Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Pyrometer - Oberfläche "messbar" machen


von Holger L. (symetron)


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Hallo

Ich habe hier ein Fluke 59E Pyrometer. Das liefert auch in den meisten 
Fällen ganz plausible Daten.

Und ich habe hier einen 5W-Widerstand. Drahtgewickelt, diese großen 
weissen Klötze.

https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-100-ohm-10-5-w-6-4-x-6-4-x-25mm-5w-axial-100-p2596.html?&trstct=pol_2&nbc=1

Der hat angeblich Zimmertemperatur. In Wirklichkeit ist der aber HEISS. 
Fingerverbrenn-Heiss! Passiert halt, wenn Strom durchfliesst.

Direkt auf dem Widerstand messen liefert ein falsches Ergebnis. Was ich 
messen kann ist die Reflektion des Widerstandes auf der Platine. Die 
liefert dann so 70 - 80 Grad.

Das hat wohl mit dem Emissionsgrad der Keramik zu tun.

Kann ich die Oberfläche von Bauteilen so verändern, dass deren 
Temperatur von dem Pyrometer erfasst werden kann?

Schwarzer Edding hat nicht geholfen. Papieraufkleber drauf auch nicht. 
Ich bin da was die Physik angeht gerade etwas im off.

Gruß
Holger

von Prometheus (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Schwarzer Edding hat nicht geholfen. Papieraufkleber drauf auch nicht.

Mit der Wärmebildkamera sieht man das besser, ist aber letztlich das 
gleiche.
Edding geht nicht, vermutlich ist das einfach zu dünn. Papieraufkleber 
sollt aber gehen, oder Isoband.

Obacht, bei den meisten pyrometern, aka Infrarotthermometern ist der 
Messpunkt nicht der Laserpunkt. Zumindest nicht bei Entfernungen < 50 
cm.
Und der Messpunkt ist eine Fläche. Eine 2 mm Punkt kann man damit nicht 
wirklich messen.

von Holger L. (symetron)


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> Obacht, bei den meisten pyrometern, aka Infrarotthermometern ist der
> Messpunkt nicht der Laserpunkt. Zumindest nicht bei Entfernungen < 50
> cm.

Dann ist das das Problem. Auf die kurze Entfernung liegt der Messpunkt 
deutlich über dem Laserpunkt. Ich habe also den Widerstand gemessen. 
Der Laser zeigt dann halt schon davor auf die Platine.

Das torpediert meinen Plan, die Temperatur einzelner Bauteile zu messen. 
Zumindest im SMD-Bereich. Ein DIP-Gehäuse oder TO-220 kriege ich ja noch 
in den Focus.

Weltbild korrigiert.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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von Prometheus (Gast)


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Das ist ja selbst mit Wärmebildkameras (z.B. 640x480 px) ein Problem. Da 
muss man so weit ran gehen, das jedes zu messende Bauelement mindestens 
3x3 Pixel abdeckt. Denn jeder Pixel ist ja auch der Mittelwert der 
Pixelfläche.
Und dann möchte der Fokus auch noch halbweg stimmen, bei der kurzen 
Distanz.

von Max M. (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Das torpediert meinen Plan, die Temperatur einzelner Bauteile zu messen.
> Zumindest im SMD-Bereich.

Das klappt ganz leidlich mit einer IR Kamera.
Ich habe die HT-04D dafür im Einsatz.
Die überlagerung des Realbildes (erheblich bessere Orientierung als nur 
IR) ist Entfernungsabhängig.
Min 20cm bei mir.

Das schöne an einer Kamera ist, das Du Sachen siehst die du nicht 
gemessen hättest weil sie unverdächtig schienen.
Man sieht alles sofort ohne Zeitverzug auf einen Schlag und nicht nur 
einen Punkt.

von OKW (Gast)


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Einfach wie ein Schnitzel in der Panade den Widerstand in Russ waelzen.

von H. H. (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Das hat wohl mit dem Emissionsgrad der Keramik zu tun.

Kaum anzunehmen, die soll ja möglichst gut Wärme los werden, auch via 
Strahlung.

von OKW (Gast)


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> Kaum anzunehmen, die soll ja möglichst gut Wärme los werden, auch via
> Strahlung.

Kaum anzunehmen, dass bei einem Widerstand wegen mangelnder Abstrahlung
im Widerstand eine Kernfusion stattfindet.

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