vereinigten 
Königreichs, ist der Entwurf der neuen Schweizer DSG Revision stark von 
der Datenschutz-Grundverordnung der EU (DSGVO) geprägt. "
https://blog.didomi.io/de/schweizer-datenschutzgesetz

> Kennt jemand Rechtsprechung dazu?

Das TTDSG ist von 2021, da dürfte auch rein deutsche Rechtsprechung noch 
nicht weit gediehen sein.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Percy N. schrieb:
> Das ist zwar sicherlich vertretbar; für zwingend halte ich das aus sich
> selbst heraus nicht. Kennt jemand Rechtsprechung dazu?

Wenn eine englische Website (dilbert.com) den Cookie-Banner auch bringt, 
obwohl sie nicht mal Deutschland adressiert, scheint man da schon Sorge 
zu haben.

von Ich A. (alopecosa)


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Reinhard S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Das ist zwar sicherlich vertretbar; für zwingend halte ich das aus sich
>> selbst heraus nicht. Kennt jemand Rechtsprechung dazu?
>
> Wenn eine englische Website (dilbert.com) den Cookie-Banner auch bringt,
> obwohl sie nicht mal Deutschland adressiert, scheint man da schon Sorge
> zu haben.

dilbert ist vielleicht das schlechteste aller möglichen Beispiele.

Die Seite ist insbesondere in der IT Welt beliebt und das viele 
Zuschauer aus Deutschland kommen dürfte spätestens der Site Survey 
offenbaren.
Da würde es mich nicht wundern wenn man einfach mal vorbeugend das ganze 
versucht richtig zu machen.


Allerdings kann ich zu der cookie Geschichte eingangs nur sagen 
"Mimimimimi"

Blocke sie und gut ist.

Beschwerdestelle... omfg...

von Andrea B. (stromteam)


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Privates Fenster oder besser virtuelle Maschine.

von Mani W. (e-doc)


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Stefan F. schrieb:
> Was macht man in so einem Fall, gibt es dafür eine offizielle
> Beschwerdestelle?

Das Salzamt!

von (prx) A. K. (prx)


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Tipps zum Thema gibt es - wo wohl - hier:

"Von den in der Schweiz geprüften Websites erfüllt nur Manutan.ch alle 
Kriterien für ein faires Design"
https://www.nzz.ch/technologie/cookie-banner-sind-nervig-sind-sie-auch-illegal-ld.1627591

"Die meisten Websites verletzen Cookie-Richtlinien"
https://magazin.nzz.ch/nzz-am-sonntag/wissen/so-wird-der-browser-zum-datenschuetzer-ld.1677025?reduced=true

Ob die NZZ jeweils dabei war, steht leider nicht drin.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7273953 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Mir zeigt dieses Beispiel von Stefan F. nur, dass das TTDSG unvollkommen 
ist, um nicht zu sagen voll Scheiße.

Eine gelungene Fassung eines Gesetzes würde Cookies grundsätzlich 
untersagen und den Zugang zur Website Cookie-frei ermöglichen. Und an 
unauffälliger Stelle Cookies anbieten z.B. für Bestelllisten.

Das ist leider nur ein feuchter Traum, weil Politiker weiterhin korrupt 
sind und geil auf Parteispendengelder.

Beitrag #7273957 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das TTDSG ist von 2021, da dürfte auch rein deutsche Rechtsprechung noch
> nicht weit gediehen sein.

Dieses Argument ist deutlich unter Deinem Niveau. Cookies und 
entsprechende Hinweise gibt es schon länger; und aus bloßer Begeisterung 
dürfte niemand einen Cookie-Hinweis nebst Manager installiert haben. 
Andererseits existieren .ch-Auftritte mit Zielrichtung .de ohne 
brauchbares Impressum, ohne dass sich jemand daran störte, und bei .at 
scheint es ähnlich auszusehen. Die,Tatsache, dass die Cookies in .de 
gesetzt werden, so dass der Tatort hier liegt, wäre denkbar, aber auch 
das Impressum ist hier anzuzeigen, so dass auch insoweit hier der Tatort 
sein sollte.

Zudem halte ich es für wenig realistisch, anzunehmen, in jedem Land rund 
um den Globus müsste das deutsche TTDSG respektiert werden. 
Urheberrechte zB werden international auf Grund entsprechender Abkommen 
respektiert; für die EU statuiert Rom II das ius loci protectionis, 
während zB die USA durchgängig ihr eigenes Recht anwenden ( wer hätte 
sich etwas anderes vorstellen können?), soweit ihnen überhaupt danach 
ist, Rechte von Ausländern zu respektieren.

Es bleibt also die Frage, ob und wie das TTDSG überhaupt in der Schweiz 
durchsetzbar ist. Sollte wirklich das Tatortprinzip anders als beim 
Impressum angewandt werden?

