Ich habe mal eine Frage, ich habe hier ein Foto von einer HF-Verstärkerplatine. Warum hat diese Leiterbahn solche, wie kann ich es besser beschreiben, "Stacheln"?
Die Leiterbahn ist hier ein Bauelement. Könnte ein Tiefpass sein: https://en.wikipedia.org/wiki/Distributed-element_filter#Low-pass_filters
Oh, wie blöd von mir, ich meinte in dem Bild nicht etwa die "Stachel-Struktur" mit den 3 Stubs sondern diese 19 Enden der Leiterbahn die von links oben waagerecht, dann diagonal und dann senkrecht nach unten führt. Die schwarzen Striche sind wohl Ausfräsungen. Ich habe nur das Foto, das Teil ist nie in meinem Besitz gewesen.
Das ist die Leiter der Leiter-bahn :) Sorry, musste sein. Was es wirklich ist habe ich keine Ahnung. Tom
Franz Ferdinant schrieb: > sondern diese 19 Enden der Leiterbahn > die von links oben waagerecht, dann diagonal und dann senkrecht nach > unten führt. *"Kühlrippen" ? *"Fencing" ? https://www.ndsu.edu/pubweb/~braaten/EMC_2016_1.pdf *"Ästhetik" ?
Masseverbindung mit reduzierter Wärmeableitung falls ein Weißblechgehäuse aufgelötet werden soll. Oder Kapazitätsreducktion der Leiterbahn. sind mitunter neben Ästhetik die häufigsten Gründe für solche Gitter. Da es sich hier aber Offensichtlich, wie es Scheint, um einen HF Kreis auf Keramik-PCB handelt, tippe ich tatsächlich auf kapazitive Begründung , für diese Leiter.
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Könnte auch eine Impedanzanpassung der Leiterbahn gegen Masse sein. Die Frequenz ist ja leider nicht bekannt. Das "E" wäre z.B. eine Kapazität gegen Masse die eventuell Laser od. mechanisch (Frässung, Ätzung) getrimmt wurde. Markus
>Die schwarzen Striche sind wohl Ausfräsungen. Sieht eher nach Bestückungsdruck aus, aus ästhetischen Gründen in schwarz statt weiß. Es gibt auch schwarzes Widerstandsmaterial: https://de.wikipedia.org/wiki/Dickschicht-Hybridtechnik auf dem obersten Foto sind solche schwarzen Widerstands-Aufdrucke zu sehen. Macht aber hier wenig Sinn.
Franz Ferdinant schrieb: > Oh, wie blöd von mir, ich meinte in dem Bild nicht etwa die > "Stachel-Struktur" mit den 3 Stubs sondern diese 19 Enden der Leiterbahn > die von links oben waagerecht, dann diagonal und dann senkrecht nach > unten führt. Warum markierst du nicht den Bereich, auf den sich deine Frage bezieht - könnte so einfach sein. Wenn keine Markierung vorhanden ist, liegt es nahe, dass sich der relevante Bereich nahe der Bildmitte befindet.
>Ich habe nur das Foto >die ganze Schaltung zu sehen das wird wohl nicht gehen, wir werden weiter rätseln müssen. Das messingfarbene Teil oben links scheint eine Halterung für die Platine zu sein >auf Keramik-PCB damit das zerbrechliche Teil fest sitzt. Die Drosselwicklung mit nur zwei Windungen lässt auf hohe Frequenzen im Gigahertzbereich schließen, ebenso die kleinen Leitungsstrukturen. Ich nehme an, es ist eine Microstrip-Schaltung, also eine Massefläche unter der gesamten Platine.
Wie ich schon bemerkt hatte (-1 Bewertet?) Patrick L. schrieb: > Da es sich hier aber Offensichtlich, wie es Scheint, um einen HF Kreis > auf Keramik-PCB handelt, tippe ich tatsächlich auf > kapazitive Begründung , für diese Leiter. Allerdings nicht Kapazitive sondern Induktive Anpassung ;-) Ist das ein Lasergetrimmter Schwingkreis (Siehe rote Pfeile im Bild) eine andere Sinnvolle Erklärung finde ich nicht dafür. Mir sind aber schon oft bei Radarschaltungen/Satelliten TV solche Keramikschaltungen begegnet (Türradar, oder LNB) Auch die (Keramik Pille) der Weiße Punkt unter dem schwarzen Dreieck, deutet auf ein Keramischen Resonator.Schwingkreis >3GHz hin.
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>Keramik Pille https://www.skyworksinc.com/-/media/SkyWorks/Documents/Products/2501-2600/8700_Series_202894C.pdf Durchmesser Dr: 0.405 to 0.076 (Angström pro Quadratmeile oder Furlongs per Fortnight ??) für 5,5-32 GHz < 0,5mm scheint mir arg klein zu sein.
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Christoph db1uq K. schrieb: > < 0,5mm scheint mir arg klein zu sein. Jup und es sollte nicht >3GHz Heißen sondern >33GHz (habe es zu spät gesehen das nur eine 3 gelandet ist, Handy halt und Unterwegs) Bei der Größe durchaus realistisch ;-)
Die Geschwindigkeitsangabe in Furlongs per fortnight stammt aus Murphy's Law, hier Seite 130: https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/an47fa.pdf das andere aus den UKW-Berichten zum selben Thema. 33 GHz wäre aber schon eine spezielle Sache. Vielleicht ein Abstandswarner?
