Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Belegung von Kaltgerätebuchse?


von Peter N. (alv)


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Hi

Eine Kaltgerätebuchse ist ja verpolungssicher.
Gibt es da eine Regel, welcher Anschluß L und N ist?
Dank Schukostecker ist das zwar egal, aber ich möchte es trotzdem 
richtig machen.

von kenny (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Eine Kaltgerätebuchse ist ja verpolungssicher.
> Gibt es da eine Regel, welcher Anschluß L und N ist?
> Dank Schukostecker ist das zwar egal, aber ich möchte es trotzdem
> richtig machen.

Dann schau Dir einfach ein französisches Kaltgerätekabel an.
Dort ist L und N definiert.

von H. H. (Gast)


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Siehe Anhang.

von Wolfgang (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Dank Schukostecker ist das zwar egal, aber ich möchte es trotzdem
> richtig machen.

Das liegt daran, dass sich seit fast 100 Jahren keiner getraut hat, in 
Deutschland einen verpolungssicheren Netzstecker einzuführen, wie er in 
anderen Ländern üblich ist.

von Achim (Gast)


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Bei manchen ist es extra markiert und Wikipedia schreibt:
"Blickt man von vorne auf die Gerätebuchse, Erdleiter unten, so ist der 
Außenleiter (die „Phase“) links. Bei Anschlusskabeln mit einem 
symmetrischen Stecker am anderen Ende (z. B. Schuko), ist diese Belegung 
natürlich nicht garantiert."

von Rüdiger B. (rbruns)


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Wikipedia:
Belegung

Blickt man von vorne auf die Gerätebuchse, Erdleiter unten, so ist der 
Außenleiter (die „Phase“) links. Bei Anschlusskabeln mit einem 
symmetrischen Stecker am anderen Ende (z. B. Schuko), ist diese Belegung 
natürlich nicht garantiert.

von Uwe B. (uwebre)


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Wolfgang schrieb:
> Das liegt daran, dass sich seit fast 100 Jahren keiner getraut hat, in
> Deutschland einen verpolungssicheren Netzstecker einzuführen, wie er in
> anderen Ländern üblich ist.

Ehrliche Frage.
Wofür müsste man das (in unserem Netz) haben? Mir fallen nur reichlich 
zweifelhafte Gründe ein.

Uwe

von NichtWichtig (Gast)


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Manche Netzteile reagieren auf die Polung des Netzanschluß.

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe B. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Das liegt daran, dass sich seit fast 100 Jahren keiner getraut hat, in
>> Deutschland einen verpolungssicheren Netzstecker einzuführen, wie er in
>> anderen Ländern üblich ist.
>
> Ehrliche Frage.
> Wofür müsste man das (in unserem Netz) haben

Damit all diejenigen, die noch ein 2 x 110V Netz haben, gezwungen 
werden, ihr Haus umzubauen, denn Geräte, die davon ausgehen, dass eine 
Leitung immer Null hat, wären sonst lebensgefährlich.

https://www.berlin.de/buergerhaushalt-marzahn-hellersdorf/vorschlaege/mitmischen/mahlsdorf/veraltetes-stromnetz

In Hannover gab es das auch noch, wurde aber umgestellt.

von DerEinzigeBernd (Gast)


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AchDuHeiligeScheiße, das gibts da noch? MeineFresse. Wiedervorlage, 
begründen mit Energiewende, denn längerfristig ist Strom statt Gas zu 
bevorzugen (und Fernwärme wird es da ja vermutlich auch nicht geben, 
oder?)

von H. H. (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> AchDuHeiligeScheiße, das gibts da noch?

Nein, das ist Geschichte. Und es waren auch keine 2x110V, sondern 3x127V 
(zuletzt 3x133V).

von Thomas U. (charley10)


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NichtWichtig schrieb:
> Manche Netzteile reagieren auf die Polung des Netzanschluß.