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Dieses Argument ist deutlich unter Deinem Niveau.

Und andere nach Rechtsstreitigkeiten suchen zu lassen unter deinem. ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Dieses Argument ist deutlich unter Deinem Niveau.
>
> Und andere nach Rechtsstreitigkeiten suchen zu lassen unter deinem. ;-)

Wieso dass denn? Ziel jeder juristischen Tätigkeit ist es, Anderen den 
eigenen Willen zu oktroyieren ...

von Stefan F. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Mir zeigt dieses Beispiel von Stefan F. nur, dass das TTDSG
> unvollkommen ist, um nicht zu sagen voll Scheiße.

Vielleicht ist dieser Dialog eine Satire, und in ein paar Wochen 
veröffentlichen sie einen Artikel, wo sich sich darüber lustig machen, 
wie wenige Leute einfach alles abgenickt haben und dass sich fast 
niemand beschwert hat.

Ich habe der NZZ gerade folgendes Feedback geschickt. Musste mich leider 
kurz fassen, weil das Formular es so wollte:

Ihr habt in den vergangenen Jahren mehrfach kritische Berichte zur 
übermäßigen Nutzung von Cookies auf Webseiten berichtet. Ihr habt auch 
mehrfach geschrieben, dass die meisten Nachrichten-Agenturen dabei 
Gesetze missachten.
Gestern wurde ich auf eurer Seite mit einem Cookie-Dialog konfrontiert, 
wo ich über unfassbar viele Cookies entscheiden sollte, nämlich 302. 
Viele davon waren in der Vorgabe bereits eingeschaltet, was nach EU 
Recht illegal ist.
Ich empfinde das als grandiose Unverschämtheit. Ihr berichtet darüber, 
wie "böse" andere Nachrichtenagenturen sind, aber treibt es selbst 
dermaßen auf die Spitze, dass einem die Kinnlade herunter klappt. Was 
denkt ihr euch dabei? Darüber würde ich gerne mal einen ausführlichen 
Artikel lesen. Den dürft ihr mir dann auch gerne per Email zustellen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Stefan F. schrieb:
> Ich habe der NZZ gerade folgendes Feedback geschickt.

Die Neue Zürcher Zeitung ist eine alte, ziemlich konservative Zeitung. 
Teils haben sie die neue Rechtschreibreform nicht übernommen.

Deswegen denke ich, Dein hartnäckiges Duzen wird dort auf wenig 
Gegenliebe stoßen. Du schreibst nicht an Dr. Sommer von der Bravo. 
Würdest Du in einem Brief ans Kanzleramt auch das Du verwenden? Oder in 
einem Schreiben an den Pope?

Ich bin selber ein großer Freund des Duzens - aber alles am richtigen 
Platz und zur richtigen Zeit. Wie auch immer, bin gespannt was sie 
sagen.

von DANIEL D. (Gast)


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Mit ausgeschaltetem JavaScript kann man die Seite sehr gut nutzen.

von Werner (werner42)


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Stefan F. schrieb:
> Die NZZ (https://www.nzz.ch) hat mich gerade mit einer Cookie-Auswahl
> von sage und schreibe 302 Schaltern konfrontiert. Zu jedem gibt es eine
> Erklärung, viele davon füllen mehr als eine Bildschirmseite. Viele
> Schalter waren verbotenerweise als Vorgabe eingeschaltet. Dazu kommt,
> dass einige Schalter von alleine wieder auf "on" wechselten, während ich
> die Erläuterungen zu anderen Schaltern weiter unten las.

Eigentlich haben die das ganz clever gemacht.
Die obersten Schalter (unter Zweck, ca. 10 Stück) schalten die 
verschiedenen Cookie-Anbieter an bzw. aus. Wenn du die ersten paar 
Schalter aus stellst sind unten auch alle Anbieter ausgeschaltet - bis 
auf die angeblich nötigen Cookies.
Das ermöglicht dir z.B. einen Werbeanbieter selektiv zuzulassen oder zu 
sperren.

Die Frage ist: Braucht man das wirklich so detailliert? Oder ist das 
ganze viel zu verwirrend? Denkt die Rechtsabteilung der NZZ etwa das sei 
nötig, um die Vorschriften zu erfüllen?

von (prx) A. K. (prx)


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Werner schrieb:
> Denkt die Rechtsabteilung der NZZ etwa das sei
> nötig, um die Vorschriften zu erfüllen?

Unwahrscheinlich, wie praktisch alle anderen Seiten zeigen. Ich denke, 
das zielt auf die Schockwirkung ab. Und/oder soll eine Absurdität dieser 
Nerverei betonen.