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https://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/1983/page162/index.html ein Artikel der UKW-Berichte zu dielektrischen Resonatoren. Es gab auch mal eine Appnote in den Siemens Schaltbeispielen, Anfang der 80er, ein 6 GHz Oszillator mit einem Antennenverstärkertransistor. Das waren noch etwas größere Abmessungen. Für den 10 GHz Amateurfunkbereich gab es abenteuerliche Umbauvorschläge für Satelliten-LNBs, ein abgeschliffener keramischer Scheibenkondensator wurde auf die Resonatorpille aufgeklebt, um die Frequenz zu erniedrigen.
So eine dielektrische Pille habe ich auch noch irgendwo, das hier sind dielektrische Resonatoren in der Form eines (außen quadratischen) Lambda/4 Koaxkabels, an einem Ende kurzgeschlossen, ca. 8mm lang. Durch das große Epsilon des Keramikmaterial könnte die Resonanz z.B. im 23cm-Band liegen (1240-1300 MHz). Ein normales Koaxkabel wäre dagegen etwa 4cm lang, Verkürzung gegenüber Luft z.B. auf 2/3.
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Christoph, deine keramischen Coax-Resonatoren sind von Bauart und Anwendung anders als die dielektrischen "Pillen". Im Foto oben erkenne ich allerdings auch keinen dielektrischen Resonator, das sieht wegen der geringen eher nach einer Bohrung im Keramiksubstrat aus. Die Layoutstrukturen sind schon etwas eigenwillig, auch das "E" an der Microstrip-Ecke. Gegen "wirklich" hohe Freqenzen spricht die im Vergleich sehr grosse Drossel am unteren Rand des Fotos.
Da fehlte ein Wort: Das sieht wegen der geringen Höhe eher nach einer Bohrung im Keramiksubstrat aus.
Es gibt leider keinen Maßstab oder dazu nutzbare Bauteile. Ich schätze, die Drossel hat vielleicht 1,5mm innen, 2-2,5mm außen. Die Laserschnitte sind kaum zu sehen, aber es ist auch etwas zu unscharf. Dass meine Resonatoren nicht dasselbe sind weiß ich, ich hatte eigentlich auch die Pille gesucht, aber nur die hier gefunden. Hier wenigstens aus der Siemens Lagerliste 1989 ein paar Preise und Daten. Epsilon links 37,8, rechts sogar 88, das ergibt schon einen ordentlichen Verkürzungsfaktor gegenüber normalen Leitungskreisen. Ich nehme an, rechts haben sie sich damals verschrieben. 455 GHz wäre arg hoch. Aber die Durchmesser hatte ich eher in Erinnerung, 14mm für 3,4 GHz und 5,2mm für 10,5 GHz. Ich fürchte Skyworks hat aus alter Gewohnheit die Maße in inch angegeben, das wäre eher mit den Siemens-Teilen vergleichbar, das Epsilon um 30 ist ähnlich. 0,405 inch bei 5,55 GHz sind 10,2 mm Durchmesser. Auch für meine koaxialen Kreise mit 8 mm Länge sind hier links unten zwei mit 8,8mm und 1,5 GHz und 7,2mm 1,75 GHz zu finden.
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Zu den Abmessungen von Resonatorpillen kann ich einen Wert beisteuern. Im lezten Jahrtausend hatten wir ein 24 GHz-Radar gebaut, der Resonatordurchmesser dort war *2.5mm*. Foto habe ich angehängt, da sieht man auch die Ankopplung an den Oszillator. Das Weiße unter der Pille ist Klebstoff. (Das Design war damals eine Notlösung mit den ATF36077 die bei 24 GHz nur noch minimale Verstärkung haben. Es sollte alles ohne Bondtechnik von einem "normalen" Bestücker gefertigt werden können, was auch funktioniert hat.)
>2.5mm
das kommt dann mit inch von Skyworks hin: für 32 GHz 0,078inch = 1,93 mm
Ja die Amis haben wegen der imperialen Maße auch schon mal eine
Marssonde zerschmettert. Das Meter ist halt ein Produkt der
Französischen Revolution, und mit Revolutionen haben sie es nicht so.
Wenn es nicht gerade eine Teaparty ist.
>Marssonde zerschmettert https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Climate_Orbiter#Verlust (1999) "Während die NASA den Impuls p im Internationalen Einheitensystem (SI) mit der metrischen Einheit N·s berechnet hatte, wurde die Navigationssoftware des MCO vom Hersteller Lockheed Martin im imperialen System mit der Impulseinheit lbf·s ausgelegt, die um den Faktor 1/4,45 geringere Werte liefert."
Christoph db1uq K. schrieb: > Ja die Amis haben wegen der imperialen Maße auch schon mal ... ... oder den Treibstoff für den Flieger in Kilogramm berechnet und in Pounds geliefert bekommen. Mitten auf dem Weg war dann Schicht im Triebwerk. https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143
Oh ja, ein sehr ausführlicher Bericht. Wenigstens kam niemand ernsthaft zu Schaden. Oder wie es TV-Moderatorin Nina Ruge mal ausdrückte: "Da werde ich meinem Schutzengel eine Schale Milch extra hinstellen müssen" Bei einer Werbeveranstaltung wären ihr dank Pyrotechnik fast die Haare abgebrannt.
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