Wie sieht das andere Ende der Leitung aus? Verdrehsichere Steckdosen 
sind sicher inzwischen Standard?!

von Wolfgang (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Ehrliche Frage.
> Wofür müsste man das (in unserem Netz) haben? Mir fallen nur reichlich
> zweifelhafte Gründe ein.

Spartrafo sagt dir etwas?

Immerhin wird bei der Hausverdrahtung darauf geachtet, dass die Belegung 
der Steckdosen innerhalb einer Installation einheitlich ist. Mangels 
verpolungssicherem Schukostecker kommt das natürlich nicht beim 
angeschlossenen Gerät an.

von Heinz R. (heijz)


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H. H. schrieb:
> Und es waren auch keine 2x110V, sondern 3x127V

rein aus Interesse - wie schließt man bei 3x127V ein heutzutage übliches 
Elektrogerät an?

Bei 2x 110V - 180° Phasenversatz- kann ich es verstehen
Aber 3 x 127V mit 120° Phasenversatz?

von Wolfgang (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Ehrliche Frage.
> Wofür müsste man das (in unserem Netz) haben? Mir fallen nur reichlich
> zweifelhafte Gründe ein.

p.s.
Blauen Stecker nach IEC 60309 sind die verpolsichere Variante eines 
Schutzkontaktsteckers mit definierter Phasenlage, der auch funktioniert, 
wenn man mal über eine innereuropäische Grenze guckt - aber zu klobig 
für den Gebrauch im Wohnbereich. Da wurde eine Chance für die 
Harmonisierung im europäischen Verbundnetz vertan.

von Uwe B. (uwebre)


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Wolfgang schrieb:
> Uwe B. schrieb:

>> Wofür müsste man das (in unserem Netz) haben? Mir fallen nur reichlich
>> zweifelhafte Gründe ein.
>
> Spartrafo sagt dir etwas?

Dem Spartrafo ist es schnuppe an welchem Leiter er angeschlossen ist. Da 
es keine galvanische Trennung gibt ist der Einsatz beschränkt, im 
Haushalt werden sie heutzutage vermutlich allenfalls als Wandler für 
(schutzisolierte) US-Föhns verwendet. Eher garnicht.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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NichtWichtig schrieb:
> Manche Netzteile reagieren auf die Polung des Netzanschluß.

Bedenkt einmal die ganzen Audioanlagen die nicht richtig funktionieren 
wenn die Polung nicht passt.

von H. H. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> wie schließt man bei 3x127V ein heutzutage übliches
> Elektrogerät an?

Geräte für 230V Wechselstrom zwischen zwei Außenleitern.

Geräte für 400V Drehstrom über einen Drehstromtrafo.

von Uwe B. (uwebre)


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Hubert G. schrieb:

> Bedenkt einmal die ganzen Audioanlagen die nicht richtig funktionieren
> wenn die Polung nicht passt.

Was passiert bei einer Audioanlage wenn "die Polung" eines Netzsteckers 
nicht passt?

Uwe, neugierig

von Thomas U. (charley10)


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Uwe B. schrieb:
> Hubert G. schrieb:
>
>> Bedenkt einmal die ganzen Audioanlagen die nicht richtig funktionieren
>> wenn die Polung nicht passt.
>
> Was passiert bei einer Audioanlage wenn "die Polung" eines Netzsteckers
> nicht passt?
>
> Uwe, neugierig

Ganz einfach: das klingt dann ähnlich 'schrecklich', wie eine CD, die 
NICHT aus dem Kühlschrank kommt!

von g457 (Gast)


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>>> Bedenkt einmal die ganzen Audioanlagen die nicht richtig funktionieren
>>> wenn die Polung nicht passt.
>>
>> Was passiert bei einer Audioanlage wenn "die Polung" eines Netzsteckers
>> nicht passt?
>>
>> Uwe, neugierig
>
> Ganz einfach: das klingt dann ähnlich 'schrecklich', wie eine CD, die
> NICHT aus dem Kühlschrank kommt!