Es ist zudem offen, ob das schon vor dem Schaltermonstrum angebotene 
"Einstellungen - Alle Akzeptieren" überhaupt korrekt ist, oder wie in 
anderen Fällen eine Ablehnung ebenso einfach sein muss, wie eine 
Zustimmung. Etliche Seiten sind vorsichtshalber auf "Ablehnen - 
Einstellen - Akzeptieren" übergegangen.

: Bearbeitet durch User
von Peter G. (ham)


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Hallo

Werner schrieb:
> Die Frage ist: Braucht man das wirklich so detailliert? Oder ist das
> ganze viel zu verwirrend?

Meiner Meinung nach:

Nein, das braucht wirklich niemnd und ist eventuell verwirrend aber ganz 
bestimmt anstrengend und störend.


Die absolute Mehrheit wird doch nur Wert darauf legen das sie keine 
Werbung (und schon gar nicht personalisiert) erhalten und keine 
Interessenprofile -für eine besonders gut passende Werbung- erstellt 
werden.
Welche "Firmen" und Agenturen dahinterstehen interessiert wohl nur die 
wenigsten bzw. kaum einer wird sagen:

"Agentur" A darf Daten sammeln und mich mit Werbung stören , Agentur B 
aber nicht."

Das Kernproblem liegt unabhängig von der NZZ das die Damen und Herren 
Journalisten und die Medienunternehmen geistig immer noch im pre WWW 
Zeitalter leben und nicht verstehen wollen was die Konsumenten heute 
erwarten und wie sie Medien nutzen.
Richtig deutlich wird das bei der TAZ die ja ganz bestimmt von ihr 
Auftreten und ihrer Einstellung her so gar nicht mit der NZZ gemein hat 
und insgesamt sehr kritisch gegenüber Kommerz und den "harten" 
Kapitalismus ist.

Geht mal Spaßeshalber mit eingeschalteten "Werbeblocker" auf deren 
Seite...:

Da wird sehr schnell klar das die Kapitalismuskritik und deren hohen 
Erwartungen am Datenschutz ganz schnell sehr klein werden wenn es um das 
eigene Geld geht.

Die noch (...) bestehenden Printmedien müssen einfach im Jahr 2022 
ankommen (selbst wenn sie nur in 2005 ankommen würden wäre das schon 
eine Leistung) und einsehen wie die Masse heute Presseerzeugnisse nutzen 
will und das sie ihr Geld halt nicht mehr mit Abos (egal ob für ihre 
"echten" Zeitungen oder ihren Digitalen Auftritt) noch großartig mit 
Anzeigen aller Art machen können.
Da sie das aber mit aller Gewalt ignorieren - ja dann sollen halt auch 
noch die letzten übrig gebliebenen in die Pleite gehen...

von Stefan F. (Gast)


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Peter G. schrieb:
> kaum einer wird sagen:
> "Agentur" A darf Daten sammeln und mich mit Werbung stören , Agentur B
> aber nicht."

Deswegen halte ich dieses von der Regierung vorgeschagene Cookie Plugin 
auch für Unsinnig. Ich kann schon seit gefühlt 10 Jahren im Browser "do 
not track" einschalten. Das reicht mir.

Hätte man die Achtung dieses unmissverständlichen Flags verpflichtend 
gemacht, bräuchte man Weder Plugins noch komplexe Cookie Dialoge. Da hat 
man mal wieder die möglichst komplizierteste Lösung zur Pflicht gemacht, 
um maximal Zeit und Geld zu verplempern. Typisch deutsch.

Ich frage mich, wie das in der EU durchgesetzt wurde. Welcher fiese Deal 
wurde da ausgehandelt, damit Deutschland seine scheiß Cookie Dialoge 
bekommt? Bestimmt irgendwas Klima relevantes.

von Percy N. (vox_bovi)


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Peter G. schrieb:
> Kapitalismuskritik

In der NZZ? Wovon träumst Du nachts?

von (prx) A. K. (prx)


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Peter G. schrieb:
> Welche "Firmen" und Agenturen dahinterstehen interessiert wohl nur die
> wenigsten

Weshalb andere Zeitungen das besser gestalten.

Indem sie die epischen Details in einer übersichtlichen 
Datenschutzerklärung unterbringen: https://datenschutz.zeit.de/zon

Indem das Popup in zwei Tabs gesplittet ist, und die einzeln 
auswählbaren Partner im zweiten Tab stehen: https://www.suedkurier.de

Indem wenig im Popup selbst steht, darin aber auf ein Privacy Center 
verwiesen wird, worin es informativ und sortiert ins Detail geht: 
https://www.bild.de. Ähnlich handhabt das auch das schon genannte 
Schweizer Pendant: https://www.blick.ch.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Mohandes H. schrieb:
> Teils haben sie die neue Rechtschreibreform nicht übernommen.

