Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Woraus besteht ein Anti-Flicker-Bypass für LEDs?


von Uli A. (schnuppi44)


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Hallo zusammen,
ich bin dabei meine Tonstudio-Beleuchtung von Halogen auf LED 
umzustellen (Spots an einer 230V-Schiene). Ich habe tolle Leuchtmittel 
dafür gefunden bzw. tolle neue Spots mit fest eingebauten Leuchtmitteln, 
die die Lichtfarbe beim Runterdimmen immer wärmer werden lassen - der 
Effekt ist verblüffend "echt" im Vergleich zum Verhalten von Halogen.
Die Beleuchtung soll in ein Philips Hue/Zigbee System integriert werden, 
um die Spots zu dimmen.
Leider hatte ich zunächst - wie so oft Leute - Probleme mit dem Dimmer - 
es gab immer ein Flackern; mal mehr mal weniger stark aber insgesamt 
nicht nur bei den untersten Prozent des Dimmers sondern auch bei höheren 
Dimmstufen.
Das Flackern tritt auch ziemlich durchgehend aus (alle paar Sekunden), 
ein Reagieren auf Rundsteuersignale o.ä. schließe ich daher aus, da 
diese ja deutlich seltener ankommen, oder?

Nach etwa fünf Versuchen mit unterschiedlichen Zigbee-Dimmer-Modellen 
(teilweise optisch absolut baugleich aber von unterschiedlichen 
Herstellern und trotzdem unterschiedlichen Ergebnissen)kam der originale 
und teurere Dimmer des Herstellers der Spots (Artecta) ins Spiel. Das 
brachte auch noch keinen Erfolg - immer noch recht deutliches Flackern. 
Ach ja, es sind momentan 4 Spots à nominal 10W. Dann habe ich parallel 
zur Schiene das ebenfalls von Artecta angebotene Bypass-Modul 
angeschlossen (und den Dimmer ohne direkten Nullleiter wie angegeben) - 
das war zwar schon Tag und Nacht zu vorher aber immer noch ein ganz 
leichtes Flackern zu sehen - manchmal eher aus den Augenwinkeln 
wahrnehmbar, also beim Arbeiten nervig bis ungesund. Da das aber 
zunächst mal so super geklappt hat, habe ich das Bypassmodul auch noch 
mit einem der anderen Dimmer (ecodim) ausprobiert, weil man den noch 
flexibler einstellen kann.
Dasselbe Rest-Flackern...

SO. NUN MEINE FRAGE: ;-)
Was sind diese Bypass-Module eigentlich technisch für Bauteile oder gar 
Bauteilgruppen? Ich habe mich gefragt, ob man ggfs. versuchen könnte 
zwei Bypass-Module gleichzeitig zu verwenden......würde das Sinn machen? 
Also, wäre da dann mehr auch wirklich mehr? Oder geht da sogar 
vielleicht was schief? Und wenn es funktioniert wie erhofft, müsste ich 
dann das zweite Bypass-Modul für einen noch besseren Effekt zusätzlich 
parallel schalten oder die beiden Module in Reihe und insgesamt parallel 
zu den Leuchtmitteln (ergibt sich natürlich aus der Frage, was die 
Module sind)?

Freue mich über "Erleuchtung" in der Frage......;-)

von Andreas H. (ahz)


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von Stefan F. (Gast)


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Anstatt so viel Prosa zu schreiben, solltest du besser einen Schaltplan 
zeichnen und wenigstens die Links zur Doku der relevanten Produkte nach 
reichen. Denn "diese Bypass-Module" ist eine viel zu schwammige Angabe.

von Uli A. (schnuppi44)


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@ Andreas: Danke für den Link - zumindest vom Prinzip her macht das ja 
Sinn, bzw. es macht Sinn, dass das so funktioniert (eine übergeordnete 
Steuerung des auf Masse ziehens), und es ist zu vermuten, dass das von 
mir verwendete Modul auch sowas in der Art ist. Was wiederum meine Frage 
schon mit Nein beantworten würde, ob es das Verhalten verbessern würde 
ggfs. mehrere Module zu verwenden ;-)

@ Stefan: Egal, ob man meine Prosa mag oder nicht, enthält sie doch, was 
man wissen muss. ;-) Ich denke "parallel zur Schiene" wäre eindeutig, 
oder? Da braucht es wohl keinen Schaltplan....

Falls doch:

L ---Dimmer-------------
             |         |
           Lampen    BP-Modul
             |         |
N-----------------------

Der Vollständigkeit halber: Es handelt sich ursprünglich um den Dimmer 
Artecta Zigbee Micro Smart Dimmer A9915910 und das Bypass-Modul Artecta 
A9915920. Der aktuell von mir eingesetzte Dimmer ist der EcoDim.10 
ZigBee.

Für mich war vor allem die Info wichtig, ob es sich bei dem BP-Modul um 
ein einfaches passives Element handelt (und wenn ja, was) oder eben um 
eine komplette Schaltung, was der Link von Andreas nahelegt...

von Michael M. (do7tla)


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Wie wäre es, wenn du dieses Ominöse BP Modul mal öffnest und 
hineinschaust?
Wenn es vergossen ist, dann kann man mit ein Multimeter durch Messen 
auch einiges herausfinden.

von Uli A. (schnuppi44)


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Michael M. schrieb:
> Wie wäre es, wenn du dieses Ominöse BP Modul mal öffnest und
> hineinschaust?
> Wenn es vergossen ist, dann kann man mit ein Multimeter durch Messen
> auch einiges herausfinden.

