Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ohmscher Widerstand in Serie zum Lautsprecher, was passiert?


von Johann (Gast)


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Hallo,
was passiert, wenn man einen ohmschen Widerstand in Serie zu einem 
Lautsprecher schaltet?

Nehmen wir an, man hat einen 100W-Verstärker (für 8-Ohm-Lautsprecher) 
und man schließt einen Lautsprecher an, zu dem noch ein (idealer) 
8-Ohm-Widerstand in Serie geschaltet ist.

Wie ändern sich

a) die Leistung am/im Lautsprecher?

b) die subjektive Lautstärke?

c) der Frequenzgang?

Gibt es auch noch andere Größen, die davon direkt betroffen werden (z.B. 
der Dämpfungsfaktor)?



Bei a) vermute ich, dass die Leistung sich über den R und den LS 
halbiert und dass daraus folgt, dass der LS nur noch ein viertel der 
Leistung abbekommt (P = U^2/R).

von Thosch (Gast)


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a) ja 1/4 der Leistung am Lautsprecher bleibt übrig.

b) Die subjektive Lautstärke verringrrh dich deutlich

c) wie stark sich Frequenzgang und Impulstreue verändern, hängt stark 
vom verwendeten Lautsprecher ab.

Lautsprecher mit hohem Gütefaktor brauchen eine hohe Dämpfung durch 
möglichst niedrigen Verstärker-Innenwiderstand.
Solche Lautsprecher leiden also besonders unter der schlechteren 
Dämpfung durch den Serienwiderstand und zeigen dann ausgeprägtere 
Resonanzen und schlechteres Impulsverhalten.

von Stefan F. (Gast)


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Thosch schrieb:
> Solche Lautsprecher leiden also besonders unter der schlechteren
> Dämpfung durch den Serienwiderstand und zeigen dann ausgeprägtere
> Resonanzen und schlechteres Impulsverhalten.

Was IMHO der wichtigste Grund für dicke Kabel ist. 1-3 Ohm 
Leitungswiderstand würde man sonst gar nicht merken.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Johann schrieb:
> was passiert, wenn man einen ohmschen Widerstand in Serie zu einem
> Lautsprecher schaltet?

> a) die Leistung am/im Lautsprecher?

Ja. Wird weniger.

> b) die subjektive Lautstärke?

Ja. Wird leiser.

> c) der Frequenzgang?

Ja. Kommt auf den Lautsprecher (gemeint ist wohl: eine Box) an.
Hört man nicht unbedingt.

> Gibt es auch noch andere Größen, die davon direkt betroffen werden (z.B.
> der Dämpfungsfaktor)?

Der mit Sicherheit. Das schlägt sich auch auf c) nieder.

> Bei a) vermute ich, dass die Leistung sich über den R und den LS
> halbiert und dass daraus folgt, dass der LS nur noch ein viertel der
> Leistung abbekommt (P = U^2/R).

Ja. Aber nur beim Nennwert der Lautsprecherimpedanz.
Der gilt idR für 1kHz.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Thosch schrieb:
> Lautsprecher mit hohem Gütefaktor brauchen eine hohe Dämpfung durch
> möglichst niedrigen Verstärker-Innenwiderstand.

Genau. Mit so einem Widerstand in Reihe zum Chassis wird die 
Wiedergabetreue im Bassbereich stark verschlechtert. Man bekommt den 
geführchteten Schlabberbass mit Überhöhungen im Frequenzgang und 
schlechte Impulstreue. Ein Verstärker kann dann seinen niedrigen 
Innenwiderstand nicht ausspielen, außer wenn da noch andere Chassis mit 
dran hängen.

Wenn Klang und sonstwas alles egal sind, kann man das natürlich machen. 
Der Verstärker hat mit den 16 Ohm dann ein leichtes Spiel und sucht sich 
andere Herausforderungen im Leben...


mfg

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Axel S. schrieb:
>> b) die subjektive Lautstärke?
>
> Ja. Wird leiser.

Aber man merkt es kaum. Gefühlt sind das etwa nur 20% leiser.

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