Seit wann muss die Schweiz unsere deutschen Rechtschreibregeln 
übernehmen/beachten?

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Seit wann muss die Schweiz unsere deutschen Rechtschreibregeln
> übernehmen/beachten?

Von "müssen" ist auch nicht die Rede. Aber die Schweiz hat ein Interesse 
daran, die Verständlichkeit der deutschen Sprache mindestens in der 
Schriftform zu wahren. Weshalb sie im Rechtschreibrat vertreten ist:
https://www.rechtschreibrat.com/ueber-den-rat

von René H. (mumpel)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber die Schweiz hat ein Interesse
> daran, die Verständlichkeit der deutschen Sprache mindestens in der
> Schriftform zu wahren

Und vor der Rechtschreibreform war die deutsche Sprache in der Schrift 
unverständlich? Erzählt doch nicht immer solchen Unsinn. Die 
Rechtschreibreform hat vieles komplizierter gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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René H. schrieb:
> Seit wann muss die Schweiz unsere deutschen Rechtschreibregeln
> übernehmen/beachten?

Müssen sie nicht, haben sie aber zum Teil. Mir ging es darum, daß es 
sich bei der NZZ um ein eher 'konservatives' Blatt handelt.

Inzwischen gibt es ja eh ein Chaos und fast alle deutschsprachigen 
Zeitungen haben ihre eigene 'Hausorthographie'.

von René H. (mumpel)


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Mohandes H. schrieb:
> und fast alle deutschsprachigen
> Zeitungen haben ihre eigene 'Hausorthographie'

Gefühlt lassen die meisten Zeitungen den Computer schreiben, genau so 
wie viele User hier im Forum. Sieht man an dem Geschmiere, welches auch 
hier viele User abliefern. Lektorate scheint es schon ewig nicht mehr zu 
geben.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Und vor der Rechtschreibreform war die deutsche Sprache in der Schrift
> unverständlich?

Vor der Rechtschreibreform war eben vor der Rechtschreibreform. Wenn 
man Rechtschreibung reformiert, ist es ein Gebot der Höflichkeit, das 
nicht wie in anderen Fällen per Kavallerie durchzusetzen, sondern in 
Absprache.

Deutsch war schon vor dem Rechtschreibrat einheitlich festgelegt. Indem 
nämlich die Schweiz 1892 den Duden als verbindlich anerkannte. Inwieweit 
die Schweizer beim Duden mitreden durften, weiss ich nicht.

Du kannst natürlich in Frage stellen, ob man ein solches Gremium 
überhaupt benötigt, ob generell eine einheitliche Rechtschreibung par 
ordre du mufti definiert werden muss. Oder ob man es jedem überlassen 
sollte, so zu schreiben die der Griffel gewachsen ist.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Schweizer

Auch weltwoche.ch leistet sich nicht so einen Zirkus. Dort scheint man 
btw der Meinung zu sein, man unterliege im Verkehr mit Besuchern aus der 
EU den Vorschriften der EU-DSGVO.

Nebelspalter.ch scheint ganz ohne auszukommen. Dafür gibtxes ohne Abo 
nur die Leserbriefe, nicht hingegen die Artikel, also genau anders als 
bei SPON. Was wohl besser ist?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Nebelspalter.ch scheint ganz ohne auszukommen.

Vielleicht findet sich ja eines Tages ein Winkeladvokat, der den 
Nebelspalter Mores lehrt. Aber vielleicht ist das in der Schweiz, anders 
als in Deutschland, nicht lukrativ. Oder keiner hat Lust, auf der 
falschen Seite dieser Kanone zu stehen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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(prx) A. K. schrieb:
> Vielleicht findet sich ja eines Tages ein Winkeladvokat, der den
> Nebelspalter Mores lehrt.

Weshalb dieses? Niemand muss seine Dienste kostenlos leisten. Wenn 
"Nebelspalter" seine Artikel nur gegen Bezahlung anbietet, dann ist das 
ihr gutes Recht. Die "Lindauer Zeitung" hat auch Plus-Inhalte, also nur 
für Abonnenten.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Vielleicht findet sich ja eines Tages ein Winkeladvokat, der den
> Nebelspalter Mores lehrt.

Warum sollte? Das frei zugängliche Angebot kommt ohne Cookies aus; 
welche Cookies der Nebi den Abonnenten oktroyieren will, kann ich nicht 
wissen.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan F. schrieb:
> Typisch deutsch.

Typisch Deutsch sei also, dass ausgerechnet eine Schweizer Zeitung den 
maximal umständlichen Weg wählt. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Weshalb dieses? Niemand muss seine Dienste kostenlos leisten. Wenn
> "Nebelspalter" seine Artikel nur gegen Bezahlung anbietet, dann ist das
> ihr gutes Recht.