..oder bei der der Rand nicht schwarz angemalt ist. Un-er-träglich 
sowas.

von Peter N. (alv)


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Uwe B. schrieb:
> Hubert G. schrieb:
>
>> Bedenkt einmal die ganzen Audioanlagen die nicht richtig funktionieren
>> wenn die Polung nicht passt.
>
> Was passiert bei einer Audioanlage wenn "die Polung" eines Netzsteckers
> nicht passt?
>
> Uwe, neugierig

Frag mal die HiFi-Voodooisten...  :)

Aber je nach Netzsteckerpolung, Antennenanschluß und innerem Aufbau der 
HiFi-Geräte können die manschmal brummen.

von Peter Bumsen (Gast)


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H. H. schrieb:
> Siehe Anhang.

Schalten die alten Computernetzteile den Monitor allpolig?

Und wieso haben wir diesen epischen Schaltausgänge nicht mehr?

von H. H. (Gast)


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Peter Bumsen schrieb:
> Schalten die alten Computernetzteile den Monitor allpolig?

Ja.


> Und wieso haben wir diesen epischen Schaltausgänge nicht mehr?

Wurde überflüssig.

von Uwe B. (uwebre)


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Peter N. schrieb:
> Aber je nach Netzsteckerpolung, Antennenanschluß und innerem Aufbau der
> HiFi-Geräte können die manschmal brummen.

Das passiert dann aber in der Regel durch Schleifen (= Antennen) die 
durch die NF- Verkabelung entstehen, gerne im Zusammenhang mit 
Antennenanlagen und Schutzleitern (Bei semiprofessionelewn Audiogeräten 
oder PCs an der HiFi-Anlage).

Und nein, man klebt nicht den Schutzleiter am Stecker ab. Auch nicht 
wenn es hilft. Man verwendet Audio-Trenntrafos.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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H. H. schrieb:
> Wurde überflüssig.

Eher war den Herstellern der Schalter, der bei elektronischem 
Einschalter ein Relais werden müsste, zu teuer.

von Peter N. (alv)


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Uwe B. schrieb:
> Man verwendet Audio-Trenntrafos.

Oder Mantelstromfilter...

von Heinz R. (heijz)


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Peter N. schrieb:
> Oder Mantelstromfilter...

was ist da jetzt der Unterschied?

Auch ein Mantelstromfilter für Audiosignale wird wohl ein Trenntrafo 
sein...

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Heinz R. schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Oder Mantelstromfilter...
>
> was ist da jetzt der Unterschied?
>
> Auch ein Mantelstromfilter für Audiosignale wird wohl ein Trenntrafo
> sein...

Als Mantelstromfilter (für HF, also die Antennenleitung) werden meist 
kapazitive Koppler verdealt. Koaxkabel durchgeschnitten und Seele und 
Schirm mit je einem Kondensator (~ 1nF) wieder verbunden. 
Luxushersteller spendieren noch eine Ferritperle.

Bei NF wird eher auf Trenntrafos gesetzt. Die Profis nutzen eh 
symetrische Übertragung, goldener Standard ist erdfrei, mit Trafos, auch 
heute noch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mantelstromfilter

Uwe

von Uli S. (uli12us)


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Ich hatte mal bei nem englischen Bekannten nen Videorekorder, der 
funktionierte nur in einer Stellung des Netzsteckers, andersrum machte 
der keinen Muckser.

von Wolfgang (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Dem Spartrafo ist es schnuppe an welchem Leiter er angeschlossen ist.

Aber nicht dem Benutzer, der einen Ausgang möglicherweise 
(versehentlich) berührt

von Old (Gast)


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Dann ist das Gerät nicht (mehr) „eigensicher“ oder defekt. Selbst alte 
Allstrom-Radios/TVs ohne Netztrafo wurden „eigensicher“ konstruiert, 
außer in den USA und Italien (vielleicht noch anderen Staaten) und 
uralte Radios.

Gruß

Old

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