Ist komplett vergossen. Angenommen man misst es mit dem Multimeter - 
wonach würdest Du denn Ausschau halten? Mir ist nicht klar, was da 
rauskommen soll als sinnvolle Werte....

von Andreas M. (amesser)


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Klar ist das vergossen. Zwei Transistoren, zwei Widerstände und einen 
Gleichrichter versteckt man besser gut. Da drinnen ist eine einfache 
Konstantstromquelle die die Leckströme der Dimmer verheizt.

Bei mir im Bad hängt ne uralte ESL Lampe, der reicht das bischen Strom 
über die Glimmlampe des Schalters zum flackern aus, gleiches Prinzip.

Entweder selber bauen, die Bauteile zusammen kosten kaum mehr als 1€ 
oder einfach eine ganz kleine 230V Glühbirne mit an die Schiene dran, 
die sorgt für die Grundlast...

von Uli A. (schnuppi44)


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Hm. Ist ja interessant.....beantwortet aber nicht meine eigentliche 
Frage.
Ne zusätzliche Glühbirne als Lösung bringt mir nix, weil ich
a)keine Glühbirne in dem Raum haben möchte und
b) die ja dann eben nicht mehr energiesparend arbeitet, was ja der Sinn 
des Umstiegs auf LED sein sollte...(klar ist das immer noch sparsamer 
als alle Leuchtmittel in Halogen)
Ist aber trotzdem ne interessante Idee als Test....

Aber nochmal....ich HABE ja bereits das Bypass-Modul in Betrieb....meine 
Frage ging ja dahin, wie ich das dennoch weiter auftretende Restflackern 
loswerden kann und ob ggfs. ZWEI der Module hilfreich oder völlig 
nutzlos sein könnten...

von Andreas M. (amesser)


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Uli A. schrieb:
> a)keine Glühbirne in dem Raum haben möchte und
> b) die ja dann eben nicht mehr energiesparend arbeitet,

Ob du die Energie mit der sogenannten Bypass-Box verheizt oder einer 
sehr kleinen Glühlampe spielt doch keine Rolle. Ja, Du hast dich nicht 
verlesen, die Funktionsweise der By-Pass Box besteht darin Energie zu 
verheizen, und zwar mit genau der Leistung die da drauf steht...

Uli A. schrieb:
> ber nochmal....ich HABE ja bereits das Bypass-Modul in Betrieb....meine
> Frage ging ja dahin, wie ich das dennoch weiter auftretende Restflackern
> loswerden kann und ob ggfs. ZWEI der Module hilfreich oder völlig
> nutzlos sein könnten...

Möglicherweise hilft es, möglicherweise nicht. Das kann Dir niemand 
sagen, da man dazu mehr über das Innenleben der Led-Leuchten, Anzahl der 
Leds, Innenleben des Dimmers wissen müsste. Dann könnte man rechnen...

von Andreas M. (amesser)


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Apropos, schon mal probiert den EcoDim.10 ZigBee mit Nullleiter 
Anschluss zu betreiben? Also die Drahtbrücke bei "3" raus nehmen und "3" 
direkt mit dem Nullleiter verbinden.

von Uli A. (schnuppi44)


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Andreas M. schrieb:
> Ob du die Energie mit der sogenannten Bypass-Box verheizt oder einer
> sehr kleinen Glühlampe spielt doch keine Rolle. Ja, Du hast dich nicht
> verlesen, die Funktionsweise der By-Pass Box besteht darin Energie zu
> verheizen, und zwar mit genau der Leistung die da drauf steht...

Da hast Du natürlich recht - bin gerade dabei, einen Test mit einer 230V 
Glimmlampe zu machen. Außerdem habe ich nochmal zwei der Spots bestellt, 
dann steigt ja auch die Gesamtlast im eigentlichen System nochmal ein 
bisschen....

Andreas M. schrieb:
> Apropos, schon mal probiert den EcoDim.10 ZigBee mit Nullleiter
> Anschluss zu betreiben? Also die Drahtbrücke bei "3" raus nehmen und "3"
> direkt mit dem Nullleiter verbinden.

Ja, hab ich im Vorfeld auch getestet - war insgesamt deutlich schlechter 
bzw. das Flackern schlimmer. Die Anleitung des Bypass-Moduls sieht auch 
nur die Installation ohne N vor, und das bestätigte auch der Hersteller, 
mit dem ich zwischenzeitlich auch mal in Kontakt war, um das 
Restflackern zu erforschen....;-)

von Thomas R. (thomasr)


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Uli A. schrieb:
> Hallo zusammen,
> ich bin dabei meine Tonstudio-Beleuchtung von Halogen auf LED
> umzustellen (Spots an einer 230V-Schiene).

Hast du keine Bedenken dir damit irgendwelche Störungen auf die 
Studiotechnik einzuhandeln? Die ist zwar symmetrisch aber manche LED's 
Leuchten sind so kriminell aufgebaut, daß sie trotzdem eine Einstrahlung 
in die Tontechnik bewirken könnten. Hat zwar mit deiner Frage nichts zu 
tun, soll dich aber vor unerwarteten (negativen) Effekten warnen.

von Uli A. (schnuppi44)


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Hey Thomas!
Danke für Deine umsichtige Anmerkung! Ich habe das aber bedacht - im 
neuen Studio ist die komplette Elektroinstallation für Audio separat 
ausgeführt und die komplette Unterverteilung getrennt geerdet!
Die Beleuchtung hängt dagegen am "Rest" des Hauses....

Allerdings ist auch im aktuellen Raum ohne die Trennung und mit nur 
einer Phase keinerlei Beeinträchtigung 
vorhanden....glücklicherweise....;-)

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