Im Popup geht es nicht darum, ob die Inhalte kostenlos sind oder nicht, 
sondern wann welche Daten gespeichert werden. Wenn der Nebelspalter vor 
einer etwaigen Anmeldung keinerlei zustimmungspflichtige Daten im Sinn 
des DSGVO speichern sollte, muss er auch nicht nerven.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Typisch Deutsch sei also, dass ausgerechnet eine Schweizer Zeitung den
> maximal umständlichen Weg wählt. ;-)

Typisch Deutsch ist, dass diese Dialoge zur Pflicht wurden. Und das 
dieser Murks mit Plugins (wo man einer weiteren Firma extrem vertrauen 
muss) komfortabler gemacht werden soll. Die deutsche Politik baut 
Balkone an Balkone, bis das Haus zusammen fällt. Unsere Gesetzgeber 
brauchen Juristen, die ihnen ihre eigenen Gesetze erklären. Finanzämter 
und Bürgerbüros haben ebenfalls den Durchblick verloren.

Ich glaube die Schweizer haben da eine "eat your own dogshit" Nummer 
raus gemacht.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Von "müssen" ist auch nicht die Rede. Aber die Schweiz hat ein Interesse
> daran, die Verständlichkeit der deutschen Sprache mindestens in der
> Schriftform zu wahren.

https://weltwoche.ch/daily/sprachnotstand-an-schweizer-schulen-unsere-kinder-lernen-nicht-mehr-richtig-deutsch-schuld-sind-lehrplan-migration-und-gender-wahnsinn/

von Wendels B. (wendelsberg)


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Rainer Z. schrieb:
> Eine gelungene Fassung eines Gesetzes würde Cookies grundsätzlich
> untersagen und den Zugang zur Website Cookie-frei ermöglichen. Und an
> unauffälliger Stelle Cookies anbieten z.B. für Bestelllisten.

Eine nahezu perfekte Fassung wuerde jeden auzuwaehlenden Schalter 
besteuern, z.B. anfangs mit 0,1 ct. (Erfassung und Abfuehrung kann ja da 
vollautomatisch erfolgen)
Dann wuerden die ueberhaupt erst einmal anfangen, zu ueberlegen ob sie 
das brauchen und mit 99% dieses Cookieunfugs waere innerhalb kurzer Zeit 
Schluss.

wendelsberg

von René H. (mumpel)


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Stefan F. schrieb:
> Typisch Deutsch ist, dass diese Dialoge zur Pflicht wurden. Und das
> dieser Murks mit Plugins (wo man einer weiteren Firma extrem vertrauen
> muss) komfortabler gemacht werden soll.

Es ist typisch Industrie, dass alles über Nachverfolgung laufen muss. 
Werbung lässt sich auch wirksam einbinden, ohne sie personalisieren zu 
müssen. Den ganzen DSGVO-Schmarrn bräuchte man nicht, wenn es nicht 
immer ums Geld gehen würde. Früher hat man beim Händler vor Ort gekauft, 
ganz ohne Werbe-Nachverfolgung.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Werbung lässt sich auch wirksam einbinden, ohne sie personalisieren zu
> müssen.

Zielgerichtete Werbung bringt dem Seitenbetreiber mehr ein.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Früher hat man beim Händler vor Ort gekauft,
> ganz ohne Werbe-Nachverfolgung.

Hast du all die Jahre schon brav beim Händler vor Ort gekauft, so lange 
das noch ging, oder gehörst du mit zu denen, die Amazon&Co bequemer und 
billiger fanden?

von Reinhard S. (rezz)


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René H. schrieb:
> Früher hat man beim Händler vor Ort gekauft,
> ganz ohne Werbe-Nachverfolgung.

Auswertung der getätigten Käufe plus entsprechende Berieselung durch 
Werbung ist keine Erfindung der Online-Branche.

von Stefan F. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Zielgerichtete Werbung bringt dem Seitenbetreiber mehr ein.

Wirklich? Ich bekomme zu 99% nur Werbung für Produkte die ich gerade 
erst gekauft habe oder völlig unpassend sind. Egal ob mit oder ohne 
Cookies.

Ich halte diese "personalisierte Werbung" für eine gescheiterte Idee. Es 
wundert mich, dass so viele Firmen immer noch daran fest halten.

von (prx) A. K. (prx)


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Reinhard S. schrieb:
> plus entsprechende Berieselung durch Werbung

Seit ich ab und zu in einem Laden kaufe, in dem per Lautsprecher Werbung 
läuft, ist ein bestimmtes Luxemburger Unternehmen bei mir unten durch. 
Akustisch wirksame Adblocker gibt es zwar mittlerweile, sich aber mit 
der Fleisch- und Käsetheke in Zeichensprache zu unterhalten, ist auch 
kein Spass.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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(prx) A. K. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Früher hat man beim Händler vor Ort gekauft,
>> ganz ohne Werbe-Nachverfolgung.
>
> Hast du all die Jahre schon brav beim Händler vor Ort gekauft, so lange
> das noch ging, oder gehörst du mit zu denen, die Amazon&Co bequemer und
> billiger fanden?

Ich kaufe immer bei den örtlichen Händlern, sofern es das gibt was ich 
will. Erst vor ein paar Wochen bei meinem Audio-Fachhändler einen 
Kopfhörer gekauft (Technics EAH-TZ700). Leider gibt es nicht alles im 
stationären Handel. Bei "Spezialkabeln" z.B. nützt der örtliche Händler 
nichts, da der das nicht in den erforderlichen Mengen einkaufen kann, 
auch die Zwischenhändler verlangen nicht selten von Händlern einen hohen 
Mindermengenzuschlag. Aber soviel Spezialkabel braucht man auch nicht.

Beitrag #7275381 wurde vom Autor gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Der Klassiker ist, dass ich mit Werbung für Fernseher zugeschissen 
wurde, nachdem ich mit einen bei Saturn gekauft habe. Gleiches auch bei 
Waschmaschinen, Kühlschränken und sonstiger weißer Ware. Das braucht man 
alles nur einmal.

Stattdessen hätte man mir passendes Zubehör anbieten soll, zum Beispiel 
einen DAC damit ich meine analoge Stereoanlage anschließen kann. Oder 
eine Abdeckhaube (für das Essen) zur Mikrowelle. Oder Werkzeug und 
Verbrauchsmaterial zur Lötstation.

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals passende personalisierte 
Werbung gesehen zu haben. Es wird immer nur das angeboten, was ich schon 
gekauft habe oder mir angeschaut aber absichtlich nicht gekauft habe. 
Die Werbe Engines sind nach 30 Jahren Weiterentwicklung immer noch dumm 
wie Brot.

von Εrnst B. (ernst)


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Stefan F. schrieb:
> Der Klassiker ist, dass ich mit Werbung für Fernseher zugeschissen
> wurde, nachdem ich mit einen bei Saturn gekauft habe.

Der ist garnicht so unlogisch, du musst das Werbe-Ausspielen als großes 
Optimierungsproblem sehen.

Das Cookie für "Interessiert sich für TV" kriegst du nämlich schon 
vorher verpasst, entweder bei der Google-Suche/Preisvergleichs-Seite 
oder beim Blättern durch die Saturn-Shop-Suchergebnisse, Kategorien, 
Detail-Seiten.

Damit bist du ein Super-Interessantes Ziel für die Werbung, im Sinne der 
Optimierung des Erwartungswertes macht es unbedingt Sinn, dich zu jeder 
Gelegenheit mit Werbung für TV-Geräte zuzuscheißen.

Nach erfolgreichen Kaufabschluss könnte man diese Markierung wieder 
entfernen. Vielleicht machen die das auch, aber erwischen nicht alle?
Aber so oder so: die jetzt völlig falsch ausgewählte Werbung ändert 
nicht mehr viel am Erwartungswert. Du wirst so oder so keinen zweiten 
Fernseher kaufen, egal wieviel Banner man dir reindrückt. In Summe ist 
es wohl besser 10000 Leuten weiter falsche Werbung anzuzeigen, als den 
einen Kunden zu verlieren, der bei Bestellung-Abschluss mit nur einem 
USB-Stick im Warenkorb fälschlicherweise seine 
"Samsung-TV-65-Zoll"-Werbemarkierung verloren hat.


tl;dr: Es mag aus dem begrenzten Blickwinkel eines einzelnen Users 
falsch erscheinen, kann aber in Summe über viele Millionen Nutzer 
trotzdem besser sein.

Insofern: 3rd-Party Cookies aus, Werbeblocker an, nie über 
Afilliate-Links  in den Webshop einsteigen, ...

von Εrnst B. (ernst)


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Stefan F. schrieb:
> Viele
> Schalter waren verbotenerweise als Vorgabe eingeschaltet.

Das muss nicht "verbotenerweise" gewesen sein.

Wenn du einmal bei "blöd.de" auf "alles erlauben" geklickt hast, dann 
sind alle die Drittanbieter erlaubt, die dort im Cookie-Dialog 
aufgeführt waren. Nicht nur bei "blöd.de", sondern überall und für 
immer.

Wenn du danach bei nzz.ch den Cookie-Dialog siehst, sind dort dann 
"wahrheitsgemäß" die Anbieter auf "erlaubt" geklickt, denen du vorher, 
vielleicht vor Jahren, auf einer anderen Webseite, schonmal eine 
Erlaubnis erteilt hast.

Insofern: Nie den "alles erlauben"-Knopf drücken, 3rd-Party-Cookies 
abschalten, Werbeblocker an, ...

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Εrnst B. schrieb:
> In Summe ist
> es wohl besser 10000 Leuten weiter falsche Werbung anzuzeigen, als

Besser ist es auf jeden Fall nicht, aber eben billiger.

Εrnst B. schrieb:
> kann aber in Summe über viele Millionen Nutzer
> trotzdem besser sein

Nein, aber es ist eben billiger, weil die vielen Millionen Nutzer zwar 
genervt werden, deren Zeit aber den Werbeterroristen nichts kostet.
Wirksam (eingermassen) wehren werden sich ohnehin nur 5-10%.

von Johnny B. (johnnyb)


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(prx) A. K. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Die Seite in Zukunft nicht mehr besuchen.
>
> Also rüber zu "Blick", wenn die dahingehend besser sein sollte? ;-)

Heutzutage unterscheiden sich Blick und NZZ nur noch darin, dass sich 
die NZZ etwas wortgewandter ausdrückt und mehr Fremdwörter verwendet. 
Inhaltlich ist alles mehr oder weniger auf derselben (Staatspropaganda-) 
Schiene.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Stefan F. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Zielgerichtete Werbung bringt dem Seitenbetreiber mehr ein.
>
> Wirklich? Ich bekomme zu 99% nur Werbung für Produkte die ich gerade
> erst gekauft habe oder völlig unpassend sind. Egal ob mit oder ohne
> Cookies.
>
> Ich halte diese "personalisierte Werbung" für eine gescheiterte Idee. Es
> wundert mich, dass so viele Firmen immer noch daran fest halten.

Ich halte die Idee auch für zwiespältig, weil man damit zum Teil die 
Leute verschreckt (gibt auch Studien dazu). Aber dass auf µc.net 
Elektronikwerbung aussichtsreicher ist als in Gerdas Katzenforum scheint 
plausibel.
Man darf auch nicht denken, dass Werbung nur dann erfolgreich ist, wenn 
man im nächsten Moment das beworbene Produkt kauft. Du hast gerade einen 
Fernseher gekauft, dann bist du für das Thema sensibel. Dann wird dir 
eine Werbung vom Hersteller XY eingeblendet und du assoziierst den 
Hersteller mit Fernseher, der Hersteller steigt in deinem unterbewussten 
Ranking. Oder es ist eine Werbung für einen Händler, du speicherst ab, 
du hättest den Fernseher auch dort kaufen können. Morgen geht dein 
Toaster kaputt und dann kommen die obigen Punkte zum Tragen. Wie immer 
bei Werbung: Funktioniert nicht immer und bei jedem und ist auch nur 
eine Komponente der Markenbildung, aber die Statistik machts.

von Peter G. (ham)


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Hallo

Thorsten M. schrieb:
>......
> Man darf auch nicht denken, dass Werbung nur dann erfolgreich ist, wenn
> man im nächsten Moment das beworbene Produkt kauft. Du hast gerade einen
> .....

So ist es leider - ob jetzt jedes Detail bei Jeden, bei jeder 
Produktgruppe  und immer zutrifft ist für uns als zahlende Produktkäufer 
gar nicht so wichtig, sonder "nur" das wissen das sehr hinterlistige 
psychologische Tricks angewandt werden denen man sich letztendlich nicht 
entziehen kann - auch nicht die (meist älteren Herren) die behaupten das 
Werbung bei ihnen nicht funktioniert - gute Werbung funktioniert leider 
bei jeden - wobei es halt auch  viel wirklich extrem schlechte Werbung 
(so ziemlich alle Möbelmärkte - mit Ausnahme von vielleicht IKEA )"gibt.

Wehren kann man sich nur indirekt indem man sich persönlich das bezahlen 
vorsätzlich schwer macht,das Zahlen eben möglichst nicht(!) mit "einen 
Klick" funktioniert (und sei es nur das z.B. der "TAN Generator" erstmal 
unkomfortabel aus der hintersten Ecke, den höchsten Schrank,... 
hervorgeholt werden muss und eben keinerlei Onlinebezahlapps auf den 
Smartphone installiert werden) und man sich immer vergegenwärtigt, und 
das ist durchaus schwierig da Emotionen durch gute Werbung geweckt 
werden , das jeder Cent mit der eigenen Lebenszeit und geminderten 
Wohlbefinden (Immer dran denken - mindestens 8h werden einen pro Tag 
durch die Arbeit gestohlen und das bei etwa 220 Tagen im Jahr 
vorausgesetzt man hat eine fairen AG oder ist nicht in die selbgewählte 
Sklaverei -Selbständigkeit- gegangen) erarbeitet werden muss und nicht 
zuletzt die sehr simple Erkenntnis das Werbung kostet und niemand was zu 
verschenken hat auch wenn die Werbebotschaften das eben oft ganz anders 
und sehr hinterlistig ("Ich bin dein Freund und Kumpel, lebe deinen 
Lebenstiel, habe deine Einstellungen"und das leider geschickt und schon 
lange nicht mehr auf einer sofort erkannbaren anbiedernden Art) 
darstellt.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Stefan F. schrieb:
> Ich bekomme zu 99% nur Werbung für Produkte die ich gerade erst gekauft
> habe oder völlig unpassend sind.

Geht mir auch so. Ich kaufe Transistor BFxyz bei Pollin und bekomme dann 
Werbung für den BFxyz. Ist kein Einzelfall sondern hat System.

Soviel zur 'Intelligenz' der KI.

von Stefan F. (Gast)


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Thorsten M. schrieb:
> Aber dass auf µc.net Elektronikwerbung aussichtsreicher
> ist als in Gerdas Katzenforum scheint plausibel.

Deswegen ist das eine der wenigen Seiten, wo ich Werbung nicht weg 
blocke. Wenn sie passt, freue ich mich manchmal sogar darüber.

So wie ich mich auch Samstags über die Heftchen von Edeka freue. Ab und 
zu ist das etwas bei, was ich gebrauchen kann.

von Stefan F. (Gast)


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Peter G. schrieb:
> und nicht zuletzt die sehr simple Erkenntnis dass

An der Stelle hatte ich einen Stack Overflow im Kopf.

Mache mal einen Punkt! Diese Bandwurmsätze sind Folter. Ich denke, so 
reden nur Leute, die nicht verstanden werden wollen. Politiker nutzen 
das, um sich später von ihren eigenen Lügen distanzieren zu können. Nach 
dem Motto: du bist wohl zu blöd, nobel artikulierende Menschen zu 
verstehen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Was ich auch schon gesehen habe, und besonders nervig finde, wenn man 
nur die Auswahl zwischen "Abo Zahlen" oder "Cookies Zulassen" hat, aber 
keine nein Option.

von René H. (mumpel)


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Thorsten M. schrieb:
> Dann wird dir
> eine Werbung vom Hersteller XY eingeblendet und du assoziierst den
> Hersteller mit Fernseher, der Hersteller steigt in deinem unterbewussten
> Ranking.

Dann muss man eben sein Unterbewusstsein zur Ordnung rufen. ;)

von René H. (mumpel)


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Peter G. schrieb:
> und sei es nur das z.B. der "TAN Generator" erstmal
> unkomfortabel aus der hintersten Ecke, den höchsten Schrank,...
> hervorgeholt werden muss

Das nützt Dir aber nichts, wenn Du es auch für andere Dinge nutzt. 
Meinen TAN-Generator (Reiner SCT Cyberjack RFID-Komfort) benötige ich 
auch für eID  und andere Dinge. Man muss aber nichts vom Schreibtisch 
verbannen, außer dem Zwang alles haben zu wollen. Und außerdem kann man 
Werbung mit diversen Add-Ons verschwinden lassen. Und dort wo man nicht 
blocken möchte, kann man die Werbung mit Userscript von anderen 
Elementen überdecken lassen (Die Werbung ist da, aber im Hintergrund).

: Bearbeitet durch User
von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Ich A. schrieb:
> Allerdings kann ich zu der cookie Geschichte eingangs nur sagen
> "Mimimimimi"
stimmt, aber ich finde es trotzdem gut, daß er das als Thread aufgemacht 
hat - Cookies in der Anzahl ist eine Frechheit, genauso wie Apps mit 
etlichen Berechtigungen.
Insofern vielen Dank.

> Blocke sie und gut ist.
Dann wird er die Seiten von NZZ nicht mehr lesen können, weil das 
erkannt wird.

>
> Beschwerdestelle... omfg...
die haben nur noch eine Aufgabe:
Kampf gegen "rächts" und die :innen-Sprache durchsetzen.
Kannst das ja mal melden, aber da wird gar nichts passieren - das ist 
sicher.

Εrnst B. schrieb:
> In Summe ist
> es wohl besser 10000 Leuten weiter falsche Werbung anzuzeigen, als den
> einen Kunden zu verlieren, der bei Bestellung-Abschluss mit nur einem
> USB-Stick im Warenkorb fälschlicherweise seine
> "Samsung-TV-65-Zoll"-Werbemarkierung verloren hat.
genau SO ist es - kann ich bestätigen.

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